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Menschenopfer (a good-night-story)

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31.10.2003
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Menschenopfer (a good-night-story)

Menschenopfer

Harold Bannerman war kein normaler Mann. Gut, er sah aus wie ein normaler Mann, er hatte dunkelbraunes Haar, grau-grüne Augen, war einen Meter und fünfundsiebzig Zentimeter groß, wog neunundachtzig Kilogramm - ein bißchen zu viel für seine Größe -, war ständig glatt rasiert und hatte gelb-orangene Nikotinfinger. Er trug immer irgendwelche teuren Anzüge, und seine Schuhe paßten grundsätzlich zur Farbe seiner Krawatte. Er war arbeitswütig und strebsam und reiste mit seinem bordeauxroten Ford, Baujahr 1976, von einem kleinen schäbigen Ort zum Nächsten. Harold Bannerman war Vertreter für Waschmaschinen. Und er erfüllte seinen Job zur vollsten Zufriedenheit seiner jetzigen Geschäftspartner. Vor gut einem Jahr hatte man ihm deshalb die Teilhaberschaft an der Firma angeboten und Harold hatte ohne zu zögern zugeschlagen.

Also im Großen und Ganzen war Harold Bannerman wie ein ganz normaler Mann. Eine Kleinigkeit unterschied ihn jedoch von anderen Menschen. Harold Bannerman verwandelte sich kurz nach Sonnenuntergang in eine Schlange.
Als er es zum ersten Mal entdeckt hatte, war er außer sich vor Schreck. Er stand vor dem Spiegel um sich zu rasieren; zum ersten Mal in seinem damals 29 Jahre andauernden Leben hatte er abends eine Verabredung. Harold Bannerman war nämlich, was Frauen anbelangte, eher schüchtern. Es sei denn, er schwatzte ihnen eine neue Waschmaschine auf, dann sprühte er vor Charme nur so über.

An jenem Abend sah er also zum ersten Mal seine Verwandlung. Er stand vor dem Spiegel und sah, wie sich sein Oberkiefer vorschob; er sah, wie seine Haut so dünn wurde, daß er durch ihr hindurch seine Zahnreihen erkennen konnte. Er sah, wie sich seine Eckzähne in Sekundenschnelle in nadelspitze, etwa 20 Zentimeter lange Dolche verwandelten. Sein Hinterkopf flachte ruckartig ab, so als hätte man die Luft herausgelassen und bildete eine Linie mit seinem Nacken. Dann brach Harold Bannerman zusammen und wachte am nächsten Morgen neben der Badewanne gekauert wieder auf.
Als er sich an die Verwandlung erinnerte lief er schreiend durch die Wohnung, fegte mit der Faust einige Gegenstände von ihrem Platz, übergab sich ein paar mal und wälzte sich in einem nicht enden wollenden Heulkrampf schließlich auf seinem Bett hin und her. Endlich sah er alles klar: die zerrissenen Kleider, wenn er morgens in irgendwelchen Ecken seines Hauses aufwachte, umgeworfene Möbelstücke, bis zur Unendlichkeit verstümmelte Tierkadaver in seinem Garten oder in seinem Keller. Jetzt wußte er alles, und er wünschte sich so sehr, er hätte es nie erfahren.

Mittlerweile, zwanzig Jahre nach diesem Zwischenfall hatte sich Harold mit dieser doch recht seltenen Eigenart seines Körpers abgefunden; ja er hatte sie sich sogar zum Nutzen gemacht. Wie schön war es doch, sich kurz vor Sonnenuntergang mit einem verhaßten Kollegen an einem einsamen Ort zu treffen; oder eine dümmliche Ziege von Vorstadthausfrau, die es nicht einmal für nötig hielt, ihn überhaupt hereinzubitten, wenn er versuchte ihr an der Haustür die Nutzen einer neuen Waschmaschine zu erläutern, am frühen Abend noch einmal zu besuchen.
Harold wußte nicht mehr, wieviel Menschen in seiner Nähe in den letzten zwanzig Jahren das Opfer einer wilden, hochgiftigen Schlange geworden waren. Es waren viele, sehr viele, soviel stand fest. Und genauso stand es fest, daß es noch mehr werden würden, denn Harold hatte die Möglichkeit des perfekten Mordes gefunden. Gut, er tötete nicht wahllos, aber wenn es eben sein mußte ...

Harold Bannerman saß in diesem Moment in seinem alten Ford und war wütend. Der Regen klatschte gegen die Windschutzscheibe und Harold verfluchte die Scheibenwischer, die, obwohl sie recht neu waren, mit jedem Wischen schmierige Streifen vor seinen Augen zauberten.
Harold war auf dem Weg nach Currie, Nevada, um einen neuen Geschäftsfreund und eventuell zukünftigen Partner seiner Firma zu treffen. Er hatte den ganzen Vormittag herumtelefoniert, aber in ganz Currie war kein einziges Zimmer mehr zu bekommen. Resigniert hatte er daraufhin seinen Cousin angerufen, der mit seiner Familie ein kleines Haus in Curnie Falls, einem kleinen Ort in der Nähe von Currie, besaß.
„Natürlich kannst Du bei uns übernachten, Harry, das ist doch wohl selbstverständlich.“ Oh, wie er dieses Gesülze haßte! Aber es blieb ihm ja nichts anderes übrig, und im Freien übernachten war ein wenig zu riskant, denn wenn irgend welche Hobbyjäger des Weges kamen ... Nicht auszudenken.
Er würde sich bei James einquartieren und seine Zimmertür von innen verschließen - wegen des kleinen Rotzblags, welches James seinen Sohn nannte -. Und am nächsten Morgen würde er dann, frisch zurückverwandelt, wieder abhauen.

Zwei Stunden später, es war fast halb fünf und hatte immer noch nicht aufgehört zu regnen, hatte er Curnie Falls erreicht. James begrüßte ihn freudestrahlend, seine Frau Elli etwas weniger, und dann sah Harold das fette Kind! Es stand direkt neben der Mutter und glotzte ihn aus zugequollenen Augen an.
„Und das ist unser kleiner Sohn Jonathan, aber wir nennen ihn alle nur Johny. Sag Guten Abend zu Onkel Harry, Johny!“ Doch der kleine fette Johny glotzte nur weiter vor sich hin, wie ein qualliger Frosch inmitten eines stinkenden Tümpels. Harold verspürte den Drang ihn heute Nacht in seinem Zimmer noch einmal zu ´begrüßen´.
„Ach Harry, entschuldige bitte, er ist noch ein wenig schüchtern, aber das legt sich bald, du wirst sehen.“ Sein Cousin schien beinahe zu zerschmelzen vor schmieriger Freundlichkeit.
Harold grinste.

Das vorgezogene Abendessen - Harold hatte behauptet, er müsse heute früh zu Bett gehen, da er morgen einen wichtigen Termin habe -, war ausgezeichnet. Harold mußte sich allerdings anstrengen, nicht auf den fressenden Johny zu schauen, sonst hätte er sich übergeben.
Die Sonne ging heute um 21.08 Uhr unter, Harold hatte für jeden Tag die genaue Zeit in seinem Kalender eingetragen, denn es wäre mit Sicherheit unangenehm, wenn er sich einmal verspätete. Mittlerweile war es 19.52 Uhr - auch Harolds Uhr ging auf die Sekunde genau -, und sie setzten sich noch aufs Sofa, um einen Kognak zu trinken und zu rauchen. Elli räumte den Tisch ab, nachdem Harold nicht mit Lob über das Essen gespart hatte, und der fette Johny saß vor dem Fernseher und verdaute.
„Erzähl mir, was du so treibst, Harry. Bist du immer noch nicht in festen Händen?“
Harold lächelte äußerlich. „Ach weißt du, James, wenn man wie ich jeden Tag an einem anderen Ort ist ... Das macht selbst die verständnisvollste Frau auf die Dauer nicht mit.“
Das Gespräch zog sich weiter belanglos dahin, Harold nippte an seinem Glas und schaute verdächtig oft zur Uhr. Elli klapperte in der Küche mit dem Geschirr und Johny saß immer noch vor dem Fernsehgerät und stieß dabei von Zeit zu Zeit hörbar auf.
Harold haßte Kinder, schon seit jeher, aber was er noch mehr haßte als Kinder, waren fette Kinder. Und dieser Junge, der da im Schneidersitz mit auf den Händen aufgestütztem Doppelkinn in einer Entfernung von knapp einem Meter vor dem Fernsehgerät hockte, war fett. Er war sogar fürchterlich fett!
Harold schielte über sein Glas hinweg. Er wollte nicht wissen, wie dieses Kind nackt aussah, mit seinen ganzen Fettpolstern und seiner Orangenhaut; hatten Jungs überhaupt Orangenhaut? Er wollte nicht weiter darüber nachdenken. Harold spürte, wie seine penetrante Abneigung - ja beinahe schon Haß - gegen diesen Jungen bedrohliche Ausmaße annahm, und er stellte fest, daß eine gewisse Erregung in ihm aufstieg, bei dem Gedanken, dem Jungen heute Nacht einen kleinen Besuch abzustatten.
„Um was für ein Gespräch handelt es sich morgen, Harry?“ James riß ihn aus seinen Gedanken.
„Oh, es geht um eine Teilhaberschaft in unserem Unternehmen, eine kräftige Finanzspritze, wenn alles klappt. Ich soll die Vorarbeiten übernehmen.“
„Das klingt ja interessant. Und was springt für dich dabei heraus, Harry?“
„Nun, ich denke mal, daß es sich lohnen wird.“ Mehr wollte Harold darüber nicht verlieren, er redete nicht gerne über Geld, und erst recht nicht, wenn es um Beträge ging, welche die Einhunderttausend bei weitem überschritten; wenn alles klappte ... Und wenn nicht? Na dann würde Harold sich noch einmal ganz intensiv mit seinem Gesprächspartner beschäftigen. Und zwar nachts!
„Nichts desto trotz, James, ich werde mich jetzt zur nächtlichen Ruhe begeben.“ Er stand auf und stellte sein Glas auf den Tisch. „Ich werde noch kurz deiner Frau eine gute Nacht wünschen.“
„Johny“, jetzt erhob sich auch James von seinem Platz, „sag Onkel Harry ´Gute Nacht´!“
Harold sah zum Fernseher. Der Fettkloß bewegte noch nicht einmal seinen Kopf. Wie alt mochte er wohl sein? Es war schwer einzuschätzen; fette Kinder wirkten immer älter. Vielleicht sieben oder acht?!
„Johny, bitte sag ´Gute Nacht´ zu Onkel Harry.“ James flehte seinen Sohn förmlich an.
„Ich will aber nicht!“ quoll es aus dem wulstigen Mund des hockenden Kloßes.
Harold grinste ihn an. ´Warte ab, du Klumpen, heute Nacht sehen wir uns wieder!´ Dann wand er sich mit einem angewiderten Gesichtsausdruck ab und ging zur Küche. Im Hintergrund vernahm er James Stimme: „Warum bist du so unfreundlich zu Onkel Harry, Johny?“
Oh Gott, was widerlich!

Nachdem er sich von Elli verabschiedet und noch einmal ihre Kochkünste gelobt hatte, machte sich Harold auf den Weg in den ersten Stock, in welchem sich das Gästezimmer befand.
Es war mittlerweile 20.35 Uhr. ´Wann dieser Fettsack wohl ins Bett mußte?´ Harolds Entschluß stand fest: er würde dieses Kind heute Nacht besuchen; er würde sich lautlos an sein Bett heranschleichen, würde sich vorsichtig um seinen fetten Körper schlängeln und dann durch eine plötzliche Muskelkontraktion ...
Nein, er würde ihn nicht sofort zerquetschen, er wollte seine vor Panik aufgerissenen, verquollenen Augen sehen, wie sie ihn anstarrten; und bevor sein jämmerliches Herz vor Schrecken und Angst aufhörte zu schlagen, würde er seine Zähne einsetzen. Wo genau, daß wußte er noch nicht; vielleicht der Hals? Oder die Augen?! Harolds Erregung wuchs von Sekunde zu Sekunde mehr an.
Und plötzlich dieser Schrei aus dem Wohnzimmer: „Jonathan! Leg´ das sofort weg!!“ Es war Elli! Dann wieder: „James, James, um Gottes Willen, der Junge hat ein Feuerzeug!“
Harold zuckte zusammen. So kurz vor der Verwandlung kamen bereits einige animalische Instinkte zum Vorschein; und da reichte schon das Wort ´Feuer´ aus, um die ersten Vorläufer einer Panik in ihm wach zu rufen. Tagsüber machte ihm so etwas nichts aus, aber so kurz vor Sonnenuntergang ...
„Elli, beruhige dich wieder. Ich habe es bereits.“ Das war James´ Stimme.
Harold versuchte sich ebenfalls zu beruhigen, und mit einigen kräftigen Atemzügen gelang ihm das auch. ´Meine Güte, warum machten die da unten einen solchen Aufstand?´ Es wurde Zeit für ihn, in sein Zimmer zu kommen; und für diesen Schreck sollte der Junge erst recht bezahlen. Vielleicht würde er auch nach getaner Arbeit ein Zimmer weiter kriechen. Ins Schlafzimmer der Eltern!
Auch bei diesem Gedanken stieg seine Erregung, und er beeilte sich auf sein Zimmer zu kommen.

Die Verwandlung ging schnell und schmerzlos von statten. Eigentlich wie immer. Trotz der Verformung sämtlicher Knochen, verspürte Harold Bannerman nicht den geringsten Schmerz. Mit den Jahren hatte er auch gelernt, sein zweites Ich bewußt wahr zu nehmen. Er konnte logisch denken und besaß trotzdem alle Instinkte und Fähigkeiten eines übergroßen Reptils.
Harold rollte sich vor dem Bett zusammen und blickte zur Tür. Die an der Spitze gespaltene Zunge schoß ununterbrochen aus seinem Mund. Gut, er konnte in seiner zweiten Gestalt nicht hören, aber das wurde durch die Fähigkeit kompensiert, Temperaturen zu sehen, und zwar auch dann, wenn sich zwischen ihm und der Quelle ein weiterer Gegenstand befand, wie zum Beispiel diese Tür!
Aber im Moment war der Flur hinter seiner Schlafzimmertür kalt. Harold würde warten. Er öffnete seine Kiefer und die dolchartigen Eckzähne klappten nach vorne. Beim Schließen der Kiefer legten sie sich automatisch in eine Art Tasche direkt neben den unteren Kieferknochen. Völlig ungefährlich für ihn; aber nicht für sein Opfer. Harold rollte sich ein wenig enger zusammen und wartete.

Um 23.15 Uhr sah er sie! Drei Temperaturquellen passierten seine Schlafzimmertür. Er erkannte sofort die kleine, dicke Quelle, und er merkte, wie seine Giftdrüsen mit ihrer Arbeit begannen. Er würde noch eine gute halbe Stunde warten, bis alle schliefen, und dann war es endlich wieder einmal soweit!

Um 23.50 Uhr öffnete Harold seine Tür. Es war für ihn nicht das geringste Problem, derartige Dinge zu tun, sein Körper hatte schließlich eine Länge von knapp sechs Metern, und er konnte diesen bis zu einer Höhe von etwa zwei Metern aufrichten. Also, kein Problem für ihn, irgendwelche Türen zu öffnen!
Harold schlängelte sich an der Flurwand entlang und erreichte nach kurzer Zeit eine Tür zu seiner Linken. Etwa zwei Meter vor ihm befand sich eine Weitere. Er wußte nicht, welches das Kinderzimmer des dicken Jungen war, also öffnete er die Tür direkt neben sich. Er hatte Glück!
Das Mondlicht fiel durch das Fenster hinein und verwandelte das Zimmer in eine gespenstische Landschaft aus riesigen Stofftieren und umgeworfenen Spielzeugautos. Direkt neben dem Fenster befand sich ein großes Bett.
´Genau richtig für so einen fetten Kloß!´ dachte Harold zischelnd. Er wand sich über die Schwelle und schob die Tür mit seiner Schwanzspitze leise wieder ins Schloß. Er züngelte, doch aus Richtung des Bettes war keine Temperatur zu spüren. ´Wo war der Fettsack?´ Harold kroch vorsichtig näher an das Bett heran.
Und im selben Moment vernahm er von rechts eine unheimlich starke Hitzekonzentration. Sein Kopf fuhr herum. Der fette Junge saß in der hintersten Ecke des Zimmers im Schneidersitz, mit dem Rücken zu ihm gewandt. Harold konnte durch ihn hindurch die noch stärkere Hitzequelle erkennen. Dann drehte sich der Junge zu ihm um, und Harold erkannte den glitzernden Gegenstand in seiner verquollenen Hand. Der Junge hielt ein Feuerzeug! Und hinter dem Jungen begann die Tapete bereits Feuer zu fangen.
Harold riß die Augen auf. ´Dieser verdammte Idiot ist ein Pyromane´! schoß es ihm durch den Kopf.
Und dann gewannen seine Instinkte die Oberhand. Feuer! Tod! Sicherheit! Versteck! Feuer ...Versteck ...
Sein Körper schnellte nach vorne, Richtung Bett. Sicherheit ... Versteck ...Tod ...
Er kroch unter das Bett, rollte sich zusammen und preßte sich gegen die Wand.
Sicherheit ... Sicherheit ... Sicherheit ...
Sein logischer Menschenverstand sagte ihm, daß er hier heraus mußte, und zwar durch die Tür! Durch die Tür! Aber sein Körper bewegte sich keinen Millimeter.
Sicherheit ... Sicherheit ... Versteck ... Sicherheit!
Er sah, wie der fette Junge am Bett vorbei rannte; er sah, wie er die Kinderzimmertür aufriß; er sah, wie er sie wieder hinter sich zuwarf. Er sah zwei weitere Wärmequellen vor der Tür vorbei rennen, und er wollte hinterher. Seine Knochen begannen sich wieder zu verformen.
Sicherheit! ...

Die Feuerwehr aus Curnie hatte den Brand um 2.05 Uhr unter Kontrolle. Jedoch nur insofern, daß er nicht auf die angrenzenden Häuser übergriff. Das Haus von James und Elli Barrow brannte bis auf die Grundmauern nieder.
Die Trauerfeier für Harold Bannerman fand am übernächsten Morgen um 11.20 Uhr statt.
Jonathan Barrow mußte auf Anraten von Doc Richard J. Morse und mit dem Einverständnis seiner Eltern, für unbestimmte Zeit in die geschlossene Abteilung der Kinderklinik von Curnie, da seine letzte Brandstiftung erst drei Monate zurücklag und es sich hierbei um eine Folgetat handelte.
Eine Folgetat mit ´Menschenopfer´.

 

Hallo Salem!

Nette, unterhaltsame Geschichte, die du hier fabriziert hast.

Vor allem die Beschreibung des 'fetten Jungen' hat mich schmunzeln lassen.

und der fette Johny saß vor dem Fernseher und verdaute.
:D


Hat mich irgendwie an 'die dicken Kinder von Landau' erinnert! :)

Zuerst beschreibst du die Schlange als hochgiftig und am Schluß ist sie
6 (!!) Meter lang mit einem mächtigen Körper. Das passt mMn nicht zusammen.
Zuerst habe ich das Bild einer kleinen Giftschlange im Kopf und dann auf
einmal ein Monster von unglaublicher Größe, das wirkt irgendwie lächerlich
auf mich.

Mmh, größere Fehler inhaltlich und sprachlich sind mir jetzt auch nicht aufgefallen.

Ach, noch ne Frage:
Wie kommt der 'fette Junge' eigentlich an ein Feuerzeug? Ich meine, wenn er schon mal
gezündelt hat und Schaden angerichtet hat, dann würd ich als Elternteil alle
Feuerzeuge und Streichhölzer aus dem Haus wegräumen/vernichten. Erscheint mir nicht
ganz logisch. Naja, was solls. :)

Schöne Grüße,
BenSisko

 

Hallo Existence, hallo Ben,

muß Euch recht geben. Habe in dieser story den logischen Aspekt ein wenig außer acht gelassen. Ich wollte mit dieser Geschichte auch nicht wirklich viel ausdrücken. Sollte eben einfach eine ´Gute-Nacht-Geschichte´sein. Deshalb auch der Untertitel.

Habe die Verwandlungssache bewußt an den Anfang gesetzt. Der Leser soll sich fragen, was da wohl noch kommen mag.
Auch habe ich bewußt versucht, keinen Spannungsbogen aufzubauen. Es ist einfach ein kurzer Ausschnitt aus einem unrealistischen Leben.

Recherche habe ich auch nicht betrieben (in Sachen Schlange). Sorry, Existence, aber Du hast recht, Schlangen verdauen ihre Beute.

Und, Ben, Dir stimme ich ebenfalls zu. Die Sache mit dem Feuerzeug widerspricht jedem logischen Elterndasein.

Im Großen und Ganzen also eine story, die man wirklich nicht groß hinterfragen sollte. Einfach ein wenig schmunzeln und danach beruhigt einschlafen.

Danke Euch beiden nochmal und hoffe, ich habe Euch für die Zukunft nicht all zu sehr abgeschreckt.

Gruß! Salem

 

Hi Salem!

Ich schwöre, ich hatte die Story schon ausgedruckt, bevor du die Massenhaltung kritisiert hast, ehrlich!:D

Mir hat der Text hier gut gefallen, zwar mit einigen Abstrichen, aber nichtsdestotrotz(schreibt man übrigens zusammen;) ) wurde ich gut unterhalten. Man muss natürlich wissen, was man hier vor sich hat, wenn man aber einen kleinen, leckeren Hamburger für zwischendurch erwartet, dann wird man gut bedient.

Ich muss zunächst Ben zustimmen, den dicken Jungen habe ich fast vor mir gesehen, wie er da auf seinem Arsch vor dem TV sitzt, ab und zu rülpst und vor sich hin verdaut. Sehr schön. Der Lauf der Geschichte ist m.E. einigermaßen logisch(in den Grenzen selbstverständlich), zwingend doch nicht allzu vorhersehbar. War gut.
Was ich weglassen würde, ist der Abschnitt in dem du das erste Mal beschreibst, die erste Verwandlung von Harold Bannerman.

Harold Bannerman verwandelte sich kurz nach Sonnenuntergang in eine Schlange.

Peng. Das reicht! Es ist schön beiläufig, zum Text gehörend und doch plausibel. Was danach kommt ist nur störend und kein bisschen erklärend.

Harold spürte, wie sein Haß - seine schon beinahe penetrante Abneigung - gegen diesen Jungen

Da würde ich sein Haß und penetrante Abneigung gegeneinander austauschen, weil die Steigerung der Abneigung eben der Haß ist und nicht umgekehrt.

Nach dem dicken Kind, das vor dem Fernseher verdaute, habe ich noch was gefunden:

Er erkannte sofort die kleine, dicke Quelle,

Hi hi, ich kann die kleine Quelle richtig vor mir sehen.

dachte Harold zischelnd

Na ja, ich glaube, das überdenkst du noch mal.
Außerdem sollte deine Schlange nur eins können, beißen oder würgen.

Kein tiefschürfender Text aber eben, was es verspricht, eine good-night-story!

Viele Grüße von hier!

 

Die Geschichte hat mir gut gefallen, sie war sehr geradlinig und sprachlich okay.
Ein paar Logikfehler trüben das ganze, aber die wurden bereits alle angesprochen.
Ich beschränke mich auf 2 stilistische Kleinigkeiten:

wie sein Haß - seine schon beinahe penetrante Abneigung -
Würdest du "penetrante Abneigung" wirklich stärker gewichten als Haß? Ich empfehle, den Satz umzudrehen:

wie seine penetrante Abneigung - schon beinahe Haß -

Eine Folgetat mit ´Menschenopfer´.
Völlig überflüssig, der Satz. Mehr noch: störend.
Auch der Titel ist in dieser Hinsicht etwas komisch. Es werden Erwartungshaltungen an irgendwelche Rituale geweckt.

r

 

Hallo Hannibal, hallo relysium.

Zunächst Hannibal: Keine Angst, Du darfst ohne weiteres meine Geschichten ´zerreißen´, wenn sie Dir nicht gefallen (auch wenn ich eine Deiner stories gelobt habe). Aber ich denke, das würdest Du auch tun.
Und dafür bin ich ja auch hier. Ich kann mit jeder Art von Kritik umgehen.

Haß und pentrante Abneigung habe ich getauscht.

Die Schlange in der story kann wirklich beißen und würgen (ist ja eigentlich auch keine echte Schlange, entsteht ja aus einem Menschen...);)

Relysium: Du hast Dich ein wenig an dem Titel gestört.
Klar wollte ich den Leser bewußt auf eine falsche Fährte locken. Und fand den Satz am Ende eigentlich recht passend, um wieder auf den Titel zu lenken.

War ein wenig Ironie drin. Denn eigentlich war es ja kein Menschenopfer (weil Schlange), und eigentlich wieder doch (weil er sich kurz vorher zurück verwandelt hat).

Ich freu mich aber, daß Ihr ein bißchen Spaß beim Lesen hattet (wie gesagt: a-good-night-story) :)

Gruß! Salem

 

Hi Existence.

Tja, warum verwandelt er sich zurück? Habe ja gesagt, daß es für diese story echt keine logische Erklärung gibt. Denke mal, weil kurz vor dem Tode doch wieder die menschlichen ´Instinkte´ durchkommen. (Wäre vielleicht ne Möglichkeit).

In einem muß Dir und Relysium dann doch recht geben:
glaube, ´menschliches Opfer´ würde dann besser passen.

Aber irgendwie finde ich den Titel auch doof, oder?!

Werde bei meiner nächsten Titelauswahl vorsichtiger sein, versprochen!!!

Bis dahin! Salem

 

Hi Noel,

ich freue mich ja, dass es dich noch gibt. Scheint, als haben sich die "Alten" hier im Moment ein bisschen zurückgezogen.

Aber, dass du dann ausgerechnet dieses (wie du so schön sagst) Frühwerk herauskramst ... Ist mir ja fast schon peinlich :shy:

Geniale Erklärung, wenn ich demnächst mal in einer Geschichte nicht weiterkomme und mit irgendwelchen Mist zusammenreime, schreib ich das auch als Antwort.
War damals (und manchmal heute auch noch) auf dem Standpunkt, man muss in unrealistischen Gruselgeschichten nicht alles erklären können. Niemand hat mich z.B. gefragt, warum er sich überhaupt in eine Schlange verwandelt. Das schien durchaus normal zu sein.

Hat mir gut gefallen, wenn es auch eindeutig ein Frühwerk ist.
Das nehme ich mal als Kompliment für meine neuen Geschichten :)

In letzter Zeit werden meine Beiträge gerne zensiert.
Echt? Warum das denn?

Na ja, danke auf jeden Fall für´s Kommentieren.

Salem

P.S. In eigener Sache: Kannst ja mal den "abendlichen Besucher" lesen. Ist auch ein Frühwerk; meiner Meinung nach aber besser. ;)

 

Hi salem,
Deine Geschichtge ist ganz nett, leider nicht mehr. Da ich von dir schon ganz anderes gelesen habe, bin ich sogar ein bißchen enttäuscht.
Mit etwas Überarbeitung kannst du sicher mehr daraus machen.

Die Logikfehler mit der Schlange haben mich definitiv gestört und dan hab ich es nicht geglaubt, dass er so durchkommt. Wann fing es an? mit der Pubertät? Warum kommt ihm so lange nie jemand auf die Schliche. Ich denke da an mindestens 15 x 365 Opfer!
Hauptschwäche war fü rmich, dass mir beide egal sind. Einmal der Protagonist, der das unschuldige Kind fressen will, dann noch die Tatsache, dass er die Familie seines Cousins umbringen will. Warum wehrt er sich nicht dagegen?
Das Kind an und für sich war auch keine Identifikationsfigur.
So war mir der Ausgang dann egal und das ist schade.
Wobei du natürlich den Schluss mit dem kleinen Pyromanen gut hingekriegt hast.
Dass er sich irgendwo ein Feuerzeug beschafft, schafft er auch, wenn seine Eltern hinter ihm her sind. Man glaubt gar nicht, wie einfallsreich Kinder sein können.

Ein sprachliche Unschönheit:

. Es war für ihn nicht das geringste Problem, derartige Dinge zu tun, sein Körper hatte schließlich eine Länge von knapp sechs Metern, und er konnte diesen bis zu einer Höhe von etwa zwei Metern aufrichten. Also, kein Problem für ihn, irgendwelche Türen zu öffnen!
zweimal Problem und eigentlich ist es ja mit dem ersten Satz gesagt

Grüße
Bernhard

 

Hallo Bernhard,

lieb von dir, auf dieses alte Stück zu antworten. Dank Noel ist es ja wieder nach vorn geflutscht.
Das die story nicht ausgereift ist, ist mir durchaus klar. Vielleicht lasse ich sie auch nur drin, um mir selbst zu zeigen, dass man hier auf kg Hilfe bekommt und dadurch besser wird.

Wenn ich noch mal Lust und Zeit habe, überarbeite ich noch mal ein bisschen.

Er war übrigens 29 Jahre alt, als er sich zum ersten Mal verwandelt hat.

Vielen Dank noch mal für dein Lesen und Kommentieren.

Salem

 

Menschenopfer

Hi Salem,

nun mußt du dir noch einen Komm. ansehen. :D

nicht schlecht deine KG. Aber nicht zu vergleichen mit dem, was du danach geschrieben hast. Klaro.

Es wundert mich immer wieder, dass einige bei einer solchen Geschichte Logik erwarten.
Mensch verwandelt sich in sechs Meter lange Schlange. :dozey:
Wenn du diese Geschichte in Fantasy/Märchen stellst, fragt keiner mehr warum und wieso, oder? :hmm:

Das deine Protschlange dran glauben mußte war klar. Wäre sonst zu durchsichtig gewesen, obwohl, wars ja auch so.
Das so ein Wesen, irgendwann grundlos und aus Freude tötet, auch klar.
Mischen sich doch tierische Instinkte und menschl. Hormone (oder sowas) :schiel:
Das er sich in der Nacht des Feuers zurückverwandelt, also, ist doch logo.
Todesangst, menschl. Adrenalin, unbändiger Wille und schwups, die Verwandlung ist perfekt. Vielleicht hat er dabei ja einen Herzinfarkt bekommen? :Pfeif:
Tja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt ;)

ganz liebe Grüße, coleratio

 

Hi coleratio,

nun mußt du dir noch einen Komm. ansehen.
werde es überleben. ;)

nicht schlecht deine KG. Aber nicht zu vergleichen mit dem, was du danach geschrieben hast.
Das ist ein schönes Kompliment. Danke!

Es wundert mich immer wieder, dass einige bei einer solchen Geschichte Logik erwarten.
Mensch verwandelt sich in sechs Meter lange Schlange.
Für mich ist das völlig logisch ...


Das deine Protschlange dran glauben mußte war klar. Wäre sonst zu durchsichtig gewesen, obwohl, wars ja auch so.
:mad: Ich hasse diese Mystikdenker ... (du weißt, wie ich das meine?! :) )


Vielleicht hat er dabei ja einen Herzinfarkt bekommen?
Ha! Nein, das hat er definitiv nicht. Ich weiß es. Er ist verbrannt, so!

Vielen Dank für deinen netten Kommentar; dachte, du hättest diese Story schon längst gelesen. Inzwischen finde ich sie auch recht witzig; aber damals stand ich dahinter (und war auch stolz drauf).
Wer weiß, wie das mit meinen jetzigen Geschichten in ein paar Jahren ist ...

Lieben Gruß! Salem

 

Hallo Salem,
eine nette Geschichte, die mich gut unterhalten hat. Allerdings ist das Gruseln nicht so doll rübergekommen. Ich habe eigentlich mehr amüsiert gelesen. Vielleicht sollte das ja auch so sein.
Falls nicht, hätte die Szene im Kinderzimmer etwas mehr Atmosphäre und Ausführlichkeit gebrauchen können.
Egal; du hast mich unterhalten und das wollte ich.

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war einen Meter und fünfundsiebzig Zentimeter groß,
.............
Ich hab keine Ahnung, aber schreibt man das so? Ist etwas kompliziert zu lesen.

............
war ständig glatt rasiert
.............
Da hätte ich gerne gewußt, ob da sein Kinn gemeint war oder sein Kopf. Ok. ist völlig unwichtig aber den gedanken hatte ich eben.

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und der fette Johny saß vor dem Fernseher und verdaute.
..............
Super!

.............
Johny saß immer noch vor dem Fernsehgerät und stieß dabei von Zeit zu Zeit hörbar auf.
.............
Logisch. Meine Idee ging in die andere Richtung. :D
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Um 23.50 Uhr öffnete Harold sein Tür.
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seine

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Er wand sich über die Türschwelle und schob die Tür mit seiner Schwanzspitze leise wieder ins Schloß.
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Die zweite Tür kannst du einfach durch „sie“ ersetzen.

Gerne gelesen :thumbsup:
Gruß
Manfred

 

Moin Manfred,

Mensch, das finde ich ja toll, dass du dich in eine meiner Geschichten verirrst.
Und dann erwischst du ausgerechnet die, bei der es nu wirklich nix zu gruseln gibt :shy:

Ich denke, das Gruseln wurde allein schon durch die frühe Vorwegnahme der doch recht unrealistischen Verwandlung ausgeschlossen.

Aber ich freue mich dennoch, dass du dich gut amüsiert hast. :D

war einen Meter und fünfundsiebzig Zentimeter groß,
.............
Ich hab keine Ahnung, aber schreibt man das so? Ist etwas kompliziert zu lesen.
da hast du Recht, man könnte auch 1,75 Meter schreiben. Fand, dass diese Version zum eigentlich bescheidenen Plot passt.

war ständig glatt rasiert
.............
Da hätte ich gerne gewußt, ob da sein Kinn gemeint war oder sein Kopf. Ok. ist völlig unwichtig aber den gedanken hatte ich eben.
:D lassen wir mal die Stellen weg, die man alles rasieren kann... Glaube, hier war das Kinn gemeint.

und der fette Johny saß vor dem Fernseher und verdaute.
..............
Super!
Danke!

Johny saß immer noch vor dem Fernsehgerät und stieß dabei von Zeit zu Zeit hörbar auf.
.............
Logisch. Meine Idee ging in die andere Richtung.
Weiteres wollte ich hier nicht näher erläutern...

Um 23.50 Uhr öffnete Harold sein Tür.
............
seine
Ups, wird geändert!

Er wand sich über die Türschwelle und schob die Tür mit seiner Schwanzspitze leise wieder ins Schloß.
...............
Die zweite Tür kannst du einfach durch „sie“ ersetzen.
Hm, meinst du? Aber dann würde er ja die Türschwelle ins Schloss schieben, oder?

Danke dir auf jeden Fall noch mal für dein nettes statement.

Gruß! Salem

 

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man könnte auch 1,75 Meter schreiben.
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Neee, bloß keine Zahlen. Dann lass es lieber. Ich habe auch keine bessere Idee. War ja auch bloß so ne Anmerkung.

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Aber dann würde er ja die Türschwelle ins Schloss schieben
............
Ups! :dozey: :Pfeif:

L.G.

 

Aber dann würde er ja die Türschwelle ins Schloss schieben
............
Ups!
Ich haaab´s! Ich werde die erste Tür streichen! ist doch logisch!

Danke Manfred!!!! Denn du hattest ja Recht, zwei Türen sind doof.

L.G. Salem

 

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