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Nur ein Flug

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21.02.2004
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Nur ein Flug

Nur ein Flug

Er steht hinter einer Frau mit Kind und wartet darauf, dass sie endlich von der Dame am Schalter abgefertigt werden. Der Junge, vielleicht fünf, schaut verlegen zu John hinauf und zerrt dann am Zipfel des Mantels seiner Mutter. Er flüstert ihr etwas ins Ohr, auf das sich die Frau umdreht und sagt: «Mister McCowly! Ich liebe ihre Filme – besonders ‚Unser Ultimatum’. Wie sie es geschafft haben einen solchen Psychopathen zu spielen finde ich einfach grandios!»
John lächelte nur und sagte: «Danke. Es war nicht leicht, glauben Sie mir das.»
Sie drehte sich wieder um, nahm ihren Ausweiß und die Passagierkarten und verabschiedete sich von dem Fräulein am Schalter und von John – doch der bekam kein weiteres Lächeln rüber.
«Guten Tag Mister McCowly! Wie geht es Ihnen?», fragte die hübsche kurz, und ließ ein: «Guten Flug!» folgen, ohne überhaupt seinen Ausweiß oder die Bordkarte einzusehen.
Seine Hände zittern, sodass sein Handgepäck klirrt und scheppert, während er in das Flugzeug steigt. «Hallo, Mister McCowly!», hört man von überall. Er schwitzt auf der Stirn und seine Gesichtszüge wirken streng.
Cheeko Airlines heißt Sie willkommen!
Sein Platz ist mittig in der First Class. Ein großer Sitz, eine ganze Flasche Champagner und ein kleines Präsent der Flugleitung auf dem freien Nebensitz – alles ist wie immer.
John setzt sich und schnallt sich fest und legt seinen Koffer auf den Schoß. Er schließt die Augen. Seine Stirn sondert mehr schweiß ab. Jetzt zittern sogar seine Beine. Der Himmel ist klar und die Sonne steht abendlich rot am Horizont.
Vorsicht, die Türen Schließen!
Der Start ist sanft und ruhig. Johns Hände und Beine zittern stetig, bis sie in der Luft sind. Das Schwitzen und Zittern hört auf. Er öffnet die Augen wieder, blickt in die leere. John fährt sich durch die Haare. Durch die Stille des Fluges hindurch hört man ein leises Ticken. Er drückt den Koffer fest an seine Brust.
Es besteht kein Grund zur Panik!
Viele Passagiere in der ersten Klasse hören das Klingeln einer Eieruhr aus John McCowlys Lederkoffer, doch keine außer ihm weiß, was es bedeutet. Er schließt die Augen ein letztes Mal.

Am Boden steigen Menschen aus ihren Autos und starren in den Himmel. Menschen im Park schießen Fotos des Ereignisses. Die Menschen im Kontrollzentrum des Flughafens starren ohne ein Wort auf ihre Monitore.
Ein Feuerball, der ein Mal ein Passagierflugzeug war, stürzt hinab auf die Großstadt. Brennende Flugzeugteile erschlagen Kinder auf dem Baseballplatz, köpfen alte Damen auf dem Gehweg.
Das Team von Cheeko Airlines bedankt sich für Ihren Mitflug. Beehren Sie uns bald wieder!

John McCowly hat uns gezeigt, dass die Welt, geblendet von Schönheit und Glamour, nicht wahrnimmt, was die Welt wirklich zerstört.


MaD

 

Hallo Mad,
die Grundidee Deiner Geschichte finde ich gut. Die Botschaft, die Du rüber bringen wolltest, solltest du noch etwas ausbauen. Es verläuft alles viel zu schnell. Mir persönlich fehlt die Spannung ein wenig, weil alles so knapp gehalten wurde. Richtig gegruselt hat es mich nicht. Nach Rechtschreibfehlern solltest Du noch einmal sehen. Da sind eine Menge drin. Vielleicht hast Du Lust, noch ein wenig daran zu basteln. Würde sich auf Grund der Idee sicher lohnend auswirken. ;)

Liebe Grüße, Susie

 

Hi MaD!

Ich kann mich Kürbiselfe anschließen. Nette Idee, aber leider viel zu kurz, um als Geschichte zu funktioniren.

John McCowly hat uns gezeigt, dass die Welt, geblendet von Schönheit und Glamour, nicht wahrnimmt, was die Welt wirklich zerstört.

Die Moral und somit den Sinn einer Geschichte am Ende mit einem solchen Satz zu erklären, halte ich nicht für sonderlich geglückt. An deiner Stelle würde ich lieber versuchen, diese Aussage in deiner Geschichte deutlich werden zu lassen und sie nicht in dieser Form ans Ende stellen.
Du könntest den Charakter des McCowly noch ausbauen, seine Motive schildern und die Moral der Geschichte somit durch die begründete Handlungsweise des Protagonisten vermitteln.

 

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