Was ist neu

Moment der Liebe

Mitglied
Beitritt
09.05.2004
Beiträge
2

Moment der Liebe

Plötzlich bebt die Luft. Der Klang eines Lachens vibriert in prächtigen Farben über mein Sein, mein Blick weitet sich, dehnt sich aus. Ihre Haare, kräuselnd durch die Lüfte wirbelnd. Ihr Mund, öffnend, meine Lippen berührend, zart und sanft. Wir laufen die Allee entlang, uns Unwichtigkeiten erzählend, die in einem besonderen Glanz erscheinen. Diese schwerelose Grenzenlosigkeit zu fühlen, ihre Hand, die mir alle Schranken niederreißt. Wir liegen nebeneinander, weich auf Gras gebettet und riechen den Duft sich öffnender Blühten. In mir Herzpochen merken und mich fragen, ob es ihres ist. Mein Blick folgt ihr, sieht ihr Lachen, sieht ihr Singen, unsere Ausgelassenheit. Ihre Augen, weit und tief, anschmiegsam und voller Hingabe. Hand in Hand über die Landschaft segeln, in weite Ebenen gemeinsamer Unendlichkeit. Das Gefühl in mir als Motor, unsere Herzen als Flügel. Dem Himmel mit Verständnis begegnen und hinter dem roten Horizont einer Heimat nachsinnen. Alles hinter uns lassen, die Sorgen, die Zweifel, die Angst vor der Einsamkeit. Mich von ihren feinen Lachgrübchen inspirieren lassen, mich in ihrer Wärme geborgen fühlen. Nicht an das Danach denken, dann, wenn alles vorbei ist. Einfach genießen. Ihren Körper an mich drücken, als ob es das letzte Mal ist. Sie nicht gehen lassen. Ihr alles sagen wollen, aber unfähig, es in Worte zu fassen. Ihr Lachen nur noch als Echo hören. Sie gehen lassen müssen und sie in ihren Fußabdrücken im Gras vor meinem Auge entschwinden sehen. Plötzlich ruht die Luft. Der Klang eines Lachens ist verstummt und vibriert nur noch in meinem Kopf. Die beiden Liebenden sind verschwunden. Hand in Hand sind sie aus meinem Blick gesegelt. Zurück bleibe ich im Gras und fühle einsame Erinnerung.

 

Hallo Andi und herzlich willkommen! :)

Mir hat Deine kurze Gefühlsbeschreibung, Erinnerung ganz gut gefallen. Du versuchst durch Wortwahl und Stil Intensität zu erzeugen, was Dir teils gut gelingt. Manches wirkt mir allerdings gekünstelt. Z.B.

kräuselnd durch die Lüfte wirbelnd. Ihr Mund, öffnend,
diese Formen mit -end wirken besonders in der Häufung nicht ebsonders elegant.

Blühten
ohne h

Der Klang eines Lachens ist verstummt und vibriert nur noch in meinem Kopf. Die beiden Liebenden sind verschwunden. Hand in Hand sind sie aus meinem Blick gesegelt. Zurück bleibe ich im Gras und fühle einsame Erinnerung.
dieser Wechsel der Perspektive gefällt mir in dem kurzen Text weniger. Zuerst erzählst Du aus der Innensicht, "ich", hier ebnutzt Du für 2 Sätze die Außenansicht.

schöne Grüße
Anne

 

Danke für deine Antwort. Es war einfach ein kurzer Moment, den ich festhalten wollte. Ein Gefühl in meinem Bauch, das hinaus wollte. Leider ist mir das Ende etwas missglückt, daran sollte ich noch arbeiten. Eigentlich wollte ich am Ende eine Wendung hineinbringen, daß die beschriebene Person nur einem Paar zugeschaut hat und durch sie zu seinen eigenen Erfahrungen, Wünschen und Hoffnungen inspiriert wurde. Der Geist ist so schöpferisch und manchmal vergesse ich selbst für einen kurzen Moment die Realität, wenn ich in einem Tagtraum nacheile und alles um mich herum liegende vergesse. Es tut so gut und wärmt mein Herz. Doch irgendwann merke ich wider, dass es nicht Realität ist. Das sollte hier der Fall sein, doch dafür muß ich die Geschichte noch etwas umschreiben, damit dieser Wechsel klarer wird. Wie du beschrieben hast, hat es dich sogar gestört und gemerkt hast du meine Intension nicht. Die anderen Anmerkungen werde ich noch einmal hineinarbeiten. :)

Lieber Gruß Andi

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom