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Im Namen des Friedens.

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15.11.2003
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Im Namen des Friedens.

Im Namen des Friedens.
Eine Kurzgeschichte.

Der Alarm wurde wieder abgestellt und langsam beruhigten sich alle Personen im Labor wieder, auch wenn sie innerlich noch ziemlich zerrissen waren. Könnten doch jeden Moment mehrere Liter Ostragon 7 in Washington D.C. freigesetzt werden. Den Studien nach würden innerhalb von drei Tagen die Städte im Umfeld befallen sein, die angrenzenden Staaten nach einer Woche und innerhalb eines Monats auch der letzte Winkel der USA, was das komplette Leben - egal ob Menschen, Tiere, Pflanzen oder Insekten - auslöschen. Fische könnten überleben, hatte Beaumont gesagt. Ostragon 7 vergiftet nur die Luft, nicht aber das Wasser. Es breitet sich in der Luft aus, kettet sich an Sauerstoffatome und jedes Lebewesen, das es einatmet, würde es körperintern selber produzieren und mit jedem Atemstoß ausatmen. Die Atmosphäre um die Vereinigen Staaten herum wäre vergiftet und bei einer Menge von mehreren Litern würde der giftige Dunst auch irgendwann nach Europa und Asien herüberziehen

Philippe Beaumont war ein genialer Biochemiker, der beste seines Faches auf der ganzen Welt wurde er genannt. Und darum tat die Regierung der Vereinigten Staaten auch einiges, um ihn aus Frankreich abzuwerben und für sich arbeiten zu lassen. Wenn die Entlohnung stimme, hatte Philippe gesagt, würde er es tun. Und zwanzigtausend US-Dollar brutto pro Monat waren mit Sicherheit nicht zu verachten. Beaumont war spezialisiert auf Toxikologie und wollte ursprünglich Gegengifte zu Infektionen aller Art entwickeln - Ebola, Anthrax und alles, was dazugehört. Die Amerikaner boten ihm viel Geld für die Entwicklung eines toxischen Kampfstoffes, welcher für chemische Kriegsführung eingesetzt werden konnte. Schnell, effektiv und unheilbar sollte er sein. Zumindest für die Feinde.

Vor dem Labor fuhr ein Fernsehwagen vor - CNN. Eine riesige Menge Schaulustiger formierte sich um den Eingang des relativ harmlos aussehenden Bunkers. Bis vor einigen Stunden war der Standort noch geheim, die Existenz von Ostragon 7 nicht bestätigt. Doch jetzt waren um diesen kleinen Bunker nahe Washington D.C. mehr Leute versammelt als sonstwo auf der Welt. Das Fernsehteam kämpfte sich durch die Menschenmasse, die relativ ruhig da stand. Einige hielten Banner hoch, auf denen Slogans wie "Dreckige Mörder!" oder "Geheimhaltung tötet!" standen. Andere schrien panisch. Aber die meisten waren still und regungslos. Betty Galagher von den CNN Abendnachrichten, ein Kameramann und ein Kabelträger kämpften sich bis hinter die Absperrung, die durch Polizisten aufrechterhalten wurde.

"Meine Damen und Herren, mein Name ist Betty Galagher und sie sehen eine CNN Sondersendung zum Thema des Tages. Ich befinde mich hier vor dem Eingang zu dem geheimen Forschungslabor, in dem Ostragon 7 entwickelt wurde. Ich werde jetzt hineingehen und mit Philippe Beaumont sprechen, dem Mann, der dieses teuflische Virus entwickelt hat."

Beaumont war kein sehr beliebter Mann, seine Charakteristika waren für die meisten Leute abstoßend. Er war eingebildet, egozentrisch und leicht reizbar. Schon in der Schule war er ein Außenseiter. Ein Außenseiter mit den besten Noten des Jahrgangs - herausragend vor allem in Biologie und Chemie. Summa cum laude mit Ehrung der besten Biochemiker der ganzen Welt und mit nur dreißig Jahren schon der führende Toxikologe der Vereinigten Staaten. Doch auch im Labor war er nur schwierig auf andere zu sprechen, wollte sich nicht helfen lassen und war sowieso immer im Recht. Seine Frau trennte sich von ihm, nachdem sie nur ein halbes Jahr verheiratet waren, sie hatte ihn öffentlich als "gottverdammten Egomanen" beschimpft. Beaumont kümmerte sich nicht darum, es war ihm damals offensichtlich egal.

Betty Galagher und ihre Männer waren mittlerweile im untersten Stockwerk des Labors angekommen, wo einige Wissenschaftler schon auf sie warteten. Allen voran Gary Devon, der Leiter des Labors.

"Miss Galagher, schön sie endlich zu sehen", sagte er und schüttelte euphorisch ihre Hand. Er war verschwitzt, seine langen grauen Haare hingen ihm quer durch das ganze Gesicht und seine Brille war beschlagen. Im ganzen Labor war es extrem heiß und jeder wischte sich im Minutentakt die Stirn.

"Meine Damen und Herren, dies ist Professor Gary Tiberius Devon, der Leiter dieser Einrichtung und der Verantwortliche für das Virus Ostragon 7. Jetzt, wo wir uns in dieser Lage befinden, was sagen sie im Nachhinein zu er Entwicklung des Virus?"

"Nun, Miss Galagher", lächelte Devon durch seine veschwitzte Fratze, "Ich bin sicher, daß wir einen Ausweg finden werden. Und Mr. Beaumont hat ja auch schon verkünden lassen, daß niemand zu Schaden kommen muß, da er eine Lösung anzubieten hat."

"Das werden wir ihn am besten selbst fragen", sagte Betty Galagher und gestikulierte wild mit der Hand herum, in der sie ihr Mikrophon hielt. "Jetzt werden wir mit dem Mann sprechen, der uns alle das Leben retten kann: Philippe Beaumont. Zweiunddreißig Jahre alt, gebürtiger Franzose und jetziger US-amerikanischer Staatsbürger. Entwickler von Ostragon 7."

Beaumont lebte in Washington D.C. Mit dem Auto waren es morgentlich kaum zwanzig Minuten bis zum Labor und er hatte alle Freiheiten, die man sich wünschen konnte. Darum war es ihm auch ein Leichtnis, drei Liter Ostragon 7 in Form von kleinen Flaschen aus dem Labor zu schmuggeln und zu Hause mit ein wenig Dynamit zu versehen, an das ein Fernzünder aus dem Elektroladen gekoppelt war. Er versteckte die tödliche Ladung dort, wo sie niemand vermuten sollte und fuhr am nächsten Tag seelenruhig zur Arbeit. Sich in dem dicken Bunker einzuschließen war kein Problem, schließlich kannte er die Codes und hatte administrativen Zugriff zu allen Systemen. Er konnte die Codes ändern und schon war er sicher in einer Zentrale, die nichtmal von der Army eingenommen werden konnte. Selbst Atombomben sollte das Ding standhalten.

Betty Galagher stand nun in einem kleinen Raum, in dem ein großer Bildschirm aufgestellt war. Auf dem Bildschirm zu sehen war Philippe Beaumont; in seiner Hand ein kleines viereckiges Gerät mit einem Knopf darauf - der Zünder. In seinem Mund eine Zigarette, obwohl rauchen im Labor strengstens verboten war. Der Kameramann richtete seine Linse auf Beaumont, der im Vergleich zu Betty Galagher auf dem großen Bildschirm nahezu riesig wirkte.

"Guten Morgen, Betty", grüßte Beaumont sie freundlich und lächelte dabei. "Ich darf Sie doch Betty nennen."

"Natürlich, Mr. Beaumont. Einen schönen guten Morgen von mir, dem Team und fünfzig Millionen Amerikanern da draußen vor den Fernsehern."

"Nennen Sie mich Philippe, Betty", entgegnete er in einem ruhigen Ton, als er sich einen Stuhl heranzog und sich daraufsetzte. Er justierte die Kamera neu, die er aufgestellt hatte ihn einzufangen, damit sie sein Gesicht in einer guten Höhe traf.

"Nun, Philippe", sagte Betty Galagher und drehte sich zu dem großen Schirm. "Es liegen mehrere Liter Ihres Virus, Ostragon 7, irgendwo in Washington D.C. und sie haben verlauten lassen, daß es eine Lösung dieses Problems gibt. Wie lautet sie?"

"Betty", sagte Beaumont etwas leiser und zog an seiner Zigarette, deren Asche er in ein neben ihm stehendes Reagenzglas entsorgte. "Sie wissen doch genau, wie diese Lösung aussieht. Ich habe sie Ihnen mitteilen lassen, also sagen sie es mir. Ich bin nicht gut im Erklären, sollten sie wissen. Sie haben Ihren Zuschauern doch bestimmt schon lang und breit erklärt, was Ostragon 7 ist, wie es funktioniert und daß ich der einzige Bastard im ganzen Land bin, der das Gegenmittel kennt und der nebenbei noch weiß, wo sich der Sprengsatz befindet. Also können Sie ihnen doch auch noch erklären, wie genau sie ihre Ärsche retten können."

Betty Galagher wurde sichtlich nervös, als Beaumont seinen Satz beendet hatte. Sie nickte ein paar Mal und wandte sich dann wieder zur Kamera. "Nun, meine Damen und Herren. Philippe hier möchte natürlich sagen, daß er uns allen das Leben retten kann und sie alle dabei mithelfen können..."

Nachdem Beaumont sich ganz alleine in dem Bunker im Bunker eingeschlossen hatte, baute er eine Videokamera auf und verband sie über das System, auf das nur er allein Zugriff hatte, mit dem großen Plasmaschirm im Aufenthaltsraum. Die anderen Wissenschaftler wurden nervös, als die Tür nicht aufging und Beaumont nicht auf Rufe reagierte. Als er sich selber auf dem Schirm meldete und Devon sofort angelaufen kam und schimpfte, blieb er ganz gelassen.

"Hören Sie, Gary", sagte Beaumont in seiner eigentlich ruhigen Stimme, die er auch behielt, wenn er furchtbar böse wurde, "Ich sitze hier drin und Sie sitzen draußen. Ihnen wird vielleicht aufgefallen sein, daß drei unserer zehn Liter Ostragon 7 fehlen und daß ich hier einen Fernzünder in der Hand halte. Entweder bestellen Sie mir auf der Stelle ein Fernsehteam hierher oder sie können Washington und den Rest der Staaten abschreiben."

Devon nahm noch weitere Forderungen entgegen und teilte alles dem Sender mit, den er kontaktierte. Eine Sondersendung wurde sofort eingeschoben und selbst der Präsident gab ein öffentliches Statement zur Situation und bejahte die Existenz von Ostragon 7. Die Menschen in den Städten wurden leicht panisch, einige brachten sich um und andere predigten von der Apokalypse. Die Forderungen hatten sie noch nicht im Fernsehen gegannt, sie wollten, daß Beaumont das selber tut.

"Um unser aller Leben zu retten hat Philippe Beaumont nur eine kleine Bitte an Sie alle da draußen", sagte Betty Galagher, mittlerweile wieder etwas ruhiger. Beaumont, der immernoch im Hintergrund auf dem Schirm zu sehen war, verfolgte das Geschehen auf seinem eigenen Fernseher im Bunker und nickte mehrmals zufrieden. "Philippe möchte, daß innerhalb von zehn Stunden, also bis acht Uhr heute Abend, sechs Personen hier unten anwesend sind. Marc Dufour, ein alter Schulfreund von Philippe. Angelique Dumier, seine erste große Liebe. Professor André Hébène, sein Tutor von der Universität Paris. Anna Damann, seine ehemalige Ehefrau. Joshua Parker, ein persönlicher Freund und zu guter letzt Luther Banks, einer seiner Arbeitskollegen - der ist übrigens schon hier. Wer einen von diesen Personen sichtet und hierher bringt, der kann zehntausend Dollar gewinnen, gesponsort von CNN und der Regierung der Vereinigen Staaten von Amerika. Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen. Wir schalten jetzt für einen Moment herüber zu meinem Kollegen Murray Seizer, der sich in Washington D.C. befindet - bis gleich."

Betty Galagher legte das Mikrophon zur Seite, nachdem die Kamera abgestellt war. Sie drehte sich zu Beaumont um und war plötzlich auffallend weniger höflich als zuvor. "Das meinen Sie doch nicht ernst, Sie Spinner?!"

Beaumont drehte sich um und lächelte sie an. Er hatte damit gerechnet, das solche Reaktionen kommen würden. "Na, na, Betty. Nicht so unhöflich. Schließlich gebe ich Amerika eine Chance, sich selbst zu helfen. Werfen Sie die nicht leichtfertig weg. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich sehe mir den Bericht aus Washington an." - Mit diesen Worten schaltete Beaumont den Schirm aus und Betty Galagher blieb für einen Moment perplex stehen, bevor sie ihrem Kameramann sagte, daß er noch ein paar Kommentare von den anderen Angestellten und vor allem von Luther Banks einfangen sollte.

Beaumont meldete sich erst wieder, als die Uhr acht Uhr abends geschlagen hatte. Die gesamten Staaten saßen vor dem Fernseher, selbst rivalisierende Sender übertrugen den CNN Bericht und Live-Berichte aus Washington D.C. wechselten sich mit Interviews aus dem Labor und Nachrichten vom CIA ab, die erfolglos nach dem Sprengsatz in der ganzen Stadt gesucht haben. Betty Galagher war bereit und stand vor dem Schirm - mit ihr zusammen neun andere Menschen. Die Kamera fuhr kurz über sie und die anderen, dann über den Schirm mit Beaumont und landete wieder auf ihr.

"Guten Abend meine Damen und Herren, mittlerweile sind alle angeforderten Personen hier eingetroffen. Außer Professor Hébène, der leider schon vor einigen Jahren von uns ging. Doch die anderen konnten wir mit unseren Zuschauern auftreiben - und Mr. Luther Banks war ja sowieso schon anwesend. Vielen Dank an dieser Stelle an unsere vier Zuschauer, welche die Gesuchten hierher gebracht haben, in zwei Fällen sogar aus Frankreich."

Betty Galagher ließ sich vom Kabelträger vier schwarze Umschläge reichen und drückte jedem der vier einen in die Hand, die sich daraufhin verabschiedeten. Darin befand sich die versprochene Belohnung, von zehntausend Dollar, die auch auf der Liste von Beaumonts Forderungen stand. Er wollte, daß die Öffentlichkeit aktiv mitmacht.

"Nun, meine Damen und Herren, sie sehen diese fünf Personen hier und jeder von Ihnen weiß, daß sie alle schlechte Menschen sind. Wir von CNN werden sie jetzt exklusiv befragen."

Die Kamera fuhr näher an die einzelnen Leute heran und man konnte erkennen, daß sie alle an einen Stuhl gefesselt und bewußtlos waren. Ein Soldat der Army bewachte sie und holte jetzt Riechsalz heraus, um sie aufzuwecken. Ein allgemeinen Gemurmel und Protestieren wurde von dem Soldaten unterbrochen, der ein Gewehr auf alle richtete. Betty kündigte ein Interview mit jedem einzelnen an, Beaumont saß genüßlich im Bunker und verfolgte alles im Fernsehen.

"Mr. Marc Dufour, Sie sind ein alter Schulfreund von Philippe. Er hat uns erzählt, daß Sie ihn immer gehänselt haben und ihn zusammenschlugen. Stimmt das?"

"Hören Sie", sagte Dufour empört. "Philippe war ein Idiot, er hatte es verdient. Und Sie sehen doch jetzt, was aus ihm geworden ist. Dieser Spinner will die USA vergiften!"

"Aber Mr. Dufour", schaltete Betty Galagher sich ein. "Sie vergessen, daß es Philippe ist, der uns angeboten hat, das Problem zu lösen, ohne daß jemand Schaden nehmen muß. Sie müssen sich nur öffentlich bei ihm entschuldigen."

"Einen Dreck werde ich tun", fauchte Dufour. "Verrotte in der Hölle!", schrie er Beaumont auf dem Monitor entgegen und spuckte in dessen Richtung. Betty Galagher schritt zu der nächsten Person und hielt ihr das Mikrophon vor die Lippen.

"Miss Dumier, Sie waren die erste große Liebe von Philippe. Doch er hat uns erzählt, daß Sie ihn nicht wollten, weil Sie ihn für nicht gut genug für Sich hielten. Was sagen Sie dazu?"

"Es tut mir Leid", sagte Angelique Dumier ein wenig weinend. "Es tut mir Leid, Philippe. Bitte, verzeih mir!"

"Wunderbar", freute sich Betty Galagher offensichtlich und befragte die dritte Person - Beaumonts Ex-Frau Anna Damann. "Mrs. Damann, Sie haben Philippe verlassen und sind mittlerweile schon wieder verheiratet. Er hat uns gesagt, Sie haben immer nur an sich gedacht. Ihre Antwort?"

"Philippe war schon immer ein wenig verrückt", sagte sie abweisend. "Aber das hier schlägt dem Faß die Krone aus. Ich hoffe ja immer noch, daß ich aufwachen werde und das alles nur ein Traum ist. Philippe, Du kannst mich mal."

"Nun, das sieht nicht gut aus", bedauerte Betty Galagher die Aussage von Anna Damann und befragte den nächsten. "Mr. Joshua Parker, Sie waren einst ein guter Freund von Philippe. Doch kürzlich haben Sie ihm gedroht, ihn aus seiner Wohung zu werfen, die Ihnen gehört. Und das nur, weil er Ihnen eine lächerliche Summe von fünfzigtausend Dollar schuldet."

"Ich bring Euch um!", schrie Parker und wackelte so sehr an seinem Stuhl, daß der Soldat ihn festhalten mußte und ihm das Gewehr in den Nacken setzte, damit er still bleibt. "Beaumont, Du gottverdammter Bastard! Dafür trete ich Dir in den Arsch!"

Luthor Banks, der letzte der fünf entschuldigte sich in aller Öffentlichkeit dafür bei Beaumont, daß er seine Forschung kritisierte und sein Verhalten im Labor als infantil bezeichnete. Nachdem alle fünf befragt wurden, sah Betty Galagher fragend zu dem großen Schirm und Beaumont nickte ihr zu und gab ihr ein Handzeichen.

"Und nun, meine Damen und Herren, dank Ihrer Mithilfe konnten wir unser Problem lösen und morgen wird in den Staaten wie immer die Sonne aufgehen und die Luft ist rein. Und das alles dank dem Opfer dieser fünf Personen."

Die Kamera schwenkte zu den fünfen herüber und der Soldat setzte bei einem nach dem anderen die Pistole an den Hinterkopf an und drückte ab. Betty Galagher wurde ein wenig mit Blut bespritzt und die einige Schreie, vor allem von Angelique Dumier waren zu hören, ansonsten lief alles geregelt und ruhig ab.

"Nun", sagte Beaumont, nachdem die Kamera wieder auf den Schirm gerichtet war und alles still war. "Ich danke Ihnen für diese Gerechtigkeit, die mir zuteil wurde und freue mich, daß Sie Sich alle im Namen des Friedens richtig entschieden haben. Im Übrigen", während er sprach drückte er mehrmals auf den Knopf auf dem Zünder in seiner Hand, "Es gibt keinen Sprengsatz. Die drei Behälter Ostragon 7 befinden sich hier bei mir im Bunker."

Mit diesen Worten ließ Betty Galagher ihr Mikrophon fallen und starrte geschockt auf Beaumont, der sich eine Pistole nahm und sich in den Mund steckte. Er schloß die Augen und drückte ab.

 

Anmerkung des Autors: Ich war nicht sicher, in welche Kategorie die Geschichte paßt. Ich hab mich dann für SciFi entschieden, weil ich das gegenüber Alltag oder Horror immer noch am passendsten fand.

 

Hallo Ranmaru,

wirklich gute Arbeit. Diese Geschichte ist spannend und temporeich, die Figuren sind recht interessant gestaltet und die Dialoge sind schlüssig und passend.

Das einzige, was mir etwas unschlüssig auffiel, war die Tatsache, dass Beaumont eine so große Macht entwickeln kann. Ich meine, er kann sie in diesem Bunker einsperren und ist uneinnehmbar. Ich glaube nicht, dass die Vereinigten Staaten in irgendeiner Form so unvorsichtig sind und derlei große Macht auf die Schultern von einem einzigen Menschen legen. Aber über diese Kleinigkeit rettet der Rest der Geschichte allemal hinweg.

Wirklich gut!

Gruß,
tobbi

 

Hi Ranmaru!

Sorry, aber ich bin Biochemiker (in der Ausbildung). Nichts dagegen, das es ein Virus gibt, das tötlich ist, aber es ist normaler weise nur für den Menschen tötlich, wenn es beim Menschen wirkt, das sollte aber auch eigendlich reichen. Zudem solltest du dich entscheiden, ob es sich um ein Virus, oder um eine chemische Substanz handelt. Beim Virus kommt das oben genannte zum tragen, bei der chemischen Substanz must du auf die Vervielfältigung verzichten.

So nun zur Geschichte selbst:

Gut erzählt, vor allem die Rückblicke haben mir gut gefallen. Was mir einwenig gefehlt hat ist das du die Stimmug die du beschreibst: Verrückter Proffessor, gelassen und alles im Griff zu einschleimender Reporterin, die die Grätsche zwischen Publikum und Professor machen muss zu der panik auf gescheuchten Menge nicht strikt getrennt hälst und gerade die Reporterin bleibt etwas blas, auch wenn sie dem Proffessor die Zähne zeigt. Mir hätte es auch noch gefallen, wenn du schreibst, wie die Arme versucht den Sprengstoff zu finden den es garnicht gibt und sich schließlich in das unvermeidlich fügen muss. Mir geht es etwas zu schnell mit der Ermordung der uneinsichtigen Leuten. Die Frage wäre es doch gewesen, über das für und wieder zu diskutieren und die verschiedenen standpunkte dar zulegen und wie jeder auf dieses Ultimatum reagiert. Das geht alles etwas schnell. Wenn du alles beherzigen würdest was ich geschrieben habe, dann wäre es sicher keine Kurzgeschichte geworden :klug:.

So jetzt noch zu zwei kleinigkeiten, die mir im Text aufgestoßen sind.

zwanzigtausend US-Dollar brutto pro Monat

sind entschieden zu wenig - 80 - 250 tausend

kettet sich an Sauerstoffatome und jedes Lebewesen, das es einatmet, würde es körperintern selber produzieren und mit jedem Atemstoß

Wenn du etwas schreiben willst, wie das Virus wirkt, dann must du das entweder richtig Recherche machen oder du läßt es weck. Du kannst dir auch einpaar nette Sympthome ausdenken, wo Blut aus den Augen kommt oder weiß der Teufel, da kann dir keiner was.

Er wollte, daß die Öffentlichkeit aktiv mitmacht.

Ist überflüssig, da du ja erzählst, was passiert.

Zu dem hat mich etwas gestört, das es immer nur um die Gefährdung de USA ging. Es ist doch ein Globales Problem und sollte dann auch so behandelt werden. Zudem kommst du nicht in Erklärungsnot, wenn du Leute aus Frankreich holen willst. (Live Sondersendung um die ganze Welt).

Auch wenn ich an scheinen kein gutes Haar an deiner Geschichte gelassen habe, dann muss ich trotzdem sagen, das mir die Geschichte gut gefallen hat. Besonders gelungen waren die Ansagen der Reporterin, damit hast du dir wirklich sehr Mühe gegeben.

Zudem Rache ist Blutwurst

Ciao naso

 

Hallo,

Danke für Deine Kritik und entschuldige bitte mein mangelndes Fachwissen über Chemie. Aber ich hatte da immer nur einen fünfer und habe folglich keine Ahnung. Ich dachte mir, das klingt gut, das lasse ich jetzt so - Realismus hin oder her. :D

Die Geschichte selber ist schon extrem gestrafft. In der ersten stichwortartigen Konzeption war auch noch der gesamte Zeitraum von morgens bis Abends geschildert - inklusive Suche nach der Bombe, Diskussion über die Forderung und Verhandlungen mit den anderen Ländern (insbesondere Frankreich). Allerdings ist mir beim Schreiben dann aufgefallen, daß das viel zu lang werden würde, also habe ich das mal rausgelassen und nur am Rand bemerkt. Alles, was wesentlich für die Handlung war, ist aber nach wie vor drin.

Zu der Sache mit Amerik: Sicher, ich hätte es auch in jedem anderen Land spielen lassen können, das ist eigentlich variabel. Und wie wir die USA kennen, halten die ihre kleinen inneren Probleme ja gerne geheim, auch wenn, wie schon erwähnt, im ersten Konzept noch Verhandlungen drin waren.

sind entschieden zu wenig - 80 - 250 tausend
Ich wußte nicht, was man so verdient. Zuerst hatte ich 100,000 geschrieben, das kam mir dann aber so viel vor, da habe ich ein wenig gekürzt. Unberechtigterweise, wie ich ja jetzt weiß. ;)

Gruß,
Ranmaru.

 

Hallo Ranmaru,
leider muss ich sagen, dass mich deine Geschichte nicht so sehr überzeugt hat.

Zum einen haben wir da da diesen toxischen Kampfstoff, den es in dieser Form einfach nicht geben kann. Zusätzlich kommt noch die Eigenschaft sich an Sauerstoffatome zu binden, aber sich nicht im Wasser (H2O) zu verbreiten.

Weiters erscheint mir die Tat des Wissenschaftlers unlogisch. Denn von sich selbst überzeugte, egonzentrische, erfolgreiche Menschen pflegen sich normalerweise nicht umzubringen. Irgedwie fehlt ihm das Motiv für das alles.

Dann diese fünf Personen, von denen die meisten in einem Augenblick wie diesen Beaumont noch beschimpfen. Höchst unwahrscheinlich. Ebenso, dass diese Menschen dann noch vor laufender Kamera, an Stühle gebunden exekutiert werden!

Zu guter letzt noch die ebenfalls bereist angesprochene Tatsache, dass keienr Einzelperson, keinem Zivilisten, oder gar Ausländer (Selbst mit Staatsbürgerschaft!) je eine solche Macht übertragen würde. Selbst die Obersten der Oberen würden solch einen Bunker nur mi durchschreiten etlicher Sichheitsvorrichtungen betreten und verlassen können!

Sprachlich und stilistisch war die Geschichte allerdings ok. Vor allem die Rückblenden waren schön eingebaut.

glg Hunter

 

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