Was ist neu

Katzenaugen

Mitglied
Beitritt
22.06.2004
Beiträge
149
Zuletzt bearbeitet:

Katzenaugen

Katzenaugen

Tim – eigentlich Martin, aber alle nannten ihn aus unerfindlichen Gründen Tim – lebte in einem Einfamilienhaus am Rande der Stadt. Durch das Fenster seines Zimmers im ersten Stock sah er ein kleines Wäldchen und Wiesen, auf denen manchmal Kühe oder Pferde grasten. Seine ganzen fünfzehn Jahre hatte er hier verbracht. In den Wäldern, Feldern und Tümpeln gab es für ihn und seine Freunde viel zu entdecken. Tim mochte es, wenn ab und an ein Eichhörnchen elegant über die Rasenfläche ihres Vorgartens huschte. Manchmal hielten sich auch Katzen dort unter seinem Fenster auf, das jedoch meist nur nachts. Sie miauten und fauchten, manchmal hörte er auch eigenartige Schreie, die fast menschlich klangen. Seine Eltern erklärten ihm, dass es sich dabei um Paarungsrituale handele.

---

Es war spät in der Nacht. Tim lag in seinem Bett und bemerkte, dass eine Katze unter seinem Fenster hin und her lief. Sie maunzte leise, was für ihn etwas bedrohlich klang. Vor seinen geistigen Augen sah er ihre bösen Blicke auf ihn gerichtet. Es schien, als würde die Stimme des Tieres vernehmlicher und tiefer. Sie schnaufte und er hörte Schritte. Konnte es wirklich sein, dass so etwas von einer gewöhnlichen Hauskatze kam? Die Geräusche waren leise aber irgendwie fremdartig, unnatürlich. Zu Tims Erleichterung entfernte sich das Wesen.

Was war das? Ein kaum wahrnehmbares, dumpfes Geklirr über ihm. „Etwas bewegt sich auf dem Dach“, durchfuhr es ihn siedend heiß. Er hörte die Dachpfannen leicht klappern. „Es will in das Haus“, dachte Tim, „aber das kann es nicht“. Ein etwas lauteres Scheppern ließ seinen Atem stocken.

Ein weiteres Poltern schien alle Wärme aus seinem Körper zu ziehen. Der Lärm kam vom Dachboden über ihm! Tims Haut fing an zu kribbeln und sein Schlafanzug sog sich voll mit Schweiß. Der Fußboden vom Speicher war nur aus Holz, so konnte er die mächtigen Tritte deutlich wahrnehmen. Als sie sich ihm näherten, fiel es ihm immer schwerer zu Atmen. Mit weit aufgerissenen Augen und völlig unfähig sich zu bewegen begann Tim zu zweifeln, dass er diesen Zustand länger aushalten konnte. Die Kratzgeräusche und ein tiefes Grollen hörte er unmittelbar über sich.

„Nein!“, dachte Tim, er würde nicht vor Schreck sterben. Seine Atmung normalisierte sich langsam wieder als das Scharren stoppte und die Schritte sich entfernten. Doch die Umgebung schien sich nun plötzlich zu drehen. Ihm wurde schwarz vor Augen. Erst seltsame Laute ließen ihn wieder aufschrecken. Zunächst war ihm nicht klar, was für Geräusche das waren. Vielleicht wollte er es auch nicht wahrhaben. Das Kratzen und Knurren an seiner Tür bohrte sich unter seine Haut. Tims Verstand setzte in dem Augenblick aus, als es sein Bewusstsein erreichte.

Ein lautes Rumoren im Flur brachte ihn halbwegs in die Realität zurück. Er stand aufrecht in seinem Bett. Hatte er geschrieen? Die Tür wurde krachend aufgestoßen. Es wäre ihm sehr unangenehm, wenn ihn seine Eltern so auffinden würden. Aber Tim sah eine längliche, massige Gestalt, die auf ihren vier Pfoten zum Sprung ansetzte. Ein mächtiges Gebiss mit hochgezogenen Lefzen konnte er in dem fast runden Gesicht erkennen. Das Letzte, was er in seinem Leben erblickte, waren die böse funkelnden Katzenaugen.

 

Hi Texter! (Klingt ja vielversprechend)

Tim ist neun Jahre alt. Mit weit aufgerissenem Schnabel schaut der kleine Vogel ihn schwer atmend an.
Du kannst nicht plötzlich ein Ereignis, das vor der Haupthandlung spielt, die immerhin im Imperfekt geschrieben ist, im Präsens beschreiben.
Moment, du kannst schon. Aber es klingt nicht gut.

Erst als er den Vogel wieder freigeben will bemerkt der Junge, dass das Tier tot ist.
:Pfeif: Das ist jetzt ein wenig übertragisch.

Das Letzte, was der Junge in seinem Leben erblickte, waren die böse funkelnden Katzenaugen.
Den letzten Satz hätte ich ganz weg gelassen. Der wirkt fast etwas komisch und das wird der Situation nicht ganz gerecht.


Was stört, ist dieser Wechsel zwischen Tim und "der Junge". Der Junge hat doch einen so schönen Namen (sogar zwei). Warum ihn nicht nennen?
Das Ende ist also etwas mager, die Handlung auch etwas zu wenig für meinen Geschmack. Aber die Geschichte spricht, denke ich, gut Jüngere an. Ohne das jetzt als Beleidigung zu meinen.

In diesem Sinne
c

 

Hallo chazar

Das war ja mal ne fixe Antwort. :thumbsup:

Also das Wechseln bei einer Rückblende von Vergangenheit nach Gegenwart habe ich schon ein paar mal gesehen. Man versetzt sich quasi in die Zeit. Wenns scheiße ist, änder ich das natürlich. Wär aber schön, wenn noch ne andere Meinung dazu kommt.


Das ist jetzt ein wenig übertragisch.
Ich weiß nicht, ich habe gehört, dass Vögel sterben, wenn man sie in die Hand nimmt.


Den letzten Satz hätte ich ganz weg gelassen. Der wirkt fast etwas komisch und das wird der Situation nicht ganz gerecht.
Das versteh ich nicht. Der Junge stirbt durch das Biest. Das wollte ich sage. Wird das nicht klar?

Erst hatte ich "der Junge" auch nicht drin. Aber dann ist mir aufgefallen, dass so viele 'Tim's und 'er's in der kg sind. Martin möchte ich ungern nehmen, weil man sonst denken könnte, dass es zwei verschiedene Leute sind. Vielleicht magst du ja noch sagen, warum du "der Junge" nicht gut findest?

Ich wollte halt ne ganz kurze Geschichte schreiben so fürn Anfang (etwa 1 Seite). Dass das ganze nicht so ausgefeilt ist, war ja klar.

Vielleicht nehme ich doch besser noch Mama und Papa raus :D

Grüße
Texter

 

ahoihoi Texter!

Erst mal auch von mir ein fröhliches Willkommen!

Dein Text lässt mich etwas verwirrt zurück.
so okay: du beschreibst, wie etwas im dachboden ist: klar, ne katze. doch dann, plötzlich:

Tim ist neun Jahre alt. Mit weit aufgerissenem Schnabel schaut der kleine Vogel ihn schwer atmend an. Er nimmt das winzige Tier in die Hände, woraufhin es aufhört zu atmen. In seiner kindlichen Naivität glaubt er, dass es sich in seinen Händen sicher und geborgen fühlt. Erst als er den Vogel wieder freigeben will bemerkt Tim, dass das Tier tot ist.
was macht das da drinnen?

du machst ziemlich krasse gedankensprünge, siehe:

Die Kratzgeräusche und ein tiefes Grollen hörte er unmittelbar über sich. Da fiel ihm plötzlich der Spatz ein, der sich in ihr Haus verirrt hatte.
Sprung auf:
Tim ist neun Jahre alt. Mit weit aufgerissenem Schnabel schaut der kleine Vogel ihn schwer atmend an.
bis zu:
„Nein!“, dachte Tim, er würde nicht vor Schreck sterben

dann, wieso bringt das kätzchen (hihi) ihn überhaut um? naja, ich weiß, dass das eigentlich nicht wichtig ist, aber deine geschichte ist sooo kurz, man erfährt so gut wie gar nichts über den jungen.

aber, wenn du deine nächste geschichte richtig überarbeitest, und die fragen, die sich einem stellen, zumindest teilweise (ganz muss man ja nicht) beantwortest, bin ich sicher dass sie dann echt gut wird.
man merkt, dass du spaß beim schreiben hast. teilweise ist es schön bildlich. nur, unvollkommen. es fehlt zuviel.

ich hoffe, ich konnt dir zumindest teilweise helfen

cu Tama

ach, und noch was:

Tim lag in seinem Bett und bemerkte, dass eine Katze unter seinem Fenster hin und her lief.
das klingt sehr komisch. wie bemerkt er das bitte? ja, er hört sie schreien, aber sie kann genauso gut im baum sitzen oder auf dem boden liegen usw.

 

Tach Tama

Erst mal auch von mir ein fröhliches Willkommen!
Das ist nett :)

Dein Text lässt mich etwas verwirrt zurück.
Menno. nu hab ich nur eine Seite geschrieben und dann das... Wie macht man denn eine ordentliche Rückblende?
Eigentlich ist es gar keine Rückblende. Ich wollte eigentlich nur deutlich machen, dass der Junge sich wie der Vogel fühlt (klingt jetzt etwas komisch, ist es aber nicht :cool: ). Irgendwie hat sich das ins Gegenteil verkehrt? Aus deutlich wurde verwirrend?

das klingt sehr komisch. wie bemerkt er das bitte? ja, er hört sie schreien, aber sie kann genauso gut im baum sitzen oder auf dem boden liegen usw.
Aber sie maunzte doch leise :shy: und sie wurde doch auch größer 'mächtige Schritte/massige Gestalt'.

Für den Grund warum das so passiert ist, hätte zwei Varianten anzubieten. a) der Junge ist dabei völlig durchzudrehen. b) ein Dämon ist in die Katze gefahren. Aber das wollte ich den Leser überlassen :naughty:

Grüße
Texter

 

Hi Texter!

Auch von mir einen herzlichen Willkommensgruß!
Die Grundidee deiner Geschichte ist nicht schlecht, leider muss ich aber meinen Vorrednern anschließen. Deine Story ist einfach zu kurz. Der erste Absatz reicht meines Erachtens nicht aus, um Tim hinreichend zu charakteresieren.
Viellicht solltest beschreiben, wie Tim mit seinen Freunden in den Wäldern spielt und dabei immer wieder die Geräusche von Katzen hört. So könntest du dir Zeit nehmen, Tim genauer zu beschreiben und seine Ängste verdeutlichen. Er könnte seinen Freunden zum Beispiel erzählen, dass er in der Nacht häufig eine große Katze hört, die um das Haus schleicht usw.
In der bisherigen Version deiner Geschichte kommt mir alles zu plötzlich. Tim wird eingeführt, seine Umgebung wird kurz beschrieben, dann kommt die Katze und bringt ihn um.
Du musst dich dabei gar nicht großartig um das WARUM kümmern, sondern das WIE etwas mehr herausarbeiten, sprich ausführlicher schreiben.
Ich hoffe, du kannst mit der Kritik etwas anfangen. Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und freue mich auf weitere Geschichten von dir.

Gruß, Tobias

 

hi hallöchen nomal!

Wie macht man denn eine ordentliche Rückblende?
du könntest ja z. B. schreiben (only ein vorschlag):
Tim erinnerte sich daran, als er neun Jahre alt war.
Mit weit aufgerissenem Schnabel hatte der junge Vogel zu ihm aufgeschaut. Seine Atmung ging schwer, das konnte selbst Tim erkennen. Er hatte sich gebückt und in seiner kindlichen Naivität geglaubt, dem Vögelchen würde dadurch kein Leid geschehen, dass er ihm helfen würde.
Doch als er ihn wieder zurück in das Nest setzen wollte, hatte der Vogel bereits aufgehört zu atmen.
Jetzt fühlte sich Tim genauso: hilflos und abhängig von jemanden, den er mit seinen Augen nicht erfassen konnte.

So, das ist jetzt natürlich mein Stil und alles, aber vielleicht hab ich dir geholfen.
Auf alle Fälle nicht im Präsens weiter schreiben, wenn du eine Rückblende machst, das verwirrt vollkommen. Mich vor allem!
übrigens: ich bin sehr leicht zu verwirren???

cu Tama

 

Ich würde die Rückblende mit dem Vogel vielleicht sogar ganz weglassen, da ihr Sinn praktisch nur darin besteht, dem Leser mitzuteilen, dass Tim nicht vor Schreck sterben wird.
Die Episode wirkt in der Story ein wenig deplatziert. Du beschreibst, wie die Katze in das Haus eindringt und Tim angsterfüllt ihren Schritten lauscht. Den sich langsam aufbauenden Spannungsbogen unterbrichst du plötzlich mit dieser Rückblende, die für die Story eigentlich unwichtig ist.
Es ist nur meine Meinung, aber ich würde die Episode streichen und dafür andere Stellen ausbauen.

 

Moin Tobias

Danke für den freundlichen Willkommensgruß!

Ich war eigentlich ganz stolz auf mich, dass ich die Story so kurz hinbekommen habe. Der eigentliche Plot ist ja sehr kurz. Ich weiß nicht, wenn die Einführung länger ist, als die eigentliche Handlung selbst... :amkopfkratz:

Ich denke man sollte die kg so nehmen wie ich sie gedacht habe. Als kleiner Horrorhappen für zwischendurch. Und ja, ihr habt beide recht (du und Tama) die Vogelzwischensequenz kann man in die Tonne stopfen, was ich hiermit offiziell mache :stopf:

Ich finde die Story so nochmals gekürzt eigentlich ganz niedlich. Andere Stellen ausbauen... Ich muss ehrlich sagen, da herrscht jetzt gähnende Leer in meinem Kopf. Ich denke, da müsste man einen anderen Ansatz mit mehr Substanz wählen. Auf der schnell glaub ich nicht, dass ich da was zaubern kann.


und nochmals Tagchen Tama

also du meinst Rückblenden mit der Vorvergangenheit beginnen und dann in der Vergangenheit weiter schreiben? Aber Tobias hat eh recht und die Rückblende ist hier fehl am Platz.

Vielleicht gibt es Abhandlungen oder sowas über Rückblenden irgendwo?

übrigens: ich bin sehr leicht zu verwirren???
Das kannst nur du ganz tief in dir drin beantworten :bib: Aber ich denke schon, dass man die Position einer leise maunzenden Katze vor dem Fenster einigermassen ausmachen kann.

Grüße
Texter

 

Hi Texter!

Stimmt schon, für zwischendurch reicht die Länge deiner Story völlig. Man muss ja auch nicht immer bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Monumentalepen schreiben.
Ich habe mir nur gedacht, dass du den Anfang vielleicht nicht nur als Einleitung, sondern als vollwertiges Element deiner Geschichte betrachten könntest. Wenn du zunächst harmlose Ereignisse beschreibst (zB Tim spielt mit seinen Freunden im Wald, hört aus allen Richtungen die Geräusche von Katzen), wird langsam Spannung aufgebaut, die sich letztendlich mit dem Eindringen der Katze in das Haus entlädt. Ist aber nur Vorschlag.
Ohne die Vogelepisode liest sich deine Geschichte übrigens viel besser!

Vielleicht gibt es Abhandlungen oder sowas über Rückblenden irgendwo?

Die gibt es tatsächlich. Schau mal unter folgendem Link nach: http://www.kurzgeschichten.de/vb/showthread.php?t=19110

Gruß, Tobias

 

Moin Tobias

Hmmm, eine Einleitung mit langsam ansteigender Spannung und dann so eine Blitzhandlung. Ich glaube nicht, dass das passt. Man kann aus einer Juniortüte keine vollwertige Mahlzeit machen. Aber prinzipiell hast du recht. Sowas gefällt mir auch am aller besten.

Ja, ich hab mir den Link angeschaut. Schade, dass nur so wenige geantwortet haben. Besonders von denen mit mehr Erfahrungen. Witzigerweise hat katzano als Moderator sogar die Gegenwartsform empfohlen... :Pfeif:

Schönsten Dank für eure Rückmeldungen. Ich hoffe, dass ich mit meinen Kritiken nicht so viel Mist Baue.

Grüße und :anstoss:
Texter

 

Hi Texter!

Etweder du hast relativ spät geantwortet oder ich habe deine Antowrt übersehen.
Jedenfalls war es nicht Absicht, dass ich dich so lange ignoriert habe.

Also:

Ich weiß nicht, ich habe gehört, dass Vögel sterben, wenn man sie in die Hand nimmt.
Das halte ich für ein Gerücht. Warum? Aus Angst? Glaube ich nicht. Aber: glauben heißt ja nichts wissen.

Der Junge stirbt durch das Biest. Das wollte ich sage. Wird das nicht klar?
Selbstverständlich wird das klar. Deutlicher kann man es nicht schreiben.
Worum es mir geht: ich finde es einfach zu überzogen. Du beschreibst einen Alptraum, eine Phantasie. Und plötzlich wird diese Phantasie real. Aber wäre es nicht geschickter, das Ende offen zu lassen? Ist meine Meinung. Ich hab ja geschrieben: den letzten Satz würde ich weglassen. Ich. Aber du bist der Autor.

In diesem Sinne
c

 

Tag chazar

Also nach meinem Gefühl würde etwas fehlen, wenn ich den letzten Satz weglassen würde. Das Biest setzt zu Sprung an und dann? Irgendwie hört sich das für mich unfertig an. hat auch kein anderer moniert also lass ich den erstmal drin.

Das halte ich für ein Gerücht. Warum? Aus Angst? Glaube ich nicht.
Der Vogel hat ja eh die Flatter gemacht :D also was solls

Grüße
Texter

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom