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Schneeflöckchen, Wießrüschen

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05.10.2016
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Schneeflöckchen, Wießrüschen

Es war unser erstes Treffen. Wir kannten uns einige Zeit, fanden uns sympathisch. Dann eine Verabredung, wie es so kommt. Eine Kneipe am Freitagabend. In der Vorweihnachtszeit. Alle Tische sind besetzt. Wir drängen uns stehend in die Ecke und finden das ganz gemütlich, man redet dieses und jenes: Was machst du so, kennst du den? Ah, interessant. Ja, die Musik höre ich auch gern. Obwohl das nicht stimmt. Aber man will ja Wege offen lassen, sich nichts verbauen am Anfang. Lieber vorsichtig sein. Ich finde sein Lachen schön. Er wirft dabei den Kopf weit in den Nacken und beugt sich dann nach vorn und schüttelt ihn, als wollte er etwas aus den Haaren herausbeuteln. Ich krame dafür meine lustigsten Geschichten aus dem Gedächtnis.
Dann aus dem Lautsprecher dieses Lied: „Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du …“, und das schnürt mir sofort die Kehle zu, und die witzigen Storys, die Pointen, die ich geplant habe, lösen sich auf und ich sehe sie wieder vor mir, die verschmierten Wände und ich will nur noch raus. „Können wir gehen?“ Ich warte die Antwort nicht ab, ziehe meine Jacke an und dränge mich durch die Leute zum Ausgang. An irgendetwas bleibe ich hängen, vielleicht eine Weihnachtsdeko, ich schaue mich nicht um und reiße mich los. Nur an die frische Luft. Wie kommt das, dieses Lied in der Kneipe? Wahrscheinlich ein Weihnachtsscherz, wahrscheinlich ein sentimentaler Anfall des Wirts. Egal. Möglichst das nicht in den Ohren haben.

Er kommt aus der Kneipe und stellt sich neben mich. Dann fragt er: „Und was war das, bitte?“ Er klingt ernst, aber nicht beleidigt.
„Dieses Weihnachtszeug, das Geplüsche und Gesülze, die Rührseligkeit. Ich kann das nicht mehr hören.“
„Sieh das doch nicht so eng“, sagt er ruhig. „Das ist doch auch mal schön, sich reinhängen in den Christmas-Kitsch. Ich mag das. Lichterketten, Plätzchenduft, Zimt und Anis, hm, Stille Nacht.“ Und er argumentiert weiter und ist ein wirklich eloquenter Advokat für den Weihnachtscheiß, dass ich mich beruhige und ihm am liebsten beipflichten möchte: Ja, sprechen wir Weihnachten frei von aller Schuld, euer Ehren! Der Anwalt hat in sämtlichen Belangen Recht. Und jetzt schmücken wir gemeinsam den Baum! Ja, das würde ich gerne tun.
„Können wir ein wenig gehen?“, schlage ich vor, und er willigt ein und biegt seine Schulter kurz zu mir herüber, dass wir uns leicht berühren.
Wir schlendern durch die mittelalterlichen Straßenzüge der Innenstadt. An einer Fassade bleibe ich stehen. Der Sockelbereich ist frisch gestrichen. Die Weihnachtsbeleuchtung taucht den Hauptplatz, auf den wir zugehen, in ein fahles, gelbliches Licht.
„Schau“, meint er, „ist das nicht schön?“, und zeigt mit einer ausladenden Geste auf die Häuser am Platz, die ein Ensemble bilden, das man sich nicht weihnachtlicher vorstellen kann, wie aus einem Werbeprospekt. Er macht eine kurze Pause und sagt dann fast beiläufig: „Aber, das ist nicht alles, oder?“
„Ja. Also, nein. Das ist nicht alles“, fange ich an zu erzählen. „Ich habe letztes Jahr Syrer unterrichtet. Die aus der Traglufthalle. Es war in der Stunde vor Weihachten. Und da haben wir ‚Schneeflöckchen, Weißröckchen‘ gelesen.“
„Okay“, sagt er wieder ganz ruhig. „Interessant. Syrern hast du Schneeflöckchen gelehrt? Gute Pädagogik. Altdeutsches Liedgut. Intakte Gesinnung.“
„Ja, total bescheuert. Idiotisch“, sage ich peinlich berührt. „Ich weiß. Kein passendes Material für Leute, die nur zweieinhalb deutsche Wörter kennen: Deutschland, gut Land. Aber es war die Vorweihnachtsstunde und ich dachte mir: Machen wir traditionelle Weihnachten. Ich hab Stollen mitgebracht, und es war eine schöne Runde.“
„Wo habt ihr euch getroffen?“
„In der Stadtbücherei. Da gab es einen großen Rundtisch. Im Hintergrund Romane und Hörspiele in den Regalen, und wir daneben mit ersten Schritten in der deutschen Sprache. Im Neonlicht.“
„Hm, sehr romantisch“, sagt er.
„Ja, das war es wirklich“, sage ich. Und die Erinnerung an die letztjährigen Ereignisse wühlt mich auf: „Es war so eine Aufbruchsstimmung. Als hätten so viele darauf gewartet, endlich dieses hohle Gerede von Empathie, Großmut und Sozialdenken mit etwas Konkretem füllen zu können. Spenden für den örtlichen Kindergarten. Ja. Für Kinder im fernen Afrika. Dafür schon. Aber sonst alles sauber und quadratisch.“

Während wir langsam den Kirchberg hinter dem Stadtgraben hinaufgehen, erzähle ich von meinem Helferdienst. Dass viele redeten und wenige etwas taten. Und ich mich in der Pflicht fühlte. Dass ich mit den Flüchtlingen vertraut wurde im Lauf der Stunden. Mit Harun, Hilal und Zafer und den anderen, die zu den Stunden aus dem Camp in die Stadt kamen, um der tristen Atmosphäre dort zu entfliehen. Zafer, der als Schiffbauingenieur an die Ostsee wollte. Lang und schlaksig und immer zu Späßen aufgelegt. Oder Harun, der Wirtschaftsstudent, der so bescheiden und doch standesbewusst auftrat und mit seiner noblen Blässe fast zerbrechlich wirkte. Wenn er sich konzentrierte, neigte er den Kopf leicht zur Seite, kniff die Augen zusammen und spitze den Mund, als würde er lächeln. Als würde er alles Neue und Unbekannte ohne Angst in sich aufnehmen wollen.

Ich seufze kurz auf. Ihn habe ich vorhin deutlich gesehen. In der Bar. Im Schneegestöber hob er die Hand, vielleicht zum Abschied, vielleicht zum Gruß. Das Lied dudelte dazu. Im Hintergrund rote Parolen. Harun.
Er merkt es nicht.

Ich erzähle weiter von der Weihnachtsstunde, wie ich das Diminutiv an „Schneeflöckchen“ erklärte. Kompletter Unsinn. Viel zu kompliziert. Aber unterhaltsam. Am Ende sollte jeder als Ausspracheübung den Anfang lesen, was allen schwer fiel. So, wie Arabisch für uns kaum auszusprechen ist.
„Lakhma arabb hackma“, imitiert er den Tonfall mit kehliger Stimme. Und wir lachen kurz.
Dann erzähle ich weiter: „Und etliche haben dann das Gesicht so verzogen beim Sprechen: ‚Schnieflüchen, Weichruchen‘. Andere zwickten den Kopf in den Nacken und schoben die Kieferlade vor, so: ‚Schnüflüschen, Wießrüschen‘. Sie machten sich über die Schwierigkeit der Aussprache lustig und verarschten sich gegenseitig. Es war so heiter und unbeschwert.“
Er wirft wieder lachend seinen Kopf zurück und dann stößt er mit der Stirn gegen meinen Arm und hält ganz kurz inne, dass ich seine Haare ganz dicht vor Augen habe und seinen Duft wahrnehme. Ein guter Duft, den ich einatme. Während er den Kopf wieder hebt, sagt er mit einem milden, versöhnlichen Ton: „Ich finde das schön. Du hast sie jetzt nicht gerade unterfordert. Aber ihr hattet Spaß. Und du hast ihnen in der traurigen Situation Freude gegeben.“
„Ja“, bestätige ich. „Das war gut. Stimmt. Wir haben uns dann herzlich verabschiedet. Und dann war Weihnachtspause über Silvester.“

Wir sind auf dem Kirchberg angelangt. Von oben sieht man auf die Autobahn, die nahe am Stadtrand vorbeiführt. Hier ist es nie still. Das beständige Rauschen und Dröhnen wird wellenartig lauter und leiser, aber es verschwindet nicht. Ein heiliger Lärm. Ein kosmisches Rauschen. Es gibt hier keine Laternen und am Himmel kann man jetzt unzählige Sterne sehen.
„Irgendwie sieht sie aus, wie ein Ufo.“ Er deutet auf die Traglufthalle, die neben der Autobahn steht und die man im Halbdunkel erkennen kann.
Ich sage: „Ja, irgendwie waren sie auch von einem anderen Stern. Aber nach Neujahr war alles anders.“
„Wegen Köln.“
„Ja.“ Und jetzt habe ich die Schmierereien an den Wänden in der Innenstadt wieder ganz deutlich vor Augen: „Nein zum Asylantenheim“. „Haut ab“. “Verpisst euch, Assis“. „Hier keine Asylaten“.
Dazwischen die Weihnachtsseligkeit in den aufgetakelten Schaufenstern und duftender Glühwein.

„Ich kann mich gut erinnern“, sagt er. „Die Berichte über Köln. Dann ging es bei uns mit dem Parolengeschmiere los. War nicht das Fernsehen da?“
„Ja, stimmt. Wir haben damit eine traurige Berühmtheit erlangt. Aber die Polizei konnte nichts aufdecken. Man weiß nicht, wer das war.“

Wir lehnen uns an die Brüstung und unser Blick wechselt zwischen Autobahn und Sternenhimmel hin und her.
„Im Ort“, sage ich „haben die Leute die Köpfe zusammengesteckt, wenn Flüchtlinge vorbeigingen. Manche haben sie auch ganz offen attackiert. Und dann ganze Häuserzeilen voll mit den Sprüchen. Harun und die anderen kamen noch einmal in der Stunde nach Silvester. In ihren Augen konnte man lesen, dass etwas passiert war. Von den Ereignissen in Köln wussten sie nichts Genaues. Aber das veränderte Klima spürten sie. Sie waren ernst und eingeschüchtert. Von unserem Weihnachtsspaß war nichts mehr übrig.“

Ich sage nicht, dass ich im Unterricht das Bild von den antanzenden Männern auf der Domplatte in Köln nicht aus dem Kopf bekomme, die ihre Finger triumphierend in die Höhe halten, wie Trophäen, weil sie eben diese Finger gerade erfolgreich einer Passantin zwischen die Beine gesteckt haben, dicht an der Möse vorbei, und sie berauschen sich an dem Mösengeruch, der wahrscheinlich gar nicht da ist, aber sie riechen es trotzdem und halten sich eben diese Finger unter die Nase und saugen den Dunst wie ein Narkotikum ein. Dieses Bild habe ich im Kopf.

Ich sage: „Das war es dann irgendwie. Die Euphorie des Anfangs war dann vorbei.“
„Verstehe.“
„Ja, aber bei mir nicht. Ich habe es immer für richtig gehalten und tue das immer noch. Aber es gab so viele Stimmen, so viele Meinungen. Es war so konfus alles. Ich wurde als ‚Gutmensch‘ beschimpft. Als naiv und weltfremd.“
Er klopft mit seiner Hand aufmunternd auf meinen Rücken. Und ich stehe da und denke an meine Mutter, wie sie nach Neujahr die leicht verstaubten Christbaumkugeln vom Baum nimmt und in Schachteln packt. Und ich als Kind daneben und kann es nicht fassen, dass der Weihnachtszauber vorüber ist. Der Weihnachtszauber an Heiligabend, an dem ich mir immer wünschte, dass alles eins wäre und ich wünschte es so fest, dass es vielleicht sogar eins war. Aber jetzt war nichts mehr eins. Jetzt war da ein Riss, und die Teile, die der Riss trennte, passten nicht mehr zusammen.

Wir stehen noch eine Weile, hören dem Rauschen der Autobahn zu und gehen dann langsam und schweigend den Berg hinunter. Hinter den Fenstern blinken kitschige Lichterketten in allen möglichen Farben. Die Straßen sind menschenleer. Unter der Weihnachtsbeleuchtung verschwinden die Sterne am Himmel. An der Kreuzung vor dem Hauptplatz bleiben wir stehen.
„Sehen wir uns?“, fragt er und nimmt meine Hand und streicht mit der anderen darüber.
„Auf jeden Fall“, sage ich. „Und dann erzählst du.“
Im Gehen wendet er sich kurz um und ruft mir hinterher: “Ich hoffe, es schneit nicht.“

 
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Hallo Chutney,
besten Dank für Deine Zeit und schön, dass Dir die Geschichte gefallen hat. Ja, das kam schon öfter zur Sprache, dass der arme Bursche nur so ein Impulsaugust ist, damit sie erzählen kann. Das ist wirklich unfair und nicht in einer Balance. Ich hoffe, er nimmt es nicht allzu übel. Witzig, das Bild mit dem Rückenklopfen finde ich auch nicht so gelungen. Als hätte sie gehustet und er pumpert ihr mit der Faust auf den Rücken. Nicht so charmant. Stimmt, das widerspricht auch den vorsichtig-zärtlichen Annäherungen im Verlauf. Ja, die kurze Vision fällt raus. Ich dachte, es wäre sinnvoll, was einzubauen, um die Intensität der Beziehung zu Harun darzustellen. Aber das fällt aus dem Rahmen, klar. Das Zwischenatmen ist eine gute Idee!
Herzlich
rieger

Hallo Kanji,
besten Dank für Deinen Kommentar und schön, dass der Titel nicht Deine Erwartungen erfüllt hat. Ehrlich gesagt, ich finde den Titel tatsächlich auch nicht so toll, eigentlich sogar ein wenig blöd. Aber irgendwie war das der Arbeitstitel und dann ist er stehengeblieben. Aber auch dafür sollte man mehr Akribie aufwenden. Danke für den Tipp!
Herzlich
rieger

 

Hallo rieger

Weihnachtsstimmung in Verbindung mit dem Flüchtlings-Thema. Klug gewählt und anspielungsreich. Grundsätzlich mag ich ja tendenziöse Geschichten nicht, darin werden meist News abgehakt, die man eine Weile im Kopf behält und am Ende bleibt man doch an der Oberfläche. Dem entgehst du, weil du den Text geschickt anlegst, bei den Figuren bleibst und gar nicht erst der Versuchung erliegst, meinetwegen Köln oder einen Angriff auf ein Flüchtlingsheim zu inszenieren. Dennoch ist mir die Geschichte zu kurz, das Ende zu sehr ausgeblendet, dem Leser überlassen. Da müsstest du tiefer einsteigen, glaube ich.

Du verwendest kurze Sätze, einige Ellipsen, öffnest dadurch das Gedankenfenster. Der Stil passt auf jeden Fall gut zum Sujet, verführt aber zum Unklaren, Vagen. Das ist an manchen Stellen so. Ich würde mir wünschen, du machst mehr daraus, erweiterst den Text. Da kann ein guter Text draus werden.

Paar Stellen:

Ich krame dafür meine lustigsten Geschichten aus dem Gedächtnis.
welche denn? Besser wäre es, eine davon wenigstens anzudeuten

Möglichst das nicht in den Ohren haben.
lies den Satz mal, der klingt merkwürdig.

Wenn er sich konzentrierte, neigte er den Kopf leicht zur Seite, kniff die Augen zusammen und spitze den Mund, als würde er lächeln. Als würde er alles Neue und Unbekannte ohne Angst in sich aufnehmen wollen.
super beobachtet, gefällt mir:Pfeif:

Am Ende sollte jeder als Ausspracheübung den Anfang lesen, was allen schwer fiel. So, wie Arabisch für uns kaum auszusprechen ist.
das ist sehr plakativ

verarschten sich gegenseitig.
passt nicht in den bisherigen Sprachduktus

Das beständige Rauschen und Dröhnen wird wellenartig lauter und leiser, aber es verschwindet nicht. Ein heiliger Lärm. Ein kosmisches Rauschen.
schön, bis auf den heiligen Lärm

weil sie eben diese Finger gerade erfolgreich einer Passantin zwischen die Beine gesteckt haben, dicht an der Möse vorbei, und sie berauschen sich an dem Mösengeruch, der wahrscheinlich gar nicht da ist, aber sie riechen es trotzdem und halten sich eben diese Finger unter die Nase und saugen den Dunst wie ein Narkotikum ein.
ist mir zu viel Möse, ohnehin ein extrem hässliches Wort

Ich geh heut noch auf den Weihnachtsmarkt :Pfeif:

viele Grüße
Isegrims

 

Hallo Rieger,

nach dem Lesen der Geschichte denke ich darüber nach, welche Anforderungen ich an den Plot einer Kurzgeschichte stelle. In dieser Geschichte passiert nicht viel, was kein Problem ist, solange man sich mit Bedeutungsfragen herumschlagen könnte. Aber ich sehe nicht so richtig, welcher tiefere Sinn in der ganzen Sache stecken könnte, außer dem, der von den Protagonisten besprochen wird:

Dass es eine frustrierende Tatsache ist, wie stark Realität von den Mustern abweicht, die wir zur geistigen Orientierung anlegen. Nicht immer sind behinderte Menschen nette Leute. Nicht immer sind Indianer Naturschützer. Nicht immer sind Kriegsflüchtlinge edel und gut.

Sicher ist es ein Drama, dass eine Minderheit von Flüchtlingen, die sich asozial und chauvinistisch verhält, die Mehrheit in Verruf bringt. Möglich ist das nur, weil auf der anderen Seite eine gewisse Beschränktheit herrscht und die Unfähigkeit zu verstehen und zu differenzieren: Auf einmal sind Flüchtlinge grundsätzlich Vergewaltiger, Sozialschmarotzer usw. Das alles ist hinlänglich bekannt, und ich sehe nicht, dass Deine Geschichte diesem Dilemma etwas Neues abgewinnen kann.

Ich finde das alles ganz gut geschrieben, aber eben ein bisschen belanglos, weil so oder ähnlich schon x-mal gehört. Ich finde, der Konflikt ist zu läppisch. Die Erzählerin assoziiert Weihnachten mit ihrer Sozialarbeit mit den Flüchtlingen und die wiederum mit den Ereignissen in der Kölner-Sylvesternacht. Warum eigentlich? Weil die Flüchtlinge doch eigentlich brav und dankbar sein müssten, nachdem wir uns so gut um sie gekümmert haben? Weil unsere Frauen es besser verdienen? Weil die Mösengrabscher es dem Rest ihrer Landsleute vermiesen?

Worunter leidet die Erzählerin so sehr, dass es beinahe traumatische Ausmaße hat? Das ist mir nicht klar.

Ich finde die Diskussion über die angeblichen und tatsächlichen Verfehlungen der Flüchtlinge hoch problematisch. Jeder, der die Verhältnisse kennt, aus denen viele Menschen in Syrien und Afghanistan geflohen sind und die Verhältnisse der Unterbringungen hier (oftmals) fragt sich, wie lange es dauern wird, bis die Leute durchdrehen. Glauben wir, die Syrer sind das edelste Volk der Welt, die kommen unter diesen Umständen hier her und leiden wochen-, monate- und jahrelang ohne mit der Wimper zu zucken ohne auszurasten? Was erwarten wir, wie Menschen, die so leben sich verhalten?

Naja, das wäre eine längere Diskussion. Ich finde Deinen Stil gut. Ich mag das Zurückhaltende und Nachdenkliche. Dennoch ist mir das Ganze zu konfliktarm, zu wenig in die Tiefe gehend, zu viel momentane Stimmung ohne tiefe Emotion. Warum gibst Du der Erzählerin nicht einen echten Konflikt? Sagen wir, sie wurde vergewaltigt, von einem Menschen, dem sie eigentlich helfen wollte. Das ist sicher traumatisierend. Das stellt Grundüberzeugungen in Frage. Da kann ein ganzes Weltbild kippen. Aber vielleicht ist Dir das zu extrem.

Gruß Achillus

 

Hallo rieger

Inhaltlich wurde schon einiges gesagt, man kann geteilter Meinung sein, ob die Reaktion der Prota plausibel ist oder nicht. Ich konzentriere mich im Folgenden vor allem auf den Aufbau des Textes.

Zunächst: Der erste Abschnitt ist erstklassig, da hat die Sprache einerseits einen sehr guten Rhythmus, andererseits ist das inhaltlich sehr schwebend, ich habe mich auf eine feine Beziehungsgeschichte gefreut, war schon gespannt, wie die zueinander finden oder auch nicht. Echt, ich kanns nicht so ganz erklären, aber für mich ist das bisher DER Einstieg in dieser Challenge.

Aber dann musste ich feststellen, dass hier nur ein Rahmen aufgespannt wird für eine andere Geschichte, die vollständig im Dialog abgewickelt wird. Und dann ist es noch so, dass die Erzählerin hier die treibende Kraft ist und die Geschichte in der Geschichte erzählt. Der Vorteil dieser Erzählperspektive erschliesst sich mir nicht, deine Überlegungen hierzu würden mich interessieren. Ich habe mich auf jeden Fall gefragt, weshalb die Erzählerin mir die Geschichte nicht direkt erzählt, oder die Geschichte aus der Perspektive des Mannes geschildert wird: Ich lernte diese Frau kennen und die hat mir folgende Geschichte erzählt ...
In dieser Form wird der Inhalt vollständig über den Dialog transportiert und das führt dann meines Erachtens fast notwendig dazu, dass diese Dialoge wenig elegant daherkommen, denn da muss ja die ganze Geschichte rein.

Wenn mir jemand diesen Text erzählen würde, dann würde ich ihn wahrscheinlich irgendwann unterbrechen und sagen, hey, erzähl doch zuerst mal die Sache mit Weihnachten und Silvester und danach, wie der Typ reagiert hat, als das alles wieder hochkam.

Wenn Rahmen und Geschichte stärker miteinander verbunden wären, hätte ich die Erzählsituation sicherlich besser annehmen können.

Sprachlich hast du unglaublich viel drauf, Erzählton, Satzrhythmik, Vokabular. Das ist seit deinem Debut offensichtlich. Diese Fähigkeiten können sich hier aber im Korsett, in das du die Geschichte eingespannt hast, nicht enfalten, so mein subjektiver Eindruck.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 
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Hallo Isegrims,
vielen Dank für Deine textlichen Hinweise, die ich gut nachvollziehen kann. Über die Problematik der Form ist ja schon einiges geschrieben worden. Dein Weihnachtsmarktbesuch war hoffentlich stimmungsvoll!
Herzlich
rieger


Hallo Achillus,
ein Konflikt, wie Du ihn am Ende beschreibst, erfordert wohl einen anderen Text. Es haben sich jetzt verschiedene Lesarten rausgebildet. Von o.k., das funktioniert halbwegs bis putzig-nettes Geschichtchen, das keine wirkliche Handlungsmotivation aufweist. Überdies lehrstück- und staffagenhaft. Das kann man alles nicht von der Hand weisen und wird aber auch recht unterschiedlich rezipiert. Ich denke, soweit ich überhaupt eine Intention hatte, soll es darstellen, dass allein der Kontakt mit der Problematik und die mediale Vermittlung ein Weltbild ins Wanken bringen kann. Von einer hypersensiblen Protagonistin muss man dann allerdings ausgehen.
Besten Dank für Deine Zeit und den Kommentar!
Herzlich
rieger

Hallo Peeperkorn,
besten Dank auch Dir für Deinen ehrlichen Kommentar. Ich gehe gerne auf Dein Interesse zur Wahl der Perspektive ein. Die Sache ist, denke ich, dass ich einfach experimentiere und schaue, was herauskommt, ohne genau zu überlegen. Riders on the storm war meine erste Geschichte und sie war einfach da. Sie war im Kopf und ich habe sie hingeschrieben. Bei der Sängergeschichte war es ebenso, obwohl es sprachlich wegen dem antiquierten Tonfall mehr Arbeit war. Bei dem jetzigen Text wollte ich die Szenerie aus der Perspektive einer Frau sehen, einfach, weil mich das interessierte und dann war eben der Anfang in der Kneipe da und ein nächtlicher Spaziergang. Der Inhalt aber, und da krankt es vielleicht, ist aus der persönlichen Erfahrung gewachsen. Mich treibt das Thema durch den persönlichen Kontakt herum und da habe ich dann vielleicht die Story auch ein wenig missbraucht, um das zu formen. Jetzt kommt also durch Deine Betrachtung eine dritte Spielart hinzu, die ich auch interessant finde und die den Erzähler dann vielleicht als zu sehr involviert entlarvt: 1. Ja, geht, 2. Nö, zu harmlos, 3. Konstruktion funktioniert nicht. Das finde ich wirklich erstaunlich und aufschlussreich und ist für mich auch der eigentliche Wert der Veranstaltung, muss ich sagen.
Beste Grüße
rieger

 

Hallo rieger,

Deine Geschichte hat mir gut gefallen. Ich habe gesehen, dass Du aufgrund der bisherigen Kommentare auch schon einiges geändert hast. Deine Erzählweise ist ruhig und stellenweise produzierst Du starke Bilder in meinem Kopf, was mir gut gefällt.

Was mir aber dann doch nicht so gut gefallen hat, ist die Vermengungen von zwei Geschichten. Mein Problem ist, dass ich mich gerne auf ein Thema einlassen möchte, also entweder auf eine Liebesgeschichte oder die Flüchtlingsproblematik oder Stimmungsproblematik, die durch die aktuellen Ereignisse sicherlich nicht einfacher geworden ist.

Was ich zum Beispiel stärker fände, wenn die Verunsicherung der Protagonistin sich auf die sich anbahnende Liebesgeschichte auswirken würde und zwar auf der Gefühlebene.

Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Gelesen habe ich sie sehr gerne.

Gruß Geschichtenwerker

 

Hallo Geschichtenwerker,
besten Dank für Dein aufmerksames Lesen von Kommentaren und Text. Ja, die Geschichte bahnt eine Beziehungskiste an, fährt dann aber scharf, für manche zu scharf in die Kurve, dass man rausfliegen kann und die beiden Ebenen finden vielleicht ein wenig im Subtext zueinander. Eine stärkere Wirkung hätte es aber sicher, wenn das mehr verbunden wäre. Das wäre ein interessantes Projekt, in dem die männliche Figur auch mehr Kontur gewinnen könnte.
Weiter oben habe ich schon mal geschrieben, dass es wohl mehrere Lesarten für die Geschichte gibt. Du hast nochmal explizit die Zweispuren-Problematik angesprochen und das ist sicher ein wesentlicher Kern der Textkritik. Dank dafür! Und das "sehr gerne" freut mich natürlich weihnachtlich.
Herzlich und frohe Festtage
rieger

 
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Hallo Rieger, nachdem ich mich in deinen Sänger verliebt habe, mag ich nun doch etwas zu deiner Geschichte schreiben.

Ich hatte mich von deiner Geschichte ferngehalten, natürlich sie gelesen, aber eben nicht kommentiert, weil mir das Thema an die Nieren geht.
Ich will das kurz skizzieren, sonst kann man das nicht verstehen: Eine Horde marodierender Jugendlicher führt sich auf wie Sau und kaum passiert das, überdenkt jeder in Deutschland den Umgang mit Geflüchteten. Wieso eigentlich? Woher kommt dieser Automatismus? Den hat man doch auch nicht drauf, wenn in einem Bierzelt ein Haufen grölender Burschen aus Goggelheimschießmichtot sich unflätig und widerlich benimmt. Muss man jetzt den Umgang mit Goggelheimschießmichtötern überdenken?
Für mich ist es überdeutlich. Zu diesem Automatismus kann man nur kommen, wenn das Urteil den Flüchtenden gegenüber von vornherein feststand. Die sind eben als Strom zu fassen, als Last, als Fremdkörper, dem man mit Misstrauen zu begegnen hat, weil sie keinen deutschen Pass und dazu auch noch das falsche Aussehen haben.
Für die Gründe, weshalb es diese Geflüchteten gibt und was die Politik der USA, Deutschlands, der Türkei usw. damit zu tun hat, bleibt da kein Gedanke.
Ansonsten, was einige Hintergründe zu dem Leben Geflüchteter betrifft, hat Achillus aus meiner Sicht eine Menge Richtiges gesagt.

Aber ich will das nicht zu weit ausführen, inhaltlich habe ich aber genau dadurch auch ein Problem.

Ich sehe die Intention deines Textes so, dass du in der Parallelgeschichte dieses Spazierganges und Kennenlernens die Verunsicherung einer jungen Frau zeigen willst, die nach wie vor zu ihrer Arbeit mit Flüchtlingen steht, aber durch die Ereignisse in Köln erschüttert ist, sich in ihrer Identität als Frau angegriffen sieht.
Jetzt mein persönliches Problem: Dass sie durch die allgemeine Stimmung aus der Bahn gerät, sich vor der Aburteilung als Gutmensch gruselt, an dem Fest Weihnachten die Verlogenheit erkennt, bei dem einerseits ein geflüchtetes Paar mit einem Baby zu einem Fest der Nächstenliebe hochstiliert wird, was andererseits in üppigem Kontrast steht zu dem realen Umgang mit Flüchtenden, das alles kann ich ein Stückchen weit nachvollziehen; obwohl das im Text leider eher behauptet wird, als deutlich gezeigt.
Dass sie aber in ihrem Unterricht das Bild der antanzenden Männer nicht mehr aus dem Kopf kriegt, zeigt mir auch, dass sie selbst ein ziemlich typisches Beispiel, ach was, Abziehbild dieser Öffentlichkeit nach Köln ist. Waren Harun und Co in Köln? Haben sie sich scheiße benommen? Also.
Das alles hat aber mehr mit mir zu tun als mit dir als Autorin - mir ist das Thema einfach mittlerweile zu übel, man wird zu schnell angefeindet, wenn man eine andere Stellung vertritt, als die Mehrheit.
Dafür kannst du als Autorin wie gesagt nichts, du wolltest einen bestimmten Menschen zeichnen in seiner Not, aber das war eben auch der Grund, weshalb ich deinen Text nicht kommentieren wollte. Mir persönlich schnüren die Übergänge, die es dazu gibt, den Hals zu.

Tja, jetzt hab ich es doch gemacht, und ich hoffe, du kannst diese Meinung für dich einordnen.

Wenn ich von diesem persönlichen Unbehagen gänzlich absehe, das kriegt man ja hin, wenn man will, und sich rein auf die Geschichtenebene stellt, hab ich natürlich auch ein feedback zum Handwerklichen, zum plot und zur Struktur deiner Geschichte.


Konflikt und plot:
Der Konflikt ist da. Sie leidet an dem Missverhältnis zwischen öffentlicher Stimmung und ihrem eigenen Zweifel - andererseits an ihrem Wissen, dass ihre Arbeit mit den Flüchtlingen eigentlich etwas Wertvolles ist.
Es gibt Stellen, da finde ich das auch gut gemacht, gerade die Stelle, wenn sie im Unterricht die Szene mit den Männern vor sich sieht. Aber insgesamt ist in der Geschichte der Konflikt nur benannt, er ist nicht ausgearbeitet, er wird von ihr im Gespräch nur erzählt. Die Stelle mit Silvester ist auch ein inneres Bild. Ich erkenne bei ihr kein Ziel, das für mich begreiflich würde, an dem sie scheitert, oder auf dem sie ein Stück vorankommt. Ich sehe auch kein vorher-nachher, keine Aktionen ihrerseits, diesen Konflikt für sich zu lösen. Oder ein Ziel zu erreichen.
Dadurch bleibt das Geschehen eher auf der Oberfläche.
Ich will nicht sagen, dass man die eigentliche Handlung nicht in einen solchen Freundfindungsrahmen und in eine solche Gesprächssituation einbauen kann, dazu kenne ich mich zu wenig aus, aber momentan geht es aus meiner Sicht einfach zu wenig in die Tiefe. Die Handlungsteile werden angerissen und bis auf wenige Stellen bleiben sie halt noch flach.
Leider hat die Gesprächssituation auch Einfluss auf den Dialog der beiden. Da hat man oft das Gefühl, der Autor spricht, und nicht die Figur der Icherzählerin. Köln und was sich danach abspielte, sowohl in Ortschaften als auch in der Presse, dürfte bekannt genug sein, da musst du nicht so genau sein.


Stil:
Wenn ich von manchen Dialogstellen absehe, finde ich deinen Stil toll. Das ist sehr stimmungsvoll und eigentlich gibts da nichts groß zu bekritteln, sondern zum Freuen.
Ein paar Details:

Schon der Beginn, wie du reingehst, das mag ich.

Es war unser erstes Treffen. Wir kannten uns einige Zeit, fanden uns sympathisch. Dann eine Verabredung, wie es so kommt. Eine Kneipe am Freitagabend. In der Vorweihnachtszeit. Alle Tische sind besetzt. Wir drängen uns stehend in die Ecke und finden das ganz gemütlich, man redet dieses und jenes: Was machst du so, kennst du den? Ah, interessant. Ja, die Musik höre ich auch gern. Obwohl das nicht stimmt. Aber man will ja Wege offen lassen, sich nichts verbauen am Anfang. Lieber vorsichtig sein.

Ich finde sein Lachen schön. Er wirft dabei den Kopf weit in den Nacken und beugt sich dann nach vorn und schüttelt ihn, als wollte er etwas aus den Haaren herausbeuteln. Ich krame dafür meine lustigsten Geschichten aus dem Gedächtnis.
schön
Genauso wie ihre Flucht danach. Hast du alles echt cool gemacht.


An irgendetwas bleibe ich hängen, vielleicht eine Weihnachtsdeko, ich schaue nicht um und reiße mich los.
mich fehlt. Oder?


„Und er argumentiert weiter und ist ein wirklich eloquenter Advokat für den Weihnachtscheiß, dass ich mich beruhige und ihm am liebsten beipflichten möchte: Ja, sprechen wir Weihnachten frei von aller Schuld, euer Ehren! Der Anwalt hat in sämtlichen Belangen Recht. Und jetzt schmücken wir gemeinsam den Baum! Ja, das würde ich gerne tun.
Ihr Unmut entzündet sich an dem Lied, weil sie das mit den Schülern zusammen geübt hat. Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit, dieses Ideal Weihnachten (flüchtendes Paar) vielleicht hier oder an anderer Stelle reinzubringen, damit es halt so ein bisschen stärker rauskommt, weshalb sie bei Weihnachten das Kotzen kriegt. Ich weiß selbst nicht, ob das eine gute Idee ist, aber vielleicht lohnt es sich ja doch, darüber nachzudenken.

„O.k.“, sagt er wieder ganz ruhig. „Interessant. Syrern hast du Schneeflöckchen gelehrt? Gute Pädagogik. Altdeutsches Liedgut. Intakte Gesinnung.“ Dabei zieht er die Mundwinkel anerkennend nach unten.
Anbei: Würd okay schreiben. Find ich hübscher.
Ansonsten, hmm, da bin ich verunsichert. Meint der das wirklich ernst? Gibt hier einen Widerspruch für mich zwischen Inhalt und der Anerkennung. Sein Spruch kommt mir eher ironisch vor und fände ich auch besser. Ernst gemeint passt das nicht zu dem Mann. Wenn du ihn ironisch wirken lassen wolltest, kommt das nicht richtig raus. Dann verzieht man den Mund nicht anerkennend.


Mit Harun, Hilal und Zafer und den anderen, die zu den Stunden aus dem Camp in die Stadt gegangen kamen, um der tristen Atmosphäre dort zu entfliehen.
gegangen - pff, ich würde es durch "kamen" ersetzen. Aber frag mich bitte nicht , warum.


Ich seufze kurz auf. Ihn habe ich vorhin deutlich gesehen. In der Bar. Im Schneegestöber hob er die Hand, vielleicht zum Abschied, vielleicht zum Gruß. Das Lied dudelte dazu. Im Hintergrund rote Parolen. Harun.
Er merkt es nicht.
Wer merkt was nicht?


Ich erzähle weiter von der Weihnachtsstunde, wie ich das Diminutiv an „Schneeflöckchen“ erklärte. Kompletter Unsinn. Viel zu kompliziert. Aber unterhaltsam. Am Ende sollte jeder als Ausspracheübung den Anfang lesen, was allen schwer fiel.
Die armen Kerle. :D


Er wirft wieder lachend seinen Kopf zurück und dann nach vorn und stößt damit gegen meinen Arm und hält ganz kurz inne, dass ich seine Haare ganz dicht vor Augen habe und seinen Duft wahrnehme. Ein guter Duft, den ich einatme.
Dass man beim Lachen den Kopf zurückwirft, klar, das stimmt, aber dass man ihn auch wieder nach vorne wirft, kann ich nicht nachvollziehen. Ich finds an der Stelle auch nicht so gut beschrieben, ich glaub ich würd das einfach durch dann ersetzen und statt "damit" "mit der Stirne" oder so.

Ach anbei mal schnell, es ist eine Selbstverständlichkeit eigentlich, aber wenn man sich noch nicht gut kennt, sag ich es doch immer ganz gerne dazu. Alle Anmerkungen und erst recht die Vorschläge sind lediglich aus meiner Sicht, was du gebracuhen kannst, schnappst du dir, den Rest kippst du alten Weihnachtsbäumen hinterher.


„Ich kann mich gut erinnern“, sagt er. „Die Berichte über Köln ein paar Tage nach Neujahr. Die Übergriffe, das Begrabschen. Dann ging es bei uns mit dem Parolengeschmiere los. War nicht das Fernsehen da?“
„Ja, stimmt. Das Ausmaß war auch spektakulär. Wir haben damit eine traurige Berühmtheit erlangt. Aber die Polizei konnte nichts aufdecken. Man weiß nicht, wer das war.“
Da spricht mir zu sehr die Autorin, das empfinde ich zu erklärend. Zu lang auch. Was sich in Köln abgespielt hat, weiß doch jeder, wieso wiederholt es der Mann? Ich habbe alles, was man amS streichen könnte, schwarz markiert.


Und dann geht es mir zu schnell, jetzt hast du mit ihrem inneren Bild doch erst mal den zweiten Teil ihres Konflikts auftauchen lassen, und dann schließt du gleich. Sie muss es ja innerlich nicht weiter groß austragen, aber dieser Aspekt des Konflikts, vielleicht könnte man den etwas intensivieren?


Ich sage: „Das war es dann irgendwie. Die Euphorie des Anfangs war dann vorbei.“
Finde ich gut in dieser Scheinnüchternheit. Ist ja nur eine äußerliche Zusammenfassung, in ihrem Innern kann es brodeln. Steht ja in einem guten Widerspruch zu dem sehr intensiven Bild der Silvesternacht, das sie ihm logischerweise nicht erzählt.


„Verstehe.“
„Ja, aber bei mir nicht. Ich habe es immer für richtig gehalten und tue das immer noch. Aber es gab so viele Stimmen, so viele Meinungen. Es war so konfus alles. Ich wurde als ‚Gutmensch‘ beschimpft. Als naiv und weltfremd.“
Sehr erklärend auch. Hätte mir besser gefallen, sie würde hier von jemandem erzählen, der ein Freund war oder so, oder der Metzger, und ihr fällt auch dazu eine kurze Szene ein. Das handelst das so kurz ab. Man kann dadurch gar nicht verstehen, wie sehr sie in ihrem normalen Leben auch tangiert wird durch die Tatsache, dass man zum Feind wird, nur weil man jemandem geholfen hat. Das erschüttert einen doch. Von der spür ich hier aber nichts.


Und ich stehe da und denke an meine Mutter, wie sie nach Neujahr die leicht verstaubten Christbaumkugeln vom Baum nimmt und in Schachteln packt. Und ich als Kind daneben und kann es nicht fassen, dass der Weihnachtszauber vorüber ist. Der Weihnachtszauber an Heiligabend, an dem ich mir immer wünschte, dass alles eins wäre und ich wünschte es so fest, dass es vielleicht sogar eins war. Aber jetzt war es nicht mehr eins. Jetzt war da ein deutlicher Riss, und die Teile, die der Riss trennte, passten für mich nicht mehr zusammen.
Hier finde ich es wieder gut. Toll gezeigt, toll geschrieben.
Die Streichungen sind Vorschläge, z. T. habe ich das rausgenommen, weil ich fand, du störts dir die Wucht deiner eigenen Aussage durch das Blähende.
Man hätte auch einfach nur schreiben können: ... vielleicht sogar eins war. Aber jetzt war nichts mehr eins. Nichts passte mehr zusammen.


Ich habe den Text nicht wirklich gerne gelesen, aber das liegt an mir und meinem Geschmack.
Und - das muss man mal laut sagen - er ist gut geschrieben. Und letztendlich hat es mir dann doch Spaß gemacht, meine Gedanken in Worte zu fassen.
Ich freu mich sehr auf weitere Geschichten von dir.
Viele Grüße von Novak

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Novak,
Mensch, so viel Arbeit steckst Du da rein und ich habe Deine Besprechung mehrmals gelesen, um sie ganz zu erfassen. Ich gehe auf die drei zentralen Punkte ein:
Grundsätzliche, aktuelle Problematik :
Der Eindruck der Generalverurteilung, der sich aus der Angriffspassage in Köln ergeben kann, ist mir im Nachhinein bewusst geworden. Ja, das könnte man ableiten und das ist durchaus problematisch. Insgesamt ist die Sache sehr vielschichtig und komplex, wie Du ja eben sagst, wenn man die Folgen der westlichen Politik der letzten 20 Jahre einbezieht und dieser Vielschichtigkeit wird der Text ganz sicher nicht gerecht. Was mich angleitet hat, aber für viele mit der Einführung in eine Beziehungssache nicht funktioniert, sind im Grunde Gedanken des Nobelpreisträgers Daniel Kahneman, der in seinem Buch "Schnelles Denken, langsames Denken" seine Forschungen zu Wahrnehmung und besonders zum Verhältnis von Illusion und Wahrheit dargestellt hat. Da lese ich auf Seite 71 den Satz: "Eine Vorstellung, die aktiviert wurde, ruft nicht einfach nur eine andere Vorstellung wach. Sie aktiviert viele Vorstellungen, die ihrerseits weitere Vorstellungen evozieren. ... Der größte Teil der Arbeit des assoziativen Denkens vollzieht sich lautlos, unterhalb der Bewusstseinsschwelle. Die Auffassung, dass wir nur beschränkten Zugang zum "Innenleben" unseres Geistes haben, ist schwer zu akzeptieren, weil es nicht unserem eigenen Erleben entspricht, aber sie ist trotzdem wahr: Wir wissen viel weniger über uns selbst, als wir zu wissen glauben." Genau diese Sichtweise wollte ich eigentlich transportieren, dass die Verunsicherung sich einstellt durch das Lostreten einer Assoziationskette, ohne dass ein kausaler Zusammenhang besteht. Aber das ist aus Deiner Sicht nicht gelungen und das bringt mich zum zweiten Punkt.
Erzählweise
Ich sehe mich erzählerisch wirklich am Anfang und habe bei meinem ersten Text Riders gar nicht verstanden, was eigentlich tell und show ist. Hatte ich nie gehört. Das war und ist zum Teil noch völlig fremdes Land für mich und wenn ich Deine aus dem Text gewählten Ausschnitte anschaue, meine ich es zu verstehen. Dass ein Bild stärker ist als eine Erklärung. Ja, das klingt eigentlich ganz einfach, aber ich muss das für mich regelrecht auseinanderklamüsern. Also, da hab ich noch Luft nach oben. Bei fremden Texten kann ich das, meine ich, leichter sehen. Bei eigenen weniger.
Sprachliche Vorschläge
Deine sprachlichen Vorschläge nehme ich gerne auf.
In der Summe also einen sehr herzlichen Dank für die Mühe, die Du Dir gemacht hast. Für meine Seite kann ich sagen, dass es so klärend ist, in den Kommentaren Dinge darzulegen. Und wenn ich es richtig verstanden habe, war das für Dich auch letzlich gewinnbringend.
Dann muss ich noch etwas klären, was mir etwas unangenehm ist: Ich habe mein Profil um das Geschlecht ergänzt, weil irgendwie wohl aus der weiblichen Erzählperspektive gefolgert wurde, dass es andersherum ist. Sorry, rieger ist männlich.
Sehr herzlich und frohe Weihnachten!
rieger

 

Hihi, lieber Herr Rieger, hab ich irgendwann "sie" gebraucht? Novak, du Dussel, das wolltest du doch vermeiden! Irgendwann beim Schreiben habe ich gemerkt dass ich für dich ein weibl. PP benutzt habe oder irgendwo Autorin schrieb, und habe es dann verändert, weil man ja gar nicht weiß, welches Geschlecht hinter einem Protagonisten stecken kann. :) Ist mir doch noch was durchgerutscht. Scheiße, wahrscheinlich eine ganze Menge sogar, wie ich mich kenne. Sorry dafür. Aber irgendwie kannst du das auch als ganz ganz großes Lob nehmen, weil dir die weibliche Perspektive dann verflucht gut gelungen ist.

Ich bin zum Beispiel wegen meines Namens umgedreht oft für einen Kerl gehalten worden. Ist ja eigentlich auch scheißegal, wenn man es streng nimmt. Ich hab es aber auch immer richtigstellen wollen. Irgendwie eine Frage der Identität.
Aber: Wenn weder Geschlecht noch Alter bekannt sind, hat man manchmal auch einen klaren Vorteil. Niemand wird sagen, hui diese Geschichte über den älteren Herren hast du geschrieben, obwohl du 15 bist und weiblich, und dir aufgrunddessen gleich mal fünfzig Perspektivbrüche nachweisen. :D Nicht, dass das hier passieren würde, aber manchmal habe ich schon gedacht, wie wohl Geschichten und Perspektiven von einem Anonymus verfasst aufgenommen werden und wie von einem Autor, dessen Alter und Geschlecht bekannt sind. Ja, gibt ja sogar Studien darüber.
Danke, rieger, für deine Antwort und den Verweis auf deine Inspirationsquelle. Das fand ich spannend, ich glaube Daniel Kahnemann werde ich ein wenig folgen. Gerade beim Schreiben nämlich gibt es das oft, dass Assoziationen hervorquellen, mit denen man nicht gerechnat hat.
Frohe Tage
Novak

 

Hallo rieger,

aus meiner Erinnerung ist dies die aktuellste, also zeitgeistigste Geschichte dieses Challenges.
Bewundernswert finde ich, wie du die diversen Themen mit einander geschickt verknüpfst und dadurch eine plastische Geschichte entstehen lässt. Das Thema des Sichkennenlernens verbindest du mit der Weihnachts- bzw. Adventszeit und weihnachtlicher Stimmung und mit dem hochaktuellen Thema der Asylanten und ihrem Dasein in der BRD. Bemerkenswert finde ich, dass du sogar die Silvestervorfälle 2015/16 mit eingebaut hast.

Das alles liest sich so in einem Rutsch runter und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es da Textüberlängen gab.

Im Grunde genommen ein wirklich gelungener Text, der unseren Alltag mit all seinen kleinen und großen Nöten beschreibt.

Wäre da nicht ein Punkt, über den ich gestolpert bin und der mich sehr stört.
Es geht um die Glaubwürdigkeit der Gefühle deiner Protagonistin.

Sie hört dieses Lied und dreht, so empfinde ich es, geradezu in der Bar durch. Diese Szene beschreibst du übrigens hochspannend, denn bis dahin weiß ich ja noch nicht, dass ihr letztendlich nichts passiert ist, sondern sie nur dasjenige, was sie in den Berichten über diese gruselige Silvesternacht gelesen und gehört hat, dazu bringen, so durchzudrehen.

Sicherlich vermag es Personen zu geben, die hochsensibel sind und an all diesen Ereignissen geradezu zerbrechen, ohne je in der Nähe der Tatorte gewesen zu sein. Ich glaube, das ist sogar eine anerkannte psychische Erkrankungsform. Aber ich unterstelle einmal, dass genau das nicht das Thema deiner Geschichte sein sollte, dass deine Protagonistin psychisch erkrankt ist.

Sie dreht also in der Bar für meine Begriffe viel zu wuchtig auf, wenn ich ihren nachfolgenden Bericht einmal als unverrückbar gegeben unterstelle.
Ich hatte aufgrund Ihres Verhaltens stark vermutet, dass sie quasi an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet, weil sie selbst Opfer einer dieser Silvesterattackne gewesen ist. Dann allerdings hätte sich die Frage gestellt, wieso sie einem ja eigentlich Fremden gegenüber so offenherzig ihre Seelenpein hätte mitteilen können. Meist ist man da in einer schlimmen Blockade und kann nicht drüber sprechen.

Ich finde, wenn man eine Figur in eine Situation stellt, dann muss sie stimmig sein. Sonst wirkt sie wirr und unglaubwürdig und ich habe als Leser keine Empathie für die Figur übrig, weil ich immer denke, wann kommt endlich die Auflösung, wann endlich erfahre ich, wieso sie sich so krude verhält.
Das ist also mein Hauptproblem bei dieser Geschichte.

Ich selbst vermute, du wolltest darüber berichten, dass deine Protagonistin seit dieser Silvesternacht eine Schere im Kopf hat. Sie wird, wie viele andere, einfach davon ausgegangen sein, dass die Flüchtlinge sicherlich alle ihre Probleme in puncto Integration haben dürften, aber dass sie sich an die Gesetze halten werden, denn auch in ihren Ländern ist es nicht erlaubt, Frauen derartig widerwärtig zu verletzen.
Dieser Schock, dass jemand, dem man Gutes widerfahren lässt, die quasi gebende Hand beißt, das ist seit diesem Silvester sicherlich vorhanden. Vielleicht auch, dass all diejenigen, die eben sich nicht an den Straftaten beteiligt haben, so unbeteiligt wirken, fast als stimmten sie insgeheim damit überein. Das könnte ich mir vorstellen, ist das Problem deiner Protagonistin.

Dieses Lied kann dann durchaus ein Aufhänger sein, um sich an diesen inneren Konflikt zu entsinnen und mit dem neuen Bekannten darüber zu sprechen.

Was du aber daraus gemacht hast, ist leider nicht nachvollziehbar.

Du lässt deine Protagonistin sagen:

Ich sage: „Das war es dann irgendwie. Die Euphorie des Anfangs war dann vorbei.“

Und ich frage mich, wenn das ihr Thema ist, wieso dann ein derartiger Auftritt in der Bar, sobald sie das Schlüssellied hört?

Der Titel gefällt mir übrigens sehr gut. Er passt, denn er ist ja wirklich die Initialzündung für die Gedanken der Protagonistin und diese Abändernung von Weißröckchen ist interessant und zum Lesen animierend.
Das Challengethema, das ja durchaus weit gefasst war und es nicht nur um Geschriebenes gehen musste, ist auch erfüllt. Der Song ist da genug des Themas.


Lieben Gruß

lakita

 

Vielen Dank, lakita, dass Du Dir als wahrscheinlich letzte Kommentarorin meinen Text vorgenommen hast. Du fügst jetzt der Rezeption der Geschichte noch eine weitere Variante hinzu, die für mich ausschlaggebend ist. In den Wahrnehmungen der Story hat es ja nun die verschiedensten Abstufungen gegeben. Du legst das entscheidende Gewicht auf die Nachvollziehbarkeit, die Plausibilität der Reaktion und damit triffst Du einen wohl wirklich wunden Punkt, der verschiedentlich angesprochen wurde. Ich habe ja schon weiter oben geschrieben, dass man von einer sehr sensiblen Persönlichkeit ausgehen müsste. In der Tat könnte ich mir schon eine Konstellation vorstellen, in der man derart reagiert, wuchtig, wie Du so schön sagst. Und ich glaube auch, dass das ohne eine direkte Erfahrung, durch eine nur innerlich erlebte Spannung, die sich vielleicht sogar ins Wahnhafte steigert, so sein kann. Das vermittelt aber der Text zu wenig und daraus ergibt sich eine Imbalance zwischen Aussage und Darstellung. Irgendwo in einem Kommentar zu einer anderen Geschichte habe ich gelesen, dass es gut wäre, wenn für den Erzähler die Plausibilität der Handlungen der Figuren, auch wenn sie irrational sind, auch nachvollziehbar sein müssen. Das ist für mich jetzt ein guter Leitfaden, Figuren genau abzuklopfen, zu schauen, ob was hohl ist, keine Fundierung hat. Dennoch kann das wohl immer passieren, wenn man ein wenig schlamperampamp so dahinschreibt. Für mich ist das jedenfalls die Hauplehre aus dem erfahrungsreichen Wörter-Battle.
Herzlich und beste Wünsche für 2017
rieger

 

Hey rieger,

nee, nee, lakita war nicht die letzte. ich bummle auch noch ordentlich hinterher. Also mit dem Kommentieren, nicht mit dem Lesen. Aber weil es grad draußen so schön schneit, kam gleich mein schlechtes Gewissen hoch und nun noch schnell meine drei Cent, dann kannst Du Dich ganz entspannt der neuen Geschichte zuwenden.

Ich habe die Kommentare nicht gelesen, dazu war ja nun gleich gar keine Zeit mehr, und ich denke, Dir hat es schon wer gesagt: Einen Spannungsbogen aufzubauen, indem Du rückblickend eine Geschichte erzählst, die bereits abgeschlossen ist, funktioniert nicht. Weil, es ist vorbei, das Ergebnis steht fest, das weiß der Leser und somit erlebt er die Situation nicht unmittelbar, sondern eben aus der Distanz wie Geschichtsunterricht. Der literarische Kniff den man dann verwendet, ist eben die Geschichte nicht wie eine Geschichte zu erzählen, sondern sie so zu gestalten, wie man eben eine Geschichte im hier und jetzt erzählen würde. Nur die Zeitformen sind verschieden. Eben auch viel show, Details, Dialoge und Spannungsbogen. Das ganze Programm.

Das vielleicht nur als kleiner Tipp für die Zukunft. Hier noch mal nachzulegen, weiß nicht, ob man dazu noch Lust hat und lesen tut es ja auch kaum noch wer, weil ja alle schon haben und da sind auch die neuen Projekte, die viel mehr in den Fingern jucken.

Gelesen habe ich die Geschichte aber sehr gern. Ich mag so kleine Alltagsausschnitte. Und Wießrüschen ist allerliebst. Das werde ich so schnell nicht wieder hergeben, dieses Wort.

Lieben Gruß und ein schönes 2017 für Dich!
Fliege

 

Hallo Fliege,
dann also jetzt einen sehr herzlichen letzten Dank für den wahrscheinlich letzten Kommentar zum Schneeflöckchen, das ja immerhin klimatisch ganz gut passt momentan. Ja, die Geschichte in der Geschichte, die aus einer Situation erwächst, die zunächst einen ganz anderen Verlauf suggeriert, das haben andere ähnlich festgestellt und Du hast mit Deiner detaillierten Schilderung, warum es nicht geht und wie es letztlich ginge, für mich einen sehr erhellenden Beitrag geleistet. In der Summe habe ich aus den verschiedenen Ansichten doch eine Menge erfahren übers Schreiben. Das umzusetzen ist natürlich immer eine andere Geschichte, habe ich den Eindruck. Man weiß vielleicht oft wie es geht, aber dann sind es wieder andere Dinge, die einen bei eigenen Werken betriebsblind machen. Von daher ist die Mega- und Dauerrevision innerhalb dieser Wortolympiade schon sehr aufschlussreich gewesen.
Auch für Dich beste Wünsche für 2017!
rieger

 

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