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Projektwoche: Montag

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24.08.2003
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Projektwoche: Montag

Die Frühschicht der Kochgruppe traf relativ pünktlich vor der Zeit ein. Selbstverständlich lief alles reibungslos, jedenfalls bis zu einem gewissen Zeitpunkt – und der war, als man sich über die Ferien ausgetauscht hatte und plötzlich registrierte, dass ja Kontrollprojektwoche war!
Als dann jedem eingefallen war, in welcher Gruppe er oder sie zu arbeiten hatte, lösten sich die Menschentrauben auf. Wie immer geschlossen und pünktlich träufelte die Frühschicht in kleinen Grüppchen in der Cafeteria ein. Sie wurde erwartet von unheimlich gut gelaunten Cafeteria-Müttern, die darauf warteten, die Arbeit delegieren zu können. Körbe voller Brötchen freuten sich darauf, aufgeschnitten und belegt zu werden, so die Cafeteria-Mütter. Die Frühschicht merkte nichts davon. Weder brachen die Brötchen in Begeisterungsschreie aus, noch versuchten sie wegzulaufen.
Während die Kaffeemaschine leise schlurgelte, vertrieb sich eine Abteilung der Frühschicht die Zeit damit, moderne Kunst in Form von Bananenmilch und Obstsalat zu schaffen. Deren Herstellung übertönte sogar die Entsetzensschreie des Mozarella, der sich, anders als die Brötchen, nicht darauf freute, aufgeschnitten zu werden.
Nachdem der Kaffee durchgelaufen und die Brötchenteller voll waren, passierte etwas Seltsames. Der Kaffee verdunstete. Bei den Brötchen kam es zu demselben Phänomen, das hier als „Schwund“ bezeichnet werden soll.
Nachdem die verschwundenen Nahrungsmittel aus der Reserve aufgefüllt wurden, kam es zu noch seltsameren Vorkommnissen. Die Kaffeemaschine verschluckte mehrere Tassen Wasser, sodass das Endprodukt weggeschüttet wurde – es war zu schwach und konnte sich noch nicht wehren. Langsam und zähflüssig kroch es auf die relative Sicherheit des Abflusses zu und rief Erinnerungen an „Findet Nemo“ wach.
Dann fielen plötzlich Angehörige feindlicher Truppen in die Cafeteria ein, die mit dem Ausruf „veni, vidi, vici“ die Auslagen plünderten. Sie hinterließen Geld und einen demoralisierten Leutnant F., der neue Mozarellabrötchen herstellen musste.
Als ihm, und damit uns, die Ressourcen ausgingen, traf die Spätschicht ein. Zu ihrer Pünktlichkeit wird an dieser Stelle nichts gesagt.
Die Arbeitssklaven wurden angekettet und dazu gezwungen, Gemüse zu putzen. Die Cafeteriamütter, die sich in der Zwischenzeit unbemerkt vermehrt hatten, mutierten zu Sklavenwächtern und machten jedem Sklaven Druck, der es wagte, einen Moment Pause zu machen. Kundschafterin und Protokollantin V. nutzte ihre Chance und floh während eines Toilettenganges in das türkische Cafe, wo sie sich mit zwei nicht namentlich genannten Kontrolleuren unterhielt. Nach etwa zehn Minuten wurde sie wieder eingefangen und angekettet.
Zwei unterdrückte Schüler produzierten Soße für den Salat, die hauptsächlich aus Pfeffer und Essig bestand. Mehrere Frauen schnitten Gemüse in kleine Stücke und machten Salat und Fluchtpläne, während auf der anderen Seite der Küche einige männliche Mitsklaven Teig für Lahmacun und Joghurtkuchen kneteten. Kundschafterin V. lief während der Zeit hin und her und versorgte die Arbeitenden mit wichtigen Ressourcen, wie zum Beispiel Wasser. Kollaborateur B., der von Anfang an mit dem Feind sympathisiert hatte, stand hinter der Kasse und verkaufte Nahrungsmittel, die so mit Drogen versetzt waren, dass sie ein Abhängigkeitsgefühl an die Cafeteria der Schule erzeugte, bei der es sich in Wirklichkeit um ein lebendiges Wesen handelte.
Gegen ein Uhr war das Mittagessen fertig. Nun mussten hundert Bestecke, Teller und Gläser in die alte Turnhalle getragen werden. Bei dieser Gelegenheit ergriff die Protokollantin die Flucht, sodass sie der Gehirnwäsche entging, die alle anderen Mitglieder ihrer Truppe zu freiwilligen Untergebenen der Cafeteria-Entität werden ließ.
Das Essen fand keinen besonders großen Anklang, da es kaum oder gar nicht gewürzt worden war. Dieses niederschmetternde Resultat war das Ergebnis der Beschäftigung unterbezahlter und unqualifizierter Arbeitskräfte, die zu unfähig waren, richtiges Essen herzustellen.
Um drei wurden die Sklaven erst durch Gehirnsonden so konditioniert, dass sie am nächsten Tag wiederkommen und freiwillig das Wesen Cafeteria umsorgen würden. Dann wurden sie aus Mangel an Arbeit in die Freiheit entlassen.

 

Hi Cherry,

egal in welcher Rubrik Du Dich versteckst, ich finde Dich.:D

Sei mir nicht böse, aber die Story wirkt so ein bischen wie ein Schnellschuss aus der großen Pause. Die Formulierungen sind zum Teil sehr stockend, was man von Dir eigentlich überhaupt nicht gewohnt ist.

Die Frühschicht betrat geschlossen die Cafeteria, das heißt, etwa in Abständen von zwei bis fünf Minuten und in kleinen Grüppchen

Vorschlag: In kleinen Grüppchen betrat die Frühschicht, wie immer geschlossen im Abstand von 2 bis 5 Minuten die Cafeteria.

Während die Kaffeemaschine leise schlurgelte, vertrieb sich eine Abteilung der Frühschicht die Zeit damit, moderne Kunst zu schaffen. Gemeint sind Obstsalat und Bananenmilch

Vorschlag: ... die Zeit damit moderne Kunst in Form von Obstsalat und Bananenmilch zu schaffen.

Ab der Mitte werden die Formulierungen besser und die Geschichte flüssiger.

nach der Überarbeitung solltest Du überlegen, ob die Story nicht in der Rubrik Satire besser aufgehoben wäre.

Gruß
dein alter ego

P.S. Besonders mag ich an Deinen Storys, dass Du nicht vor mir eine Kritik posten kannst. :rotfl:

 

hi jörg,

danke fuer die kritik :) du hast ganz recht, die geschichte war ein schnellschuss in der grossen pause. eventuell gebe ich sie sogar ab... oder ist das zu dreist? die leute an meiner schule sind so humorlos... *schnief*
im frunde wollte ich mich eigentlich nur auskotzen, wenn jemand etwas davon hatte, freue ich mich sehr!

glg, cherry

p.s.: mist!

 

Moin vita,

Im Wesentlichen schließe ich mich Jörg teilweise so gut fast ansatzweise beinahe komplett an.
Wir hatten damals in meiner Schulzeit (ja, jetzt klinge ich wieder alt und finde das toll) auch solche Projektwochen und da gab es immer eine Art Schülerzeitung, in der jede Gruppe einen kleinen Bericht verfassen durfte/mußte. Exakt daran hat mich dein Text vom Tonfall her erinnert.
Da ich mich in etwa in die Lage der Protokollantin hineinversetzen konnte, mußte ich an manchen Stellen schon schmunzeln. Leider gab es mir aber zuviele "Insidergags" die man wohl nur versteht, wenn man dabei gewesen ist (Brötchenschwund oder auch die Attribute wie zB "Kollaborateur B."). Aus dem Text kannst du bei einiger Überarbeitung bestimmt eine tolle Satire machen. Schreibe zB in der Ichform, das würde schon einiges ausmachen.

Gut gefallen hat mir der leicht ironische Stil (den du noch verstärken könntest) und der ein oder andere Gag. Leider merkt man wirklich, daß es ein Schnellschuß ist. Bastel noch ein wenig dran, da kann was draus werden.

gruß,
Apfel

PS: Was ich dich schon immer mal fragen wollte: warum eigentlich Cherry?
PPS: Auf jeden Fall abgeben! :D

 

gnoebel *kreisch* (mist, angewohnheit)

danke fuer deine kritik :) ich denke ueber aenderungen nach, auch ueber die ich-form, aber ich bin noch unentschlossen! ich muss die kritik am system hintergrunediger machen, fuerchte ich...
aber ueberarbeiten werde ich den text (jetzt, wo ich endlich ausgeschlafen bin, naja, vielleicht doch nicht)

vita

p.s.:das mit dem "cherry" ist ein fantasy-insider. pied piper hat irgendwann eine geschichte ueber ein altes volkslied geschrieben "die fremde", und ich meinte in meiner kritik "mach doch ne rahmenhandlung..."
die begann mit den worten "als vita noch klein war, und noch keine eigenen geschichten schrieb, besuchte sie immer ihre oma sofie auf dem holunderhof..."
das wurde dann als sahnehäubchen mit vita-kirsche bezeichnet :D

 

Hallo vita,

fand Deine Geschichte doch zu sehr einem `Report´ verhaftet.
Die Formulierungen:

Während die Kaffeemaschine leise schlurgelte
und

Mehrere Frauen schnitten Gemüse in kleine Stücke und machten Salat und Fluchtpläne,

sind ganz nett, aber es fehlt doch etwas an Dynamik oder etwas Überraschendem.

Tschüß... Woltochinon

 

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