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Liebe ist...tödliche Ohnmacht

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03.11.2003
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Liebe ist...tödliche Ohnmacht

Sie zog den Draht fester um seinen Hals je mehr das Röcheln anschwoll. Langsam und fast sanft schmiegte sich das harte Metall in weiches Menschenfleisch. Die weißen Fliesen trübte ein dunkles Rot. Mit letzter Kraft und einem endlichen Ruck vollendete sie ihr Werk, seine Beine bäumten sich zu einem letzten Widerstand auf, dann war alles Leben aus dem Körper gefahren...
Laura stand auf, setzte sich an den Tisch im Nebenzimmer, zündete sich eine Zigarette an und blickte ins Nichts. Vielleicht sollte sie sich morgen daran machen die Bäume im Garten zu beschneiden und die Schaukel der Kinder neu anzustreichen.

Ruhig und wie in Trance lenkte sie den Wagen auf die viel befahrene Straße. Die Ampel leuchtete rot. Genüsslich beobachtete sie wie das etwa zweijährige Kind auf seinen unförmigen Beinen an der Hand der Mutter auf dem Gehweg entlangstakste. Es fiel, fing an zu schreien. Die Ampel zeigte grün.
Nach nicht enden wollenden Minuten erreichte sie den Stadtrand. Vor ihr lag die weite Landstraße. Rechts und links säumten Felder den Weg und sie fuhr direkt auf die Berge zu die sich ihrem Auge wie Zuckerwattehügel entgegenwarfen.

Sie war müde, fuhr den Wagen an die Seite und stieg aus, streckte die Arme gen Himmel und atmete tief ein. Ein Lächeln auf den Lippen drehte sie sich um und sah hinunter in die Schlucht. Der Fluss der durch sie lief schien einem Rinnsal gleich und sie fragte sich, wie viele Meter es bis zu ihm sein mögen.
Nachdem sie sich gesetzt hatte, ließ sie die Beine hinunterbaumeln und wartete.
Der Ort schien von seiner Magie in all den Jahren kein Stück verloren zu haben. Glücklich dachte sie an den Tag, an dem sie John zum ersten Mal traf. Genau an dieser Stelle hatte sie gesessen um nachzudenken. Und plötzlich stand er hinter ihr. Gemeinsam beobachteten sie, wie die Sonne auf der anderen Seite der Erde den neuen Tag beginnen wollte und sich von ihnen verabschiedete.

Als es dämmerte stieg sie in den Wagen und fuhr nach Hause – zurück in die Stadt.
Madame Dubois wartete schon mit dem Souper und schien etwas verärgert. Schnell eilte Laura ins Bad. Kurz darauf saß sie perfekt geschminkt und gekleidet am Tisch.
Alice und Ben berichteten aufgeregt von ihrem ersten Schultag.
Mit Wohlwollen lauschte Laura ihren Zwillingen und erlabte sich an ihrer Leichtigkeit.

In der Nacht ließen sie ihre Gedanken lange nicht in Ruhe. Sie saß auf der Veranda und blickte starr über den großen Hof. Die Katze streifte um ihre Beine. Sie scheuchte sie fort.
Der klare Sternenhimmel faszinierte sie und oftmals konnte sie sich in ihm verlieren.
Als sie etwas knacken hörte fuhr sie jäh herum. Gebannt spähte sie in die Richtung des Geräusches. Es war nicht das Knacken, das sanfte Katzenpfoten verursachen. Dann war es wieder still. Laura zog den Morgenmantel enger um ihre Taille und verschwand auf ihrem Zimmer.
Der Schlaf der nun endlich ihren Körper lähmte fuhr wie ein Teufel in sie.
Schweißgebadet wachte sie mit dem ersten Krähen des Hahns auf.
Hektisch wusch sie sich das Gesicht, die Haare, ihren Körper. Der Spiegel reflektierte ihre alltägliche Perfektion.
Gelassen und voller Würde und Anmut nahm sie dankend das Frühstück entgegen.

Die Zwillinge waren schon seit zwei Stunden aus dem Haus und würden auch vor dem Abend nicht wiederkommen.
Laura machte sich auf den Weg zurück in seine Wohnung.
Wieder kämpfte sie sich durch den dichten Verkehr und wieder sah sie die Mutter mit ihrem zweijährigen Kind an der Hand auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Wieder fiel das Kind.
Sie lachte.
Angekommen in der Wohnung, riss sie zunächst die Fenster auf, goss die Blumen und säuberte die Räume.
Als sie fertig war, besah sie sich ihn. Ganz fahl war er über Nacht geworden, seine Augen getrübt.
Sacht hauchte sie einen Kuss auf seine toten Lippen.
Mit aller Kraft hievte Laura den schweren, leblosen Körper über den langen Flur in die Küche, um ihn auf dem großen Esstisch zu platzieren.
Dann nahm sie das große Messer aus der Schublade und fing langsam an, genüsslich die Extremitäten vom Rumpf zu trennen.
Als erstes schnitt sie bedächtig immer tiefer durch den Hals, bis sie den Kopf in den Händen hielt und an den Haaren hinüber in das mit Wasser gefüllte Spülbecken schaffen konnte.
Beine und Arme schnitt sie in viele kleine Stücke. Sie mochte das Krachen der Knochen, wenn sie Finger um Finger von seiner Hand abtrennte. Danach verstaute sie alles säuberlich in kleinen Tüten.
Mit voller Begeisterung trennte sie dann das Herz aus seiner linken Brust. Sie legte es behutsam in ein Einweckglas mit Spiritus und stellte es gut sichtbar ins Küchenregal.
Es faszinierte sie den Darm in voller Länge betrachten zu können, die Nieren aufzuschneiden...
Dann nahm sie das Beil, zerhackte den vor sich liegenden Menschenrestehaufen und stopfte alles – bis auf Herz und Kopf - in einen großen Karton.
Noch einmal säuberte sie das ganze Haus, desinfizierte die Küche und fuhr mit John auf dem Beifahrersitz Heim.
Im Keller öffnete sie den vorbereiteten Säurebehälter, ließ die Fleischstücke hineinfallen und lauschte dem Zischen.

Alice und Ben freuten sich, dass ihre Mutter endlich einmal wieder Zeit mit ihnen verbringen konnte. Ausgelassen tollten sie im Park um Laura herum. Abends ging sie mit ihnen in ihr Lieblingsrestaurant. Bei Kerzenschein genossen sie das leckere Essen. Als Laura merkte, dass ihre Kinder endlich müde wurden, bezahlte sie die Rechnung und fuhr los.

Die Schlucht lag nur noch wenige Meter vor ihr. Sie befestigte einen Ziegelstein auf dem Gaspedal, öffnete ihre Tür und beobachtete, wie der Wagen mit den schlafenden Kindern gegen die Felswände prallte und schließlich am Boden der Felsspalte zerschellte.

Zufrieden ging sie auf die Landstraße zu, stoppte ein Auto und ließ sich nach Hause fahren.
Madame Dubois hatte sich längst schlafen gelegt und so umspielte Laura die tiefe Nacht wie ein warmer Mantel der Erinnerung...
Ein letztes Mal dachte sie an Alice und Ben, an die Nacht an der Schlucht, als sie noch eins mit John war und beide voller Leidenschaft füreinander.
All die Jahre danach löschte sie aus ihren Gedanken. Seine Verachtung, als er von der Schwangerschaft erfuhr, die Demütigungen, die sie erleiden musste, als er heiratete, die Schande der unehelichen Kinder, das Gespött der Leute im Ort, den Schmerz, als sie sah, wie er sich liebevoll um seine zweijährige Tochter kümmerte...
In Gedanken an ihre erste und einzige gemeinsame Nacht, in der sie sich schworen immer zueinander zu gehören, stieg sie die wenigen Stufen in den Keller hinab, sah sich noch einmal um, kramte das Flugticket aus ihrer geheimen Ecke hervor, ging in die Küche, nahm ihren Koffer und fuhr zum Flughafen. Jetzt stand ihr nichts und niemand mehr im Weg...

Noch etwas unsicher auf den dünnen Kinderbeinchen stürmte das kleine Mädchen in die Küche. Nachdem es für ein paar Tage mit der Mutter bei den Großeltern gewesen war, erwartete es nun voller Vorfreude seinen Vater und konnte es kaum noch erwarten ihn in seine Arme zu schließen. Doch Jolanda konnte ihn nirgends finden. Enttäuscht lief sie nach draußen zu ihrer Mutter, die noch mit dem Gepäck und dem Geld für den Taxifahrer beschäftigt war.
Ein wenig wütend war Milena schon darüber, dass ihr Mann nicht wie verabredet am Flughafen auf sie gewartet hatte, doch sie wusste, dass er einen guten Grund haben würde.

Der Taxifahrer trug ihr die Koffer bis in den Wohnungsflur, sodass sie ihre übermüdete Tochter auf dem Arm halten konnte.
Gemeinsam gingen die beiden zuerst in das Wohnzimmer. Dann schauten sie im Schlafzimmer nach. Als Milena sich damit abgefunden hatte, dass ihr Mann nicht in der Wohnung war, ging sie mit Jolanda in die Küche, um das Abendessen vorzubereiten.
Sie kramte noch im Hängeschrank, als ihre Tochter plötzlich anfing zu schreien und zu weinen, dann sah sie selbst ins Spülbecken...

 

so, dann nehm ich mich mal deiner story an:

erstmal: hi hallöchen!

zitierendes:

Sie zog den Draht fester um seinen Hals je mehr das Röcheln anschwoll.
ich weiß, was du damit sagen willst, doch ist es m.m.n. falsch formuliert.
vielleicht besser: Je mehr sein Röcheln anschwoll, desto fester zog sie an dem Draht um seinen Hals.
Allerdings stimmt da was nicht: wenn sie ihn immer fester würgt, kann sein röcheln doch gar nicht mehr anschwellen, oder?

seine Beine bäumten sich zu einem letzten Widerstand auf, dann war alles Leben aus dem Körper gefahren...
weg mit den pünktchen. sollte man m.m.n. nur verwenden, wenn man plötzlich zu einer vollkommen anderen szene springt

Laura stand auf, setzte sich an den Tisch im Nebenzimmer, zündete sich eine Zigarette an und blickte ins Nichts.
naja, wenn dann starrte sie irgendwo hin, das nichts ist ja nicht da, verstehst du? ich schätze mal, sie war in der küche oder so, deshalb kann sie doch nicht ins nichts sehen.
wenn dann: und starrte an die Wand, ohne jedoch irgendetwas zu registrieren.

Rechts und links säumten Felder den Weg und sie fuhr direkt auf die Berge zu die sich ihrem Auge wie Zuckerwattehügel entgegenwarfen.
auf die Berge zu, die sich

Ein Lächeln auf den Lippen drehte sie sich um und sah hinunter in die Schlucht.
Mit einem Lächeln

Als sie fertig war, besah sie sich ihn.
anscheinend stehst du auf ausgefallene formulierungen, diese hier ist jedoch selbst für mich etwas zu viel

Die Schlucht lag nur noch wenige Meter vor ihr. Sie befestigte einen Ziegelstein auf dem Gaspedal, öffnete ihre Tür und beobachtete, wie der Wagen mit den schlafenden Kindern gegen die Felswände prallte und schließlich am Boden der Felsspalte zerschellte.
du beschreibst alles sehr detaililert, hier jedoch verschweigst du uns, wie sie aus dem fahrenden wagen rausgekommen ist. außer es war der erste gang, aber selbst bei vollgas beschleunigt der...ich spreche aus erfahrung... ;)

so, eine frage hätte ich da schon: weshalb tötet sie ihre kinder? nur, weil der vater sie nicht beachtet? du solltest vielleicht die abscheu lauras besser rüberbringen.

stilsitsch ist sie nicht schlecht, allerdings sind manche dinge einfach zu malerisch, wenn du verstehst. es wird zu kitsch-romantsich. romantisch an sich ist ja nicht schlecht, aber zu viel sollte es eben auch nicht sein.

Fehler sind mir keine aufgefallen, lässt sich recht flüssig lesen, auch wenn mir der plot persönlich nichts besonders abgegeben hat. eine typische rachegeschichte.
aber dafür war sie recht schön geschrieben.

ich hoffe ich konnte dir helfen

liebe grüße
Tama

 

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