Was ist neu

Letztverwertung

Seniors
Beitritt
30.08.2001
Beiträge
852
Zuletzt bearbeitet:

Letztverwertung

Er kam nicht aus der Hölle. Schon gar nicht aus dem Himmel. Er kam einfach durch den Wald.
Verborgen zwischen dichtem Buschwerk blieb Mark am Rande der Anhöhe stehen. Vor ihm fiel der Boden jäh ab, fing sich erst viele Meter tiefer wieder in einer saftigen Wiese. Mark ließ seinen Blick über das Gras wandern, hin zu dem Geviert voller Stände und Menschen.
Es war Sonntag.
Trödelmarkt.
Ein Festival des Tands, eine Zusammenkunft der trivialen Art.
Die einen brachten ihren Plunder, die anderen ihre Wühltischmentalität und ein wenig Geld. Und Mark...
Du bringst es nicht.
Seltsam, wie häufig er diesen Spruch in den letzten Monaten gehört hatte. Als hätte jemand das alte Schulhofspiel wiederaufleben lassen und ihm unbemerkt einen beschriebenen Zettel auf den Rücken geklebt, auf dem stets Dinge gestanden hatten wie „Klassenarsch“ oder „Meine Mutter lutscht ihn mir“, und die hohntriefend von allen Umstehenden vorgelesen wurden – nur, daß er damals noch auf der lachenden Seite gestanden hatte.
Du bringst es einfach nicht mehr!
Doch hier irrten die kalten Gelehrten der geistlos repetierten Worte. Mark brachte sehr wohl etwas. Dreieinhalb schwarze Kilo, verborgen in einem Rucksack, den er locker über seine linke Schulter gehängt hatte.
Beinahe andächtig streifte er den Trageriemen ab und zog den Reißverschluß auf. Die kleinen Stahlzähne klafften auseinander wie ein obszön grinsendes Maul. Mark griff in den dunklen Schlund und umfaßte die MP5.
Präzise deutsche Wertarbeit, von Polizei und Militär in mehr als fünfzig Ländern verwendet. Ein wenig Phantasie, Internetforen und vier Telefonate hatten Mark genügt, die geheimnisvollen dunklen Kanäle taghell zu erleuchten und in den Besitz der Waffe zu gelangen. Verglichen mit Stinger-Raketen und vollbesetzten Passagierflugzeugen das reine Kinderspiel.
Behutsam schob er einige Zweige auseinander und legte sich bäuchlings auf den Boden. Die Erde war trotz der warmen Maisonne unangenehm kühl und feucht, aber es war nicht die Zeit für Zimperlichkeiten.
Von hier oben konnte er die unter ihm liegende Ebene ungehindert einsehen. Knapp fünfzig Meter waren es bis zu dem grasbewachsenen Karree, auf dem Dutzende Verkäufer in betont lässiger Pose ihren Ramsch der Letztverwertung zuzuführen gedachten. Einige hundert Trödelbegeisterte quetschten sich durch die Gassen aus Freßbuden, Verkaufsständen und Decken.
Hinter dem Platz standen in langen Reihen die Karossen der Meute, von denen aus ein wegähnlicher, lehmiger Streifen zu einer fernen Schnellstraße führte.
Ideale Verhältnisse.
Mit einem Ruck zog er die Schulterstütze aus dem Schaft und legte die Waffe an, eine stählerne Erektion von achtzig Zentimetern.
Das Zielfernrohr zoomte die Gestalten heran, wie sie in der unbeschwerten Muße des Augenblicks trödelten und feilschten und sich mit fetttriefenden Würstchen die hungrigen Mägen vollstopften. Unter der Markise eines Bücherstandes blätterte ein Mann in einem dicken Schinken.
Vielleicht Krieg und Frieden? dachte Mark und lächelte. Krieg!
Er legte die beidseitigen Sicherungshebel um und stellte die Waffe auf 3-Schuß-Feuerstoß ein.
Der Mann da unten sprach mit dem Verkäufer. Sie wurden sich offenkundig einig. Geld und Buch wechselten den Besitzer. Der Lesefreund packte seinen Erwerb in einen hellen Leinenbeutel und schlenderte weiter.
Mark folgte seinem Weg, bis ein junges Pärchen den Mann verdeckte. Sie standen inmitten der Flanierenden und sahen sich an. Eine fast schon kitschige Szene, die ihn aus einem unerfindlichen Grund an Susi und Strolch erinnerte, es fehlte nur die weichgekochte Spaghetti, die wie ein teigiges Kollier vor ihren weichgekochten Herzen baumelte. Der blonde Strolch sagte etwas zu seiner Liebsten. Ihre Gesichter strahlten, als hätten sie sich soeben das Ja-Wort gegeben.
...bis daß der Tod euch scheidet...
Marks rechter Zeigefinger krümmte sich um den Abzug. Nur noch den Druckpunkt überwinden, und dann... aus die Maus!
Am unteren Rand des Zielfernrohrs huschte ein heller Fleck vorbei. Mark senkte die Mündung um einige Millimeter und erfaßte den blonden Schopf eines kleinen Mädchens auf ihrem Dreirad. Die Kleine strampelte so eifrig, als gelte es, die Tour de Trödel zu gewinnen. Sie drehte sich um und lachte jemanden an. Mark nahm die Person ins Visier. Ein Mann, wohl ihr Vater, blickte mit einem ausdruckslosen Gesicht auf das Mädchen hinunter, wie eine lebendig gewordene Porzellanpuppe einschläferndster Mimik, die es häufig auf Trödelmärkten zu kaufen gab.
„Verdammte Erwachsene!“ zischte Mark in den moosigen Boden. „Laß dir bloß nie den Spaß verderben, Kleine. Scheiß auf die Erwachsenen.“
Sein Zeigefinger schnellte um den Abzug wie der Schnappriegel eines Bügelschlosses. Der integrierte Aluminiumschalldämpfer machte die drei Stahlmantelgeschosse Kaliber 0.09 für die Trödler unhörbar.
Als wäre er über eine Unebenheit des Bodens gestolpert, zuckte der Vater zusammen. Für einen Sekundenbruchteil riß er erstaunt die Augen auf, dann sackte er mit verzerrtem Gesicht auf die Knie und preßte seine Hand auf das rechte Schultergelenk, das ihm zwei der Kugeln zerschmettert hatten.
Die dritte Kugel durchschlug den Hals einer korpulenten Frau, die hinter dem Mann gerade in einen Backfisch hatte beißen wollen.
„Scheiße!“
Mark senkte den Lauf, zielte auf den Kopf des Vaters und drückte ab. In dreifacher Ausfertigung erreichte den Mann der vollständige Entzug seiner Erziehungsberechtigung.
Langsam ließ Mark die Waffe sinken. Der Panoramablick erlaubte ihm auf bessere Weise, das Geschehen zu beobachten. Als hätte man einen Stein ins Wasser geworfen, breitete sich die Panik aus. Leute schrien, rannten hierhin, rannten dorthin, und wußten doch nicht, was sie tun sollten. Einige warfen sich hinter vermeintliche Deckungen, die nichs anderes waren als goldene Präsentierteller.
Mark hob die Waffe wieder an. Eine junge Frau kniete hinter einer hölzernen Biertheke und preßte die Hände auf die Wangen, als hätte sie schlimme Zahnschmerzen.
Armes Ding, du hast die falsche Entscheidung getroffen.
Mark schoß ihr in den Rücken. Die Frau fiel um wie ein Sack.
Er suchte den Platz nach Polizisten ab. Sie waren irgendwo dort, so sicher wie die Furien im Sommerschlußverkauf. Nur trugen sie keine geblümten Kleider, sondern Uniformen. Und Waffen. Das, was er begehrte.
Da, da war einer. In gebückter Haltung schlich er durch die Gänge, sah sich immer wieder um, fuchtelte nervös mit der Pistole in der Luft wie ein honigbestrichener Nudist in einem Bienenschwarm.
Mark konzentrierte sich und zerschoß dem Polizisten den Dienstsitz seiner Mütze. Die Sauerei auf dem Büchertisch gleich nebenan tat ihm leid. Er mochte Bücher. Aber es ging nicht anders.
Ein zweiter Grüner kam dazu und erbrach sich neben der Leiche seines Kollegen. Das verschaffte Mark etwas Luft. Noch war es nicht soweit.
Einige Besucher rannten zu ihren Autos. Er schätzte die Entfernung. Ben Johnson hatte die Strecke unter zehn Sekunden geschafft, getragen von muskulösen Beinen und einem anabolen Steroid namens Stanozol. Mark war nicht gedopet, aber er würde die Distanz zum Ziel schneller überwinden. Viel schneller.
Er erwischte einen Mann in Bermuda-Shorts, der gerade in einen Audi steigen wollte. Ein schlechter Schuß. Der linke Ellenbogen war Matsch, aber dem Kerl gelang es dennoch, sich hinter das Steuer zu werfen.
Die zweite Salve zertrümmerte die Heckscheibe. Drei Kugeln in die Karosserie. Der Typ war gut, er bekam den Wagen gestartet – gottverdammt, was müssen seine Hände jetzt zittern –, zog ihn aus der Parklücke und beschleunigte. Die Frau mit dem Kinderwagen sah er zu spät.
Mark sprang auf und starrte hinunter. Alles, nur kein Kind. Er riß das Zielfernrohr vor sein Auge. Der Wagen war fort. Wenn die Frau keine bis an die Grenze des Grotesken gelenkige Gliederpuppe war, dann war sie jetzt tot. Und der zerbeulte Kinderwagen... leer. In der Nähe stand ein junger Mann, der ein kreischendes Baby auf dem Arm hielt. Er stierte mit geweiteten Augen auf die verunstaltete Leiche. Aber das Kind lebte...
Mark holte tief Luft. Zeit, Schluß zu machen. Er war nicht so gut, wie er gedacht hatte. Die Sache geriet außer Kontrolle, früher als erwartet.
Er nahm den zweiten Polizisten ins Visier und feuerte ihm zwei Salven vor die Füße.
„Komm schon, Junge, sieh her! Mach schon!“
Aus der Deckung eines Imbißstandes heraus suchte der Beamte nach der Herkunft der Geschosse. Sein Blick wanderte zu dem Hügel herüber, glitt den Hang hinauf...
„Warm... ja, wärmer, verdammt... noch wärmer...“
Mark schwenkte die Arme und brüllte aus Leibeskräften. Er genoß dieses unwiderstehliche Gefühl des Triumphes, diesen Augenblick der Macht über all die Kreaturen da unten, die so waren wie die, die er haßte.
Verkehrsplaner, die die neue Schnellstraße in die Nähe seines Hauses verlegt hatten. Autofahrer, unachtsam, getrieben von der Hektik ihres Daseins, gleich im halben Dutzend den Abschied bringend, ein mörderisches Schleifen mehr als hundert Meter weit. Polizisten, die den zerschundenen Körper seiner Tochter auf dem Asphalt markierten, eine alptraumhafte Kreideskizze, notdürftig dahergezittertes Relikt eines jungen Lebens. Gutachter, die den bereiften Henkern die Absolution erteilten. Richter, die zustimmend nickten, die unter ihren Roben allen menschlichen Anstand erstickten und ihre Urteilsfindung Gesetzestexten überließen, die ihnen der Gefallene selbst diktiert haben mußte.
Und zwischen all diesen Monstren, wie sie ihn ansahen mit ihren gütigen, traurigen Augen und ihm immerwährend versicherten, mit Stimmen wie von Engeln, wie tragisch dieser Unfall doch gewesen sei und daß niemand daran die Schuld trüge, am allerwenigsten er selbst... zwischen all diesen Monstren stand Mark, das letzte Lachen noch in den Ohren, bevor die Kleine ungeachtet seiner Schreie auf die Fahrbahn lief, und da waren die Vorwürfe seiner Frau, der apathische Wahnsinn, der sie zunehmend umfing, ihr kaltsteifer Köper nach den Schlaftabletten... und da war das Begräbnis vor zwei Monaten, nur Wochen nach dem ersten.
Und niemand sollte die Schuld daran tragen. Als wäre Jesu zurückgekehrt am Tag des Jüngsten Gerichts und hätte selbst den größten Sündern vergeben.
Aber heute war Mark in Revision gegangen.
Sollen sie deinen Namen heiligen, aber erst, wenn das hier erledigt ist.
Der Polizist hob seine Pistole. Mark tat es ihm gleich. Ohne Anreiz, ohne das Gefühl lebenswahrender Notwehr würde der Bastard da unten nicht abdrücken. Durch das Visier sah Mark dessen Gesicht. Ein jungenhaftes Antlitz, blaß und schweißüberströmt. Wie mochte sich dieser Junge auf einem Photo machen, frisch gekämmt und rasiert, mit ernstem Blick unter der kiloschweren Schlagzeile:
Ich erschoß den Amokläufer!
Das war ihr Spiel. Sie nannten es immer Amok, und doch war es oftmals nichts weiter als ein schuldbefreiendes Synonym für das Aufbegehren gegen ihre selbstpostulierte Unfehlbarkeit.
Mark hatte nichts mehr zu verlieren, sie schon. Unbequeme Fragen, Diskussionen. Kein Urteil im abgedunkelten judikativen Kämmerlein. Öffentlichkeit. Wenn auch nur für ein paar Tage. Das zumindest war er seinen Lieben schuldig.
Der Polizist hatte Ladehemmung. Oder Gewissensbisse. Er drückte einfach nicht ab. Eine Salve in die Blechwand des Imbißstandes motivierte den Unentschlossenen nachdrücklich.
Die erste Kugel schlug nahe der Grasnabe ein.
„Mach schon!“ schrie Mark.
Der Schall des ersten Schusses war noch nicht verklungen, als die zweite Kugel seine Hüfte streifte. Ein erträglicher Schmerz – kaum, daß er seinem Hirn signalisiert wurde, da löschte auch schon eine dritte Kugel eben dort alle Empfindungen aus.
Welch einzigartiges Geschenk...

 

Okay, man ist mir ja wieder zuvorgekommen aber da ich es sonst versäume eine Kritik zu schreiben, mach ichs trotzdem besser jetzt.

Hallo Some!

Kritisieren werd ich jetzt eigentlich nichts. Das hier ist eine höchst solide, eindrückliche und durch die Beschreibungen manchmal gar amüsante Umsetzung eines Stadartplots. Vor allem die Gleichgültigkeit vor dem Töten und getötet werden kommt - wie Jo schon gesagt hat - sehr gut rüber. Aus dem Amokplot wird eine Raserei mit Tiefe und ich nerve dich jetzt mal mit der Behauptung, dass das Schreiben dieser Story beruhigende Wirkung für dich hatte und du ein bisschen Wut loswerden konntest (zumindest gehts mir oft so, wenn ich was Amokmässiges schreibe...).
Ich selbst rege mich oft über die Milde mancher Strafen in den 'friedlichen' Ländern auf(in der Schweiz ist das extrem, wenn ich an die Fernsehen in den Gefängniszellen denke und an die Gefangenen, die mehr Sender verlangen :rolleyes: ) Andere wiederum übertreiben wieder mit den Strafen...

Eine Menge coole Sätze hast drin, übrigens.

z.B.:

In gebückter Haltung schlich er durch die Gänge, sah sich immer wieder um, fuchtelte nervös mit der Pistole in der Luft wie ein honigbestrichener Nudist in einem Bienenschwarm.
oder
Ben Johnson hatte die Strecke unter zehn Sekunden geschafft, getragen von muskulösen Beinen und einem anabolen Steroid namens Stanozol. Mark war nicht gedopet, aber er würde die Distanz zum Ziel schneller überwinden. Viel schneller.
Das macht Spass beim Lesen!

Zu Motzen habe ich momentan nix. War auch nicht so aufmerksam.

mfg,

Van

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Somebody,

entgegen meiner beiden Vorredner fand ich deine Geschichte äußerst langweilig. Wie schon geschrieben, handelt es sich hier um einen Standartplot und meiner Ansicht nach hast du nichts Besonderes raus gemacht.
Das einzige was diese Geschichte erträglich macht, ist dein Stil zu schreiben (wie auch schon von den Vorrednern positiv angemerkt), auch wenn ich ihn an manchen Stellen zu übertrieben fand. Sprich: Manchmal wirkten die Ausdrücke zu aufgesetzt und unnatürlich.

Anders als Jo ging mir auch der Prot. der das Wichtigste bei der Art von Geschichte ist, keineswegs nahe. Und auch die Menschen auf dem Flohmarkt, kamen weniger als Menschen, wie viel mehr als Figuren in einem Counter Strike Spiel rüber.

Harsche Kritik, aber sie hat mir wirklich nicht gefallen, anders als die meisten anderen Geschichten von dir, schade!

 

Hi Somebody!

Schreib mir den Einkaufszettel deiner Mutter in diesem Stil und ich werde ihn dir aus der Hand reißen! :D

Mann, Mann, was hasse ich Geschichten, bei denen ich neidisch werde! Schon die zweite in kürzester Zeit, verdammt mies.

Tja, was soll ich sagen, der erste Absatz hat mir überhaupt nicht gefallen. Entschuldige bitte, aber der war doof! Irgendwie platt, trivial und ausgelutscht. Änder das, weil ich für meinen Teil hatte arge Bedenken weiterzulesen.

Hab's aber doch getan, Gott sei Dank. Du hast ein gutes Gefühl für den Erzählrythmus, du weißt anscheinend sehr genau, wieviel du noch zu sagen hast. Das liest sich angenehm, man wird bestens unterhalten. Noch dazu intelligente Metaphern, derer (fast) nicht zuviel, so dass ich bei manchen Sätzen:

In dreifacher Ausfertigung erreichte den Mann der vollständige Entzug seiner Erziehungsberechtigung.

den Eindruck hatte, unser aller J.T. sei mal wieder hier aufgetaucht.

Jetzt noch 'n büschen kacken:

eine stählerne Erektion von achtzig matt schimmernden Zentimetern.

Sehr schön, wenn du den Mut gehabt hättest, "matt schimmernd" wegzulassen, wär's genial gewesen.

fetttriefenden Würstchen

Es kommt die Zeit, da kann ich dich dafür zurechtweisen. :cool:

Der Satz danach enthält einmal "stand" und kurz darauf "Bücherstand" - liest sich schlecht.

blondgezopften Schopf

Und das, bitteschön, sagst du mir jetzt zehnmal hintereinander ganz schnelle auf! (Wenn du dann nóch denkst, es sollte da stehen, lass' es stehen.)


So, mehr habe ich nicht, nicht viel. Es spricht für die Qualität deiner Arbeit.
Den Erklärungsversuch für den Amoklauf fand ich übrigens nicht passend. Die Story wendet sich plötzlich ins Tragische, was mir persönlich nicht so zugesagt hat.
[Klugschiss an]
Übrigens Amokläufer sind selten solche Menschen, die in sehr kurzer Zeit schwere Schicksalsschläge haben hinnehmen müssen. Der eigentliche Amoklauf ist meist das Ergebnis eines jahrelang währenden Prozesses, den häufig die Umwelt gar nicht wahrnimmt.
[Klugschiss aus]


Viele Grüße von hier!

Im Übrigen habe ich hier dargelegt, weshalb mir die Story gefallen hat und was gut daran war, um selbst zu lernen, draus schlau zu werden.

 

Tach zusammen...

geschmeidigen Dank für eure Kommentare und Hinweise:)

@ Jo
Ja, was soll ich dazu noch sagen außer: Danke!

@ Van

und ich nerve dich jetzt mal mit der Behauptung, dass das Schreiben dieser Story beruhigende Wirkung für dich hatte und du ein bisschen Wut loswerden konntest
Ehrlich gesagt, bei dieser Story ging es mir nicht so. Ich hab eine andere Geschichte hier, die du auch kennst (Stichworte Sex u. „Vampir“ und deine Geschichte „Einen Schmerz lang glücklich“), da hat mir schon eher die Wut beim Schreiben die Finger geführt.

Ich selbst rege mich oft über die Milde mancher Strafen in den 'friedlichen' Ländern auf
Geht mir nicht anders, oder sagen wir so: die Relation der Strafmaße für verschiedene Delikte ist manchmal extrem in der Schieflage.

@ Kevin
Schade, daß dir die Story nun so überhaupt nicht gefallen wollte. Beim nächsten Mal kann ich dich hoffentlich wieder besser unterhalten.

Manchmal wirkten die Ausdrücke zu aufgesetzt und unnatürlich.
Na ja, ich versuche halt immer ein wenig zu variieren, was den Stil meiner Geschichten betrifft. Dir scheint diese Art gar nicht zuzusagen. Aber ich werde sicher auch wieder was „Flockigeres“ schreiben.

Und auch die Menschen auf dem Flohmarkt, kamen weniger als Menschen, wie viel mehr als Figuren in einem Counter Strike Spiel rüber.
Das war durchaus so beabsichtigt, daß mein Prot sich mehr oder weniger wahllos seine Opfer aussucht und sie erschießt. Insofern paßt der Vergleich schon ganz gut, den du da erwähnst, und ist auch gar nicht so weit von der Realität entfernt.

Harsche Kritik, aber sie hat mir wirklich nicht gefallen,
Kein Thema, ich find´s gut, daß du diese Meinung ehrlich und offen geäußert hast.

@ Hanniball

Schreib mir den Einkaufszettel deiner Mutter in diesem Stil und ich werde ihn dir aus der Hand reißen!
Hm, da muß ich mal in mich gehen, wie man aus einem Kilo Kartoffeln, Möhren, Waschpulver und Mineralwasser einen Horror-Plot basteln kann...

Tja, was soll ich sagen, der erste Absatz hat mir überhaupt nicht gefallen. Entschuldige bitte, aber der war doof! Irgendwie platt, trivial und ausgelutscht. Änder das, weil ich für meinen Teil hatte arge Bedenken weiterzulesen.
Hehe, doof, ja ja. :D
Okay, was genau meinst du mit „der erste Absatz“? Die ersten drei Sätze? Oder ausgeweitet auf den Teil mit dem Zettel auf dem Rücken?
Bei den ersten drei Sätzen möchte ich dir zustimmen, das ist echt ein Griff in die Bastei-Gruselkiste gewesen. Entweder formuliere ich das noch um oder streiche es ersatzlos. Dazu brauche ich aber noch ein, zwei Nächte.

den Eindruck hatte, unser aller J.T. sei mal wieder hier aufgetaucht.
Das Copyright liegt aber bei mir :D

Sehr schön, wenn du den Mut gehabt hättest, "matt schimmernd" wegzulassen, wär's genial gewesen.
Noch bin ich zwiegespalten – eine ad-hoc-Kürzung war noch nie mein Ding. Auch das laß ich mir noch einmal durch Kopf gehen, könnte aber gut sein, daß die Erektion bis Mitternacht nicht mehr schimmert.

Es kommt die Zeit, da kann ich dich dafür zurechtweisen.
Erstens: betreibst du eine Würstchenbude?
Zweitens: ich hoffe doch sehr, daß wir mal bei einem gemütlichen Tässchen Milchkaffee über Würstchen reden können.
Drittens: was war mein Fehler, daß du mich zurechtweisen willst? :D

Der Satz danach enthält einmal "stand" und kurz darauf "Bücherstand" - liest sich schlecht.
Hier bin ich nicht standhaft und ändere das nachher noch ab. Danke!

Und das, bitteschön, sagst du mir jetzt zehnmal hintereinander ganz schnelle auf! (Wenn du dann nóch denkst, es sollte da stehen, lass' es stehen.)
Keine Chance, beim vierten Versuch kam der erste Verhaspler. Wassen Wortungetüm. In die Tonne damit.

Du hast recht, daß der Amoklauf in meiner Geschichte eine wenig fix daherkommt. Aber es sollte nicht mehr als ein kurzes Geschichtchen werden, daher habe ich mir hier die künstlerische Freiheit genommen und das ganze ein wenig komprimiert.

Die Story wendet sich plötzlich ins Tragische, was mir persönlich nicht so zugesagt hat.
Das „passiert“ mir oft (und eher unbewußt) beim Schreiben, augenscheinlich sitzt Schwesterchen Melancholie recht häufig auf meinem Schoß.

Also, nochmals an alle: vielen Dank für´s Lesen, aufgezeigte Dellen, für das wärmende Lob und die ehrliche Nörgelei! :)

THX
Some

 

Hoppla!

Natürlich bezog sich die doof-Kritik nur auf die ersten drei Sätze :D

Und an der fetttriefenden Wurst kann ich rummäkeln, wenn die Gegner der Rechtschreibreform sich durchgesetzt haben.

Grüße von hier!

 
Zuletzt bearbeitet:

Tach nomma...

Sodale, die matte Erektion ist futsch, niemand stand mehr am Stand und dem blondgeschopften Zopf schopfte ich die Zopfe ab... oder so.

Danke noch einmal für die stilistische Bügelhilfe.

Eines noch:
ob AR oder NR, es ging immer schon der Werkstattorfkopp die Werkstatttreppe hinunter... fetttriefende Würstchen gab es also auch schon zu meiner Schulzeit. :)

Edit: was red ich denn da! In der NR ist es natürlich der Werkstatttorfkopp...

 

Stimmt, du hast Recht. Der Schwimmmeister ist gefährdet und die Brennnessel.
Guter Gott, bin ich einsichtig:shy:

 
Zuletzt bearbeitet:

hoi somebody!

was hatten alle gegen die ersten drei sätze? ich find die irgendwie gelungen. hören sich toll an, aber naja...

zur geschichte: ich hab auch schon "das quiz" gelesen, weils ja die abstimmung gewonnen hat, daher wusste ich ja bereits, dass du mörderisch gut schreibst. auch hier. schöner stil, nirgends zuviel der details und genauso nirgends zuwenig derselben.
war sehr unterhaltsam deine geschichte zu lesen...
ach ja:

„Meine Mutter lutscht ihn mir“

lol :D

mfg

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo!
/edit:
Muss mich korrigieren, SD3 hat keinen, SD6 hat einen 3 Schuss Burst Modus!
Sorry!

 

Tach und so...

@ one weak

was hatten alle gegen die ersten drei sätze? ich find die irgendwie gelungen. hören sich toll an, aber naja...
Hmm... jetzt werde ich doch langsam wieder unsicher, das gleiche habe ich nämlich erst unlängst zu hören bekommen. Ich werde die drei Sätzkes nachher wohl ersatzlos hier streichen, aber nicht auf dem Darling-Friedhof verbuddeln.

Danke für die wärmenden Worte!

@ Sam
Ja nu, jetzt nimm mal die Hände wieder runter :D
Ich bin kein Waffennarr, daher habe ich mich auf die offiziellen Herstellerangaben verlassen.

Diese lauten für das Modell SD6:
Gesamtlänge: 804 mm
Gewicht: 3,46 kg
Feuermodi: Einzelfeuer, 3-Schuß-Feuerstoß, Dauerfeuer

Hier der Link, ganz unten ist eine tabellarische Übersicht.
http://www.heckler-koch.de/html/german/behoerden/02_submachineguns/02_03_index.html

Oder schwindelt Heckler & Koch hier?
Das sollten wir aber nicht episch unter der Geschichte klären, sondern gegebenenfalls per PM.

@ Noel
Bedankt, bedankt. Schön, daß es dir auch gefallen hat.
Mit Standardplot war wohl der Amoklauf als Grundthema gemeint, nicht die konkrete Ausgestaltung (z.B. kenne ich auch keinen Plot, in dem ein Trödelmarkt eine Rolle spielt).

Dann viel Spaß noch in der Unterwelt, oder wo immer ihr euch gerade aufhaltet.

THX
Some

 

hi hallöchen somebody!

Die einen brachten ihren Plunder, die anderen ihre Wühltischmentalität und ein wenig Geld. Und Mark...
Du bringst es nicht.
:thumbsup:

Mit einem Ruck zog er die Schulterstütze aus dem Schaft und legte die Waffe an, eine stählerne Erektion von achtzig Zentimetern.
:thumbsup:

In dreifacher Ausfertigung erreichte den Mann der vollständige Entzug seiner Erziehungsberechtigung.
und nochmal: :thumbsup:

recht viel mehr kann ich leider nicht schreiben, weil verbessern kann man den text mmn echt nimmer. WOW!
einfach klasse geschrieben, wundervoll...und aus einem doch (recht) einfach plot (also, wie du bereits gesagt hast: amok) eine so spitzenmäßige geschichte zu zaubern...toll.

nun ja, sorry, dass ich nicht hilfreicher bin

liebe grüße

Tama

 

Hallo Somebody

Tut mir leid, deine kg gefällt mir überhaupt nicht. Gerade weil man deiner Geschichte ansieht, dass du schon ein erfahrener Schreiber bist.

Du erzeugst Schockeffekte durch ebenso plakative wie oberflächlichen Gewaltbeschreibung. Dann garnierst du das mit ein paar zynischen Kommentaren. Und schließlich schiebst du noch schnell einen halbherzigen Erklärungsversuch für die Gewaltorgie nach.

Das war ihr Spiel. Sie nannten es immer Amok, und doch war es oftmals nichts weiter als ein schuldbefreiendes Synonym für das Aufbegehren gegen ihre selbstpostulierte Unfehlbarkeit.
Sowas z.B. klingen für mich wie reine Worthülsen.

Tut mir echt leid, aus meiner Sicht ist dieser Versuch misslungen. Aber was solls. Den anderen hat es offenbar gefallen.

Nichts für ungut
Texter

 

Tach ihr zwei...

@ Tamira

nun ja, sorry, dass ich nicht hilfreicher bin
Wenn es dir uneingeschränkt gefallen hat, hilft das auch... als Motivation.
Danke! :)

@ Texter
Hm, es jedem recht zu machen, gelingt eh nicht, daher braucht es dir in keinster Weise leid zu tun, wenn dir die Story nicht gefällt. Danke für dein ehrliches Feedback!

Du erzeugst Schockeffekte durch ebenso plakative wie oberflächlichen Gewaltbeschreibung. Dann garnierst du das mit ein paar zynischen Kommentaren. Und schließlich schiebst du noch schnell einen halbherzigen Erklärungsversuch für die Gewaltorgie nach.
Da die Story nur die Momentaufnahme des Amoklaufes darstellen sollte:
Wie hätte ich die Gewalt selbst denn tiefgründiger beschreiben sollen? Ich habe es so „oberflächlich“ beschrieben, wie es bei solchen Taten häufig (in der Außenwirkung) der Fall ist – es passiert, unvermittelt, schnell, mehr oder weniger wahllos. Mir schien das angesichts der von mir beabsichtigen Kürze der Story als vollkommen angemessen.
Ob Enttäuschung über die staatliche Rechtsprechung ein halbherziges Motiv ist, zweifle ich stark an. Es gibt genügend Beispiele.
Letztlich hätte ich zwei grundsätzliche Möglichkeiten gehabt: eine lange Story mit ausgearbeiteter Tiefe, oder aber eine Momentaufnahme mit eben diesem „Counter-Strike-Effekt“ und angedeuteten Hintergründen. Ich habe mich für letzteres entschieden. Nicht jedermanns Sache, das war mir vorher schon bewußt.

Sowas z.B. klingen für mich wie reine Worthülsen.
Dahinter steckt schon eine Aussage, ich formuliere eigentlich nie um der Formulierung willen.

Tut mir echt leid, aus meiner Sicht ist dieser Versuch misslungen.
Schnickschnack, wenn du sie scheiße findest, ist das doch absolut in Ordnung. Vielleicht gefällt mir die Aufbereitung in sechs Monaten selbst nicht mehr. Im Moment ist die Story das, was ich daraus machen wollte.

Danke euch beiden für´s Lesen, für das Lob und die ehrliche Kritik! :)

THX
Some

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Some,

ich möchte mich fast dem Van anschließen. Sehr gut zu lesen, mit vielen prima Stellen!

Sie waren irgendwo dort, so sicher wie die Furien im Sommerschlußverkauf.
:lol: Sätze dieses Kalibers finden sich in dieser Geschichte erstaunlich oft. Wurden ja auch schon zu genüge zitiert.

Also vom Stil her mal wieder absolut mein Fall! Was den Plot angeht, so möchte ich ihn auch solide nennen. Man könnte fast sagen: Eine Story von Amokläufern für Amokläufer, ohne dich dabei einzubeziehen natürlich :D
Man merkt wie viel Wut sich in deinem Charakter angestaut hat. Allerdings würde dieses Exemplar für mich auf jeden Fall unter die Kategorie Geisteskrank fallen.

Und da liegt für mich auch die Schwäche der Story. Ich kann mit diesem Typen einfach nicht mitfühlen. Die tragischen Ereignisse, die zu seinem Verhalten geführt haben sind mir betreffend seiner Taten einfach zu uneinleuchtend.

Seine Tochter läuft doch anscheinend selber auf die Straße! Seine Frau begeht Selbstmord weil sie mit dem Verlust nicht klarkommt. Für mich sind das Gründe, die diesen Mann tief trauern lassen sollten. Und klar ist da in diesem Moment vielleicht niemand der ihn wieder auffängt.

Er zweifelt an dem verlogenen System und an der Gesellschaft, aber die Sache mit der Gerechtigkeit finde ich ein wenig übertrieben. Würde es sich klar und deutlich um Mord handeln. Hätten die Richter da das falsche Urteil abgegeben, könnte man sein Verhalten besser nachvollziehen.
Ich mein es kann doch nicht wirklich in seinem Interesse sein, dass er ganze Familien auseinanderreisst. Er weiss ja selber was das für ein Gefühl ist.

Lange Rede, vielleicht gar kein Sinn. Ich fand die Motive des Prots. nicht überzeugend, seine Gesellschaftskritische Haltung allerdings sehr gut herausgearbeitet. Trotzdem richtet sich sein Zorn in diesem Augenblick meines Erachtens nach gegen die falschen.

Wir sehen uns Samstag ;)
*Christian*

Edit: Ach ja. Ein besonderes Lob auch an die Beschreibung der ganzen Szenarie. Ich konnte mir den Trödelmarkt und vor allen Dingen den Platz sehr gut vorstellen. Ich lag quasi selbst im Dreck und überflog im Zielsucher-Modus das Gelände :D
Ähm....warum eigentlich kein Sniper??

 

Hi Somebody!

Mark griff in den dunklen Schlund und umfaßte die MP5.
Du kannst mich nun gerne für einen totalen Idioten halten, aber ich habe erst hier verstanden, wer Mark ist. Vorerst dachte ich, er wäre ein Freund des Prots...

ie Tour de Trödel zu gewinnen
Finde ich nicht ganz so witzig.

erreichte den Mann der vollständige Entzug seiner Erziehungsberechtigung.
Auch eine Art das zu beschreiben.

Also:
dein Stil gefällt mir hier außerordentlich. Du bist ein toller Schreiber und die Geschichte wird zum Sog, aus dem man kaum herauskommt.
Ich wollte auch eine Geschichte über einen Mörder schreiben, kam aber nicht über die ersten paar Seiten raus und habe es dann bleiben lassen. In einem Punkt unterscheidet sich meine Version aber deutlich von deiner: ich gab dem Mörder keinen Grund für seinen Taten.
Du machst das schon und das begeistert mich hier nicht so sehr. Du machst alles plausibel, du erklärst, warum er durchdreht. Darauf hätte man mMn gerne verzichten können oder es zumindest nur andeuten brauchen.
Hanniball hat auch recht, wenn er anmerkt, dass diese Mörder normalerweise eher unscheinbar sind und man Gründe oft vergebens sucht, aber das nur nebenbei.

Die Geschichte fesselt, unterhält und ist Klasse geschrieben. Was will man mehr?

In diesem Sinne
c

P.S.: Die ersten drei Sätze fand ich gut.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom