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Seth

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23.08.2001
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Seth

Ich nenne ihn Seth, seinen echten Namen kenne ich nicht. Mein Blick trifft zufällig den seinen, und ich weiß sofort: Die Langeweile hat ein Ende. Er ist älter als ich, ein paar Jahre nur, maximal sieben, und er hat einen Zug um den Mund, der mich erregt. Einfältige Menschen würden ihn vielleicht als brutal bezeichnen, für mich zeigt er an, dass der Mann kein Weichei ist. Aber auch kein Macho, dafür fehlt ihm die südländische Glut in den Augen und der milimeterdünne Strich auf den Wangen, der einen Bart darstellen soll. Nein, dieser Mann weiß schlicht und ergreifend, was er will und wie er es bekommt.
Nun gut, das weiß ich auch. Ich schaue ihn intensiv an, und befehle ihm innerlich, zur Seite zu schauen. Eins - zwei - drei - er schaut zur Seite. Ich lächle unmerklich und beginne, das Spiel zu genießen. Es kommt immer auf die Mitspieler an, und ich scheine heute ein gutes Händchen bei meiner Wahl gehabt zu haben. Zudem kann er nicht so schnell weg, das erhöht meine Chancen ungemein. Ich spüre seinen Atem in meinem Nacken, seine Blicke, die mich gierig aufzusaugen scheinen. Ein leichtes Kribbeln zieht meine Haut zusammen, lässt mich frösteln und erregt mich zugleich. Genießerisch fährt meine Zungenspitze über meine Lippen, amüsiert beobachte ich jede seiner Regungen.
Von rechts nähern sich zwei LKW, die sich irgendwo vor uns einfädeln wollen. Egal, Hauptsache, es schiebt sich keiner zwischen uns! Der eine Laster ist bereits auf der Spur, der andere zieht nach, plötzlich gerät alles ins Stocken. Die werden doch nicht jetzt... Doch. Es hat genau vor uns gekracht. Glücklicherweise fahren wir eh schon im Schneckentempo, so dass niemand von hinten auffährt. Allerdings heißt es jetzt, die Spur zu wechseln, ohne Seth zu verlieren. Ich schwenke aus, er auch. Als wir am Unfall vorbei sind - ein LKW hat einen PKW seitlich geknutscht - gebe ich Gas, denn kurzzeitig ist die Straße frei. Ich wechsle wieder nach rechts, er auch. Gut, den zweiten Test hat er hiermit auch bestanden. Wäre ich ihm egal, hätte er sich wohl kaum wieder hinter mich gequetscht. Ich entspanne mich und lächle ihm zu, sein verkrampfter Gesichtsausdruck lockert sich. Auch er scheint dem Stau langsam etwas Positives abgewinnen zu können!
Wir stehen wieder. Ungeduldig trommelt er mit den Fingern zu einer Melodie, die ich nicht hören kann. Ich überprüfe kurz seinen Takt mit meinem, aber nein, mein Radio spielt etwas anderes. Totale Unmusikalität schließe ich bei ihm aus, er sieht zu gut aus, um schlecht zu hören. Er summt die Melodie mit, nicht perfekt, sondern mit liebenswerten kleinen Fehlern. Ganz nah sind seine Lippen meinem Ohr, ich spüre den Hauch, der ihnen entströmt und neige mich Milimeter für Milimeter ihm zu, um eine Berührung zu provozieren, so leicht wie die eines Schmetterlingsflügels. Als es so weit ist, kosten wir beide den Moment aus, bewegen uns nicht, atmen nicht, fallen aus der Zeit hinaus. Dann berührt er ganz leicht mit seiner Zunge mein Ohr, fährt die Linien der Muschel nach, stupst sanft mein Ohrläppchen an um dann zuzubeißen. Nicht schmerzhaft, aber doch so, dass ich gefangen bin.
Jetzt schaut er mich an und lächelt, dann fällt er ein wenig zurück, als sei ihm peinlich, was er gerade getan hat. Tatsächlich, er schüttelt auch noch den Kopf! Süß - und ein neuer Zug an ihm, den ich nicht erwartet hatte. Kurz darauf fährt er sich mit der Hand durchs Haar, und ich sehe es golden aufblitzen. Aha, der Herr ist verheiratet, das erklärt seine Schüchternheit. Vor mir geht es weiter, ich schließe auf, er nicht. Verflixt, warum lässt er eine so große Lücke? Da kann sich doch jemand dazwischen drängeln. Los, Süßer, gib Gas! Er lässt wieder von mir ab, seine Hände liegen auf meinen Schultern, er hält mich ein wenig von sich, schaut mir tief in die Augen. Die Spannung kann man fast hören, ich sehne mich nach einem Kuss und werde auf die Folter gespannt, seine Augen blitzen, um seinen Mund taucht ein amüsierter Blick auf.
Gut, der Stau vor mir kommt wieder zum Stehen, ich auch, nur er trödelt sich einen zurecht. Ich fixiere gebannt den Rückspiegel, in Zeitlupe schleicht sein Auto näher. Prompt fängt er meinen Blick auf und grinst mich frech an, ich blicke schnell zur Seite. Nicht nur, dass er mich erwischt hat, vom vielen Starren sind meine Augen schon ganz trocken, vor allem das linke, welches sich genau im Strahl meiner Lüftung befindet. Egal, der Mann ist es wert! Wenn ich jetzt einen Stift und einen Zettel hätte, würde ich ihm meine Handynummer in großen Zahlen aufschreiben und hoch halten, der beste Test, ob der Mann Mumm hat oder ein Blender ist. Aber gut, ich bin wie immer nicht ausgerüstet und kann nur ein Bisschen von seiner Stimme träumen. Bestimmt ist sie rauh wie Treibsand, der eine zerschlagene Flaschenpost schmirgelt, mit einem Hauch öligen Whisky-Timbres darin. Die ersten Worte, die er an mich richtet, sind weich und leise, er bittet mich, mich nicht zu bewegen und geht einige Schritte zurück, betrachtet mich erneut intensiv, geht um mich herum. Dann kommt er wieder näher, legt mir eine Hand über die Augen und bedeutet mir, sie zu schließen. Ich folge seinen Wunsch und spüre ein kaltes Rieseln innen an meinem Brustkorb herabrinnen. Nervöse Vorfreude, Gier, Unsicherheit - alles in einem.
Statt seiner Stimme bekomme ich etwas anderes: Er zieht sich aus. Wow, nicht schlecht! Leider nur die Jacke und den Pullover, und zu allem Überfluss geht es vor mir wieder weiter. Ich schleiche, aber der Abstand wird immer größer. Ich kann ja schlecht stehen bleiben, das wäre dann doch zu auffällig. Ich sehe sein Hemd, frage mich, ob er noch mehr ablegen wird, dann schiebt sich von links ein schwarzes Auto in mein Blickfeld. Ich befehle der Fahrerin, nach rechts auf die Ausfahrt zu fahren, doch sie widersetzt sich meinen Eingebungen und bleibt zwischen mir und dem Objekt meiner Begierde. Na toll! Dabei telefoniert sie auch noch übers Handy, lacht und scherzt und bekommt nichts von meinen wütenden Blicken mit. Seth schwenkt derweil lässig mit seinem Auto nach rechts, um am Stau vorbei zu schauen. Als er merkt, dass ich noch da bin, lächelt er und reiht sich wieder brav ein. Wäre doch gelacht, wenn ich den bis zum Ende des Staus nicht weich gekocht habe! Seine Finger gleiten jetzt über meine Arme hinab, legen sich auf meine Hüften und streichen ganz sanft wieder nach oben. Am Hals wandern sie zur Mitte, einer von ihnen legt sich in meine Halsgrube und sorgt dort für einen erneuten Schauer, der sich bis tief nach unten ausbreitet und an meinen Eingeweiden zieht. Seine Finger öffnen geschickt meine Bluse, Knopf für Knopf und nie ohne eine Berührung, ein Streicheln, ein leichtes Zwicken und hin und wieder einen hingehauchten Kuss.
Das Mädel hinter mir hat endlich ein Erbarmen und zieht nach links. Ich kann wieder ungehindert Seths blaue Augen anschauen und träumen. Ob er wohl auf einen Kaffee mitkäme? Leider fehlt mir jegliche Möglichkeit, ihn zu fragen, und der Parkplatz, auf den ich ihn locken könnte, wird gerade umgebaut und ist geschlossen. Schade, aber immerhin platzt so auch keine Seifenblase. Meine Bluse ist bereits gefallen, Nun zieht er das Shirt über meinen Kopf. Ich habe weiterhin die Augen geschlossen und spüre dennoch seinen Blick, der meine Brüste streift. Ich stehe kerzengerade, er soll sie von ihrer schönsten Seite sehen, voll und schwer und so wenig hängend wie möglich. Ich bin nicht perfekt und befüchte, er könnte einfach gehen, mich stehen lassen, ohne einen Ton zu sagen. Stattdessen legt er seine Hände um meine Brüste, streichelt sie, hebt sie ganz leicht an und wird zum Büstenhalter, den ich heute aus einer Laune heraus nicht angezogen habe. Mit seinen Daumen umkreist er meine Spitzen und richtet sie auf, bis sie hart und groß sind. Es ist mir peinlich und zugleich erregt es mich. Spürt er meine Gier, ist sein Verlangen ebenso groß?
Der Stau lichtet sich mal wieder, wir durchqueren eine Baustelle, er bleibt hinter mir, fällt mal zurück, schließt dann wieder quälend langsam auf, so dass ich Blut und Wasser schwitze bei der Vorstellung, wir könnten schon wieder getrennt werden. Dann ist die Baustelle zuende und der Stau löst sich in Nichts auf. Er hat das schnellere Auto, ich in Notfällen einen Bleifuß. Es wird spannend. Seine Hände wandern tiefer, sein Körper presst sich an meinen. Ich spüre seine Lust, hart und prall drückt sich sein Schwanz an meinen Bauch. Ich stöhne, bewege mich, reibe mich an ihm. Er streichelt mich, presst eine seiner Hände zwischen meine Beine, sucht und findet meine empfindsame Knospe.
Ich gehe nach rechts, er überholt. Ich hänge mich an ihn dran, sein Ehrgeiz scheint entfacht zu sein, wir werden schneller und schneller. Mein Atem geht stoßweise, ich ziehe ihm sein Hemd über den Kopf, versuche, seine Hose zu öffnen, scheitere an den Knöpfen, die von der stark gespannten Hose gehalten werden. Er hilft mir, erst mit seiner, dann mit meiner Hose. Auch die Unterwäsche fällt, glatte Haut reibt aneinander, Hände umschlingen sich, Münder werden eins.
Ich bete zu allen mir bekannten Göttern, dass niemand ausscheren möge, und irgendeiner von ihnen scheint zuzuhören, denn es passiert nichts. Er fährt schnell, aber er hängt mich nicht ab. Seine Hände greifen nach meinen Hüften, er setzt mich etwas erhöht ab und drängt sich wieder an mich, sein Schwanz reibt fordernd an meiner Klit. Ich stöhne, öffne mich, nehme ihn in mir auf. Gemeinsam bewegen wir uns dem Höhepunkt entgegen, immer weiter, immer näher.
Und dann kommt die alles entscheidende Ausfahrt, es geht in seinen Heimatort. Ja, er biegt ab. Ich überhole ihn, schaue nach rechts, als er gerade in die Kurve geht und sehe seine Hand, die mir lässig vom Steuer her zuwinkt. Ich bin selig und verspüre gleichzeitig einen Verlust, der mich überrascht: Es war doch nur ein Stauflirt! Abrupt ist alles vorbei. Ich komme zu mir, öffne die Augen, er ist weg. Die Leere in mir trifft mich unvorbereitet.
Auf dem Weg nach Hause sehe ich uns zusammen eine Kaffee trinken, aber ich komme nicht mal wirklich bis zur Begrüßung, der Zauber hält in meiner Phantasie nicht mehr stand. Vielleicht fahre ich ja mal wieder nach Hamburg, denke ich, und irgendwie ist der Gedanke tröstlich.

_________________
26.04. - 05.05.2004

 

Hallo chaosqueen!

Dies wird mein erster, etwas detailierter Kommentar. Daher bitte ich darum ein bisschen Nachsicht mit mir zu haben, wenn ich etwas missverstanden habe, oder meine Gedankengänge nicht verständlich genug sind :D
Ich schreibe einfach mal unabhängig von meinem Gesamteindruck auf, was mir während des Lesens deiner Geschichte aufgefallen ist (ich persönlich finde das immer sehr hilfreich, da es für das Schreiben einer Kg ja wichtig ist, was der Leser im Moment des Lesens denkt)....

Ich halte deinen Einstieg für nicht gelungen. Ich kann nicht genau sagen warum, aber ich glaube, es liegt daran, dass du die Präsensform für deine Geschichte gewählt hast und aber keine Einleitung gibst.
Wäre deine Geschichte im Imperfekt geschrieben, wäre das nicht schlimm. Da könnte man sich noch denken: "da beginnt jemand was zu erzählen oder da erinnert sich jemand plötzlich an etwas."
Aber im Präsens wäre ich mit so einem schnellen Einstieg vorsichtig.
Mich als Leser hat das verwirrt. Ich hatte einfach das Gefühl: da fehlt etwas.

"Eins ? zwei ? drei ?"
was möchtest du hiermit ausdrücken? Und warum die Leerzeichen vor den Fragezeichen?

"Zudem kann er nicht so schnell weg"
Warum nicht? Eine kurze Einleitung, die Ort und Zeit der Handlung angibt, wäre hier hilfreich.

"Ich spüre seinen Atem in meinem Nacken, seine Blicke, die mich gierig aufzusaugen scheinen."
Wie kann der Prot seinen Atem und seine Blicke im Nacken spüren, wenn sie sich räumlich noch gar nicht näher gekommen sind?? Und wenn es so gedacht ist, dass Seth die ganze Zeit nah hinter dem Prot gestanden hat, wie können sie dann vorher vielsagende Blicke ausgetauscht haben?

"Von rechts nähern sich zwei LKW, die sich irgendwo vor uns einfädeln wollen. Egal, Hauptsache, es schiebt sich keiner zwischen uns!"
Aha, die beiden sitzen also jeder in seinem Auto und fahren auf der Autobahn nebeneinander her! Diese interessante Wendung rechtfertigt natürlich den plötzlichen Einstieg in die Geschichte.

Wenn sie aber in zwei verschiedenen Autos sitzen und sich gar nicht kennen, woher kann sie dann wissen, dass "Einfältige Menschen (...) ihn vielleicht als brutal bezeichnen" würden?

"Als wir am Unfall vorbei sind ? ein LKW hat einen PKW seitlich geknutscht ? gebe ich Gas, denn kurzzeitig ist die Straße frei."
An dieser Stelle komme ich auf die Idee, dass die Fragezeichen für Gedankenstriche stehen könnten. (anscheinend ein formaler Fehler ohne Aussageabsicht, vielleicht zeigt mein Browser ja auch etwas falsch an...?)

"Gut, den zweiten Test hat er hiermit auch bestanden." was war denn der erste Test?

"Unmusikalität" ist etwas holprig zu lesen. Da fällt mir leider auch keine gute Alternative zu ein... vielleicht "Mangel an Rhythmusgefühl"... weiß nicht, ob das den Kern deiner Aussage mit der Musik trifft!

Der ganze nächste Teil bis "ich sehe es golden aufblitzen." lässt vermuten, dass die Prot sich dies nur vorstellt. Der nächste Satz "und ich sehe es golden aufblitzen. Aha, der Herr ist verheiratet, das erklärt seine Schüchternheit." verwirrt dann wieder. Warum sollte die Prot sich soetwas vorstellen? Oder passiert dies doch nicht in ihrer Vorstellung?
Ausgehend davon, dass es nur in der Vorstellung der Prot. geschieht, nehme ich an, dass du hiermit eine besondere Vorliebe der Prot (für Verheiratete Männer) aufzeigen möchtest. Weiterhin verwirrend, da der Leser bisher kaum etwas über den Charakter der Prot erfahren hat.

Im nächsten Abschnitt bestätigt sich die Vermutung endlich, da du das "Vorgestellte" und das "Wirkliche" gut nebeneinander stellst.

Eine verwirrende Sache gibt es noch:
"Wow, nicht schlecht!"
Wie kann sie das (in ihrer Vorstellung) denken, wenn sie die Augen geschlossen hat?

Bis auf diese Stelle:
"Ich überhole ihn, schaue nach rechts, als er gerade in die Kurve geht und sehe seine Hand", die sich ein bisschen holprig liest aufgrund der wechselnden Subjekte, finde ich deinen Text sprachlich sehr gut.

Leider hapert es in der (für eine Kurzgeschichte sehr wichtigen) ersten Hälfte deiner Kg mit dem Inhalt.

Zum Teil trennst du die Vorstellung leider zu wenig von dem wirklichen Geschehen. Auch dies hätte durch eine Einleitung vermieden werden können. Da du, wie mir scheint, absichtlich auf diese verzichtet hast, solltest du im Verlauf der Geschichte Vorstellung und Wirklichkeit besser von einander trennen.
Obwohl ich glaube, dass viele der irreführenden Dinge in deinem Text durch eine Einleitung sehr leicht geändert werden könnten!

Die Idee an sich von den geheimen "gierigen" Gedanken einer Frau, die während eines Staus im Rückspiegel Blicke mit einem fremden Mann austauscht, finde ich gut!

Die Umsetzung leider weniger. Der Leser ist zwar an dem Fortgang der Geschichte interessiert, jedoch wirfst du in der ersten Hälfte deiner Kg. seine bildlichen Vorstellungen von den Geschehnissen immer wieder über den Haufen.
Ich nehme an, dass du absichtlich versucht hast, den Leser irrezuführen. Allerdings misslingt dir dies, weil die Hinweise, die du dem Leser in Bezug auf Personen, Ort und Handlung gibst, kein richtiges Bild im Kopf des Lesers entstehen lassen.

So, ich hoffe, ich konnte dir mit der Kritik ein bisschen helfen (ohne dich zu verwirren ;) )

Babelfish

 

Hi Queeni,

gefiel mir insgesamt gut, deine geschichte.. auch ich war zu Beginn etwas verwirrt, überlegte mir beim lesen wo und in welcher situation die beiden sich befinden.. da mir die (stau-) lösung dann gefallen hat, war es für meinen geschmack ein guter anfang - auch der erste satz weckt das interesse..was natürlich auch an dem Namen Seth liegt..

das spiel der beiden ist schön beschrieben, gerade gegen ende des staus und höhepunkt des lustspiels fließen beide stränge prima ineinander.. die anspruchsvolle frage lautet: ob das nicht vorher auch noch perfekter harmonieren könnte..? ;) - aber auch so war es zumindest gut.

Die Idee hat mir insgesamt gefallen - die Umsetzung konnte mich prickelnderweise nicht ganz begeistern, "ihr Fühlen" hat mich nicht erreicht..obwohl ich nicht genau sagen kann, woran es lag... obwohl ich eigentlich perfekte zielgruppe bin, weil ständiger stauteilnehmer... ;-)

der schluss ist ebenfalls gut - Der Zauber hielt nicht an.. schön melancholisch..

liebe grüße, streicher

 

Hallo ihr zwei,

als Erstes: Die blöden Fragezeichen waren mal Gedankenstriche, irgendwie haperte es da mit der Umsetzung von OpenOffice hierher. Wird sofort geändert!

Und nun zu Euren Kritikpunkten: Der unmittelbare Einstieg bleibt - ich wollte gerne mal "in medias res" beginnen und dem Leser erst anch und nach erzählen, worum es eigentlich geht.

Die Verwirrung war allerdings nicht so stark beabsichtigt, wie sie anscheinend stattfindet. Geplant war, das tatsächliche Geschehen (zwei Menschen stehen im Stau und beginnen zu flirten) mit der Phantasie der Protagonistin (in ihrer Vorstellung geht der Flirt wesentlich weiter und endet mit Sex) so zu vermischen, dass die Grenzen fließend sind. Wenn jedoch keine Chance mehr besteht, die Fäden zu entwirren, dann muss ich da wohl noch mal ran!

Der erste Test: Ob er zur Seite schaut, wenn sie ihn gedanklich dazu "zwingt". :)

@Babelfish: Deine Kritik ist sehr, sehr hilfreich, vielen Dank! Und meistens ist es ja so, dass der Autor nicht deutlich genug war, wenn der Leser es nicht versteht, insofern sind gerade diese kleinen Hinweise, die Du quasi während des Lesens abgegeben hast, sehr wichtig.

Danke fürs Lesen und Kommentieren Euch beiden! Ich werde noch ein paar Stimmen sammeln und dann überarbeiten (die Fragezeichen kommen gleich raus!).

chaosqueen

 

Nun, die Geschichte entwickelt sich nicht geradlinig. Langsam wird klar, dass Realität und Fantasie sich vermischen, denn wie sollte die Erzählerin den Atem ihres Hintermannes im Nacken spüren, wo er doch in einem anderen Auto sitzt?
Dieser Aspekt macht die Geschichte interessant. Das ist auch nötig, denn ein Stau ist (inklusive ein- und ausscheren und dergleichen) ziemlich unspektakulär und aufgrund der geringen Freiheitsgrade kein ergiebiger Plot.
Zum Ende hin wird die Geschichte erotisch, wobei ich mir zwei Gedanken nicht verkneifen konnte. Erstens: Die Erzählerin muss ziemlich notgeil sein, allein aufgrund des Blickes durch zwei Scheiben, den Rückspiegel und die kaum erotisierende Grundstimmung eines Staus derart in Wallung zu geraten. Zweitens: Wie würde man die Geschichte aufnehmen, wenn die Rollen vertauscht wären? Was denkt man über einen Typen, der sich im Stau einen runterholt, weil er eine hübsche Frau in einem anderen Auto sieht?
Ich lasse die Frage mal offen ...
Das Wort "Knospe" finde ich ungünstig. Aber das ist bei solchen Themen immer Geschmackssache.
Ansonsten gibt es nur noch die ? zu bemängeln, die beim Kopieren aus OpenOffice aus den Gedankenstrichen geworden sind.
Sprachlich gibt es nichts einzuwenden. War gut zu lesen.

 

Huhu! :)

Die Fragezeichen hab ich doch schon eliminiert...?

Ansonsten: Das mit der Langeweile eines Staus ist mir beim Schreiben auch aufgefallen. Und auch die Frage, ob sie Geschichte mit vertauschten Rollen funktionieren würde, oder ob ich dann wegen sexueller Belästigung gerügt würde.

Aber was die Notgeilheit der Prot angeht: Allein das nette Spielchen Hinschauen - Wegschauen - Lächeln etc. kann, wenn das "Opfer" mitspielt, die Phantasie stark anregen. Und schließlich holt sie sich keinen runter, sondern träumt nur mit offenen Augen, wie es wäre, wenn...

Wie schon oben gesagt ich werde noch mal dran feilen.

:kuss:
chaosqueen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo chaosqueen!

Seth: Der dritte Sohn von Adam und Eva. Okay, ich will mich nicht gebüldeter geben als ich bin, ich wusste nur, dass der Name im AT vorkommt und musste googeln. :-)

Zum Text: Bitte füge keine langatmigen Ergänzungen und Erläuterungen ein - der Plot und der Text sind beide klasse. Einige Dinge hätte ich persönlich anders formuliert, aber es ist dein Text und keine dieser Stellen ist so, dass ich "AUA!" sagen würde.

Einfältige Menschen würden ihn vielleicht als brutal bezeichnen, für mich zeigt er an, dass der Mann kein Weichei ist. beschreibt den Typus perfekt (den ich im übrigen auch sehr attraktiv finde!). Aber es gibt auch Machos ohne Kohleaugen und Caminerobart, das nur so en passant.

Die Kritikpunkte in den Vorposts kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Ich-Form und Präsenz ist die dichteste, intensivste Form des Erzählens. Ich mache selber gerade meine ersten ausgiebigen Erfahrungen damit und finde es toll, gerade für den Schreibenden. Und der soll ja schließlich auch seinen Spaß haben, Babelfish.

Ich war auch nicht verwirrt über den Plot. Natürlich dachte ich auch während des Epilogs 'Na, wo sind sie wohl? Kneipe? Wartezimmer?' Und dann die Auflösung: Autoflirt. Verständnisvolles Grinsen, wer kennt das nicht. Was dann kommt, darf nicht nur verstandesmäßig rezipiert werden. Das größte Sexualorgan des Menschen sitzt eben zwischen den Ohren. Wenn man sich das vor Augen führt und die gesamte Situation ansieht, ist doch klar, dass die Prot den Atem von Seth nur in ihrer Fantasie spürt. Wenn du jedesmal schreiben würdest: "Ich bildete mir ein, dass..." wäre das staubtrocken. Erotische Geschichten sind schließlich keine staatsanwaltlichen Ermittlungsakten, in denen jedes Faktum realitätsgetreu wiedergegeben werden muss.

Ich kann nicht auf alles eingehen, ich wollte nur verdeutlichen, dass ich keinerlei Probleme hatte, deine Schilderungen zu verstehen. Na ja, möglicherweise ist es eine Geschichte für Frauen. ;)

Nur noch ein paar Worte zu den Fragen von Uwe Post:

Erstens: Die Erzählerin muss ziemlich notgeil sein, allein aufgrund des Blickes durch zwei Scheiben, den Rückspiegel und die kaum erotisierende Grundstimmung eines Staus derart in Wallung zu geraten.
Darf eine Frau nur nach dreistündigem Vorspiel "in Wallung geraten"? Gerade die monotone und gleichzeitig emotional angespannte Stausituation ist doch prädestiniert, dass die anderweitig nicht gebundene Aufmerksamkeit sich auf einen erotischen Reiz richtet.

Wie würde man die Geschichte aufnehmen, wenn die Rollen vertauscht wären? Was denkt man über einen Typen, der sich im Stau einen runterholt, weil er eine hübsche Frau in einem anderen Auto sieht?
Wie ich die Geschichte verstanden habe, befriedigt sich die Prot auch nicht selbst im klassischen Sinne. Es findet doch alles nur im Kopf statt. Ohne diese Fähigkeit des Menschen gäbe es keine erotische Geschichte. Und selbst wenn: Warum ist ein onanierender Mann im Stau schlimmer als der Junge, der sich hinter der Gardine seines Zimmers einen runterholt, während die angeschmachtete Nachbarin im Garten in der Sonne liegt? Objekt der Begierde und daraus folgend Wichsvorlage zu sein ist ein unvermeidliches Lebensrisiko. Und ehrlich gesagt kann ich damit leben. ;)

 

Hej Chica,

danke für Deine positive Kritik! :)

Seth ist nicht nur der dritte Sohn Adams und Evas, sondern ganz nebenbei auch noch der ägyptische Gott der Unterwelt... :klug:

Und keine Sorge: Lange Erklärungen werde ich ganz bestimmt nicht einfügen, nur vielleicht hier und da einen Satz umstellen, eine Geste einfügen und vielleicht einen Hauch mehr Handlung, so dass die Unterscheidbarkeit von Traum und Realität klarer wird.

Ich hoffe sehr, dass Uwe nicht ab sofort auf dreistündigen Vorspielen besteht... *g* Naja, ich nehm ihn einfach mit in den nächsten Stau, mal sehen, ob ich Seth treffe... :D

Dass Machos nicht unbedingt dem von mir beschriebenen optischen Klischee entsprechen müssen, ist klar, aber dafür hab ich kaum einen Mann getroffen, der so aussah und keiner war! ;)

LG
chaosqueen

 

@ chica (und alle anderen, die das so verstanden haben):

Ich finde die Präsens und die Ich-Form generell auch sehr spannend!
Habe nur versucht aufzuschreiben, was mir gerade durch den Kops ging und woran das vielleicht liegen könnte.
Tut mir leid, wenn mein Text etwas missverständlich war ;)

Ich finde die Idee und den Schreibstil auch sehr gut.
Bin wohl ein kleiner Perfektionist und versuche deswegen alle möglichen "Fehlerchen" aufzugreifen und vergesse dabei ganz das Positive zu loben :D
Vernichtend war die Kritik keinesfalls gemeint!

lg, Babelfish

 

Das mit den Fragezeichen liegt daran, dass du lange Bindestriche verwendet hast. Die werden nicht richtig umgesetzt.

Nur kurz:

Er ist älter als ich, ein paar Jahre nur, maximal sieben,
Streich das "maximal sieben". Du kennst die Regel guter Geschichten ja: alles Überflüssige streichen.

Ausführlichere Kritik folgt. Wenn nicht, erinner mich dran ;).

 

Gut, nächstesmal denke ich dran, kurze Striche zu machen, danke für den Tip.

Was die sieben Jahre angeht, möchte ich sie gerne lassen, weil sie mehr Information bergen, als es zunächst aussieht: Zum einen, auf welche Details die Prot. achtet. Zum anderen, welche Männer ihr gefallen und wie alt diese in etwa sein dürfen oder sind.

Wie lange darf ich denn warten bis ich Dich zur ausführlichen Kritik zwinge? :naughty:

LG
chaosqueen

 

Hallo cq,

eine sehr runde Geschichte, Realität und Phantasie gekonnt gemixt.
Und ich glaubte immer, Frauen träumen nur züchtig von Butterblumen, mit beiden Händen über der Bettdecke ;-)
Ich fürchte, dass viele Frauen Angst haben, von Männern mit Fotomodels verglichen zu werden und nicht mithalten zu können, darum hat mir diese Stelle 'Ich bin nicht perfekt und befüchte, er könnte einfach gehen, mich stehen lassen, ohne einen Ton zu sagen' besonders gut gefallen. Aber Männer sind nicht so kritisch ;-)

Viele Grüsse vom gox

 

Hej gox,

ach weißt Du, die meisten Frauen träumen auch züchtig von Butterblumen, aber zum Glück nicht alle! ;)
Freut mich, dass Dir meine Geshcichte gefallen hat,besonders natürlich auch, dass Du bestätigst, dass Männer nicht sooo kritisch sind, wie wir Frauen immer glauben. Zum Glück weiß ich das inzwischen etwas besser als meine Protagonistin! ;)

LG
chaosqueen

 

Hallo chaosqueen,

Deine Geschichte hat mir gut gefallen, weil sie das Abtriften der Gedanken einer Person in eine Fantasiewelt beschreibt, so als wenn das ganz natürlich wäre. (Für uns `Schriftsteller´ sollte das ja nichts ungewöhnliches sein).
Der die Desillusionierung darstellende Schluss

„der Zauber hält in meiner Phantasie nicht mehr stand. Vielleicht fahre ich ja mal wieder nach Hamburg, denke ich, und irgendwie ist der Gedanke tröstlich.“

wäre vielleicht intensiver, wenn die Motivation für das Verhalten der Protagonistin (Verspieltheit? Liebeskummer-Rache?) deutlicher dargestellt würde.

Liebe Grüße,

tschüß... Woltochinon

 

Hej Wolto,

danke für Dein Feedback! Das mit dem Motiv ist ein guter Hinweis, mal sehen, was ich draus mache. Spätestens im Urlaub werde ich eine Handvoll Geshcichten und Kritiken mitnehmen und heftig überarbeiten! :)

LG
chaosqueen

 

Hi chaosqueen,

eine sehr einfühlsame und vor allen erotische Geschichte. Wußte gar nicht, dass Frauen solche Gefühle entwickel (und dann auch noch im Stau); :D dachte immer, dass nur Männer solche Fantasien hegen. Aber die werden sich wohl eher wutschnaubend durch die Fahrzeugmassen quälen.

Auf jeden Fall ganz toll geschrieben!!!

Aber gut, ich bin wie immer nicht ausgerüstet und kann nur ein Bisschen von seiner Stimme träumen. Bestimmt ist sie rauh wie Treibsand, der eine zerschlagene Flaschenpost schmirgelt, mit einem Hauch öligen Whisky-Timbres darin.
Ein wirklich hervorragender Vergleich. Super!

Zwei Kleinigkeiten:

Ich kann wieder ungehindert das Seths blaue Augen anschauen und träumen.
Bitte streichen.
Sehe gerade, den anderen Fehler hast Du schon berichtigt.

Danke noch mal für die tolle Unterhaltung. Hat wirklich Spaß gemacht! :thumbsup:

Lieben Gruß! Salem

 

Hej Salem, Sue,

danke für Lob und Kritik, den Fehler hab ich gejagt und vernichtet, außerdem noch zwei Fragezeichen wieder in Gedankenstriche verwandelt, die mir anscheinend durch die Lappen gegangen waren. Und gleich festgestellt, dass ich die Story noch mal überarbeiten muss...

Schön, dass sie euch gefällt, so soll es ja schließlich sein!

LG
chaosqueen

 

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