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Kalte Herzen

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10.02.2000
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Kalte Herzen

»Nimm ihn mit«, bat mich meine Mutter.
»Warum? Das ist doch völlig sinnbefreit. Ich bring nur die Löhne hin, guck nach dem Rechten …«
»… und gibst das Angebot ab. Ich weiß.«
»Na, wenn Du weißt, dann nerv mich doch nicht damit.«
»Sein Herz hängt an seiner Arbeit, Heinrich. Denk mal an früher, wie er mit Haut und Haaren für seine Arbeit lebte.«
»Ja. Nur nicht für uns.«
Ihr Blick konnte vorwurfsvoller nicht sein. Ich atmete tief ein und wieder aus, schloss für einen Moment meine Augen. Warum ich?
»Sag ihm Bescheid. Und pack alles ein, was ich so brauche. Falls was passiert.«
Ein gütiger Ausdruck eroberte ihr Gesicht.
»Danke, Heinrich.«
Sie ging ins Haus und ich packte, nein, ich schmiss noch die bestellten Wischmops samt der Staubtücher in den Kofferraum, schlug die Klappe zu und blinzelte in den Nieselregen hinauf. Grauer Himmel, graue Stimmung. Toller Tag. Nach ein paar Minuten kroch das schlechte Gewissen an mich heran und ich ging ins Haus. Mein Vater saß im Rollstuhl und Mutter versuchte, ihm die Schuhe anzuziehen, aber es war wie so oft: Er schrie. Weil die Socken zu eng waren, die Schuhe verkehrt herum, was offenkundig nicht stimmte, aber er so meinte; weil er Angst vor der Autofahrt hatte, aber doch mit wollte, und weil die Mütze nicht richtig auf seinem Kopf saß. Ich schob Mutter beiseite, bückte mich, und erledigte das mit den Schuhen.
»Die Schuhe sind völlig korrekt. Die Socken passen einwandfrei. Alles ist in Ordnung. Wenn Du mit willst, sei jetzt besser ruhig. Verstanden?«
Ich sah zu ihm hoch. Er nickte mit zusammengepresstem Mund.
»Dann los jetzt.«

Die Rollstuhlrampe überwanden wir souverän, ich verfrachtete ihn in den Commodore, plus Vierpunktstock, Schnabeltasse, krampflösende Tropfen, Ersatzwindel und Beißkeil. Dann drehte ich und fuhr den schmalen Weg vor zur Straße.
»Oha!«, rief er, als der Zaun gefährlich näher kam.
»Mach die Augen zu«, raunte ich.
Kaum auf der Autobahn nach Karlsruhe, klopfte er mit den Handknöcheln an seine Seitenscheibe. Wieder und wieder. Fünfhundert Meter hielt ich das aus, dann bog ich in den Parkplatz ein, stellte den Motor ab und sah ihn an. Er klopfte immer noch.
»Willst Du mir sagen, dass Du pinkeln musst?«
Er nickte.
»Und hast Du keinen Mund zum Reden? Kannst Du nicht sagen: Heinrich, bitte fahr in den Parkplatz, ich muss mal?«
»Dochschsz.«
Der Speichel lief ihm aus dem linken Mundwinkel.
»Okay, Du hast einen Spasmus. Sehe ich ein.«
Seufzend stieg ich aus, holte ihn aus dem Wagen, und wir tippelten vorsichtig in die Büsche. Seinen Arm hatte ich um meine Schulter gelegt, meinen Arm um seine Hüfte. In dieser Position öffnete ich seinen Reißverschluss und hielt sein bestes Stück in den Wind. Mit der Hand klopfte er auf meine Schulter, ich packte ein und wir fuhren weiter. Aber schon das Nöttinger Gefälle vermasselte uns die freie Fahrt. Stau auf ganzer Linie, sozusagen. Alte Reichskriegsautobahn, zwei Spuren ohne Standstreifen, Betondecke, dem heutigen Verkehr in keinster Weise gewachsen. Ich suchte im Radio nach einem gescheiten Sender.

»War Dein Opa ein Verbrecher?«
Ich starrte auf den Lastwagen vor mir. Aus Ungarn. Wir alle würden uns daran gewöhnen müssen, dass der Verkehr aus Osteuropa nun um einiges zunähme.
»Heinrich?«
»Was?«
Erst jetzt fiel mir ein, dass er ja etwas gefragt hatte. Nur was?
»Tschuldigung. Was hast Du gefragt?«
»Ob Dein Opa ein Verbrecher war?«
»Mein Opa? Welcher Opa? Opa Johann oder wer?«
Er zog den Speichel hoch. Ein Zeichen seiner Erregung. Wenn die Worte in seinem Kopf drängelten, die Lähmungen aber nichts raus ließen.
»Nein!«, rief er, sich von diesem Wort mit Nachdruck befreiend. »Opa Willi, mein Papa!«
»Ich kenne Deinen Papa nicht, den Opa Willi. Nur aus ein paar Erzählungen von Oma. Hast Du ihn denn gekannt?«
»Nur ein paar Jahre, mehr nicht. Bis 45, dann war er weg.«
»Ja siehste. Oma hat gesagt, er wurde vermisst. Also, tja, er wird irgendwo auf offenem Feld liegen, zwischen Berlin und der Weichsel.«
Der ungarische LKW rollte beim Anfahren einen knappen Meter zurück, und mir wurde angst und bange. Dann fing er sich und zog an, den Berg hoch.
»Er liegt in Hameln, auf dem Friedhof.«
»Wer? Opa Willi?«
Mein Vater bekam einen Tobsuchtsanfall. Wie wahnsinnig geworden, schüttelte er seinen Kopf hin und her, die Mütze flog auf den Automatikhebel. Ich hob sie an und gab sie ihm zurück.
»Ja! Opa Willi! Du hörst mir ja gar nicht zu! Interessiert Dich einen Scheißdreck, was ich Dir hier erzähle!«
»Du erzählst mir ja auch gar nichts! Du kommst mir hier mit ner dämlichen Frage, ob „Opa Willi ein Verbrecher sei“? Was soll ich mir denn da drunter vorstellen? Du warst, äh … sechs, als er nicht mehr auftauchte, und ich noch nicht mal Saft in Deinen Eiern! Verdammt!«

Er lehnte seinen Kopf an die Seitenscheibe und weinte. Mit der linken Hand versuchte er, sich die Mütze aufzusetzen, seine verhasste Glatze zu bedecken, aber es war die fast gelähmte Seite. Er versagte und kippte so weit nach vorne, bis der Gurt ihn mit einem Klicken hielt. Ich scherte links raus, bloß weg von diesem verfluchten Lastwagen. Ich hasste es, wenn er weinte. Hass, der vermaledeite Hass. Mit einem vorsichtigen Druck auf die Fensterautomatik öffnete ich meine Seitenscheibe ein wenig und atmete gierig die kalte Novemberluft ein.
»Hör einfach auf zu flennen«, riet ich ihm, »das ist ja schrecklich.«
»Er ist doch gar nicht vermisst. Er wurde gehenkt. Als Kriegsverbrecher.«
Ich traute mich nicht, ihn anzusehen, während der Vorbeifahrt an dem Ungarn. Aber ich dachte daran, sofort stehenzubleiben, auszusteigen, und dem nächstbesten Fahrer eine in die Fresse zu schlagen. Mitten rein.

»Sag das noch mal.«
»Er wurde gehenkt. Als Kriegsverbrecher. Am 29. Januar 1948. In Hameln.«
»Er wurde als Kriegsverbrecher gehenkt? 1948?«, wiederholte ich für mich noch einmal. Gedankenverloren blieb ich weiter auf der Überholspur mit derselben Geschwindigkeit, mir gar nicht bewusst, dass sich der Stau vor mir langsam auflöste.
»Wie … woher … weißt Du das?«
Lichthupe hinter mir. Ich blickte in den Rückspiegel und wechselte auf die rechte Spur.
»Ich werde ja wohl wissen, was mit meinem Vater passiert ist.«
Jetzt sah ich ihn an. Vor mir ziemlich frei, konnte ich mir einen längeren Blick leisten. Seine Mütze auf dem Schoß, den Kopf an der Scheibe, Tränen auf seiner Backe. Grauer Bart, ausgemergeltes Gesicht. Aschfahl.
»Kann ich also davon ausgehen, dass mir meine Familie jahrzehntelang Scheiße erzählt hat?«
Er nickte.

Wir passierten die Karlsbader Ausfahrt und das Nieseln ging über in einen schön gleichmäßigen Herbstregen, von einigen Böen zwischendurch unterstützt, die heftig am Commodore rüttelten. Vater schwieg.
»Warum fragst Du, ob Opa Willi ein Verbrecher war, wenn er doch offensichtlich genau dafür gehenkt wurde?«
»Weil ich nicht weiß, ob das stimmt? Weil ich nicht weiß, was er dort getan hat?«
»Warte mal, warte mal … wo ist denn dort?«
»KoLaFu.«
»KoLaFu? Jesus, Maria und Josef, jetzt red‘ doch mal in ganzen Sätzen. Das ist ja nicht zum Aushalten!«
»Er war Chef vom Konzentrationslager Fuhlsbüttel. KoLaFu. Aber nur in den letzten beiden Jahren.«
Ich stülpte meine Lippen vor und nickte mit dem Kopf, weil ich gerade nicht wusste, wie ich reagieren sollte.
»Er war also Kommandant eines Lagers, soso, aber nur in den letzten beiden Jahren, soso, aha … ja klar, da war man bestimmt nicht mehr böse und so, schön Ostern und Weihnachten gefeiert mit den Insassen und im Mai 45 freundlich verabschiedet von denen. Beehren sie uns bald wieder, nicht wahr?«
»Du sollst mich nicht verhöhnen. Warum tust Du mir weh?«
Ich holte tief Luft. Was sollte ich sagen? Was gab es da für eine Antwort? Nur falsche?

»Hör mal, Papa, nix für ungut, aber Du bist jetzt fünfzig Jahre alt. Als Opa Willi gehenkt wurde, 1948, warst Du neun. Rechnen wir mal weitere zehn Jahre weg, also 1958. Du bist neunzehn und hast nun 31 Jahre Zeit, Dir darüber klar zu werden, ob er ein Verbrecher war oder nicht. Und was hast Du zur Aufklärung beigetragen? Nichts.«
Ich fuhr am Dreieck Karlsruhe weiter auf die A5, Richtung Rastatt. Wir waren bald da und der Regen nahm zu. Vater sagte nichts mehr, saß nur wie ein Häufchen verbranntes Elend in seinem Sitz und hielt sich am Vierpunkt-Stock fest.
»Dann fragst Du mich ernsthaft, ob ein Kommandant eines Lagers Verbrechen begangen hat? Das war ja keine Urlaubsinsel, nicht wahr? Kraft durch Freude wurde da nicht vermittelt, nehme ich mal an? Was genau stellst Du Dir denn als Antwort vor?«
Er winkte mit seiner gesunden Hand ab und ich blinkte, um die Ausfahrt zu nehmen.
»Wird das hier so ne Absolutions-Kiste?«, setzte ich nach.
»Ich wollte es einfach nur fragen, nur wissen … aber das geht natürlich nicht, nein, geht nicht, ich weiß ja …«
»Aber warum jetzt? Nach so langer Zeit? Warum ausgerechnet heute?«
»Ich … ich, äh«, er sah mich von der Seite an, blickte auf das Lenkrad, ich fuhr die Ausfahrt hinaus, auf die Südumgehung, Richtung Bulach. »Ich weiß, dass ich bald nicht mehr da bin.«
Ein Kloß wuchs in meinem Hals. Ich hatte keinen schlauen Spruch parat. Überhaupt keinen Spruch, nicht mal den Hauch einer Ahnung, was ich antworten könnte.
»Du willst aufräumen, nicht wahr? Aber warum fängst Du nicht bei uns an? Bei Mutter und mir? Warum Opa Willi, den ich noch nicht mal auf Fotos gesehen habe? Wen interessiert der noch?«
Sein Blick schmerzte mich. Im selben Atemzug tat es mir leid, was ich da gefragt hatte. Herrjemine, was für eine beschissene Idee war das doch, ihn mitzunehmen. Die Ausfahrt Pulverhausstraße kam und ich fuhr von der Schnellstraße runter.

»Mensch, Papa, ehrlich. Was soll ich jetzt davon halten? Jahrelang hätten wir uns da drum gemeinsam kümmern können. Jahre hatten wir Zeit. Und nichts ist passiert. Stattdessen nur … ach, vergiss es.«
Wir schwiegen den Rest der Strecke. Nach zehn Minuten bogen wir in die Einfahrt des Kunden, passierten die Schranke und ich hielt am Pförtnerhäuschen. Vater ließ ich im Auto, klopfte an die Pförtnertür und ging hinein.
»Nabend.«
»Nabend, Herr Konstantin. Haben Sie ihren Vater dabei?«
»Ja, er wollte mal wieder mit. War ja bald zwei Jahre nicht mehr hier.«
»Wie geht es ihm denn?«
»Ach ja, er hat nen eisernen Willen. Man kann es lassen.«
Der Pförtner stand auf.
»Ich werde ihm mal schnell Hallo sagen. Schließlich habe ich ihn ja fast jeden Tag hier gesehen, mindestens …«, er rechnete kurz, »… mindestens sechs Jahre lang.«
»Ja, gehen Sie nur. Er wird sich freuen. Sind alle Leute erschienen?«
»Ja, alle da.«
»Okay. Ich mach mal meine Runde und bin bald wieder zurück.«
»Gehen Sie nur. Ich pass gut auf ihn auf.«
Meine Kapuze über den Kopf gezogen, verließ ich das Pförtnerhäuschen, klopfte am Commodore an Vaters Seitenscheibe und gab ihm ein Zeichen, dass ich die Runde machte. Er nickte, und als ich weg ging, drehte ich mich noch einmal um, aber die Scheibe war zugeregnet, nichts mehr zu sehen von ihm. Die Sache schlug mir richtig auf den Magen, weswegen ich zuerst den Kaffeeautomaten im Planungsbüro aufsuchte.

Die meisten Löhne war ich losgeworden, hatte hier und da einen Kontrollblick drauf geworfen, aber es gab nichts zu beanstanden. Im Ingenieurbüro der Leiterfertigung traf ich Frau Rodriguez, unsere Vorarbeiterin, fragte nach Problemen, Ärger mit den hiesigen Mitarbeitern, was eben alles so anfiel in einer Gebäudereinigung. Die restlichen Löhne waren schnell verteilt, und ich ließ mir noch einen Kaffee aus dem Automaten. Für die ganze Runde nur 45 Minuten war nicht schlecht. Im Büro des Personalchefs gab ich das Angebot für die Grundreinigung in den Weihnachtsferien ab und machte mich auf den Rückweg. Vater saß nicht mehr im Wagen, ich entdeckte seine Mütze im Pförtnerhaus. Das Putzmaterial aus dem Commodore legte ich auf die Außentreppe unters Vordach und ging zum Pförtner hinein. Der erzählte fröhlich von seinem Schrebergarten, das Flachdach auf seinem „KSC-Bunker“ genannten Gartenhäuschen. Vater grinste und trank aus seiner Schnabeltasse.
»So, alles in Ordnung hier, was?«
»Klar, ich habe gut auf Ihren Vater aufgepasst. Ist ja noch ganz gut zu Fuß. Bis auf die Treppe, da hab ich ein wenig nachgeholfen.«
»Dann kann ich ja draußen noch eine Zigarette rauchen, oder?«
»Klar, kein Problem.«
Als ich mich umdrehte und nach den Luckys greifen wollte, polterte es hinter mir und der Pförtner stieß einen Schreckensruf aus. Ich sah zurück. Vater war weg. Auf dem Boden lag er, zuckte und zitterte wie wild. Ich rannte um die Empfangstheke und kniete mich neben ihn. Rechter Arm und Bein ruderten in alle Richtungen, zogen sich zusammen, schlugen aus …

»Gehen Sie ins Auto und holen Sie den Beißkeil von der Rückbank!«
Der Pförtner reagierte und war im Nu wieder da. Mit meinem Oberkörper lehnte ich mich auf Vaters sich heftig bewegenden Brustkorb, drückte mit links seinen Arm runter, nahm das rote, keilförmige Hartplastikstück und drückte es ihm in den Mund. Das war schwierig genug. Sein Knie erwischte mich im Rücken, aber er war nicht mehr annähernd so kräftig wie Jahre zuvor. Seine Augen weit aufgerissen, leicht verdrehte Pupillen, so stierte er mich an, und mit einem Mal, aus dem Nichts heraus, sah ich mich.

Ich lag dort. Der kleine Heinrich, und schrie mir die Seele aus dem Leib. Aber da war nur Mutter. Niemals er. Niemals mein Vater. Wie angeklebt bohrte sich mein Blick in seine blauen Augen, die sich langsam wieder beruhigten. Ich erkannte mich. Das war er und das war ich. Sein Schmerz steckte in mir. Sein Hass, war mein Hass. So weit wie nur möglich musste er fliehen, bis an den äußersten Rand seiner Seele, bis an den Abgrund, und dabei verlor er uns. Schon als er klein war, verlor er uns. Mutter und mich.

Sein Körper erschlaffte, die Muskeln entspannten sich, sein Atem wurde wieder ruhiger. Ich lag immer noch auf ihm und sah ihm in die Augen. All die Jahre zusammen war jeder von uns Dreien alleine für sich.
»Ich weiß, was Du meinst«, nickte ich ihm zu. »Ich weiß es. Ich werde mich auf die Suche machen nach ihm. Versprochen.«
Vaters blaue Augen wurden feucht.

 

Moin baronsamedi,

vielen Dank fürs Lesen und das umfangreiche Kommentieren. Aber jetzt mal im Ernst: Wieso bist Du der Meinung, ich schriebe besser als Du? Gerade die Prag-Geschichte hat für mich eine hohe Qualität. Und warum Benchmark? Mensch, in diesem Moment haben wir unseren Stil, der kann in zehn Jahren schon wieder ganz anders sein. "Entkommen" hat einen völlig anderen Stil, weil vor knapp 15 Jahren geschrieben. Oder erst meine Frühwerke, von vor 30 Jahren ... grauenhaft. Niemand von uns hier - hoffe ich doch - macht mit irgend einem einen - wenn auch stillen - Wettbewerb. Du bist nicht ich, ich bin nicht Du. Hier gab es mal einen, Aqualung hieß der, der hat - so meine ich - wirkliches Talent gehabt; und auch die nötige Handwerkskunst. Ebenso Rick der alte Haudegen. Ich bin gegenüber Rick oder Aqualung kein Benchmark. Natürlich schreibe ich gerne, aber ich MUSS einfach schreiben. Und dass sich nach 37 Jahren schreiben auch eine gewisse Erfahrung - vor allem mit sich selbst - einstellt, wird jeder/m passieren.

Also vielen Dank für die Lorbeeren, aber Du kannst sie Dir genau so aufsetzen oder offshores ihren Ernst oder ... eben. Was "sinnbefreit" angeht, bin ich übrigens genau Deiner Meinung, es ist ein charakterisierender Begriff, um den Prot einzuordnen, aber dazu muss man auch die Ebene, in die man den Prot einordnet, kennen. Tut man das nicht, bleibt einem der Begriff in diesem Zusammenhang fremd. Aber selbst das ist Teil der Natur von schreiben und gelesen werden.

Ich sehe das also alles ein wenig entspannter ... inzwischen. Und ich erlaube mir auch mit meiner Erfahrung ein wenig hin und her zu lavieren, also bspw. die Geschichte mit dem Riesenschwanz. Da gab es kritische Anmerkungen, also hab ich sie rausgenommen. Das ist mir nicht mehr so wichtig, es ist letztendlich nur ein Forum. Wir alle treffen auf Subjektivität, in der Hauptsache gebaut aus den Charakteren, dem Aufwachsen, der Sozialisation, der Reflektionsfähigkeit und ein wenig der einen oder anderen Regel. Was dem einen die gelungene Optimierung hin zur perfekten Kurzgeschichte nach allen Regeln ist, bleibt dem anderen eine langweilige Geschichte.

Okay, der Samstag hat schlecht angefangen und stark nachgelassen, bei mir jedenfalls. Mach Dir um Dein Schreiben keine Sorgen und schau nicht so auf die anderen. Hast Du nicht nötig.

:thumbsup:

Den Rest der Kritik schaue ich mir an, aber erst - geht es mir nicht anders - muss ich im Fluss der momentanen Geschichte bleiben.

Griasle
Morphin

 

Nabend maria,

ich weiß, zu wenig Verrückte ... :D
Trotzdem fandest Du sie nett, puhhhh! Gerade noch mal davongekommen. :D

Auf jeden Fall meinen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Bei uns mussten die Kühe nur herkommen, der Weg war immer gleich. In Lautsprache war das etwa so: Koooommmmmmheeeer, komm! < und das immer wiederholt, wobei das gedehnte "Kommher" in unterschiedlichen Tonlagen gesetzt wurde. So viel dazu.

Ich werde versuchen zu vermeiden, meinen Kindern krank auf den Keks zu gehen. Auch um meinetwillen. Der Entschluss ist auf jeden Fall im Zivildienst und auch in der Vater-Sohn-Zeit gefallen.

Hoffe, es regnet nicht dort wo Du bist.

Grüße
Morphin

 

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