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Ohne Worte

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31.03.2004
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Ohne Worte

Ohne Worte​

Freitag, 20 Uhr 40

Seit heute fehlen mir einige Worte. Ich bemerkte es zuerst, als ich nach dem heutigen Arbeitstag mit meinem Kollegen Kurt auf dem Parkplatz stand und er mich fragte, ob er mich nach Hause mitnehmen könne. Normalerweise fahre ich mit dem Bus, aber manchmal nehme ich auch Kurt’s Angebot an, zumal dessen Weg ohnehin durch unsere Siedlung führt und lasse mich chauffieren.

Ich wollte sagen: “Ja gerne, wo steht denn Dein … aeh … Dein … na, was wollte ich den sagen?” Verwirrt hielt ich inne und überlegte, wie denn der Name dieses Blechgehäuses mit den 4 Rädern war; noch nicht sonderlich beunruhigt, da ich manchmal auch Namen von Gästen oder Kunden sofort nach der Vorstellung wieder vergass.
Kurt sah mich fragend an: “Du meinst wohl mein --- ? Dahinten in der zweiten Reihe – klar nehme ich Dich mit.”
Ich hörte den Begriff in dieser Sekunde – es muss wohl so gewesen sein, weil Kurt keine halben Sätze aussprach – aber er drang nicht ein in mein Bewusstsein; es war so, als hätte er es nie ausgesprochen und es war sofort wieder verschwunden; wie ein Lufthauch.

Was mich wirklich beunruhigt ist, dass ich auch heute Abend noch keinen Namen für dieses, äh Dings finden kann. Auch das Lexikon konnte mir vorhin nicht helfen – klar, wenn man nicht weiss unter welchem Anfangsbuchstaben man suchen soll?
N, F, S, A, Q, oder was?

Ich schreibe das Ganze lieber auf – sicher ist sicher – vielleicht fällt es mir ja morgen wieder ein. Und ausserdem könnte dieses seltsame Erlebnis vielleicht Stoff für eine ganz gute Geschichte geben.


Samstag, 11 Uhr

Wie das Dings in meinem Haus im Garten heisst, ist mir auch heute noch nicht eingefallen – nicht einmal wie das Haus heisst, in dem es steht. Ich bin um das Ding herumgelaufen und habe es mir mit den Augen einverleibt (ist dies das richtige Wort?) aber finde einfach kein passendes Wort dafuer.

Den ganzen Vormittag mache ich schon im ganzen Haus Untersuchungen mit den Augen, was mir sonst noch auffällt – verdammt, wie heisst das doch gleich, wenn man Dinge mit den Augen erfasst?


Samstag nachmittag

Es wird immer weniger gut; ich hatte vorhin ein Gespräch an diesem Ding, das plötzlich laut klingelt, abgebrochen, weil mir viele Worte fehlen. Ich sitze wieder an dem Ding mit dem Monitor – oh, das ist ein komplizierter Begriff und ich kenne ihn – und den Tastenbrett davor, schreibe alles nieder und suche parallel nach Worten.

Komischerweise finde ich auch im Internet kein passendes Wort. Alle Seiten, die Bilder vom Dings mit den Rädern zeigen, reden nur von sogenannten Fortbewegungsmitteln, von neuen Modellen, und erstaunlicherweise geben oft die Sätze auch beim zweiten Lesen keinen Sinn fuer mich – als ob die Menschen die Buchstaben erzeugen, etwas mit Absicht vergessen hätten: ‘… und auf der gestern zu Ende gegangenen --- Messe zeigten die --- Bauer wieder einmal, was sie zu bieten hatten. Sie --- auf den folgenden Seiten einige der schönsten ---. --- Sie uns doch Ihre Meinung dazu …’

Seltsam, aber wenn ich versuche mit den Augen einzuverleiben, was ich grade in Buchstaben gebracht habe – es ist das Gleiche, wie auf der Internetseite; ich habe sie noch offen; aber wo ist der Sinn?

Ich spüre Verzweiflung.


Samstag, nacht

Es wird immer schlimmer. Nicht jetzt hat Anna, was ist sie?, mit dem Dings was anfangs lärmt zu mir gesprochen. Ich habe nichts verstanden, was sie gesprochen hat. Ich habe das Dings aufgehoert.
Sie sagt, dass ich zuviel Dings, das Flüssige aus den braunen Flaschen, in meinen Bauch gebracht habe und sie heute nicht mehr sprechen will.
Verdammt, wie heisst doch das gleich wieder, wenn was in den Mund und dann in den Bauch kommt?
Ich werde mich auf die weiche Fläche in einem Zimmer legen und die Augen zumachen; nur noch schnell alles … auf den Monitor bringen. Monitor – tolles Wort !


sonntag morgen

Ich fühle mich leer. Nicht viele Worte. Ich kann Vieles vom tag vor heute nicht … nicht im Kopf finden. Ich tue mich das Ding – wie war doch gleich der Name? – vor meinem Kopf bringen … irgendwie und alle Worte auf dem leuchtenden Ding verstehe ich auch nicht. Es sind so viele leere und nicht verstehbare Zeichen darauf. Ich finde auch das Wort für das leuchtende ding nicht mehr – ich weiss, dass ich vor heute am schluss das gemacht habe.

ich finde nur ‘tolles wort’ – nichts davor? wo sind die worte?

ich bin nicht verrückt ich bin nicht verrückt ich bin nicht verrückt wo sind die worte?

heute
nur eine und eine und eine braune flasche in mich getan. harte fläche in fenster zugemacht. will nicht aus haus raus durch fenster – was eigentlich? wie heissen das weiche und das weiche ding vorne im kopf? mit dem und dem tue ich.
ich tue besser und mach das ding … ach mist.


spaeter
schwierig ist ding. ich will machen. du weisst du helfen

hilfe nichts worte was ist ich hilfe


ich
ich

pdflssjfe
lksdkfe4n
ojgoijneroinlkhdflksahfg;okhasiufhwweiurhweiuuruiwebjhbe kmj nvlkjnjoeruopiuwewhr

 

Hallo Rolchen

ich tun finden... äh gut deine dings mit den vielen... äh dings
ich tun abgelacht haben tun.
Schöne Ideendings :thumbsup:

 

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