Hallo Juschi,
Lieben Dank, dass du den Anfang machts
Für mich geht es in dieser Geschichte um Macht, um das Verhältnis zwischen den Geschlechtern.
Es stimmt: es geht um Macht aber nicht nur um die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau, sondern es geht um Machtverteilung. Der Kampf der Geschlechter ist beispielhaft zu sehen.
Ich lese von einer unterschätzten Frau, die zumindest das Potential zur Gleichberechtigung hat (die Idee mit dem Glied ist klasse ) und der es reicht, das zu demonstrieren und zu wissen, dass sie rein theoretisch wenn sie wollte all das erreichen kann, was sie möchte. Der Mann ist allein aufgrund dieser Zurschaustellung der Möglichkeit in seiner Position geschwächt.Und, wie weit daneben liege ich?
Eigentlich gar nicht daneben
, denn die Frau ist die HerausfordreIn.
Liebe Grüße
Goldene Dame
Hallo Philo.
Die beschriebene Frau erscheint mir wie die Dame in einem Schachspiel, die den König ihrer eigenen Farbe vorübergehend in Schach hält.
Da ich die Neuverhandlung von Spielregeln zu einem Machtgefüge beschreiben wollte, finde ich diesen Vergleich halbwegs zutreffend. Machtgefüge haben sowohl eine Innenwirkung, als auch eine Außenwirkung. Bei einem Schachspiel sind ja auch die Innenwirkungen für die Außenwirkung verantwortlich. Sollten sich die Spielregeln innerhalb des Machtgefüges ändern, wird es auch unmittelbar Konsequenzen für die Außenwirkung haben. Du sagst:
Das wirft für mich die Frage auf, ob das überhaupt miteinander vereinbar ist.
Ihr Erfolg im inneren Machtgefüge, ist nur am Erfolg des äußren Machtgefüges messbar. Das ist eben das Problem.
Zu deiner Kritik:
mAn funktioniert diese kurze Episode an einigen Stellen nicht so ganz. Beispielsweise fordert sie in der zweiten Hälfte folgendes ein: Erleben, Erfühlen, Erschmecken ("Ausprobieren" fällt hier sinngemäß zu sehr aus dem Rahmen und wirkt stilistisch gesehen eher sperrig. Das sind eigentlich alles ausgesprochen feminine Eigenschaften. Hat jene Frau diese Eigenschaften denn nicht schon längst? Und wenn nicht: Ist sie dann überhaupt eine Frau?
Ob es funktioniert?
Gerade im Zuge der Gleichberechtigung der Frau entwickelten sich unterschiedliche Bewegungen (aus Männerund Frauen) zur Frage der Autorität: wie man die Gleichberechtigung ( nach außen hin) durchsetzt.
Dabei trat folgendes zu Tage: Die Männer diskutierten ihre die Ideen und die Frauen tippten sie für Flugblätter ab. Eigentlich stellte diese Zusammenarbeit auch das Spiegelbild der Gesamtgesellschaft dar. Wenn jetzt innerhalb der Bewegung dasselbe Machtgefüge, wie im Äußeren herrscht, wie soll das Äußrere verändert werden, wenn nicht auch erst das Innere verändert wird. Kann das Äußrere denn verändert werden, wenn das Innere nicht erst verändert ist?
Die Frauen wollten ihr Innenverhältnis ändern. Was sollten sie tun außer eigenene Gruppen ohne Männer bilden, in denen sie deren Autorität nicht mehr unterworfen waren. Sie wurden feministisch, stellten ihre Eigenschaften zur Doktrin für die Gesellschaft.
Hat es funktioniert?
Andere Frauen eigneten sich männliche Eigenschaften zu, unterdrückten ihre Eigenschaften, stellten dies als ihre Doktrin fest.
Hat es funktioniert?
Wenn ich dann solche Fragen lese:
Hat jene Frau diese Eigenschaften denn nicht schon längst? Und wenn nicht: Ist sie dann überhaupt eine Frau?
denke ich eher nicht
Zu viele Vokale und keine Fortführung der begonnenen Alliteration).
Ich habe hinsichtlich der Aliteration nachgebessert.
Was haben Erleben, Erfühlen, Erschmecken mit einer "Autonomie der Gedanken" zu tun, die hier als (Teil-)Antwort der naiven "Wieso"-Frage des Mannes dient? Ich persönlich brauche keine "Gedanken" irgendwelcher Art, um zu fühlen, zu erleben und zu schmecken. Und weshalb ist jetzt wieder von "Gleichberechtigung" die Rede, da sie doch einige Zeilen weiter oben noch geradewegs ein Mehr als das forderte?
Ich habe den letzten Satz geändert. Vielleicht wird meine Aussage deutlicher.
Gedanken sind meiner Meinung nach aber als Reflektionen von Gefühlszuständen zu sehen.
Der Titel ist viel zu platt.
O je
Die Sache mit dem "hellen Penis" finde ich zu albern. Wo hat sie den denn so einfach her?
Bitte sieh den den Penis als Methapher für den Schwarz/Weiß Konflikt dieser Episode. Ich finde es sehr anschaulich, dass du als Mann die Methapher albern findest, während
Juschi als Frau die Idee klasse findet.
Die Stelle
Zitat:
"Du kannst alles haben, nur nicht dasselbe wie ich."
verwandelt sich schnell in unfreiwillige Komik, wenn man sich vorstellt, dass die Frau mit ihrer Antwort
Zitat:
Dasselbe? Nie und nimmer. Ich will mehr.
zugleich noch einen zweiten und einen dritten "hellen" Penis aus ihrer Tasche hervorzaubert!
Irgendwie wollte ich auch dass es komisch wirkt. Weil manches Mal erst die Komik aus einer verworrenen Situation heraus, die Wahrnehmung um das eigentliche verändert.
Der Erzähler mischt sich für meinen Geschmack zu sehr in das Geschehen ein. Das stört mich besonders an der Stelle: "...als seine Schmerzen unerträglich werden". Woher will der Erzähler denn wissen, wo die Schmerzgrenze dieses Mannes liegt? Vielleicht weiß dieser das ja selbst nicht mal so genau.
Ich habe nachgebessert.
Vielen Dank für deine Stellungnahme
Goldene Dame