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Im Land der Amazonen

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12.08.2004
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Im Land der Amazonen

Albert blickte unruhig auf und trat näher zum Gitter, das seine Achtquadratmeter-Zelle umschloss. Da kamen sie wieder. Die Göttinnen des Schreckens. Gingen in ihren hellen Trikots lachend und scherzend den schmalen Korridor hinunter, der zwischen den Zellen lag.
Er blickte ihnen unbehaglich entgegen, und noch ehe sie ihn erreichten, hörte er wieder dieses leise Klimpern ihrer Folterinstrumente. Voller Grauen wandte er sich ab, und stellte sich zitternd, und ganz dicht an die hintere Wand. Gott, bitte nicht er. Sollen die wen anders nehmen, aber nicht wieder ihn.
Erst gestern hatten sie ihn erneut gequält. Training nannten das diese Amazonen, denen er auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war. Er nannte so etwas Folter.
Eine etwas Dickliche hatte ihn wie immer erst gesäubert, ihn mit dem Lederzeug gequält, um ihn später dann in der großen Arena herum zu scheuchen. Dabei trat, brüllte und schlug sie die ganze Zeit auf ihn ein, dass ihm noch heute sein Körper schmerzte.
Er wurde langsam zu alt für diese grausamen Spiele.
Warum sie ihn und seinesgleichen so behandelten, hatte er nie heraus gefunden. Er wusste nur, das es ihr Los war, sie zu unterhalten.
Die jungen Frauen erreichten die kleine Kammer, blödelten immer noch miteinander herum, und entledigten sich dort vorerst ihrer Mitbringsel. Albert ließ sich davon nicht narren. Wusste er doch, das diese Lederriemen, Metallstangen und Peitschen noch zum Einsatz kämen. Vornehmlich auf ihre nackten Körper, die wohl anders für diese Frauen nicht zu bändigen waren. Doch statt ihn und die anderen einfach laufen zu lassen, wurden sie alle eingesperrt und von deren Lust gequält.

Sein Trakt bestand aus zehn Einzelzellen, und jede war derzeit belegt. Selten waren sie das alle, es herrschte hier immer ein kommen und gehen. Wohin seine Mitstreiter verschwanden, vermochte er nicht zu sagen, nur das es hier öfters die Insassen wechselte.
Kurt, seid einiger Zeit sein Nachbar, konnte es wie immer kaum erwarten.
Dieser junge Masochist hibbelte jeden Tag dieser Folter entgegen. Dabei machte er noch Faxen, ärgerte diese Göttinnen, zwickte und kniff, wo immer er zartes Fleisch erreichen konnte, und bekam das prompt mit barer Münze zurück. Wie oft war dieser Blödmann schon verprügelt worden. Doch dieser fieberte täglich diesem Wahnsinn entgegen, und Albert betrachtete ihn angewidert. Kranke Laus.
Dass er sich seine Prostitution selbst eingestehen würde, lag Albert fern.
Nein, er hatte andere Gründe, sich so benutzen zu lassen. Vielleicht lag es ja am schalen Geschmack der Freiheit, oder am Vergessen, das ihn da draußen immer heimsuchte. Er konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen. Aber Kurt war anders, der genoss diese Vergewaltigung des Körpers förmlich. Fieberte dieser kranken Lust entgegen.
Auch jetzt drängelte der hinaus, als eine der jungen Frauen kam und seine Zelle öffnete. Und wie immer packte sie hart zu, schlug ihm kurz übers Gesicht, und kettete ihn ungnädig auf dem schmalen Gang an. Noch war keine Zeit für Lebenslust und animalischem Trieb.
Albert drückte sich noch dichter an die Wand, vielleicht bliebe er ja mal verschont.
Doch, wie um ihn zu verhöhnen, kam wieder die stark übergewichtige Frau von gestern. Musste er ihr heut wieder gefallen? Ihr mit seinem Leib wieder zu diensten sein, diesem nach Schweiß und Nahrung stinkendem Wesen?
Er musste.

Grinsend schloss sie seine Zelle auf und trat langsam ein. Packte gnadenlos den Gurt, den er um seinen Hals trug, und zog ihn ebenfalls auf den hellen Gang hinaus. Er ergab sich seinem Schicksal. Was sollte er auch anderes tun. Sie waren einfach stärker, brutaler in ihrer Macht.
Einfach göttlich, einfach Amazone.
Metallisch klirrte die dicke Kette, mit der sie ihn sicherte. Einen Fluchtgedanken der Lächerlichkeit preisgebend. Unbarmherzig säuberte sie ihn wieder, denn er sollte ja gut aussehen, wenn sie ihn für ihre Zwecke benutzte. Aber wenn sie mit ihm für heut fertig war, würde er seinerseits stinkend und von ihr besudelt, wieder in seine Zelle gesperrt werden. Albert zwang sich zur Ruhe, und nur hin und wieder wich er ihrer harten Hand aus, die ohne Zärtlichkeit an ihm herum rieb. Als sich seine Blase der Anspannung wegen plötzlich meldete, bekam er leichte Panik. Auf den Gang zu urinieren bedeutete Ärger, und das noch bevor es überhaupt los ginge.
Er konzentrierte sich. Versuchte sich zu beruhigen, doch es half nichts, und so schoss sein warmer Strahl zu Boden. Dass er dabei die Dicke leicht bespritzte, amüsierte ihn nur am Rande, denn grade dieses bedeutete noch weit schlimmeren Ärger.
Und gleich ging es wieder los.
„Du alter Arsch“, fauchte sie und trat ihn dabei so hart in den Bauch, das er grunzte, „was soll dieser Scheiß? Machst mir noch mehr Arbeit, als ich eh schon habe, du alter Mistbock!“
Albert blickte beschämt zu Boden, doch die korpulente Göttin schien das nicht zu bemerken, und beschimpfte ihn weiter.
Dann hörte er wieder dieses fröhliche Klirren, das sein Martyrium jedes Mal aufs Neue beginnen ließ. Leder wurde ihm um den Körper gezurrt, wie immer viel zu fest, um angenehm zu sein. Hals, Brust wie Genitalien wurden fest verschnürt. Sogar sein Schwanz wurde künstlich angehoben. Die Bedeutung dessen hatte er noch nicht heraus gefunden, und dies gehörte wohl zu den Mysterien seines Lebens. Sein Kopf verschwand hinter der bekannten Halbmaske, die nur seine untere Gesichtspartie frei ließ. Mit ihr spürte er auch den harten Druck auf Nase und Kiefer, der nachher noch um soviel schlimmer werden sollte.
Albert begann wieder zu zittern, doch nun nicht mehr vor Angst. Leichte Erregung beschlich ihn, und er trat unruhig auf der Stelle herum, was ihm neue Tritte und Beschimpfungen einbrachten.
„Steh still, du Hammel“, pöbelte die Dicke, und schlug ihm mit einer Peitsche so hart, das sein Rücken gequält aufjammerte. Er zuckte zusammen und wusste, besser stillhalten und tun, was sie sagte. Nachher, wenn er zitternd, und körperlich total erledigt, wieder in seine Zelle taumeln würde, hätte er es doch hinter sich. Zumindest für heute.
Mühsam beherrschte er seine Aufregung, seine Lust.
Kurt, vor ihm, lieferte sich grade wieder einen Kampf mit seiner Amazone, und musste dann noch mehr einstecken als er. Trottel, dachte Albert.
Zehn Minuten später ging es dann endlich hinaus. Er wusste, das die Dicke immer hinter ihm bleiben würde. Unnachgiebig und erbarmungslos. Doch als er die Sonne spürte, stahl sich etwas Versöhnung in sein gequältes Herz. Heute würde er sich richtig bemühen. Sich richtig anstrengen und alles geben. Kämpfen, für sich, wie für sie gleichermaßen. Vielleicht änderte dies ja etwas. Seine Erregung wuchs.

Er hörte die Musik der Maske wegen nur gedämpft, wusste aber, dass sie die Arena erreichten. Bevor es nun los ginge, mussten er und seine kraftvollen Mitstreiter sich, Gladiatoren gleich, erst feiern lassen. Dies geschah wie immer in Form einer Ehrengarde, die vor der Tribüne entlang zog. Jubel erklang und wärmte sein Herz.
Geräusche wie Gerüche übten die alte Faszination auf ihn aus, und obwohl er kaum etwas sah, berauschte es ihn erneut. Das Gewicht der Korpulenten nahm wie üblich zu, und seine Muskeln spannten sich in Erwartung der alten bitteren Freuden. Nur hier, in mitten seiner Gesellen, verspürte er so etwas wie Freiheit. So absurd ihm dieser Wettkampf auch erschien, brachte nur dieser ihm Befriedigung. Körperlich wie seelisch. Sein Schwanz zuckte.
„So“, brüllte sie ihm nun zu, und sank dabei noch etwas tiefer, „jetzt streng dich an. Wir wollen es denen noch mal richtig zeigen, was?“
Albert biss die Zähne zusammen, und seine unbändige Lust schwappte fast über. Er zuckte und zitterte, und nur ihr Gewicht hinderte ihn noch, sich jetzt schon vor Erregung aufzubäumen. Wie alle Amazonen saß sie anfänglich ruhig, und bremste seine lustvolle Wildheit mit eiserner Hand. Albert flippte fast aus, der Spannung wegen, und dann, endlich, ging es los.
Seine Bewegungen durften langsam immer schneller werden, und beglückt kam er diesem nach. Jeder Muskel seines Körpers übernahm die rhythmischen Bewegungen und sein Herz raste irgendwann so sehr, dass ihm schwindelte. Seine dicke Amazone behielt dennoch immer die Kontrolle. Bremste oder ermunterte ihn, je nachdem, wie sie es für richtig hielt. Und er schwitze, keuchte und schnaufte, voller Glücksgefühl und halb wahnsinnig eben darum. Er gab ihr einfach alles.

Immer lauterer Jubel brandete von der Tribüne, und mit ihr floss sein letzter Widerstand dahin. Er kämpfte um immer mehr Tempo, und schließlich ließ sogar seine dicke Göttin ihrer Erregung freie Bahn. Auf seinem Hochgefühl angelangt, vergaß er jede Furcht, und seine Glieder brüllten vor Verlangen wie Schmerz. Fieberten mit Sehnsucht dem Ende entgegen.
Dann spürte er seinen Höhepunkt, und trotz leichtem Zweifel, schließlich war er noch nie soweit gegangen, gab er sich dem Strudel in ihm entgültig hin. Ließ sich von der Euphorie, die ihn erfasste, tragen. Albert versank einfach im brennend heißem Licht, das plötzlich durch seinen Geist flammte. Noch ein letztes, schwitzendes Aufbäumen und er brach, unter dem brüllenden Jubel der Massen, zusammen.

Von dem Tumult, den er durch seinen Tod auslöste, bekam er nichts mehr mit.
Er hatte ihr sein Leben gegeben. Hatte es seiner Amazone, und allen Zuschauern zu Füßen gelegt. Doch mitleidlos schafften sie ihn weg. Als seine Trainerin sich später mit einem Arzt über ihn beugte, war von Trauer oder Ehrfurcht nichts zu spüren.
„Der alte Mistbock hat ganze Arbeit geleistet“, fluchte sie, rieb sich den schmerzenden Arm und trat nach seinem Leichnam. Der zerbrochene Sulky lag neben ihm.
„Na ja“, erwiderte der Arzt unbeteiligt, „den hätte man aber auch nicht mehr laufen lassen dürfen. So alte Traber haben auf einer Rennbahn nichts mehr verloren.“

 

Hallo Kerstin!

Beim Lesen Deiner Geschichte hab ich mir die ganze Zeit gedacht, was denn das soll.
Mittlerweile hab ich eine halbe Stunde vergehen lassen, und die Geschichte erscheint mir immer noch nicht sinnvoller.
Entweder ging es Dir nur darum, eine Pointengeschichte zu schreiben, dann finde ich das Thema fehl am Platz, oder ging es Dir darum, die Qualen der Pferde zu beschreiben, dann hätte sich das Thema wahrlich eine andere Form verdient.

Folgende Stellen lassen mich aber doch eher glauben, daß Du hier die Pferde nur benutzt:

Sein Trakt bestand aus zehn Einzelzellen ... nur das es hier öfters die Insassen wechselte
Ein Pferd, das von einem Trakt statt einem Stall, und von Insassen "spricht"? Hier führst Du den Leser zum Beispiel bewußt in die Irre. Wer glaubt anfangs nicht, daß es sich um Männer handelt, die von den Amazonen sadistisch vergewaltigt (oder was auch immer) werden?

Dass er sich seine Prostitution selbst eingestehen würde, lag Albert fern.
Nein, er hatte andere Gründe, sich so benutzen zu lassen.
Ein Pferd, das sich Gedanken macht, ob es sich prostituiert? Und es hat Gründe, sich benutzen zu lassen? Aber er war ja überhaupt ein sehr philosophisch angehauchtes Pferd...
Auch die Namensgebung finde ich eher menschlich als für Pferde üblich, aber das ist natürlich Geschmacksache. Hier kommt es mir jedoch so vor, als diente es als Mittel, um in die Irre zu führen.

Dabei machte er noch Faxen, ärgerte diese Göttinnen, zwickte und kniff, wo immer er zartes Fleisch erreichen konnte
Womit kitzelt denn ein Hengst? Mit den Hufen? :susp: Eindeutig gewolltes In-die-Irre-Führen...

von ihr besudelt
nur ihr Gewicht hinderte ihn noch, sich jetzt schon vor Erregung aufzubäumen
Der zerbrochene Sulky lag neben ihm
Sie besudelt ihn, während sie am Sulky sitzt? Oder sitzt sie doch auf ihm drauf? Oder sitzt sie nur als Mittel zum Zweck der Geschichte drauf, in Wahrheit aber am Sulky? :confused:
Insbesondere die Verwendung von "besudelt" ist ziemlich in eine Richtung drängend.

Als sich seine Blase der Anspannung wegen plötzlich meldete, bekam er leichte Panik. Auf den Gang zu urinieren bedeutete Ärger, und das noch bevor es überhaupt los ginge.
Sonst geht er doch immer so brav aufs Klo...


Sollte es Dir nun doch um die Pferde gegangen sein, dann denk doch mal darüber nach, was der Hengst davon halten würde, wenn er die Geschichte lesen würde...

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo und Moin Häferl,

Entweder ging es Dir nur darum, eine Pointengeschichte zu schreiben, dann finde ich das Thema fehl am Platz, oder ging es Dir darum, die Qualen der Pferde zu beschreiben, dann hätte sich das Thema wahrlich eine andere Form verdient.

Warum?
Was für eine Form wird den Verstanden?
Da zuckeln etliche jedes WE zur Rennbahn, saufen, wetten und gröhlen. Das Pferd, das rennen muss, ist dabei nur Objeckt.
Und dann kommen die Romantiker und glauben, aber im Stall, das hat es es ja gut (und ähnlicher Nonsens). Als wären alle Damen da die reinsten Pferdenärrinnen. Nur ist dem leider nicht immer so.......
Ich habe den Alltag der Traber erzählt, so wie ich ihn jahrelang Erlebt habe (Mist, geoutet). Nur habe ich einfach mal ungebräuchliche Wörter dazu benutzt, um bewusst eine Gruppe anzusprechen, die sich sonst sicher nicht für Pferdegeschichten a la "Bille und Zottel" begeistern kann.
Identifikation lag mir dabei etwas am Herzen...

Aber er war ja überhaupt ein sehr philosophisch angehauchtes Pferd...

Ich weiß ja nun nicht, ob du etwas mit Pferden zu tun hast, oder nicht. Aber solltest du hin und wieder in den Genuss kommen, dann blicke ihnen (vor allem den Alten unter ihnen) mal ganz tief in die Augen.... und lasse dich von der "Schwere und Tiefe" des Blicks vielleicht eines Besseren belehren.

Womit kitzelt denn ein Hengst?

Das solltest du seine Stute fragen.......... ;)

Er zwickte und kniff........... ich habe keine Ahnung, wie du da kitzeln raus ließt? Und kneifen machen Pferde üblicherweise mit den Zähnen, auch Pferdekuss genannt.
Nebenbei, wie kommst du eigentlich immer auf Hengst?
Albert könnte doch ein Wallach gewesen sein, oder?
Liegt für einen Insider sogar nahe, da gute Hengste üblicherweise mit sechs Jahren zwecks Zucht auf ein Gestüt kommen. Stuten werden in der Regel mit sieben Jahren "aussortiert", entweder Zucht oder Schlachter. Wallache (oder schlechte Hengste= Wallache) werden nicht selten erst mit zwölf Jahren "ausgemustert".... und ich habe erlebt, das diese oft noch vor dem Sulky zusammen gebrochen sind (zumindest damals, Anfang der 80er, nicht grade unüblich).

Sonst geht er doch immer so brav aufs Klo...

Stimmt, du hast die Geschichte echt nicht verstanden.
Wenn du dafür jedesmal eins aufs Maul bekommen würdest, sollte man da nicht annehmen, das du so zu Konditionieren wärst, es da zu machen (Box, oder draussen), wo du keinen auf den Sack bekommst?
Ich schreibe hier nicht über einem Ponyhof....

Sollte es Dir nun doch um die Pferde gegangen sein, dann denk doch mal darüber nach, was der Hengst davon halten würde, wenn er die Geschichte lesen würde...

Ich finde die ganze Bemerkung etwas daneben..... was hätte sich wohl früher Tolstois "Leinwandmesser" gedacht, wenn er seine Lebens-Geschichte so "schwermütig" daherkommend gelesen hätte (wobei ich mich mit besagtem Herren sicher nicht auf eine Stufe stellen möchte). Und da reden die Pferde sogar noch miteinander, er liebte seine Schinder abgöttisch etc. worauf ich noch dankend verzichtet habe.
Heut sind die Zeiten anders.... und wenn uns schon andere Menschen nicht sonderlich jucken, warum sollte es das Los eines Pferdes in einer nett-verpackten Pferdegeschichte tun.
Das war mein Grund, ihn seine Geschichte anders erzählen zu lassen.
Wenn sie dir immer noch Sinnlos erscheint.... Cest la vie.

Liebe Grüße

Kerstin

 

Schätze, ich habe den Fehler gemacht, zuerst die Postings unter der Geschichte zu lesen.
In einer Sache stimme ich Häferl jedenfalls zu: Es ist für die Geschichte absolut nicht erforderlich, die Tatsache, dass es sich bei der Hauptfigur um ein Pferd handelt, bis zum Schluss zu verheimlichen und damit zur Schlusspointe zu erheben. Die Geschichte braucht überhaupt keine Pointe. Plot, Erzählung, Höhepunkt und Schluss sind dramatisch genug.

Du überzeichnest und vermenschlichst vielleicht - wieviel, kann ich nicht beurteilen, weil ich von Pferdesport keine Ahnung habe (ihn aber trotzdem nicht sonderlich mag). Das finde ich aber legitim, denn offenkundig will die Geschichte auf Missstände aufmerksam machen, und Übertreibung ist ein gutes Mittel, um das zu bewirken.

Es scheint mir, als hättest Du eine starke emotionale Bindung zum Thema, oder, um es klar zu sagen: Du hasst die Traber dafür, wie sie mit Pferden umgehen. Deine Geschichte hat eine glasklare Aussage.

Ich kann allerdings auch verstehen, wenn jemand die Schwarzweißmalerei übertrieben findet. Weniger ist halt manchmal mehr.

 

Hallo Uwe Post,

Es scheint mir, als hättest Du eine starke emotionale Bindung zum Thema

Kann man so sagen, ja.
Ich bin damit aufgewachsen und stand ständig im Zwiespalt: einerseits diese "Praktiken", andererseits meine Liebe zum Pferd.
Mit vierzehn Jahren habe ich vor einem Rennen einen lieben, alten Wallach freigekauft, der mit Lungenentzündung noch starten sollte *kopfschüttel*
Das war dann auch besagter letzter Tropfen ....... statt Pferdewirtin wurde ich Gärtner. `Micado´ erholte sich über ein Jahr lang, und wurde dann doch noch zweiundzwanzig Jahre alt. Er hat nie wieder einen Sulky, ein Geschirr oder ähnliches gesehen.

Du hasst die Traber dafür, wie sie mit Pferden umgehen.

Hass ist da zu stark, so würde ich es nicht sagen.
Nur ich denke, die Zeiten haben sich verändert, und die Trainer/Pfleger sollten es auch tun (und einige wenige tun das auch).
Ich denke, das die Traber ihre Peiniger oft hassen. Zumindest gibt es genug unter ihnen die extrem Bissig sind, oder alles wegschlagen, was ihnen vor die Hufe kommt. Ist auch eine sehr deutliche Sprache .......

Ich kann allerdings auch verstehen, wenn jemand die Schwarzweißmalerei übertrieben findet

Ich male in Öl :D

Aber mal am Rande, verstehe ich dich jetzt richtig, das dir diese Geschichte, bzw. Sichtweise zu "Einseitig" ist?
*nix Peil*

Weniger ist halt manchmal mehr

Was ich dabei noch einmal deutlich machen möchte ......... ich habe nicht in einem Punkt übertrieben, sondern nur vermenschlicht, bzw. mal andere Worte benutzt. Ich habe eher noch vieles Ausgelassen, und nur den letzten Tag eines alten Trabers geschildert, statt mal zu verpacken, wie z.B. die Jährlinge eingefahren und gefügig gemacht werden.
Überall wird sich entwickelt, gemacht und getan, aber viele dieser Leute praktizieren immer noch "Steinzeit-Methoden", obwohl ein Monty Roberts gezeigt hat, das es auch anders geht (und es klappt).
Und ich rede hier auch nicht von vor zwanzig Jahren ......... bei meinem letzten Besuch, liegt so sechs Jahre zurück, saß ich mit einem (sehr) bekannten Trainer oben in seiner Stube zusammen, während unter uns gleichzeitig ein Jährling derart zusammengeprügelt wurde, das der kurz vorm Zusammenbruch war.
Ohne hier jetzt Extremistisch, oder den Pferdesport verteufelnd zu erscheinen, den das bin ich sicher nicht, wollte ich nur mal zeigen, das es da mehr gibt, als die "Reitstall"-Romantik ..........

Liebe Grüße

Kerstin

 

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