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Lauftraining

Ice

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30.06.2003
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15

Lauftraining

An anstrengenden Tagen brauchst du einen Ausgleich, musst dich abreagieren. Du willst dich frei fühlen, alle Gedanken und Sorgen hinter dir lassen, ihnen davon laufen. Du willst abschalten können, - und du kannst.
Die ersten paar Minuten sind mühsam, deine Muskeln brauchen Zeit um ihren gewohnten Standard leisten zu können. Du hast dir wieder nicht die Zeit genommen, dich vorher auf zu wärmen und zu dehnen. Aber du nimmst dir fest vor, es das nächste mal zu tun- wie jedes mal. Langsam wird dein Atem regelmäßiger und deine Schritte werden größer, kraftvoller, schneller. Du wirst dir der Ruhe bewusst, dem absoluten Einklang, in dem du dich mit deiner Umgebung befindest. Die Sonne schickt ihre letzten roten Strahlen durch das Geäst der Bäume, du hörst den Kies unter deinen Schuhen knirschen und du spürst hin und wieder das Kitzeln eines Grashalms an deiner nackten Wade. Der Wind spielt mit den einzelnen Strähnen, die sich aus deinem Zopf gelöst haben und kühlt dein erhitztes Gesicht. Die Hektik und der Stress das Tages fallen von dir ab. Du spürst wie dein Herz Blut durch deine Venen pumpt und fühlst dich als Teil eines Ganzen. Ein Energieschub, ausgelöst vom konzentrierten Sauerstoffgehalt deines Blutes wird freigesetzt. Du fühlst dich frei. Dein Körper beginnt jetzt unzählig viele Glückshormone frei zu setzen, du fühlst dich stark. Zumindest stark genug um die Zeit bis zur nächsten Trainingseinheit zu überstehen.

 

Schöne Beschreibung. Ansprechend finde ich auch die Wahl der zweiten Person, anstelle der weitaus häufiger vorzufindenden ersten.

[...] und du spürst hin und wieder das Kitzeln eines Grashalms an deiner nackten Wade.
Hier würde ich naheliegenderweise den Plural für "Wade" setzen.

Du spürst wie dein Herz Blut durch deine Venen pumpt und fühlst dich als Teil eines Ganzen.
Hier erst stellt der Text einen ersten metaphysisch-philosophischen Bezug her und verlässt damit kurzzeitig die vorwiegend deskriptive Schiene des vorgehenden Teils. Daraus wird dann allerdings im Folgenden nicht mehr als ein "Energieschub", ein Gefühl von Freiheit und Stärke sowie die Freisetzung von Glückshormonen. Das ist mir persönlich noch zu wenig und zu allgemein gehalten. Gerade auch, weil die vorhergehende Beschreibung im Vergleich dazu doch sehr detailiert ausgefallen ist. Da kommt mir das rein gefühlsmäßige Empfinden im Gegensatz zu den rein physikalischen Vorgängen in den ersten zwei Dritteln zu kurz.

 

Hallo phiolosophische Ratte,
danke für deine Kritik! Werde sehen was sich machen lässt, allerdings erst morgen weil ich heute dafür eindeutig schon zu müde bin....

 

Hallo Ice,

schöne Idee! Das Gefühl kenne ich gut, dass es oft der Sport ist, der einen vom Alltag entrückt. Wie heißt es so schön - ein gesunder Geist kann nur in einem gesunden Körper wohnen. Das Laufen, eine körperliche Betätigung als philosophische Erfahrung - genau wie der philosophischen Ratte kommt auch mir der Aspekt zu kurz, da es der für mich spannende an der Geschichte ist. Das Gefühl der Stärke, der Freiheit, der Verbundenheit mit der Welt: darüber hätte ich gerne mehr gelesen. Auch ganz grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, dass du aus dieser Idee auch eine längere Geschichte machen könntest. Was genau sind die Anstrengungen des Alltags, vielleicht muss man sich überwinden Sport zu treiben und ist eigentlich zu müde, welche Strecke wird gelaufen usw. Aber ich weiß, dass ich als Leser immer viel zu neugierig auf Details bin und als Autor selbst auch oft nur Situationen andeute ;)

Liebe Grüße
Juschi

 

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