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Lethe

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26.09.2004
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Lethe

Es war stets das Selbe. Kai hatte das Gefuehl, seine Gedanken wuerden sich andauernd wiederholen. Das war besorgniserregend, denn es stand viel auf dem Spiel. Es war zu quaelend. Er kehrte in die Wirklichkeit zurueck und legte den Hestis beiseite. Er hatte keine Ideen mehr. Nicht den blassesten Schimmer.
Kai blickte stirnrunzelnd zum Fenster. Draussen war es windig. Die Sonne schien. Eine einsame Birke bog sich gepeinigt im Wind. Hinter ihr war nur der unwirklich blaue, wolkenlose Himmel.
Kai sah nichts von all dem. Er hoerte das Rauschen der Blaetter und fuehlte sich einsam und leer. Die Zeit lief ihm davon. Der Wind wurde staerker, das Rauschen lauter.
Wie blind starrte Kai aus dem Fenster und wusste, dass er am Verlieren war. Sie hatten ihn unter Druck gesetzt und ihm ein Ultimatum gestellt. Zwei Verraeter. Und er versagte.
Sie wuerden ihn vernichten, da er in ihren Augen jetzt nutzlos war.
Die Wanduhr fing ploetzlich an zu ticken. Laut und bedrohlich. Kannte er diese Szene? Kai hatte Angst,verrueckt zu werden. Aber vielleicht war er das auch schon.
Ein Klopfen schreckte ihn auf. Er erzitterte und wandte sich um. Geraeuschlos oeffnete sich die Tuer. Still trat eine junge Frau in den Raum. Sie schwebte auf Kai zu und stellte einen Krug auf den Tisch. Es roch sogleich nach Zitrusfruechten.
“Ich dachte mir, du koenntest durstig sein”, meinte Nemesis ruhig und mit einer Stimme wie Eis. Vorsichtig fuegte sie hinzu: “Wie geht es vorran?”
Kai laechelte ueber so viel Falschheit.
Nemesis betrachtete ihn unbewegt. Ihre Augen blieben kalt und dunkel.
“Du hast nicht mehr viel Zeit”, meinte sie im Weggehen und schloss langsam die Tuer hinter sich.
Kai schob den Krug von sich fort. Er musste unwillkuerlich an Gift denken, legte den Kopf auf die Tischplatte und wartete.

Nemesis war sich vollkommen sicher.
“Er ist am Ende”, meinte sie, “Seine Zeit ist um.”
Sie lehnte sich an die Wand und verschraenkte die Haende vor der Brust.
“Ich weiss nicht”, erwiderte Aphel, “Bis jetzt – und das waren immerhin fast zwei Jahre – war er... unschlagbar. Soll er nun tatsaechlich nicht mehr weiter wissen?.. Das glaube ich nicht... Und war es wirklich so eine gute Idee, ihn in die Enge zu treiben? Man darf ihn nicht unterschaetzen... Ausserdem...”
Nemesis schnaubte veraechtlich. Fuer sie war das alles bloss feiges Geschwaetz. Kai war gar nichts, getrennt von seinen Daemonen.
Es war schon bald neun Uhr. Und Kai hatte noch immer keinen Riss fixiert, noch nicht einmal gefunden. Kein einziges Schlupfloch in der Zeit.
Nemesis laechelte zufrieden. Sie hatten keinen Fluchtweg. Kai hatte versagt. Endlich. Es war ja auch laecherlich! Nemesis hatte nie daran geglaubt, dass er tatsaeclich der Phoenix war. Er hatte doch nur Glueck gehabt. Und Leute wie Aphel oder Shiwa haben in ihm den Gesandten gesehen, in ihrer Einfalt und Verzweiflung. Aber in einer halben Stunde wuerde sich die Zeitspanne wieder schliessen. Kais Versagen wuerde den Beweiss dafuer liefern, dass er nicht der Phoenix war.
Nemesis sah zu Aphel, der nervoes an seinen Fingernaegeln kaute. Sie merkt ihm an, dass er sich wie in Verraeter fuehlte. Dieser Idiot. Sah er denn nicht...
Bis jetzt hatte Kai stets einen Weg gefunden, durch die Zeitrisse vorwaerts zu kommen. Natuerlich nicht ohne Hilfe der Daemonen, zeitloser Wesen, die voellig frei waren und deren Herkunft niemand erklaeren konnte.
Fast zwei Jahre fuerte Kai sie nun schon durch die Unendlichkeit. Ohne Irrtuemer, bis jetzt.
Nun waren sie wieder einmal auf einer nichtexestierenden “Oase” gelandet. Und Nemesis war von dem Gedanken ergriefen, Kai zu ersetzen. Sie war stark genug und glaubte nicht an ihn.
Nein, es lag nicht daran, dass er sie keines Blickes wuerdigte. Nein, es lag nicht daran, dass er sie nicht zur Kenntnis nahm. Nein, daran lag es nicht, sagte sie sich. Es lag daran, dass diesmal die Zeitspanne sehr kurz war und die Naechste nicht bald eintreffen wuerde. Ausserdem hatte sie die Daemonen gegen Kai aufgehetzt und ihm somit die Haende buchstaeblich zusammen gebunden.
Doch Aphel und die anderen Tore vertrauten immer noch in ihn.
Die unglueckselige Gestalt Aphels verunsicherte sie. Es war doch nichts Besonderes an ihm, schrie es in Nemesis, er war micht der Phoenix!
Und auf ein Mal zweifelte sie. Sie wollte den Gedanken verscheuchen, doch er blieb: was wenn er es doch war? Was wenn er doch von der Vorsehung geschickt wurde?
Er hatte dieses unbestimmte...
Nemesis schauderte. Sie fror ploetzlich und bekam Angst. Hatte sie am Ende alles ruiniert?

Aus der Dunkelheit trat etwas hervor.
“Kai!” rief es, “Kai, handle!”
Es versank erneut im Dunkel und rief:
“Kai! Verlasse sie nicht!”
Das Etwas kam wieder naeher.
Kai rannte darauf zu. Versuchte es mit ausgestreckten Armen zu erreichen, griff danach. Doch der Abstand zwischen ihm und dem Wesen blieb der Gleiche.
“Kai!” klang es in seinen Ohren nach wie ein Echo. Und die Dunkelheit begrub alles unter sich.
Er erwachte. Sein Kopf lag auf der Tischplatte. Das Holz war hart.
Wie so oft wunderte er sich, wie wirklich etwas erscheinen konnte, das doch gar nicht vorhanden war. Der Tisch, der Raum, die Landschaft vor dem Fenster, das Fenster selbst. All das war doch nur seine eigene Erinnerung, von der “Oase” projeziert. Doch er erkannte sie nicht einmal, diese Erinnerung, von der er nur wusste, dass sie seine sein musste.
Kai hatte es satt. Er wollte nicht mehr. Er fuehlte sich betrogen und ausgenutzt. Das Schlimmste war die Amnesie. Besonders an Orten wie diesen. Die Unmoeglichkeit die Wirklichkeit als solche zu empfinden.
Sie sagten, er waere der Phoenix. Aus der Asche. Und er konnte es nicht einmal abstreiten. Da er nicht wusste, wer er war. Er hatte jegliche Erinnerung an frueher verloren, tief in seinem Unterbewusstsein vergraben.
Und die “Oasen” hatten die Eigenschaft, sie hervor kramen zu koennen und fast Wirklichkeit werden zu lassen. Aber jede dieser Erinnerungen erschien ihm vollkommen fremd. Er glich einem unbeschriebenen Blatt. Ohne Vergangenheit. Das einzige, was er besass, war sein Name. Kai. Aber konnte er sich sicher sein?
Kai stoehnte und hob den Kopf. Schwindelgefuehle und leichter Brechreiz. Ihm wurde kurz schwarz vor den Augen. Anscheinend eine Kreislaufstoerung.
...Der Traum... Das Wesen, das zu ihm gesprochen hatte...
Kai sah auf die Wanduhr. Halb neun.
“Scheisse.”
Er nahm den Hestis zur Hand, atmete tief durch und stach zu. Die Nadel bohrte sich in den Arm. Verschwand zur Haelfte im Fleisch und der Hestis fing an Tyche zu pumpen. Die Fluessigkeit vermischte sich mit Kais Blut und began zu kochen.
Kraempfe zuckten durch seinen Koerper, liessen ploetzlich nach und Kai hoerte auf zu atmen.
Waehrend sein Leib scheintot im Sessel lag, befand Kai sich ausserhalb der “Oase”. Er stroemte durch den Fluss der Zeit. Dafuer hatte er selbst keine Erklaerung. Er wusste nur, dass er eine Tuer finden musste. Fuer den naechsten Sprung. Und die Daemonen liessen sich nicht mehr blicken.

Nemesis wurde immer unruhiger.
Sie sass zusammengekauert am Boden und wimmerte lautlos. Was wenn doch...
Aphel merkte nichts von ihrem panikartigen Zustand. Er blickte aus dem Fenster, wo sich eine seiner liebsten Erinnerungen abspielte: Sein Hund tollte in der Wiese. Er war noch ein Welpe und nicht tot, wie in Wirklichkeit. Aphel war acht Jahre alt gewesen, als sein Hund umkam. Von einem Laster ueberfahren. Entsetzt verdrang er diese Erinnerung, denn ihm wurde bewusst, dass die “Oase” auch dieses grauenhafte Bild rekonstruieren konnte. Beim blossen Gedanken an diese Moeglichkeit zog sich sein Herz vor Grauen und Schmerz zusammen.
Verzweifelt konzertrierte sich Aphel auf den bellenden, braunen Windhund. Gebahnt sah er zu, wie dieser im Gras spielte, rannte und wild umher sprang.
Nemesis hoerte ihn leise seufzen und richtete sich auf. Sie fuehlte sich zerbrochen. Sie hatte keine Ueberzeugung und keine Kraft mehr. Obendrein fuehlte sie sich schuldig.
Die Zeit lief ab. Und die Anderen wussten es gar nicht. Nur Aphel, Kai und sie.
Und sie hatte Kai, und somit ihnen allen, eine Falle gestellt. Welch ein Fehler.
Nemesis war den Traenen nahe. Sie stuermte verzweifelt in Kais Raum und fand ihn an den Hestis angeschlossen.
“Verdammt!” fluchte Nemesis. Sie hatte keine Moeglichkeit ihm zu folgen. Die Tyche war eine viel zu intensive Droge. Schon die geringste Dosis fuehrte zum Tod. Kai war bis jetzt der einzige Konsument, der am Leben geblieben war. Jedoch nur unter der Wirkung von Tyche konnte man in den Zeitfluss eintauchen. Und Risse darin finden. Sie mussten gross und lang genug sein, um sie zu durchschreiten.
Nemesis heulte. Sie hatte gedacht, dass sie Kai nicht brauchen wuerde, da sie sich auf die Daemonen verlassen konnte. Nun, wo sie Kai so schlecht gesinnt waren. Aber ploetzlich erschien ihr das alles so irreal und falsch. Nach neun wuerden sie hier feststecken. Und sie selbst hatte Angst vor dem Tyche-Tod. Kai brauchte Hilfe. Es war schon fast zu spaet.
Nemesis betrachtete den pumpenden Hestis. Eine Mischung aus Blut und Tyche kochte darin.
Kais Herz schlug nicht. Doch das war es nicht, was sie so erschreckte. Sie wusste: er wuerde erwachen. Er schon.
Die Uhr an der Wand tickte.
Nemesis schloss die Augen und versuchte ihre Sinne zu sammeln. Es war schwierig, doch sie beherrschte sich. Sie rief die Daemonen. Es kam ihr so vor, als wuerde sie empor gehoben werden. Zur Zimmerdecke. Ob dem wirklich so war, wusste sie nicht.
Sie rief die Daemonen.
Neben ihr rauschte es. Doch dieses Rauschen verklang rasch.
Nemesis oeffnete die Augen und erkannte eine Gestalt neben sich. Ein Daemon. Seine materielle Form erschien wie immer schemenhaft und unnatuerlich, wie etwas, das gerade eben erschaffen wurde und keinem anderen Zweck dient, als dem von irgendjemandem gesehen zu werden.
Ausdruckslos sah er sie an, legte den Kopf schief und schwieg.
“Verzeiht mir!” heulte Nemesis aurf, “Es ist alles gelogen. Kai ist... Verzeiht mir!”
Der Daemon blieb stumm.
Nemesis weinte und konnte kein Wort mehr herausbringen.
Der Daemon wandte seinen Blick an Kais an den verzweifelt pumpenden Hestis angeschlossene Leiche und nickte langsam.
Es rauschte erneut.
Nemesis schloss eiligst die Augen. Es war nicht gestattet den Daemonen beim Verschwinden oder Auftauchen zuzusehen. Sie hielt die Augen geschlossen, bis das Rauschen verstummt war.
Die Gestalt war fort.

Der Zeitfluss schien lueckenlos.
Kai schwam darin und verzweifelte an dieser Fehlerlosigkeit der Zeit. Seine Gedankengaenge waren nicht weit genug, um ein Tor zu finden. Zum Teufel, er war doch auch nur ein Mensch! Bis jetzt hatten ihm die Daemonen geholfen, seinen Gedanken Fluegel verliehen, ihm Dinge gezeigt, von denen er keine Vorstellung gehabt hatte.
Und nun war er auf sich allein gestellt. Er fuehlte sich klein und dumm und nichtig.
Diese ganze Welt, die Zeit, das innere Meer, all diese Widerspruechlichkeiten, das entzog sich seiner Vorstellungskraft.
Mein Gott, wie sollte er dieses teuflische Spiel verstehen, in dem er sich verfangen hatte, wenn er doch nicht einmal in seinem Bewusstsein, das einem schwarzen Loch gliech, Ordnung schaffen konnte.
Es war aussichtslos.
Doch er musste den Durchgang finden. Denen zu Liebe, die ihm vertrauten. Er musste ihn finden und fixieren, bevor er verschwand.
Kai verdraengte alle unnoetigen Gedanken. Er hatte jegliches Zeitgefuehl verloren, hoffte jedoch, dass es noch nicht zu spaet war.
Waehrend er fieberhaft suchte, hatte er mit einem Mal das Gefuehl nicht allein zu sein. Er spuerte die Anwesenheit der Daemonen.
Dann sah er sie. Sie schwirrten um ihn herum und halfen ihm. Kai glaubte durchzudrehen vor Glueck.
Und ploetzlich war es da. Direkt vor ihm. Die Luecke. Der Durchgang. Gerade gross genug.
Die Daemonen warteten bis er es fixiert hatte und entschwanden.
Kai laechelte, hielt den Atem an und fand sich im Sessel wieder. Der Hestis stellte seine Arbeit ein. Das Blut floss zurueck zu Kais Herzen. Die Tyche in den Hestis.
Kai atmete krampfhaft ein, hatte das Gefuehl zu ersticken, erstickte dann aber doch nicht und atmete, schubweise zwar noch, aber genug um das Herz erneut zum Schlagen zu bringen. Seine Haut war blass und kalt. Er war zu lange fortgewesen. Jede einzelne Zelle seines Koerpers schmerzte. Er war voellig verwirrt. Erst einige Sekunden spaeter fing sein Gehirn an normal zu funktionieren.
Die Luft roch noch immer nach Zitrus.
Kai zog die Nadel aus seinem Arm und versuchte gleichmaessig zu atmen. Er war gluecklich, was zum Teil dem Tyche-flash, das nun anfing zu zuschreiben war und zum Teil der Erkenntnis, dass es einen Fluchtweg gab.
Kai versank in einem gluecksseligen Daemmerzustand, in einem schlichten High. Erst einige Zeit spaeter bemerkte er, dass noch jemand im Raum war.
Neben der Tuer sass Nemesis. Sie war laengst nicht mehr so ruhig und gelassen, wie zuvor. Sie weinte leise, den Kopf an die Wand gedrueckt.
Kai fror bei ihrem Anblick.
“Es gibt einen Spalt. Wir koennen aufbrechen”, sagte er und erhob sich.

Aus dem Saal (Zu wessen Erinnerung er wohl gehoerte?) waren aufgeregte Stimmen zu hoeren. Alle schrieen durcheinander. Sie waren voller Freude.
So schoen es in der “Oase” auch sein konnte, nur in Erinnerungen zu leben, wurde auf die Dauer recht traurig.
“Der Phoenix fuehrt uns weiter!” schrie Shiwa.
In der oestlichen Wand des Saales hatte sich ein etwa zwei Meter breiter und ungefaehr einen Meter hoher Spalt aufgetan. Eine “Tuer”, die mehr einem Riss in einem alten Stofffetzen glich. Jedoch weit mehr als das war.
Cilen, Gemeni, Shiwa und Vega standen am Durchgang und erwarteten die anderen.
Das Tor summte unentwegt, einem elektrischen Bienenschwarm gleich.
Kai eilte herbei. In einigem Abstand folgten ihm Aphel und Nemesis.
Nun ging alles sehr schnell vor sich.
Aphel blickte Kai betreten an und rief, um das Summen zu uebertoenen: “Ich geh als Erster.”
Er fuehlte sich schuldig, Kai gegenueber, doch dieser beachtete ihn gar nicht. Der Erste riskierte am Meisten, das wussten sie beide. Kai sah demonstrativ weg.
Aphel nahm zwei Schritte Anlauf, sprang in den Spalt und verschwand.
Gemeni kuesste Kai auf beide Wangen und war sogleich ebenfalls fort. Danach Vega, Shiwa und Cilen.
Nemesis jedoch zoegerte. Sie drehte sich zu Kai um und ihre Stimme war fast unhoerbar: “Verzeih...”
Keine Spur mehr von der frueheren Ueberlegenheit.
Kai sah sie nicht an.
“Spring endlich”, sagte er. “Ueber euren Verrat reden wir spaeter.”
Er war jetzt einfach nur muede.
Doch Nemesis ruehrte sich nicht.
“Mach schon!” schrie Kai und war selbst ueber die Schaerfe in seiner Stimme verwundert. Und ohne es zu wollen, fuegte er etwas Sinnloses hinzu: “Verflucht, du bist nicht Cassandra!”
Nemesis’ Gesichtszuege verzerrten sich, schmerzerfuellt, sie schluckte schwer und sprang.
Kai wollte sich ueber nichts Gedanken machen. Nicht jetzt. Er war zu erschoepft.
Die Uhr zeigte Punkt Neun. Kai achtete nicht mehr darauf, nahm es nicht einmal zur Kenntnis. Das war laengst nicht mehr von Bedeutung.
Er zog die Fixierung weg und liess sich in den Spalt fallen. Die “Oase” verschwand. Vor Kai erstreckte sich die Ungewissheit.

 
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Hoffe, es wird jemandem gefallen...
Das ist eine Geschichte, die ich im Jahre 2001 geschrieben habe. Sie scheint mir jedoch noch nicht vollendet zu sein. Vielleich ist das auch nur der Anfang etwas weit Groesseren.

 
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(Kritik ist weiter unten)

 

@Dante
:) Das Ende von meiner ist schon fertig. Fehlt nur noch eine Teil dazwischen. Halbe Stunde noch.

@Adore
Sag doch einfach, dass sie da zu Ende ist. So ein ungewisser Ausgang ist doch nichts seltenes. Und später wollen die Leute alle einen Fortsetzungsteil :)

 
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Hallo Adore,

und noch ein neues Mitglied, scheint eine gute Woche zu werden. :) Also auch dir ein: HERZLICHES WILLKOMMEN!!!

Zur Kritik: Uiuiui, ganz schön abstrakt. Ich stelle mir das folgendermaßen vor. Eine Gruppe an Menschen ist in der Zeit gestrandet, an einem umöglichen Ort, einem Zeitnexus - wie bei Star Trek "Treffen der Generationen" - und versuchen durch die Dämonen, zeitlose Wesen, die als Führer fungieren - weiterzukommen, weiter im Zeitkontinuum, um (vielleicht) in die Realzeit zurückzukehren. Der einzige Sucher, der einen Riss im Kontinuum auspüren kann, ist der Protagonist. Mittels bewusstseinserweiternder Drogen verlässt der die "Oase" und findet schließlich einen Riss, der die Gruppe weiterbringt. Richtig so? :shy: Erinnert mich auch an eine Geschichte von Michael Ende im Buch "Spiegel im Spiegel", wo eine Gruppe in einem surrealen Klassenzimmer festhängt.

Gut, ich finde die Geschichte recht schwerfällig, schwer zu lesen und schwer zu verstehen. Spannung ist nicht vorhanden, die Geschichte lebt einzig von der surrealen Atmosphäre, was nicht schlecht aber auch nicht wirklich gut ist. An mehreren Stellen war ich kurz davor, diese Geschichte zu schließen, da man sie sich förmlich erarbeiten muss.

Generell finde ich auch hier die Idee sehr vielversprechend, aber die Umsetzung nicht sehr gelungen. Zusätzliche Holpersteine sind die abstrakten Namen der agierenden Personen, die allesamt mehr als blass bleiben. Vieles bleibt außerdem im Dunklen: Wie, wo, was? Hintergrund? Fehlanzeige.

Fazit: Diese Geschichte ist ein starres, abstraktes Gebilde, dem Leben eingehaucht werden sollte.

Liebe Grüße

Dante_1

 

Hi Adore!

Mir fällt bei näherem Hinsehen noch auf, dass es wenig Dialoge gibt. Damit meine ich so Momente, wo etwas hin- und hergesagt wird.
Viele haben Angst davor, so etwas zu schreiben, glaube ich. So war's zumindest bei mir. Dabei haben sie etwas Magisches: sie machen die Szene "erleb"bar. Trau dich. Sieh deine Fähigkeit zur Beschreibung als Gabe, viele können das nicht so gut wie du. Aber wenn du dich noch mehr an Dialoge rantraust, kannst du allem eine neue Art von Leben einhauchen.

Gruß,
FSM

 
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Danke, Leute! Ich moechte mich mal ganz herzlich fuer die Kritik bedanken, vor der ich mich noch gestern so gefuerchtet habe.

Was den Mangel an Dialogen betrifft... Um ehrlich zu sein, mir ist gar nicht aufgefallen, dass es an ihnen mangelt...

Ach ja, die Namen. Ich habe eine Schwaeche fuer "abstrakte Namen" :)

 

Hallo Adore!

Erstmal vorneweg: Deine Geschichte hat mir gut gefallen.

Zur Erheiterung: Als letzten Sonntag nur der erste Abschnitt Deiner Geschichte online war, habe ich selbigen gelesen und für die gesamte Geschichte gehalten.
Hat mir da schon irgendwie gefallen, auch wenn ichs natürlich nicht kapiert habe.
Hab dann eine Weile hin- und hergerätselt, schließlich aufgegeben und auf eine Auflösung gehofft. :D

So, da aber nun die richtige Geschichte da ist, hier mein Kommentar:

1)Ich fand, im Gegensatz zu Dante, die Geschichte nicht zu starr und handlungsarm. Es kann aber gut sein, dass ich hier eher die Meinung einer Minderheit vertrete, trotzdem muss ich feststellen, dass mir Dein Stil und das angenehm ruhige Präsentieren der Ideen und Bilder gut gefallen haben.

2)Tja, was bleibt noch zu sagen? Die Idee ist interessant, schön surreal, wobei ich gerne ein paar mehr Erläuterungen zur Vorgeschichte, bzw. zum drumherum gehabt hätte: Warum ist die Gruppe in diesen Zeitspalten unterwegs, weshalb hat Kai seine Erinnerung verloren, bzw. wie ist er zur Gruppe dazugekommen?
Das sind natürlich alles Sachen, die hinfällig werden, sobald die Geschichte Teil eines größeren Werks ist.
Da sie sich aber momentan eben als einzelne KG selbst behaupten muss, würde ich mehr darauf achten, dass sie auch wirklich eigenständig existieren kann.

Andererseits würde ich mich natürlich über eine Erweiterung, bzw. Fortsetzung freuen, das Thema gefällt mir, und ich glaube da könnte man durchaus noch einiges rausholen.
Man kann ja in solchen Welten fast alles passieren lassen, und gerade die Idee der Oase mit ihren Erinnerungsbildern ist ja geradezu dafür gemacht, da mal irgendwas mit Loops zu konstruieren. :shy:

3)Dann ist da noch die Sache mit den Verrätern und dem Ultimatum, die meiner Meinung nach auch ausführlicher erläutert gehört hätte. Wie, weshalb, welche Konsequenzen?

4)Noch ein bisschen was zum stilistischen:
Warum machst Du das mit den Umlauten? Ich weiß, ein nettes Stilmittel,ist bei mir praktisch am Ende von jedem Kommentar. Aber eine ganze Geschichte durch? Ich weiß nicht, hat mich irgendwie irritiert.

Dann sind da ab und an etwas unrunde Stellen, z.B. hier:

Kai blickte stirnrunzelnd zum Fenster. Draussen war es windig. Die Sonne schien. Eine einsame Birke bog sich gepeinigt im Wind. Hinter ihr war nur der unwirklich blaue, wolkenlose Himmel.
Kai sah nichts von all dem.

Und ein paar Tippfehler:

Er gliech einem unbeschriebenen Blatt.

befand Kai sich ausserhlb der “Oase”.

Moeglichkeit zog sich sin Herz vor Grauen und Schmerz zusammen.

Sie mussten gross und lang gunug sein, um sie zu durchschreiten.

Eine “Tuer”, die mehr einem Riss in einem alten Stofffetzen gliech. Jedoch weit mehr als das war.
Hier würde ich ausserdemnur einen Satz draus machen.


Na ja, alles in allem:
Hat mir gut gefallen!

Schoene Gruesse,
Charousek

 

Hallo Adore

Tja, ich kann mich da Charousek im Prinzip nur anschließen. Auch fand dein Geschichtenkonstrukt weder starr noch zäh. Aber ein Adjektiv, das man ihm definitiv zuschreiben kann, ist bizarr (ein Danke an Dante).

Vieles bleibt im Unklaren, vieles, was der Leser verdient hätte zu erfahren. Bspw: warum heißt Kai eben Kai und alle anderen schmücken sich mit Namen aus der griechischen und indischen(?) Mythologie? Was ist der Grund ihrer Reise? Welches Ziel haben sie? etc. Viele Fragen haben ja meine Vorredner schon gestellt und ich bin gespannt darauf eine Antwort zu erhalten, sei es nun in Form einer Fortsetzungsgeschichte oder einer ausgearbeiteren Version dieser hier

mfg
Hagen

 

Hallo, Charousek! Hallo, Hagen!
Erst mal danke, dass ihr euch ueberhaupt die Muehe gegeben habt meine Geschichte zu lesen und euch darueber Gedanken zu machen! Ich freu mich so, dass sie euch gefallen hat!
Lieber Charousek, die Schreibweise der Umlaute... Tja, eigentlich bin ich ueberrascht, dass du der Einzige bist, der danach fragt.
Ich lebe in Russland und hier ist es etwas schwierig eine passende Tastatur aufzutreiben :)
Danke, dass du mich auf meine Tippfehler aufmerksam gemacht hast. Ich uebersehe solche Sachen leicht.

Als ich diese Geschichte schrieb - und das geschah ganz spontan und unerwartet - stellte ich mir das alles sehr logisch vor... Naja, jedenfalls mir erschien es selbst ueberaus logisch. Never mind. Natuerlich muss die Vorgeschichte erzaehlt werden, weil sonst irgendwie zu vieles unausgesprochen bleibt... Anscheinend sollte ich ne Fortsetzung schreiben, nicht wahr? Werd ich machen, sobald ich dazu komme.

 
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Добый Вечер, Адорэ!

Okay, unter diesen Umständen, ist Dir das mit den Umlauten natürlich vergeben… ;)
Wie schaffst Du das überhaupt, auf einer russischen Tastatur lateinische Buchstaben schreiben? :confused:
Finde es immer schrecklich, wenn ich auf meiner Tastatur irgendwas Russisches schreiben muss. Daher: mein Respekt, eine bemerkenswerte Leistung!:thumbsup:

Aber zurück zur Story:
Ich kenne das gut, wenn man eine Geschichte schreibt, hat man ein festes Bild im Kopf, und alles erscheint absolut logisch, weil man ja den Hintergrund auch genauestens im Kopf hat. Ich kann hier nur empfehlen, nach dem Schreiben einer Geschichte das ganze noch einmal ein paar Tage, oder besser Wochen, ruhen zu lassen. Dann hat man wieder eine gewisse Distanz zum Text, und erkennt eventuell schwierige Stellen besser.

Auf Deine Fortsetzung bin ich sehr gespannt.

Пока,
Карусэк ;)

 

Ñïàñèáî, äîðîãîé Êàðóñýê!
Mit allen anderen Buchstaben habe ich keine Probleme, nur mit Umlauten. Aber dieses werde ich auch bald gelöst haben :)
Uebrigens; Sorry. Ich komm irgendwie nicht dazu meine Geschichte zu kommentieren... Tut mir leid. Ich versuch mich zu bessern.

 

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