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Hab Mut

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18.07.2004
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Hab Mut

Hab Mut

„Sei nicht traurig. Energie verschwindet nicht so einfach, sie wird vielleicht nur umgewandelt. Sie hat vielleicht jetzt eine andere Form angenommen.“

Das Kind sah mich an und weitere Tränen kullerten über seinem Gesicht. Ich nahm den Jungen ganz fest in den Arm und streichelte seinen Kopf. Ganz zart.

„Vielleicht ist sie Luft geworden und du atmest sie ein? Oder sie ist ein Lichtstrahl, das dich wärmt.“

Der kleine Junge hatte seine Mutter verloren. Sie hatte krebs. Man hatte ihn mir vorrübergehend anvertraut. Seinen Vater hatte er nie kennnengelernt. Er wuchs mit seiner Mutter alleine auf.
Ich bin Sozialarbeiterin. Ich machte das gerne, weil ich dieses ganze Leid nicht ertragen konnte. Ich wollte einfach aktiv sein. Zu wissen jemanden zu helfen und ihm die richtige Richtung zu zeigen gibt mir ein warmes Gefühl.

Wir saßen auf einer Bank in einem Park, früh am Morgen.
Schade, er wollte mit den anderen Kindern kein Fußball spielen. Er wollte lieber bei mir sitzen. So ging das schon seit Wochen.

„Siehst du diesen Baum? Es waren einmal zwei Blätter, die waren ineinander verliebt, doch der Herbst kam und das eine Blättchen fiel als erstes vom Baum. Das andere Blättchen war so allein und weinte Tag und Nacht, doch als es Winter wurde fiel es schließlich auch. Irgendwann zwischen Frühling und Sommer sahen sie sich wieder auf dem Baum. Aber sie kannten sich nicht mehr, sie fühlten nur dass sie zusammengehörten. Dieser Baum ist wie der Kreis des Lebens. Du wirst sie bestimmt wiedersehen, irgendwann.
Bitte sei nicht traurig. Sie wäre bestimmt sehr glücklich, wenn du wieder fröhlich bist.“

Er hörte auf zu weinen und schaute in den Himmel.
Wir schwiegen eine Zeit lang. Sehr lange.

„Sie mal, die Sonne ist aufgegangen“ der Junge zeigte Richtung Himmel.
Er stand dann auf und gesellte sich zu den anderen Kindern, die gerade im Sandkasten einpaar Schlösser bauten.
Ich atmete die frische Luft ein und spürte die Energie, das Leben.

Der Vogel fliegt am Himmel und weiß nicht, dass er mir Freude bringt-vielleicht bringe ich auch jemanden Freude, wenn ich meinen Weg folge.

 
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Hmm..echt? :(
Ich hab nur überlegt wie ich diesem Menschen helfen und Hoffnung geben könnte.
Dann bin ich irgendwie darauf gekommen.
Von Pädagogik verstehe ich garnichts :confused: , mein Gefühl leitet mich

LG
luckyFish

 

Hallo luckyFish,

auch mir hat deine Geschichte nicht so gut gefallen, leider.
In einer Sache muss ich Lukas recht geben, auch wenn ich den Ton seines Kommentars nicht in Ordnung finde - gerade weil Du erwähnst, dass sie Sozialarbeiterin ist, wird es klischeehaft. Ich hätte einen Vorschlag: Ich würde den Absatz, in dem du ihren Beruf erwähnst, auf folgende Sätze streichen:

Der kleine Junge hatte seine Mutter verloren. Sie hatte krebs. Seinen Vater hatte er nie kennnengelernt. Er wuchs mit seiner Mutter alleine auf.
Ich glaube, mich hätte es nicht gestört, wenn ich nicht gewusst hätte wer da mit dem Kind spricht. Eine Betreuerin, die Oma, Bekannte? Wer auch immer, ein lieber Mensch auf jeden Fall.
Noch ein Kommentar zum letzten Satz: hast Du dir mal überlegt, ihn einen Bestandteil der Geschichte und nicht einen Nachsatz sein zu lassen? Einfach weiter zu machen mit "Ein Vogel flog am Himmel vorbei und wusste gar nicht..." Hätte mir persönlich besser gefallen, ist aber natürlich nur ein Vorschlag.
Die Szene mit den Blättern hat mir gefallen, die hätte ich mir auch länger vorstellen können. Ein bißchen Kitsch ist halt schön ;)
Ein paar Flüchtigkeitsfehler sind noch in deiner Geschichte, aber die findest Du glaube ich selber.

Liebe Grüße
Juschi

 

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