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30.09.2004
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Leben?

Sie war bildhübsch, hatte glänzende Haare, ein schönes, reines Gesicht und einen perfekt gebauten Körper. Sie hat sich mit allen gut verstanden, war intelligent und sehr jung. Obwohl sie noch so jung war und eigentlich noch nicht wirklich viel Erfahrung haben konnte, hatte sie ihre eigene Meinung, ihren eigenen Willen, ihren eigenen Weg zu leben. Diesen Weg haben die anderen nie verstanden und sie hat sich auch nicht die Mühe gemacht ihnen diesen Weg zu zeigen. Sie wusste, mit wem sie über solche Dinge reden konnte und mit wem nicht. Die anderen waren auf jeden Fall nicht die richtigen Gesprächspartner dafür. Die anderen ließen sich zu leicht beeinflussen. Beeinflussen von den anderen Meinungen, beeinflussen von Trends, beeinflußen von den Medien, einfach beeinflußen. Sie sagte ihnen nie ihre Meinung. Nicht dass sie sich nicht traute, aber sie hatte Angst. Angst davor, dass ihre eigene Meinung Trend werden würde. Angst davor, dass die anderen ihrem Weg folgen und sie verfolgten. Denn es war doch ihr Weg. Es war nicht der Weg von den anderen. Es war ihr eigener. Vielleicht war sie deswegen nicht angeschnallt, als einzigste. Vielleicht ist sie deswegen auch die einzige, die aus dem Auto herausgeschleudert wurde. Die anderen werden es nie erfahren. Genauso wie die anderen nie wieder etwas anderes erfahren werden. Sie werden gar nichts mehr denken. Die anderen werden nie wieder denken können. Als sie herausgeschleudert wurde – Genickbruch – sofort tot. Ohne Leiden, ohne Qualen, ganz schnell. Die anderen waren angeschnallt. Sie wurden nicht herausgeschleudert. Sie wurden schwar verletzt. Sie haben alle Folgen davon. Sie können nicht mehr viel tun. Aber sie leben. Und leiden. Und denken wohl genauso wenig wie vorher, aber nicht mehr, weil sie es nicht wollen, sondern weil sie es nicht mehr können. Sie kann es auch nie wieder. Aber sie hat es getan, als sie es noch konnte. Und wenn sie es jetzt noch kurz könnte wäre sie glücklich. Glücklich darüber, das Richtige getan zu haben und glücklich darüber sich selber von der Qual befreit zu haben und gllücklich darüber, dass sie jetzt nicht auch in ihrem Körper gefangen ist ohne ihn benutzen zu können. Vielleicht wäre sie aber auch traurig, traurig über eines: Dass die anderen es nicht geschafft haben.

 

Hello Mara,
in der Tat philosophische Gedanken darüber, was richtig ist und was falsch. Wer wünscht sich nicht lieber einen schnellen Tod statt lebenslanger Qualen?
Allerdings ist es schon gewagt, den Verzicht auf einen Gurt als Entscheidung gegen ein Leben um jeden Preis zu instrumentalisieren - mal was anderes.

Nebenbei: Du solltest 'einzig' besser nicht steigern ;-)

Viele Grüsse vom gox

 

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