Osterfest
Es ist schön, daß der Mensch denken kann. Vor mir auf dem See wird ein Entenweibchen von zwei häßlichen, aber geilen Erpeln verfolgt. Das Weibchen ziert sich und die Kerle wollen ihr einen reindrücken.
Ich sitze am See im Biergarten, lasse das Bier in meinem Körper seine Wirkung entfalten. In der Theorie rutsche ich nachher ganz elegant unter den Tisch. In der Praxis schlägt man sich das Kinn an der Tischkante auf, knallt mit dem Hinterkopf auf die Bank und prellt sich den Kopf beim Aufstehen an der Unterseite des Tisches.
Um mich herum sitzt und spricht nur sächsischer Akzent. Es ist interessant, wie Männer und Frauen mit Halbwissen voreinander glänzen können.
Ich überlege gerade, ob ich so eine doofe Ente mit dem Bierglas treffen könnte. Angenommen, sie ist groß genug, etwa die Größe eines Schwans, ich würde auf knapp einen Meter verfehlen. Ich brauche ein neues Bier, die Treffsicherheit verbessert sich, ganz sicher.
Jetzt Ruderboot fahren. Oder Tretboot. Ich hätte eine Bugwelle ohne gleichen. Daß ich alle damit versenken würde, ist logisch.
Die Selbstüberschätzung im Suff ist grenzenlos.
Muß mich langsam um Nachschub kümmern. Das Leben bietet unendliche Möglichkeiten. Ich könnte zur nächsten Lokalität gehen und dort was trinken. Oder hier Nachschub holen. Gehen ist vermutlich nur noch schwanken. Ob die Wegfindung schon ausgeschaltet ist?
Es ist Ostern. Ostern bedeutet suchen und finden.