Gezeichnet sein
In diesem Augenblick, mit dem Atemzug in dieser Sekunde – kann ich alles, jedoch nicht mit Bestimmtheit sagen, ob ... bin ich von mir überrascht oder beeindruckt?! Wen Fragen? Eine Person – das Universum – mich? Niemand und nichts bietet sich an, aus eigenem, bewahre! freiem Willen. Ich habe aufgehört meinen Namen mit Adjektiven zu verknüpfen und an andere zu richten. Ich – mich – mein – selbst - gehe ich mich nur selbst etwas an! Andere bilden sich ihr eigenes Bild, finden eigene Eigenschaftswörter, malen mit ihren eigen Worten und Farben. Die Farbpalette mit meinen zu vermischen würde das Bild verfälschen. Gemälde sind von außen angesehen – manch BetrachterIn spürt dann im Inneren – wenige! Ihr Inneres wird mit mir abgedichtet, zugeklebt – am Ende bleibt, dass diese Menschen mich zu erkennen glauben. Kann sein – mag sein!
Wie ein Bild, das stimmt! Eventuell ebenso - und vielleicht kann ich Stimmungen vermitteln, aber nicht mit Sprache, kann nicht erklären und schon gar nicht weiterhelfen auf Fragen die auf mich eintropfen. Ich bin eine Interpretation!
Offen und vielfältig – meine Eigenheit. Oder einige davon! Mein Bild mag ebenso oft täuschen – je nach Licht in dem Menschen mich sehen. Bin sogar eine Fälschung – manches Mal! Aber es liegt in mir dies zu korrigieren – tausendfach. Es gelingt selten. Doch. Denn Leute sehen was sie sehen wollen. Revidieren meine Korrektur. Ein Spiel in dem niemand die Regeln kennen will. Ich kritzle nicht an fremden Bildern. Und mein Bild gehört mir – bin ich. Bin ich wasserfest – nicht zu radieren. Projiziert keine Wörter auf mich, nicht durch meine Anwesenheit. Mein Projektor liegt seit Jahren beim Schrott, tief unten im Keller.
Von der Sonne geblendet in diesem Augenblick, in helles Licht eingetaucht – erblindet aber in warme Luft eingehüllt. Wohl temperiertes Körpergefühl, verwurzelt am äußeren Rand des Fels. Wartend auf niemanden – nichts betrachtend, aber nicht auf nichts gespannt. Angespannt aufgrund mir, wartend auf mich. Keine Regung, kein Strom im Inneren wurde bisher angeschwemmt. Trocken tief drinnen. Beinahe zu Staub zerfallen. Zusammengefallen, gefaltet wie Papier – eingerollt wie eine Leinwand liegend auf dem Stein. Kein Kontrast. Ein leichter Stoß vom Wind gegenüber mir und verteile mich in und mit der Luft. Der Gedanke gefällt, wenn auch verloren, denn ich wollte ja frei sein.