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Meine Schwester Sarah

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14.05.2004
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Meine Schwester Sarah

Es dauerte eine Ewigkeit bis der Wecker von 2:31 auf 2:32 umsprang. Martin schwitzte unter seiner Decke. Er schloss die Augen und versuchte zu entspannen. Aber dann merkte er, dass er Durst hatte, stand auf und holte sich ein Glas Wasser. Er setzte sich damit auf das Bett und ließ die Tür offen stehen. So würde er gleich hören, wenn sie nach Hause kam. Eigentlich sollte sie schon längst da sein. Der letzte Bus war um eins angekommen. Sie brauchte normalerweise nicht mehr als zehn Minute von der Haltestelle nach Hause.
Vielleicht war er ja doch eingeschlafen und hatte sie nicht kommen hören. Er tastete sich durch den Flur zu ihrem Zimmer. Im Dunkeln fand er ihr Bett und kniete davor nieder. Die Decke war fest unter die Matratze gestopft, auf dem Kissen lag ihr altes Monchichi. Martin legte seinen Kopf daneben und schloss die Augen. Es roch nach Sarah – nach Sarah wie sie schlief, wie sie ihm zuhörte, wie sie zu lauter Musik im Zimmer herumtanzte - nach seiner Sarah.
Martin wachte auf, als er im Schlafzimmer seiner Eltern den Wecker klingeln hörte. Das Monchichi war vom Kissen gerutscht. Martin steckte es unter sein Schlafanzugsoberteil und schlich leise in sein Bett zurück. 6:43. Bald würde die Mutter kommen und ihn wecken. Er drehte sich zur Wand und nahm das Monchichi fest in beide Hände. Dann versuchte er nochmal einzuschlafen.
Am Frühstückstisch fehlte ein Gedeck.
„Wo ist Sarah?“ fragte Martin und starrte auf sein Marmeladenbrot.
„Bei Holger“, sagte die Mutter und griff nach ihrer Kaffeetasse. „Ich bin ja froh, dass sie jetzt mal einen Freund hat. Mit achtzehn ist es wirklich nicht zu früh, vor allem für Mädchen nicht.“
„Naja, so dringend war das jetzt auch nicht“, sagte der Vater.
„Kannst du dich vielleicht, wenn sie weg ist, um Apostolos kümmern?“ fragte die Mutter.
Martin nickte und versuchte sich vorzustellen, was Sarah jetzt gerade tat, während sie ihren Kater Apostolos vernachlässigte. Holger, diese Fratze, tauchte vor seinen Augen auf. Holger mit der braven Scheitelfrisur; Holger in der coolen Lederjacke; Holger, der strebsame Jurastudent; Holger mit den Blumen für die Mutter; Holger, der unter dem Tisch Sarahs Knie streichelte.
„Ich bin auf jeden Fall froh, dass es nicht so ein Halodrian ist“, sagte der Vater.
Holger, wie er Sarahs Hand zerquetschte; Holgers Zunge an Sarahs Ohrläppchen; Holger, wie er sich auf sie legte; Holger, wie er in Sarahs Schenkel biss.
„Ich finde ihn auch sehr nett“, sagte die Mutter und legte zwei Mandarinen neben Martins Schulbrote.
Draußen war es kalt. Normalerweise gingen er und Sarah immer gemeinsam zur Schule. Als Kinder hatten sie sich dabei an der Hand gehalten. Dann hatte mal jemand darüber gelacht, und von dem Zeitpunkt an ließen sie los, wenn sie in die Straße kamen, in der die Bushaltestelle war.
Während Martin heute zur Bushaltestelle trottete, stellte er sich vor, Sarah liefe neben ihm, die schöne große Schwester, um die ihn alle beneideten. Ihre blonden Haare wippten auf dem schwarzen Mantel, darunter zwei schlanke Jeansbeine. Auf dem Rücken trug sie einen grauen Rucksack, an dessen Reißverschluss die kleine Schildkröte hing, die Martin ihr letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte. Plötzlich legte sich ein nasser Schleier vor Martins Augen. Die Häuser um ihn herum verschwammen. Er bog in eine Seitenstraße ein, weg von der Bushaltestelle und den Blicken der Mitschüler. In seinem Kopf hämmerte es pausenlos: Holger, die Fratze, und Sarah, seine Schwester Sarah.
Er kam zu einem Spielplatz und setzte sich auf eine der Bänke. Sie war feucht. Die Schaukel bewegte sich leicht im Wind. Das rote Eisenkarussell stand still. Martin stellte sich vor, Sarah säße darauf, und er würde sie drehen, schneller und immer schneller, bis ihr ganz schwindlig würde. Sie müsste sich an ihm abstützen, um wieder aufstehen zu können.
Es war schon heller Mittag, als Martin von lautem Gejohle und Geschrei geweckt wurde. Auf dem Karussell saßen drei Kinder.
„Mama, jetzt schubs uns doch mal an“, sagte eins.
„Jetzt nicht, Melanie.“
Die Mutter hielt einen quengelnden Säugling im Arm.
„Soll ich?“, fragte Martin und brachte, als die Kinder nickten, das Karussell in Schwung. Sie kreischten vor Vergnügen. Dann klopfte die Mutter Martin auf den Rücken: „He, nicht so schnell. Den Kindern wird sonst noch schwindlig.“
Martin ließ los und ging auf die Straße hinaus. Weil es noch zu früh war, um nach Hause zu gehen, lief er zum nahegelegenen Neckarufer hinunter. Ein kleiner Weg führte am Fluss entlang. Zu der Zeit waren kaum Spaziergänger unterwegs. Martin begegnete niemandem. Schließlich kam er zu der Stelle, an der das grüne Ruderboot lag. Er setzte sich hinein und schaute auf die gegenüberliegende Neckarseite. Dort war der Minigolfplatz, zu dem sie manchmal sonntags eine Radtour machten. So früh war er noch ganz leer. Daneben lag das Freibad, was aber zu der Jahreszeit schon geschlossen war, davor bereits kahlgewordene Bäume. Als er im letzten Sommer hier mit Sarah gesessen hatte, waren sie noch saftig grün gewesen.
Zusammen hatten sie den Booten auf dem Neckar nachgeblickt. Er hatte sie gefragt, ob sie glaube, dass sie immer zusammenbleiben würden, und sie hatte geantwortet: „Verlässt du mich nicht, so verlass ich dich auch nicht.“ Daraufhin hatte er fest ihre Hand gedrückt, so fest, dass sie rot wurde und Sarah aufschrie. Er hatte erst losgelassen, als sie schrie und bat: „bitte, bitte, lass mich los.“ Dann war sie aus dem Boot gesprungen und weggelaufen. Aber er hatte sie schnell eingeholt, gepackt und gekitzelt, bis sie nicht mehr beleidigt sein konnte. Wie die Verrückten waren sie kichernd auf der Wiese herumgerollt. Schließlich hatte sie ihn unten gehabt und seine beiden Arme ins Gras gedrückt. Heftig schnaufend hatte ihr bebendes Gesicht über seinem gehangen. Er hatte so getan als könne er sich nicht wehren. Dann war sie mit ihrer langen Zunge immer näher gekommen. Er hatte den Hals eingezogen, „iii“ gejammert und schließlich die Augen geschlossen und ganz still gehalten, als sie mit dickem Nass über seine rechte Wange leckte.
Martin steckte seinen rechten Zeige- und Mittelfinger in den Mund, schloss die Augen und fuhr dann damit über seine Wange, ganz langsam, dann über sein Kinn, den Hals hinunter über Brust und Bauch. In seinem linken Oberschenkel krallte sich die Hand fest, bohrte die Nägel durch den dünnen Jeansstoff, sodass es wehtat. Dann öffnete er die Augen und stapfte durch das feuchte Gras so nah an den Fluss heran, dass er sein Spiegelbild darin erkennen konnte. Sarah sagte immer, er sehe gut aus. Er fand, dass er dumm aussah, zu lange Arme und zu lange Beine – schlaksig eben. Pickel hatte er auch.
Auf einmal spürte er etwas weiches um sein Bein schnurren. Er nahm Sarahs Kater Apostolos am Nacken hoch und setzte sich mit ihm ins Boot. Apostolos schmiegte sich in Martins Schoß und schloss genussvoll die Augen. Martin strich über seinen runden Rücken, die Samtpfoten, die Stirn und die Nase. Als er ihm das Kinn streichelte, fing Apostolos an, Martins Finger mit seiner rauen Zunge abzulecken, gründlich und ausdauernd.
Martin legte sich rückwärts auf die Bank des Bootes und setzte Apostolos auf seine Brust, sein kleiner Tigerkopf über Martins. Ruhig redete er auf ihn ein und streichelte sanft seine Schnauze. Aber Apostolos wollte nicht mehr lecken, auch nicht als Martin ihn dicht an sich drückte. Apostolos fing an zu maunzen und zu kratzen, und Martin umfasste mit beiden Händen seinen kleinen Hals. Er schloss die Augen und drückte, drückte Sarah, drückte Holger, drückte.
Da hörte Apostolos auf zu maunzen und zu kratzen, ganz ruhig wurde er. Martin streichelte ihn noch ein bisschen. Er hörte das Rauschen des Flusses und das dunkle, knatternde Geräusch eines vorbeifahrenden Bootes. Als er nur noch Wasser hörte, stand er auf und ließ den leblosen Katzenkörper in den Fluss gleiten.

 

Was kann denn die arme Katze dafür, dass die Schwester jetzt einen Freund hat und sich deshalb nicht mehr so sehr um ihren kleinen Bruder kümmern kann?

Nun, abgesehen von ein paar stilistischen Einbrüchen und Unschönheiten hat es Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen. Du schilderst ziemlich real und anschaulich die vermischten Gefühle (Eifersucht, Zorn, Unverständnis, Verzweiflung) des jüngeren Bruders, der es nicht verkraften kann, die ältere Schwester an einen fremden Jungen zu verlieren.
Ganz am Anfang, beim Herantasten an die Beziehung dieser Geschwister hat man sogar das Gefühl, dass Martin weitaus mehr für Sarah empfindet als bloße Geschwisterliebe.

Martin legte seinen Kopf daneben und schloss die Augen. Es roch nach Sarah – nach Sarah wie sie schlief, wie sie ihm zuhörte, wie sie zu lauter Musik im Zimmer herumtanzte - nach seiner Sarah.
Ich denke mal, das ist auch so beabsichtigt gewesen, vor allem um die Verbundenheit zu betonen.
Holger mit der braven Scheitelfrisur; Holger in der coolen Lederjacke; Holger, der strebsame Jurastudent; Holger mit den Blumen für die Mutter; Holger, der unter dem Tisch Sarahs Knie streichelte.
Trotz seiner hohen Klischeeanteile erzielt der Satz die nötige Wirkung und lässt mit einem Schmunzeln auch den Mißmut aufkommen.
Sarah sagte immer, er sehe gut aus. Er fand, dass er dumm aussah, zu lange Arme und zu lange Beine – schlaksig eben. Pickel hatte er auch.
Ebenfalls ein immer wieder gern verwendetes Szenario. Kompliment contra Selbstmitleid.

Nichtsdestotrotz scheinen die Klischeebeschreibungen keinesfalls fehl am Platz zu wirken; ich zumindest habe mich nicht sonderlich an ihnen gestört.
Alles in allem eine noch durchaus verbesserungswürdige Geschichte, obwohl bis zum Schluß flüssig gehalten und immerhin mit einer Aussage versehen.

 

Hallo Hendek,
vielen Dank für deinen Kommentar. Tatsächlich empfindet Martin mehr als nur Geschwisterliebe für Sarah. Sarahs Kater steht gewissermaßen für sie. Genausowenig wie Sarah Martins Gefühle erwidert, erwidert der Kater Martins Liebkosungen. Deswegen erdrückt Martin ihn. Aber wenn das in der Geschichte nicht deutlich wird, fehlt wohl etwas.
Gruß,
Ellen

 

Hm, könnte auch sein, dass ich es eventuell überlesen habe, weil meine Konzentration an einer anderen Schiene hing. Eventuell aber auch nicht...

Er nahm Sarahs Kater Apostolos am Nacken hoch und setzte sich mit ihm ins Boot. Apostolos schmiegte sich in Martins Schoß und schloss genussvoll die Augen. Martin strich über seinen runden Rücken, die Samtpfoten, die Stirn und die Nase. Als er ihm das Kinn streichelte, fing Apostolos an, Martins Finger mit seiner rauen Zunge abzulecken, gründlich und ausdauernd.
Hier schwebt der Kater ja gerade im siebenten Himmel, wenn man das so deuten darf. Also gehe ich doch davon aus, dass seine Liebkosungen erwidert werden. Muss aber gestehen, dass ich kein Katzenkenner bin...

Ruhig redete er auf ihn ein und streichelte sanft seine Schnauze. Aber Apostolos wollte nicht mehr lecken, auch nicht als Martin ihn dicht an sich drückte.
Erst ab hier ist es ja eine einseitige Zutraulichkeit. Da der vorherige Zustand aber intensiver beschrieben wird, hat man Schwierigkeiten, das Verhalten des Katers richtig zu deuten bzw. es auf das Verhalten Sarahs zu projizieren.

 

So, jetzt habe ich mal eine Nacht drüber geschlafen und den Text mittlerweile nochmal gelesen.

Vorneweg zur Geschwisterliebe:

Dann war sie mit ihrer langen Zunge immer näher gekommen. Er hatte den Hals eingezogen, „iii“ gejammert und schließlich die Augen geschlossen und ganz still gehalten, als sie mit dickem Nass über seine rechte Wange leckte.
Diese Stelle muss mir wohl entgangen sein. Hier wird ja auch gezeigt, dass auch aus Sarahs Sicht ein stärkeres Empfinden als bloße Geschwisterliebe besteht bzw. bestanden hat. Oder ist es üblich, dass ältere Schwestern die Wangen ihrer Brüder lecken?


Zusammen hatten sie den Booten auf dem Neckar nachgeblickt. Er hatte sie gefragt, ob sie glaube, dass sie immer zusammenbleiben würden, und sie hatte geantwortet: „Verlässt du mich nicht, so verlass ich dich auch nicht.“ Daraufhin hatte er fest ihre Hand gedrückt, so fest, dass sie rot wurde und Sarah aufschrie. Er hatte erst losgelassen, als sie schrie und bat: „bitte, bitte, lass mich los.“
Hiermit verglichen sollte wohl die Bedeutung der Katze hervorstechen...


Diese beiden Zitate stehen wohl auch im Vergleich zu den beiden gestrigen Zitaten.
Im Nachhinein ist zwar eine Kongruenz feststellbar, weiß aber nicht, ob ich auch unbedingt darauf gekommen wäre, hättest du mich nicht explizit darauf hingewiesen.
Im Prinzip müsste so etwas eindeutig hervorgehen, schließlich werden in der Schule etliche solche Texte gelesen und interpretiert, bei denen man die Symbolik und Bedeutung diverser Sachen, Personen oder Tiere herausfiltern muss.
Hier kommt der Symbolgehalt des Katers ein bißchen zu rasch und aufzwingend, zumal im Gesamttext sehr wenig auf ihn und seine Rolle eingegangen wird.

 

Hallo Hendek,
vielen Dank, dass du dich so gründlich mit meiner Geschichte beschäftigst. Ich werden nochmal über den Kater nachdenken. Vielleicht kann ich seinen Symbolcharakter irgendwie deutlicher machen.
Gruß,
Ellen

 

hallo Ellen!

na, das hat der arme Apostolos aber nciht verdient. :(

Gut geschriebene, flüssig und spannende Geschichte. Martins Konflickt wird dem Leser deutlich, Du hast die Gefühle für die Schwester gut herausgearbeitet, ebenso, wie die Eifersucht auf Holger. Ich finde das symbolhafte am Kater schon recht deutlich.
Insgesamt ein guter, intensiver Text!

schöne Grüße
Anne

 

Hallo Anne,
freut mich, dass dir meine Geschichten gefallen, habe mich sehr über dein Lob gefreut.
Gruß,
Ellen

 

Hallo Ellen,
auch diese Geschichte von dir hat mir sehr gut gefallen. Wie schon bei "Hochzeitswein" bringst du sehr gut die Gefühle des Prot. zum Ausdruck. In diesem Fall die verbotenen Gefühle, die der Junge seiner Schwester gegenüber empfindet und seine Eifersucht auf ihren Freund. Die Tatsache, dass er sich gerade in der Pubertät befindet, (Pickel, lange schlaksige Arme und Beine, hasst sein Aussehen..) trägt ja auch nicht gerade zur Vereinfachung seiner Situation bei. Der Tod der armen Katze tut mir natürlich auch Leid, verdeutlicht aber sehr gut die Hassgefühle des Jungen.
Wohnt die Familie nicht weit vom Flussufer entfernt? Sonst fände ich es nämlich unwahrscheinlich, dass die Katze ihm ausgerechnet bis dahin nachläuft.

Noch zwei kleine Sachen, die mir beim Lesen aufgefallen sind:

„Soll ich?“ fragte Martin und brachte, als die Kinder nickten, das Karussell in Schwung.
Komma vor fragte

Sie krischen vor Vergnügen.
Den Ausdruck krischen kenne ich nicht, meinst du vielleicht kreischten?

Gerne gelesen!
LG
Blanca :)

 

Hallo Blanca, hallo Sue

freut mich, dass euch meine Geschichten gefallen haben :) .

Blanca, ich habe die Fehler korigiert. Danke fürs genaue Lesen.

Sue, ich denke das mit dem Über-die-Wange-lecken kann man so oder so deuten. Aber diese Lesart ist wahrscheinlich naheliegender.

Liebe Grüße,

Ellen

 

Servus Ellen!

Eine klug erzählte Geschichte. Du lässt uns an dem inneren Aufgewühltsein des Jungen teilhaben, steigerst es bis zum Töten der Katze, lässt ihn die Grenzen der Normalität überschreiten und doch bleibt er völlig unnahbar. Das hat mir sehr gut gefallen. Es ist weder ein Pro noch ein Contra zu seinem Verhalten eingeflossen, es wurde nicht um Verständnis appelliert, aber auch nicht verurteilt, sondern blank und klar das Geschehen dargeboten. Das findet sich selten in Geschichten und liest sich ganz frei nach dem eigenen Empfinden ohne sich wo festhalten zu können.

Eine Stelle die mir persönlich wegen ihrer atmosphärischen Dichte besonders gut gefällt, ist die Szenerie auf dem Spielplatz. Das rote Eisenkarrussel - ein ganz für sich stehender Farbtupfen in der Erzählung - und die sich leise im Wind bewegende Schaukel. Man hört förmlich das leise Quietschen. Wirklich fein gemacht.

Lieben Gruß an dich - Eva

 

Hallo Eva,

danke, dass du meine Geschichte gelesen hast. Ich habe mich sehr über dein Lob gefreut.

Gruß,
Ellen

 

Hi Ellen,

muß sagen, ich war ganz vertieft in deine stimmungsvolle Geschichte.
Ein kleiner Junge, der erkennt, dass er seine Bezugsperson verliert.

Hatte auch einen Bruder, fünf Jahre jünger als ich. Auch wir "liebten" uns.
Ich frage mich jetzt, ob er wohl ähnliche Gefühle hegte.
Doch eine Katze hat er nicht erwürgt ;)

sehr schön geschrieben, sehr gern gelesen.

glg, coleratio

 

Hallo Marius, hallo Coleratio,

danke fürs Lesen.

Marius, schade, dass dir der Stil nicht gefällt. Ich würde mich freuen, wenn du mir ein paar Stellen nennen könntest, die ich, deiner Meinung nach, verbessern sollte.

Coleratio, zum Glück erwürgen nicht alle "verlassenen" Brüder Katzen. Ich fühle mich sehr geehrt, dass dich meine Geschichte an die Beziehung zu deinem Bruder erinnert hat.

Gruß an euch beide,
Ellen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Ellen,

der Anfang der Geschichte hat mir ausnehmend gut gefallen - diese Eifersucht auf den Lover der älteren Schwester, das fand ich interessant und originell. Auch wie die Eltern auf die Affaire der Tochter reagieren, war gut gemacht.

Aber am Schluss der Katzentotschlag - ich weiß nicht. Der Kopf sagt ja, der Bauch sagt nein. Vielleicht liegt es an der epischen Gerechtigkeit: Ich muss gestehen, ich hätte es schöner gefunden, wenn die abgöttische Liebe dieses kleinen Bruders nicht so diffamiert würde. Er war mir sympathisch. Dann ist es unangenehm, wenn er am Schluss ein Katzenmörder ist. Er will Sarah festhalten, okay, aber dass das so dramatisch enden muss, geht mir persönlich gegen den Strich. Aber vielleicht hat das mehr mit meinen eingefahrenen Erwartungen und Hoffnungen zu tun als mit dem Text.

Hendek hat eine erotische Komponente zwischen Bruder und Schwester herausgelesen - ich nicht. Ich hab mir Martin übrigens so 13- oder 14-jährig vorgestellt.

Genausowenig wie Sarah Martins Gefühle erwidert, erwidert der Kater Martins Liebkosungen. Deswegen erdrückt Martin ihn.
Das hab ich nicht kapiert.

Insgesamt aber eine interessante Geschichte, auch wenn mein Bauch den Schluss garstig fand. :)

Grüße aus München,
dein Stefan

 

Hallo Stefan,

danke für dein Feedback.

Martin liebt seine Schwester so sehr, dass er nicht einschlafen kann, weil er weiß, dass sie bei ihrem Freund ist. Er kniet vor ihrem Bett nieder und riecht hinein. Er möchte Sarah ganz nah bei sich haben, deswegen stopft er ihr Monchichi unter seinen Schlafanzug.

Wenn es um Holger geht, stellt er sich gleich erotische Szenen vor (Holger streichelt unter dem Tisch Sarahs Knie, Holgers Zunge an Sarahs Ohrlippchen usw.)

Dann die Szene am Fluss: Ich denke, dass Geschwister im Pubertätsalter sich noch gemeinsam kichernd in der Wiese wälzen, ist eher ungewöhnlich. Sarah leckt Martin über die Wange und er sagt zwar "iii" hält aber ganz still, weil er es doch genießt. Mehr ist wohl zwischen den Geschwister nicht gelaufen, aber für Martin war es eben ein erotisches Erlebnis.

Martin möchte die Szene mit dem Kater nachstellen. Der Kater leckt Martins Finger ab. Aber dabei bleibt es. Martin hätte gern von ihm noch mehr Zärtlichkeit erfahren, so wie er sich mehr Zärtlichkeit von Sarah gewünscht hätte. Er versucht von Kater Zärtlichkeit zu erzwingen. (Auch Sarahs Hand hat er vorher gedrückt, dass sie ganz rot wurde.) Aber es gelingt ihm nicht. Deshalt erdrückt er ihn. Damit lebt er auf der einen Seite seine Aggressionen aus, auf der anderen Seite stirbt hier der Traum von der Schwester als Geliebten.

Ich hoffe, die Geschichte wird dir damit verständlicher und du kannst mir vielleicht doch irgendwie den Katzentod verzeihen.

Lieben Gruß,
Ellen :)

Die Schwester kümmert sich nicht mehr so wie früher um Martin und der

 

@Sue Sunflower
Ups, habe den Satz aus Versehen abgebrochen. Hat nichts zu bedeuten. Darauf hat sich dein "wieso" bezogen, richtig?
Gruß,
Ellen

 

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