Was ist neu

Räuber, Bären, eine Hexe

Mitglied
Beitritt
07.01.2004
Beiträge
63

Räuber, Bären, eine Hexe

In den Weiten wachsen Freunde in den dunkelsten Wäldern. Erkenne sie und deine Feinde. Dann wird deiner weiteren Reise nichts im Wege stehen.
Meide die befestigten Strassen, an deren Seiten sich Räuber ihr Brot verdienen und triffst du einen dieser Spießgesellen, schenke ihm alles was du besitzt. Versuche aber dein Leben für dich zu behalten. Dein Leben ist im Normalfall nur für Dich kostbar. Dies ist ein Vorteil, den dir niemand nehmen kann. Weise darauf aber nicht lachend hin. Sonst nimmt man es dir zum Spaß. Doch befolgst du meinen Rat und mühst dich durch das Dickicht des Waldes, sollte dir eigentlich kein Räuber über die Füße stolpern. Und den Räuberbehausungen, die im Wald liegen, kannst du ohne Mühe ausweichen, denn es ist laut da. Du verstehst; Wein, Weib und Gesang. Nicht das du auf den Gedanken kommst, sie würden dich mit offenen Armen empfangen, weil auch du ein lustiger Trinkbruder bist. Nein denk daran, dass du es nicht mit den gleichen Kameraden zu tun hast, die mit dir jeden Mittwoch im Klosterkeller Brandwein kippen. Keiner spielt hier Karten und niemand will wissen, was für Steuern jetzt wieder „in“ sind.
Mache einen großen Bogen um die hellerleuchteten und lauten Lager.
Vergiss nicht ein Tuch mitzunehmen, in das du die Nüsse, Pilze und Früchte wickeln kannst. Du brauchst kein Gasthaus. Der Wald bietet genug und ist gastfreundlicher als eine alte Witwe. Denk an Julia, die letztes Jahr ihren Hans verloren hat. Du weißt doch wie sie die Männer mit Kuchen voll stopft, wenn sie nur irgendwie als Gatte in Betracht kommen.
So ähnlich ist der Wald, aber er will dich nicht unter seine Fittiche bekommen. Der Wald ist ganz froh, wenn du ihn von der Tragelast befreist.
Und hast du gegessen und deine Augen fallen in ihre Wimperverankerungen lege dich nicht auf die Erde. Schnell kommt ein Bär vorbei und weg bist du. Vorher spürst du noch, wie du zerrissen wirst. Von diesem Gefühl, aufzuwachen und gleich wieder für immer einzuschlafen, hat noch niemand erzählt, aber du kannst es dir vorstellen mein lieber Freund. Gehe mir nicht Verschütt auf dieser Reise.
Schlafe auf den Bäumen. Nimm dir Zwirn und befestige deine Glieder an den Ästen. So ist ein herunterfallen nicht möglich und was unter deinem Baum für Tiere auf dein fallen gieren, kann dir egal sein. Du kannst lange Nasen machen und selbst ein Bär kann den Baum schütteln wie er will. Du fällst nicht, wenn du den Zwirn aus unserer Näherei nimmst.
Aber mein lieber Kamerad, achte darauf, dass du dich nicht des Nachts auf einen morschen Baum begibst. Einem, dem die Wurzeln schon zerfressen und dessen Äste bei jedem Windhauch ins Dickicht fliegen. Das kann verfänglich sein. Gerade wenn man das Beispiel mit dem Bär noch einmal rauskramt. Dann will ich dich mal sehen. Du machst eine lange Nase, steckst die Zunge raus und der Bär hat die Konsistenz des Baumholzes längst erschnuppert, lacht innerlich, öffnet das gewaltige Maul und schüttelt dich da rein. Außerdem fällt ein morscher Baum auch mal einfach so um und wenn da gerade Steine liegen, brichst du dir ein Bein und kommst nie wieder raus aus dem Wald.
Wenn du zwei Tage gegangen bist und auch noch lebst, musst du aufpassen, dass dies auch so bleibt.
Denn genau zu diesem Zeitpunkt, wenn du denn hurtig deinen Weg genommen hast, müsstest du dich in der Nähe der Hexe Klausatia befinden. Nun lache nicht, wir beide wissen, dass es keine Hexen gibt, aber weiß diese Frau es auch? Es muss etwas dran sein, an den Gerüchten und Verstümmelten die aus diesem Bereich des Waldes kommen. In unserer Klosterkörperflickerei sind schon viele Wanderer eingekehrt, die so schlimm zugerichtet wurden, dass wir sie gleich hinter der Kirche begraben konnten. Manche redeten in wahnsinnigen Blasen und ich habe mehr als einem die letzte Beichte abgenommen.
Deshalb warne ich dich vor dieser Frau. Ich hab keine Ahnung, was dieses Weib im Schilde führt, aber es wird nichts gutes sein. Meide ihren Blick, der dich gefangen nehmen kann. Komme ihr nicht zu nahe, ihre Ausdünstungen machen kirre. Versuche einfach nach zwei Tagen ein wenig leiser zu schleichen als sonst. Dann kommst du an dem Haus vorbei. Es gibt Wanderer, die es geschafft haben durch dieses Stück des Waldes zu kommen. Ohne die Hexe zu treffen. Vielleicht ist sie auch schon tot. Ich wünsche Dir, dass du es nicht herausfindest. Auf Räuber wirst du in dieser Gegend nicht stoßen. Viel zu viel Leute haben sie hier verlassen und es gibt eine Räubergeschichte, die sich mit dieser Hexe beschäftigt. Vielleicht sollte ich sie dir erzählen, damit du nicht übermütig wirst und dann etwas tust, das dich schneller zum lieben Gott bringt, als ein Bär, der dich vom Baum schüttelt.
Setz Dich auf den Boden mein lieber Freund. Ich will Dir erzählen:

Von Barkhut, der da im Jahre des Wolfes, hier in unseren Wäldern sein Unwesen trieb. Sein Gefolge war viel größer, als das des Frescha, der ja jetzt eher ruhig dahinraubt. Barkhut war ein großer Mann, an dem alle Gefahren abglitten. Bären? Kein Problem, die pustete er um oder er lief weg. Das weiß man heute nicht mehr genau. Seine Gefährten ehrten ihn wie einen Vater. Es gab keine Zwistigkeiten und wenn mal einem ein Bein brach, erdolchte ihn Barkhut selber. Das fand Anklang. Die Feste waren atemberaubend. Wurde auch nur eine Kutsche überfallen, feierten die Räuber zwei Wochen durch. Das war schon fast Gesetz und so kam es auch vor, dass die Händler der Stadt vor ihren richtigen Kutschen Alibikutschen durch den Wald sandten. Wurde aber schnell von Barkhut entdeckt und dann überfiel man jede zweite Kutsche. Frescha überfällt ja jetzt alles, was irgendwie nach Geld aussieht. Und das ich sagte, er raubt ruhiger, bezieht sich ja mehr auf die Gewalt, die ja wirklich nicht so vorzufinden ist, wie bei dem früheren Räuberhauptmann. Früher wurden ja noch alle vorgefundenen Menschen in Scheiben geschnitten und über Lagerfeuer gebraten. Was dadurch entstand war Opfergabe für die Bärengeister. Frescha kann kein Blut sehen.
Und so begab es sich, damals war die Hexe Klausatia noch nicht bekannt, dass die Räuberbande in dieses verfluchte Waldgebiet kam.
Die Geschichten berichten, dass sie sich da gleich ganz komisch gefühlt haben, weil die Kutschen die vorbeikamen alle unbemenscht waren und alle Güter noch an Bord waren. Die erste Zeit gefiel das natürlich. Auch wenn Barkhut ja gerne mal Menschen in Scheiben schnitt. Man hielt einfach die Pferde an, lud die Kisten von der Kutsche und schaute dann zu, wie die Pferde mitsamt der Kutsche verbrannten.
Irgendwann wurde es aber sehr abstrus, denn es kam eine Kutsche den Weg hinuntergefahren und eine Frau saß auf dem Kutschbock mit ihrer Peitsche. Sie lächelte und schaute Barkhut genau in die Augen. Wie der Blitz fuhr sie an den Räubern vorbei. Niemand der Mannen hatte es gewagt sich zu bewegen. Abends als dann alle am Lagerfeuer saßen, Barkhut kippte gerade Wein in seine Mundwüste, fingen alle an über diese Begebenheit zu reden. Einige meinten, es sei eine verrückte Frau aus einem Dorfe gewesen, von der sie schon gehört hätten. Andere wollten ihre glühenden Augen gesehen haben und die Hörner auf ihren Schultern, deren Spitzen aus kleinen Fledermäusen waren. Doch sie hatte niemand anderes als Barkhut höchst selbst angesehen und als dieser davon erzählen will, spürt er einen unglaublichen Schmerz in seinem linken Auge und die ganze Bande hört eine Art Knacken und aus der Augenhöhle fällt das Auge genau in den Weinbecher des Hauptmanns. Die ganze Menge kreischte wie verrückt. Manche kletterten auf die Bäume, von denen waren manche morsch und sie fielen auf kleine Steine und brachen sich die Gliedmaßen. Andere guckten auf einmal starr, befühlten sich ihre Augen, fanden alles ok und lächelten in die Richtung in der Barkhut nicht saß. Der Hauptmann selbst trank sein Auge aus, brannte sich die Augenhöhle mit einem brennenden Holzpflock unblutig und schrie „Auf die Pferde Leute“. Er wollte sein Auge rächen und da die Wagenspuren noch gut zu sehen waren, hatten sie auch eine Fährte zum verfolgen. Es dauerte nicht lange, da trafen sie auf ein dunkles Haus, das inmitten von Felsen stand. Man zündete kurzerhand das Haus an, Feuer war damals sehr „in“, und wartete auf die Frau, die herauskommen musste, aber sie kam nicht. Alles was passierte war, dass das Haus auf die Grundmauern herunterbrannte und das dann da ein Bett stand in dem eine Frau lag. In all dem Rauch konnten die Männer ein wenig nackte Haut erspähen. Hier streiten sich die Geschichtenerzähler. Manche meinen, dass man ein Stück Bein sah oder einen blanken Busen. Manche wollen sogar dass man nur ein Genital im Bett liegen sah. Auf jeden Fall waren die Räuber ja auch nicht aus Zucker und Salz und so näherten sie sich gierig dem Bett. Der erste der sich hineinstürzte, verwandelte sich in einen Goldtaler. Die Menge war verdutzt, schaute erst auf die nackte Frau, dann auf das Gold und waren nun gierig auf beides. Die Leute, die gierig auf Gold waren, fingen nun an, ihre Kameraden in das Bett zu stoßen und es klirrte und klirrte. Barkhut stieß den letzten seiner Mann in das Bett und versuchte dann all die Münzen in einem Betttuch zu seinem Pferd zu schaffen. Vorher hatte er natürlich versucht das Pferd in das Bett zu stürzen. Ging aber nicht.
Er hatte schon das zugebundene Betttuch in seinem Sattel verstaut, da fasste eine Hand nach seiner Schulter, er drehte sich um und verlor sein anderes Auge.
Irgendwie muss er blind weggekommen sein. Auch das Gold war ihm gelassen worden, aber so recht hatte er daran dann doch keine Freude, denn es waren seine Kameraden gewesen. Also musste es ausgegeben werden. Er kaufte sich einen Gasthof in Striptease, indem er zum Andenken an seine Kameraden Frauen tanzen ließ. Besucher hörten sich die Geschichte des Blinden an und jetzt ist er längst tot.

Nun wird dir sicher klar sein, dass Frescha und seine Leute sicher nicht in diesen Teil des Waldes ziehen. Auch wenn da Kutschen mit Reichtümern einsam die Straßen langkullern .
Sei also auf der Hut und benutze deine Augen sehr gut und genau. Jeder schwarze Schatten kann eine eigentümliche Frau bedeuten. Aber du bist gewarnt und das kann dir vielleicht das Leben retten.
Dreh dich nicht um, wenn Bärengeruch in der Luft liegt und gehe einfach jedem Lärm aus den Weg.
Dann nachdem du die dunklen Wälder verlassen hast und bei unseren Mitbrüdern, dass entliehene Buch eingeklagt hast, kannst du ja den anderen, den ungefährlichen Weg zurückkommen.
Viel Glück.

 

Hi Robert Zobel, schön, dich hier zu lesen.
Aber bevor ich näher auf den Text eingehe, mal Textzeugs... Nur so viel: Du hast noch einiges vor dir ;)

In den Weiten wachsen Freunde in den dunkelsten Wäldern
Wachsen die an den Bäumen?

Meide die befestigten Straßen, an deren Seiten sich Räuber ihr Brot verdienen, und triffst du einen dieser Spießgesellen, schenke ihm alles was du besitzt.
du bist kein Schweizer, also ein ß. Das Komma ist ein nettes Flusskomma, das liest sicheinfach besser mit.

Versuche aber, dein Leben für dich zu behalten.
Infinitiv mit zu wird abgetrennt

Keiner spielt hier Karten und niemand will wissen, was für Steuern jetzt wieder „in“ sind.
ist eigentlich ein Stilbruch

Vergiss nicht, ein Tuch mitzunehmen, in das du die Nüsse, Pilze und Früchte wickeln kannst.

Der Wald bietet genug und ist gastfreundlicher als eine alte Witwe.
eine würde ich durch so manche ersetzen

Du weißt doch, wie sie die Männer mit Kuchen voll stopft, wenn sie nur irgendwie als Gatte in Betracht kommen.
vollstopft zusammen

Und hast du gegessen, und deine Augen fallen in ihre Wimperverankerungen, lege dich nicht auf die Erde.
Was wohl Wimpernverankerungen sein mögen?

Von diesem Gefühl, aufzuwachen und gleich wieder für immer einzuschlafen, hat noch niemand erzählt, aber du kannst es dir vorstellen, mein lieber Freund.
Anreden werden immer abgetrennt


Gehe mir nicht verschütt auf dieser Reise.
klein

Nimm dir Zwirn und befestige deine Glieder an den Ästen
Zwirn ist bei mir so ein dünner Faden...

So ist ein Herunterfallen nicht möglich und was unter deinem Baum für Tiere auf dein Fallen gieren, kann dir egal sein.

Aber mein lieber Kamerad, achte darauf, dass du dich nicht des Nachts auf einen morschen Baum begibst. Einem, dem die Wurzeln schon zerfressen und dessen Äste bei jedem Windhauch ins Dickicht fliegen.
Fällt dir sicher selber auf

Außerdem fällt ein morscher Baum auch mal einfach so um, und wenn da gerade Steine liegen, brichst du dir ein Bein und kommst nie wieder raus aus dem Wald.
Flusskomma

Es muss etwas dran sein, an den Gerüchten und Verstümmelten die aus diesem Bereich des Waldes kommen.
An den Verstümmelten ist nichts dran, da ist irgendwas ab

Manche redeten in wahnsinnigen Blasen und ich habe mehr als einem die letzte Beichte abgenommen
Sprechblasen?

Ich hab keine Ahnung, was dieses Weib im Schilde führt, aber es wird nichts Gutes sein.
nichts hat eine Artikelfunktion, also das Gute groß

Versuche einfach, nach zwei Tagen ein wenig leiser zu schleichen als sonst

Es gibt Wanderer, die es geschafft haben, durch dieses Stück des Waldes zu kommen.
Infinitiv mit zu

Ich wünsche Dir, dass du es nicht herausfindest.
dir und du nach der neuen Rechtschreibung klein

Viel zu viele Leute haben sie hier verlassen und es gibt eine Räubergeschichte, die sich mit dieser Hexe beschäftigt.
Missverständlich, ich dachte, die Räuber wären verlassen worden

Vielleicht sollte ich sie dir erzählen, damit du nicht übermütig wirst und dann etwas tust, das dich schneller zum lieben Gott bringt, als ein Bär, der dich vom Baum schüttelt.
Komma vor als weg, vor Vergleichen steht kein Komma

Setz Dich auf den Boden, mein lieber Freund. Ich will dir erzählen:
Im zweiten Satz fehlt mMn was

Sein Gefolge war viel größer, als das des Frescha, der ja jetzt eher ruhig dahinraubt.
Komma weg vor als

Kein Problem, die pustete er um, oder er lief weg

Die Feste waren atemberaubend. Wurde auch nur eine Kutsche überfallen, feierten die Räuber zwei Wochen durch.
Wie konnten sie sich das leisten?

Was dadurch entstand, war Opfergabe für die Bärengeister.

Die Geschichten berichten, dass sie sich da gleich ganz komisch gefühlt haben, weil die Kutschen, die vorbeikamen, alle unbemenscht waren und alle Güter noch an Bord waren
Dopplung von Waren. Vorschlag: Unbemenscht=unbemannt

Man hielt einfach die Pferde an, lud die Kisten von der Kutsche und schaute dann zu, wie die Pferde mitsamt der Kutsche verbrannten.
verbrennen die, wenn man die Waren abläd?

Irgendwann wurde es aber sehr abstrus, denn es kam eine Kutsche den Weg hinuntergefahren und eine Frau saß auf dem Kutschbock mit ihrer Peitsche
Soweit ich weiß, sitzt man mit dem Hintern

Niemand der Mannen hatte es gewagt, sich zu bewegen.
Mannen = Männer, klingt einfach besser

es sei eine verrückte Frau aus einem Dorfe gewesen, von der sie schon gehört hätten.
Satzanfang groß. Wer redet hier?

Andere guckten auf einmal starr, befühlten sich ihre Augen, fanden alles ok und lächelten in die Richtung in der Barkhut nicht saß.
Ultra-Stilbruch

Der Hauptmann selbst trank sein Auge aus, brannte sich die Augenhöhle mit einem brennenden Holzpflock unblutig und schrie: „Auf die Pferde, Leute“.
Er brannte sie unblutig? Das klingt primitiv

Er wollte sein Auge rächen, und da die Wagenspuren noch gut zu sehen waren, hatten sie auch eine Fährte zum Verfolgen.

Man zündete kurzerhand das Haus an, Feuer war damals sehr „in“, und wartete auf die Frau, die herauskommen musste, aber sie kam nicht.
in ist wieder ein Stilbruch, das Haus würde ich durch ein Synonym ersetzen, weil es sonst eine Dopplung gibt

lles was passierte war, dass das Haus auf die Grundmauern herunterbrannte und das dann da ein Bett stand, in dem eine Frau lag.

Manche wollen sogar, dass man nur ein Genital im Bett liegen sah.
wollen gehört haben, wenn schon. liegen gesehen hatte, ist ja schon vorbei

Auf jeden Fall waren die Räuber ja auch nicht aus Zucker und Salz, und so näherten sie sich gierig dem Bett.

Der Erste, der sich hineinstürzte, verwandelte sich in einen Goldtaler.
Sütrzt er sich ins Bett?

Die Menge war verdutzt, schaute erst auf die nackte Frau, dann auf das Gold und waren nun gierig auf beides. Die Leute, die gierig auf Gold waren, fingen nun an, ihre Kameraden in das Bett zu stoßen, und es klirrte und klirrte.
Lässt sich sicher schöner formulieren

arkhut stieß den letzten seiner Mann in das Bett und versuchte dann all die Münzen in einem Betttuch zu seinem Pferd zu schaffen.
Das Bett häuft sich in den letzten paar Sätzen

Vorher hatte er natürlich versucht, das Pferd in das Bett zu stürzen. Ging aber nicht.
klingt unbeholfen

Irgendwie muss er blind weggekommen sein. Auch das Gold war ihm gelassen worden, aber so recht hatte er daran dann doch keine Freude, denn es waren seine Kameraden gewesen.
Kannst du besser

Er kaufte sich einen Gasthof in Striptease, indem er zum Andenken an seine Kameraden Frauen tanzen ließ. Besucher hörten sich die Geschichte des Blinden an und jetzt ist er längst tot.
Du redest trotzdem am Anfang des vorigen Absatzes im Präsenz von ihm

Auch, wenn da Kutschen mit Reichtümern einsam die Straßen langkullern .
Leertaste vor dem Punkt weg

Jeder schwarze Schatten kann eine eigentümliche Frau bedeuten.
Hat was von Hieroglyphen

Aber du bist gewarnt, und das kann dir vielleicht das Leben retten.
Flusskomma

Dreh dich nicht um, wenn Bärengeruch in der Luft liegt, und gehe einfach jedem Lärm aus den Weg.
gleichfalls

Dann, nachdem du die dunklen Wälder verlassen hast und bei unseren Mitbrüdern, dass entliehene Buch eingeklagt hast, kannst du ja den anderen, den ungefährlichen Weg zurückkommen.
Warum geht er dann erst durch den Wald?

So, jetzt zum Fazit. So Leid es mir tut, die Geschichte hat mir nicht gefallen. Offenbar handelt es sich bei dem Erzähler um einen Mönch - der sich jedoch nicht verhält wie einer. Er spricht mit jemandem, der einen dunklen Wald durchqueren will, um ein Buch einzuklagen, was man erst ganz am Ende erfährt - das ist nicht besonders geschickt, weil sich der Leser die ganze Zeit über fragt "aber warum will der überhaupt erst durch den Wald?"
Die Geschichte ist in Monologform gehalten. Das ist natürlich ein anerkanntes stilistisches Mittel, aber in diesem Fall ist es langweilig.
Ich würde dir raten, das Gewollt-Flapsige aus dem Text zu nehmen und besser auf die Umsetzung der Sprache zu achten. Du schaffst es an einigen Stellen beinahe, Atmosphäre aufzubauen, die gleich darauf aber wieder zerstört wird. Der Text kann stilistishc und inhaltlich noch einiges an Überarbeitung gebrauchen...

gruß
vita
:bounce:

 

Eine gruselige Räuberballade! :hmm:

Die Geschichte ist durchaus gut geschrieben mit einigen Ungenauigkeiten. Vita hat da ja Etliches herausgefunden ;)
Was mir noch aufgefallen ist: Im 2. Teil wechselst du einmal unmotiviert die Zeitform. Aus der Vergangenheit gerät der Erzähler in die Gegenwart. (Doch als dieser davon erzählen will, spürt er einen unglaublichen Schmerz)
Der Stil kommt auch mir zu uneinheitlich vor. Zum einen lässt du den Erzähler in einer angemessen altertümlichen Sprache reden. Das ist gut gelungen. Wir wissen ja auch nicht, ob es ein Mönch ist. Zum anderen streust du aber immer wieder diese flapsigen modernen Ausdrücke ein, die jede Atmosphäre zerstören.(Striptease, "in", ok, verschütt gehen, rauskramen).

Der Inhalt gefällt mir eigentlich gut. Eine wilde Räubergeschichte mit finsteren und makabren Elementen, recht fantasievoll.
Mit dem Schluss habe ich aber meine Probleme. Wieso soll er nicht gleich den ungefährlichen Weg nehmen?

Viele Grüße von Sturek

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom