Was ist neu

Im Alltag

Mitglied
Beitritt
01.10.2003
Beiträge
17

Im Alltag

Das Gerät war seltsam. Er fragte sich, wozu es gut sein mochte. So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen. Es sah aus wie ein Kasten mit Fenster, aber wozu mochte so etwas zu verwenden sein?
Seine Kollegen hatten den Mann schon vor einer geraumen Weile weggebracht, und er war mit einigen Männern damit beschäftigt, Beweise zu sichern und anderes verdächtiges Material sicher zu stellen. Sie hofften nicht darauf, noch etwas zu finden. Sie hatten heute hier mehr Holz gefunden als im gesamten letzten Jahr, und das in einer sehr seltsamen Form, die er noch nicht kannte. Ein paar mal schon war er gerufen geworden von misstrauischen Nachbarn oder ängstlichen Verwandten die wussten oder zumindest vermuteten, dass jemand Holz oder dergleichen zu Hause hatte. Aber es waren Platten gewesen, große Stücke, einmal sogar hatten sie einen kleinen Tisch aus Holz sichergestellt. Aber dieses hier war anders. Es waren viele kleine Stücke, die länglich und schmal waren und an der Spitze alle eine andere Farbe hatten. Der Verdächtige hatte ihnen erzählt, dass man sie früher „Stifte“ genannt hatte.
Stifte…was für ein eigenartiges Wort!
Er musste unwillkürlich kurz an den alten Mann denken. Seine Kollegen hatten ihn schon vor einer geraumen Weile abgeführt, sie mussten sich beeilen. Wenn sie ihn wieder brachten musste all das hier weg sein, sodass er sein normales Leben weiterleben konnte. Manchmal überlegte er, ob wirklich nur das gelöscht wurde, was gelöscht werden sollte, aber er dachte nie lange darüber nach.
Langsam wandte er sich von dem eigenartigen Kasten zu den „Stiften“ um. Nachdenklich drehte er einen von ihnen in der Hand. Er fühlte sich warm und angenehm an. Kaum zu glauben, dass es einmal sehr viel davon gegeben haben soll. In der Schule hatten sie gelernt, dass Holz früher überall gewesen war, in Form von großen Gebilden, die die Menschen damals Bäume genannt hatten. Man hatte ihm erzählt, dass sie wohl gelebt hatten und irgendwann einfach ausgestorben waren. Wahrscheinlich war es gut so, dass es sie nicht mehr gab. Sie waren ja so viel größer gewesen als sie, früher oder später wäre es sicher zu einer Auseinandersetzung gekommen.

 

Hi Joni,
eine interessante Idee. Auch wenn das Thema nicht wirlich neu ist. Ich musste an Fahrenheit 451 denken.
Eine Zukunft in der alles Holz 'sichergestellt' wird, und die Menschheit nicht mehr weis was Bäume waren? Hoffentlich kommt es nie dazu.

Gruß Shinji

 

Hallo joni,
das ist wohl die Zeit der Uktrakurzen Kurzgeschichten... na gut...

Tja, also wenn ich böse wäre, würde ich jetzt sagen, du hast schamlos von Fahrenheit 451 agekupfert.

Ich bin's mal nicht und gehe davon aus, du hast noch nie von dem Buch gehört... :D
Die Gesellschaft die du beschreibst wäre einen tieferen Einblick wert. Auch deinen Charakter könnte man durchaus näher beleuchten; was er sich noch so für Gedanken bei diesem Job macht, woher er diese "Schulbildung" von den Bäumen hat. Und natürlich die große Frage, warum denn die Bäume so dargestellt werden wie in dieser Gesellschaft, und warum es verboten ist, Holz zu haben....

Aber, tja, dann hätten wir Fahrenheit mit Holz statt Büchern...
Schade, schaffs einfach nicht von dem Bild wegzukommen.

glg Hunter

 

hmm auch wenns sich jetzt wie ne dumme ausrede anhört.. ich kenn das buch wirklich nicht :p

 

Kann ja sein, behaupte auch nichts anderes.
Das Problem wird sein, dass die meisten hier Fahrenheit kennen und sich dies Szene hier wirklich sehr ähnlich liest.
Man kann gar nicht anders, als eine Verbindung herzustellen...
Vielleicht findet sich jemand, der beide Stories getrennt voneinander sehen kann, oder das Buch auch nicht kennt.

Vom Stil fand ich deine KG auch gar nicht so schlecht; aber die Thematik hat mich eben etwas irritiert...

glg Hunter

PS: Das Buch kann ich nur empfehlen zu lesen... Gehört zum SF-Grundstock

 

@joni,
Fahrenheit 451 ist vom gleichen Autor wie Mars Croniken, falls dir das was sagt. ;)
Wie Hunter schon sagte gehören die Bücher zu den SF-Klassikern.
Zurück zu deiner Geschichte. Wie ich schon weiter oben schrieb, nette Idee, wenn auch nicht neu. So ist deine KG ne nette Geschichte für zwischendurch, sozusagen für die Pause. :D Das Ganze ist noch ausbaufähig, wie Hunter schon schrieb. Aber das musst du wissen.

 

hallo joni

Bin nur grad mal deinen kleinen Text durchgegangen. Deim letzten Satz hat sich bei mir so ein hartnäckiges Grinsen auf die Lippen gezaubert, das einfach nicht weggehen will. :D

daumen hoch! hagen

PS: hab Fahrenheit 451 leider auch noch nich gelesen, ist aber gleich mal auf meine (bereits ellenlange) Leseliste gewandert :)

 

von mir nur ganz kurz (der Text ist es ja auch :p ):

Zum großen Teil oberflächliches Schlaglicht auf eine Gesellschaft, die kein Holz kennt. Wir erfahren nichts über die Gründe, fast nichts über die Gesellschaft, kaum etwas über die Hauptfigur. Handlung ist kaum vorhanden, der Text besteht hauptsächlich as Retrospektive. Dein Problem: Hättest Du die Gesellschaft detaillierter geschildert, wären Widersprüche aufgekommen. Kein Holz mehr, aber auch kein Internet, keine Lexika auf CD, in denen stehen würde, was Bäume sind? Kein Fernsehen, das alte Filme zeigt, in denen Bäume zu sehen sind?
So entlarvt sich Deine Idee als einfach - *zu* einfach.

Die Verwandtschaft zu Fahrenheit 451 ist übrigens doch eher entfernt - dort geht es darum, dass Bücher *verboten* sind, das ist doch was ganz anderes, als wenn Holz einfach komplett verbraucht und nicht mehr vorhanden ist.

Noch ein Wort zum Titel der Geschichte: Er ist uninteressant, zieht also keine Leser an, inhaltlicher Bezug zur Geschichichte zudem nicht vorhanden: Ist es Alltag, dass bei einem alten Mann Holz gefunden wird? Dann wäre es wiederum nicht so unbekannt...

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom