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Serie Große kleine Helden 2 - Julinka

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20.03.2004
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Große kleine Helden 2 - Julinka

Liebes Tagebuch,

ich bin 2 Jahre alt und die Welt ist so groß. Wie groß, weiß ich nicht. Vielleicht bis zum Einkaufsladen. Mama sagt: "Den Kinderwagen brauchen wir nicht, es ist nicht weit." Aber das stimmt nicht. Mir tun meine Füße weh, wenn wir zurück sind.

Aber wie groß ist die Welt denn nun wirklich? Es muss weiter weg sein als zur Oma. Papa sagt, zur Oma sind es 500 Kilometer. Ich weiß nicht was das ist "500 Kilometer", aber weit ist das nicht. Wir steigen ins Auto und wenn ich aufwache, sind wir da.

Sonntag hat Papa gesagt: "Wir machen einen Ausflug in die Berge. Da wirst du sehen, wie groß die Welt ist." Da habe ich mich gefreut. Wir sind in einen Schrank geklettert und haben geschaukelt und es hat in den Ohren wehgetan. Dann sind wir aus dem Schank geklettert und es war ganz kalt. Mama hat mich mit ihrem Mantel zugedeckt und ich hab' mich an sie gekuschelt. Berge sind wirklich lustig.

Am Dienstag hat Papa gesagt: "Heute kaufen wir ein Haus." Er war ganz aufgeregt. Mama auch. Wir sind zu einem Mann gegangen. Papa und er haben eine Weile geredet. Dann hat Papa etwas auf ein Stück Papier geschrieben und sie haben sich die Hände geschüttelt. Aber dann haben wir etwas Großes gemacht. Papa hat gesagt: "Zur Feier des Tages gehen wir essen." Wir haben einen großen Eisbecher bekommen. Das war ein guter Tag.

Abends hat mich Papa ins Bett gebracht und mir eine Geschichte vorgelesen. Dann hat er mir einen Kuss gegeben und "gute Nacht" gesagt. Ich hab' ihm auch einen Kuss gegeben und gesagt: "Papa, ich hab' dich lieb." Er hat mich eine Weile angeschaut und gesagt: "Das war das schönste Geschenk, das ich je bekommen habe."

 

Hallo yoma!

ersteinmal herzlich willkommen! :)

zur Geschichte: ich weiß nciht, ob sie für Kinder geeignet ist. Du schreibst aus der Sicht einer 2-jährigen, allerdings denke ich eher, dass die Geschichte eher Erwachsenen gefällt, Kinder würde ich sie eher nciht vorlesen - für welches Alter ahst Du sie denn geschrieben?

Wenn cih von diesem Aspekt abesehe (meiner Meinugn anch würde sie besser in eine andere Rubrik passen), finde ich Deine Geschichte ganz nett. Das Staunene des Kindes über die kleinen Dinge, die doch so groß sind bringst Du gut rüber, die Perspektive ist nett und konsequent durchgezogen.
Der Schluss hat mir gut gefallen :)

schöne Grüße
Anne

 

Hallo yoma,

mir hat Deine Geschichte ebenfalls gut gefallen; jedoch denke ich auch, daß sie nicht für ganz kleine Kinder geeignet ist (vielleicht wirklich eher für Erwachsene).
Ich kann mich selbst zwar nicht mehr daran erinnern, was ich mit zwei Jahren so gedacht habe, aber doch kann ich mir nicht vorstellen, daß es irgendwelche, schwerwiegenden Probleme waren (z.B. über die Größe oder Höhe der Welt).

Aber wenn man sich als Erwachsener Deine Geschichte durchliest, dann läßt man sich doch gerne wieder in diese kindliche Welt zurückfallen. Hat wirklich Spaß gemacht, Deine Geschichte zu lesen.

Liebe Grüße! Salem

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo yoma,

mir geht es ähnlich wie Maus - die "Geschichte" gefällt mir gut, aber ich glaube nicht, daß sie für kleine Kinder wirklich interessant ist. Der Grund ist, daß kleine Kinder genau so denken wie Deine Julinka. Deshalb fällt ihnen das aus unserer Sicht Witzige an dem Text vermutlich gar nicht auf. (Es käme natürlich auf einen Versuch an - such Dir einfach ein paar junge Zuhörer und finde heraus, wie sie reagieren.) Andererseits könnte ich mir vorstellen, daß etwas ältere Kinder an der Geschichte durchaus ihre Freude haben, weil sie gerade nicht mehr so denken und sich dadurch beim Lesen als Große fühlen können.

Was mir auf jeden Fall fehlt, ist ein Handlungsbogen, der die einzelnen Ereignisse miteinander verknüpft und das ganze dadurch erst zu einer richtigen Erzählung macht.

Auf jeden Fall hast Du das Talent, Dich in die Sichtweise von Kindern hineinzuversetzen, das läßt für die Zukunft auf viele gelungene Kindergeschichten hoffen!

@Salem: Du würdest Dich vielleicht wundern, über was sich Kinder so Gedanken machen! Meine erste Tochter war wohl etwa drei, als sie mich mit Fragen wie "Wenn man im Himmel ist, wie kommt man dann eigentlich wieder zurück?" oder "Warum bringt der Weihnachtsmann den Kindern in Afrika weniger Geschenke als bei uns?" in arge Erklärungsnot brachte (und natürlich zum stolzesten Vater der Welt machte :D ).

Schöne Grüße
Roy

 
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Hallo Maus,
vielen Dank für deine Rückmeldung und für's verschieben! :)
Freut mich, dass dir die Perspektive gefallen hat - sie war mir sehr wichtig.

Hallo Salem,
auch ich kann mich nicht mehr erinnern, wie ich mit zwei Jahren gedacht habe. Ich hab lediglich einige Kinder beobachtet und versucht, die Welt aus ihren Augen zu sehen.

Hallo Roy,
gerne mchte ich noch in Zukunft eine in der Rubrik "Kinder" passende Geschichte schreiben. Würde mich freuen, wenn sie deinen Kindern gefällt.
Was den Handlungsbogen betrifft, so muß ich wohl noch lernen, dass andere nicht meine Gedanken lesen können.
Ich werde daran arbeiten!

Liebe Grüße
Ivo

 

übrigens: "yoma" gibt's nicht mehr. Das Pseudonym musste meinem richtigen Namen weichen. :D

 

hallo ivo!
eine ganz ganz süße geschichte! die sicht eines zweijährigen hast du so schön dargestellt!
da fühlt man sich aufeinmal ganz klein, überlegt sch, was man in der kurzen zeit alles gelernt hat, und was man noch alles lernen muss!
sehr gern gelesen!
liebe grüße
frotte

 

Hallo frotte,

Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat.
War gar nicht so einfach, die Dinge aus den Augen eines kleinen Kindes zu betrachten.
Aber es macht spaß, einfach mal die Perspektive zu wechseln.

Liebe Grüße Ivo

 

Hallo Solveig,

vielen Dank für diese interessante Information. Obwohl ich versucht habe genau hinzusehen, um die Welt eines Kindes nachvollziehen zu können, ist mir die Wahrnehmung der Zeit, wie du sie schilderst nicht aufgefallen.

Dennoch möchte ich die Geschichte unverändert lassen. Ich habe bewusst bei den Tagebucheintragungen das Datum weggelassen – ein Erwachsener würde das tun -, und ein „Diensttag“ gibt es alle sieben Tage wieder.

Liebe Grüße Ivo

 

Hallo Ivo Sterzik! :cool:
Ich finde diese Geschichte wirklich süß.
Was ich aber nicht so ganz kappiere ist, wie kann ein zwei Jahre altes Kind schon Tagebuch schreiben? :confused: Hat Ihre Mutter oder ihr Vater dabei geholfen? Oder wie kann es in ein Tagebuch schreiben? :rolleyes:

 
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Hallo Anaid,
Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat. :)

Ich stimme dir zu: ein 2-Jähriges Kind kann kein Tagebuch schreiben. Aber ich wollte mit dieser Geschichte auch nur eine – sagen wir – Botschaft rüberbringen. Ich weiß nicht so recht, ob mir das gelungen ist.

Die Botschaft lautet:
So wie das Mädchen auf der Suche, was groß ist, wichtig, von Bedeutung, so manch falsche Schlussfolgerung zieht, so sind auch wir Menschen – mich selbst eingeschlossen: wir denken, die Dinge beurteilen zu können, und liegen oft total daneben.

Was den Vater betrifft, wir können ihm nichts geben, außer eines; etwas, was nicht erzwingbar ist, was nur freiwillig gegeben werden kann: unsere Liebe. Geben wir sie ihm, dann tut er alles für uns.

Liebe Grüße
Ivo

 

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