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Skrull

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23.12.2003
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Skrull

In wilder Hast stürzte sich Skrull durch das Gestrüpp. Wie immer, wenn er in Panik war, fielen dicke Schleimtropfen aus seinem Maul. Doch das Wesen musste nicht befürchten, dass seine Häscher den glitschigen Spuren folgen würden. Schon einmal hatten sie ihn bis zum Waldrand gejagt, sich aber nicht getraut dem vermeintlichen Untier in das dunkle Gestrüpp zu folgen.
Eigentlich war Skrull kein bösartiges Wesen. Um seinen Hunger zu stillen, machte er sich aber immer wieder über die Schafherden der Menschen her. Die erste Zeit war er nie beim seinem Treiben erwischt worden. Doch irgendwann waren den Menschen die Verluste in den Herden zu groß geworden. Sie stellten Wachen auf und schafften es schließlich Skrull auf frischer Tat zu ertappen. Es hatte lange gedauert, bis die Menschen die Angst vor dem grau behaarten Wesen überwunden hatten und Jagd auf Skrull machten, der fast doppelt so groß war wie sie selbst.
Heute hatte es Skrull gerade noch einmal geschafft, seinen Peinigern zu entkommen. Es war jetzt nur noch ein kurzes Stück bis zur steilen Felswand, an der er dank seiner spitzen und starken Krallen mühelos hochklettern konnte.
Es wäre sicherer für ihn in den Bergen zu bleiben, doch die lieferten Skrull schon lange nicht mehr genug Nahrung. Er war gezwungen, immer wieder in die Nähe der Menschen zu kommen, wenn er im Gebirge nicht verhungern wollte.
Noch immer vor Aufregung zitternd erreichte er schließlich die kleine Höhle in den Felsen, die in den letzten Monaten zu seiner Heimat geworden war, und ihn vor Wind und Regen schützte.

Währendessen gingen die Menschen den langen Weg zurück in ihr Dorf. Am nächsten Abend sollte eine Versammlung stattfinden, bei der endlich eine Möglichkeit gefunden werden sollte, wie man dem Treiben des Untiers ein Ende bereiten konnte. Lange hatte Arndt den Bürgermeister um diese Versammlung bitten müssen, bis dieser endlich den ernst der Bedrohung erkannt hatte. Erst vor drei Jahren hatte er das Amt des Jägers in dem kleinen Bergdorf übernommen.
„Wir können es nicht mehr länger hinnehmen, dass dieses Biest unsere Schafe zerfleischt“, schrie der Bürgermeister in die Menge.
Laute Jubelrufe schallten ihm aus dem voll besetzten Gemeindesaal entgegen. Alle wollten endlich Ergebnisse sehen. Sie würden erst ruhen, wenn sie vor dem Kadaver des Schafräubers stünden.
„Ich kann mich aber nicht jede Nacht auf die Lauer legen“, warf der Bäcker ein. „Ihr wollt morgens frische Brötchen, also muss ich bei Zeiten in der Backstube stehen.“
„Wir werden alle etwas zur Vernichtung dieses Viehs beitragen müssen“, entgegnete der Bürgermeister.
„Wir könnten einige Vorposten einrichten, an denen in jeder Nacht jeweils zwei von uns Wache halten“, versuchte Arndt zu schlichten. „Wenn es dann kommt, schießen wir das Biest einfach ab. Bisher haben wir den Fehler gemacht, nur die Herden zu bewachen. Da wir aber nicht auf alle Tiere gleichzeitig aufpassen können, sind wir immer zu spät auf die Angriffe aufmerksam geworden. Wir wissen doch jetzt, welchen Weg es nimmt. Wenn wir an drei oder vier Stellen den Hang bewachen, wird es ihm nicht gelingen ungesehen an uns vorbei zu kommen.“
Aufmerksam hatten die Dorfbewohner den Worten des Jägers zugehört. Nach heftigen Diskussionen stimmten sie ihm endlich zu. Schließlich war er es, der am meisten von der Jagd verstand.
„Ich werde morgen einen Plan erstellen, wer wann Wache zu halten hat. Am Mittag wird er am Informationskasten des Rathauses aushängen. Wer seiner Pflicht, sich an der Jagd zu beteiligen, nicht nachkommt, hat mit einer hohen Geldstrafe zu rechnen.“
Mit diesen Worten beendete der Bürgermeister die Versammlung, bevor Dirk weiter protestieren konnte.
In den nächsten Nächten setzten die Dorfbewohner den Plan des Jägers in die Tat um. Die anfängliche Euphorie wurde jedoch schnell gebremst, als in der vierten Nacht noch immer nichts geschehen war. Einzig Erich hoffte darauf, dass es noch lange dauern möge, bis das Biest erledigt sei. War er es doch, der Rekordumsätze erzielte, weil die Männer, die nicht Wache schieben mussten, bei ihm auf die Nachricht vom Sieg über das Untier warteten. Es war ihm gelungen, Arndt von der Notwendigkeit eines Stützpunktes in seiner Kneipe zu überzeugen, weil er wusste, dass der Jäger seid längerem ein Auge auf seine Tochter geworfen hatte.

Skrull kauerte sich tief in den hintersten Winkel seines kleinen Reiches. Der Hunger wurde immer stärker, doch er hatte Angst, bei seiner nächsten Jagd doch noch erwischt zu werden. Wie sehr wünschte er sich in seine eigene Welt zurück, wo er nicht als Untier angesehen wurde und friedlich mit Seinesgleichen leben konnte. Durch magische Versuche seines Herrn hatten sich die Dimensionen verschoben und Skrull in die Welt der Menschen geschleudert, die so fremd für ihn war. Zunächst hatte er ja noch die Hoffnung, von Finus, dem mächtigsten Magier in seiner Welt, zurückgeholt zu werden, diese dann aber sehr schnell aufgegeben. Seit mehreren Monaten führte er jetzt schon seinen einsamen Kampf ums Überleben. Die gefährliche Bedrohung, die die Menschen für ihn darstellten, würde ihm irgendwann den Tod bringen. Mit Tränen in den Augen dachte er an seine Familie, die ihn sicher genauso vermissen würde wie er sie. Er träumte von den großen Seen und den tiefen Wäldern im seiner Heimat. Dachte an die reichlichen Wildbestände, die seinem Volk das Überleben sicherten.

„Wie viele Nächte sollen wir uns denn jetzt noch um die Ohren schlagen?“, maulte Dirk. Schon seit Stunden saß der Bäcker jetzt mit Arndt auf dem Hochsitz und wartete. „Ich verstehe nicht, dass ihr mich auch noch ständig zur Nachtschicht einteilen musstet. Auf den dicken Erich habt ihr ja auch Rücksicht genommen.“
„Wenn in dieser Nacht wieder nichts passiert, lassen wir uns etwas anderes einfallen. Und jetzt hör endlich auf zu meckern. Nur, weil du keine eigenen Schafe hast, heißt das noch lange nicht, dass dich die Probleme, die uns dieses Biest bereitet, nichts angehen.“ Arndt hatte nun langsam genug vom ständigen Maulen seines Begleiters. Mit zornigem Blick schaute er Dirk zu, wie dieser wieder einen tiefen Schluck aus seinem Flachmann nahm.
Er selber war der einzige, der sich jede Nacht an den Wachen beteiligt hatte und war mittlerweile selbst nicht mehr davon überzeugt, dass sie so einen Erfolg erzielen würden.
Plötzlich sah er eine Bewegung am Waldrand. Hastig stieß er seinen Begleiter an der Schulter an und bedeutete ihm, sich ruhig zu verhalten. So leise er konnte, nahm er sein Gewehr in die Hand und legt auf die Stelle an, wo er die Bewegung gesehen hatte. Und tatsächlich verließ das grauhaarige Wesen den Wald und duckte sich, so tief es konnte, auf den Boden. Der Jäger zögerte nun nicht mehr und der Schuss donnerte laut über den Hang. Beide sahen, wie das Biest zusammenzuckte, als es von der Kugel in den Brustkorb getroffen wurde.

Es hatte einige Tage gedauert, bis sich Skrull wieder aus seiner Höhle wagte. Der immer unerträglicher werdende Hunger hatte schließlich die Angst vor den Menschen besiegt. Nachdem er zwei Tage auf der Suche nach Nahrung durch das Gebirge gestreift war und nicht einmal eine Maus erbeutet hatte, sah er den Weg ins Tal als letzte Möglichkeit an.
Lieber ließ er sich bei einem seiner Streifzüge erwischen, als einsam und alleine auf dem Berg zu verhungern. Endgültig hatte sich Skrull nun damit abgefunden, dass er seine Heimat nie wieder sehen würde.

„Schieß noch einmal“, schrie Dirk mitten in das Krachen des zweiten Schusses hinein und lies dabei vor Aufregung seinen Flachmann fallen. Auch die zweite Kugel traf. Das fremde Wesen, das so ganz anders aussah, als alle anderen Tiere, die Arndt bis dahin gesehen hatte, schwankte noch einen Moment und fiel dann zu Boden. Hastig lud er sein Gewehr nach und stieg die Leiter des Hochsitzes hinunter. Vorsichtig näherte er sich dem ruhig daliegenden Körper und sah mit schussbereiter Waffe auf ihn nieder. Täuschte er sich, oder konnte er tatsächlich Tränen in den Augen des Wesens erkennen? Jetzt bekommst du deinen Gnadenschuss, dachte er, als er den Finger um den Abzug legte.
Ein flackerndes Licht hielt den Jäger von seinem Vorhaben ab. Er ging einen Schritt zurück und richtete die Waffe jetzt entsetzt auf eine durchscheinende Gestalt, die den Wald verließ.
„Hab keine Angst, Skrull“, hörten die beiden so unterschiedlichen Männer eine fremde Stimme. „Wir sind jetzt gleich zu Hause. Wir werden dich schon wieder hin bekommen und du wirst gesund in den Kreis deiner Lieben zurückkehren.“
Sie sahen völlig verblüfft zu, wie sich die beiden Gestalten langsam auflösten. In seiner Verwunderung hatte Arndt ganz vergessen, den Abzug seines Gewehres durchzuziehen. Zurück blieben nur ein paar Blutflecken, die sich dunkel auf der Wiese abzeichneten.
„Was war denn das“, fragte Dirk, der sich als erster wieder gefangen hatte.
„Ich habe keine Ahnung.“
„Und was willst du jetzt machen.“
„Ich gehe in die Kneipe und trinke ein paar Bier.“
„Und was erzählen wir den Anderen?“
„Nichts.“
„Wie, nichts?“ Dirk konnte die Reaktion seines Partners nicht verstehen. Schließlich hatten sie das Monstrum besiegt. Ihnen gebührte der Lohn für die geleistete Arbeit.
„Die Wahrheit wird uns kein Mensch glauben. Es ist vorbei. Lassen wir die Sache auf sich beruhen. Was auch immer das war, es wird nie zurückkehren.“

 

Zum Gruss Jörg,

ich bin ein wenig zwiegespalten was deine Story angeht.
Am Anfang dachte ich noch: Hm, das könnte lustig werden. Skrull hat mich ziemlich an Shrek erinnert, aber dieser Eindruck, verflog dann ziemlich rasch wieder.
Wahrscheinlich liegt´s an mir, ich hatte irgendwie eine lustige Story erwartet. Dabei war das Ganze schon ziemlich traurig. Aber am Ende ging ja dann doch noch alles Gut aus :D

Etwas verwirrt, war ich an der Stelle, als der Jäger sein Gewehr benutzt. Ich dachte die ganze Zeit über, die Geschichte, würde in altertümlichen Zeiten spielen.

Insgesamt aber eine nette Geschichte, die mir gut gefallen hat.

MFG Odin

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Jörg,
deine Geschichte halte ich für gelungen. Ich konnte mich in Skrull hineinfühlen und bin gerührt von seinem Schicksal. Besonders bei den Gedanken an seine Heimat bin ich ein wenig wehmütig geworden.

Damit steht und fällt die Geschichte. Wäre Skrull eine blasse Figur, für die ich keine Sympathien empfinde, hätte ich bestimmt weniger Gefallen an dem Text gefunden.

Auch auf stilistischer Ebene sind mir keinerlei Mängel aufgefallen.

Einfach nur schön.

mfg,
mg

 

Hi Odin,
hi Markus,

vielen Dank für die lobenden Worte. Freut mich, dass Euch die Story gefallen hat.

@ Odin

Ich dachte, mit der Schilderung der Versammlung im Gemeindesaal würde deutlich, dass die Story im 20. Jahrhundert spielt. Die Dorfbewohner sind stur und denken eigentlich nur an sich selbst. Daher verzichten sie auch darauf die Polizei einzuschalten und wollen ihre Probleme selbst lösen.

@ Markus

Stimmt. Skrull ist sehr wichtig für die Story. Ich wollte ein Wesen beschreiben, dass auf der einen Seite harmlos ist und ums Überleben kämpft, auf der anderen Seite aber furchteinflösend auf die Menschen wirkt.

Nochmals Dank an Euch beide.

Gruß
Jörg

 

hi jörg,

ich hab die geschichte auch gern gelesen und finde, bis auf kommafehler, die ich aber herauszusuchen zu faul bin, keinen optimierungsbedarf... teilweise sind es einfach nicht abgetrennte nebensätze, die du bestimmt findest, wenn du die geschichte noch mal durchliest oder sie laut liest

die formulierung am anfang finde ich etwas sehr absurd: "wie immer, wenn er in panik war..." da erwartet man wirklich etwas klamaukiges. ich jedenfalls.

was mich an deinem stil noch ein bisschen gestört hat, waren beschreibende nebensätze. mir faellt da spontan ein, an einer stelle heisst es: "die dorfbewohner hatten skrull, der zweimal so groß war wie ein normaler mensch, ..." oder so ähnlich. das finde ich stilistisch ein wenig ungeschickt, es liest sich etwas holprig. über solche sachen habe ich eine neigung zu stolpern.

ansonsten finde ich die geschichte aber ziemlich gut!

glg, das vita

 

Hi Vita,

ich danke Dir für die Kritik und das Lob.
Jaja, die Kommaregeln. Habe noch ein paar gefunden und sie geändert.

Die Beschreibung von Skrull habe ich absichtlich in Nebensätze gepackt, um der Geschichte gerade am Anfang, durch lange Beschreibungen nicht die Spannung zu nehmen.
Etwas klamaukiges oder lustiges wollte ich mit Skrull nicht darstellen. Mal sehen, was die Anderen sagen. Vieleicht werde ich den Anfang noch einmal ändern.

Gruß
Jörg

 

Ich habe keinerlei "Klamauk" erwartet. Nur muss ich zugeben, dass ich wie Odin auch kurz an Shrek denken musste.

Bei mir verlief der Gedankengang aber von Skrulls Beschreibung zu der Vorstellung, dass er ein Oger sein könnte, und dann erst zu Shrek. Skrulls graue Behaarung hat das Bild des grünen CGI-Ogers aber sofort wieder verdrängt.

 

Aloha!

:crying: Ja, die Menschen kommen mal wieder schlecht weg in der Erzählung. Wieder wird erst mal auf alles geballert, was einem gerade nicht in den Kram passt. Skrull ist ja scheinbar weise genug, sich nicht einfach der nächsten Siedlung zu nähern, um Kontakt in dieser feindseligen Welt aufzunehmen.

Die Charaktere sind sehr bildhaft und die Handlung folgt Schlag auf Schlag, so dass ich nicht wirklich was zu mosern habe. Wie jedoch der weise Magier und der gute Skrull zusammen passen ist mir ein Rätsel. Da stehen scheinbar auch ein paar Welten zwischen den Beiden ... entwicklungstechnisch gesehen. Aber das ist Kümmelspalterei.

Da ich aber kein großer Freund von Rettungen in letzter Minute bin :baddevil:, muss ich den Schluss ja nicht mögen. Aber gefallen hat mir die Lektüre Deiner Erzählung trotzdem ...


Einige Dinge die ich gefunden habe:

Welche Anführungszeichen benutzt Du? Sie werden hier jedenfalls nicht richtig dargestellt oder liegt das an mir? ...

... sich aber nicht getraut dem vermeidlichen Untier in den Wald zu folgen.

vermeidlichen -> vermeindlichen

Die erste Zeit war er nie beim seinem Treiben erwischt worden.

beim -> bei

Noch immer vor Aufregung zitternd, erreichte er schließlich die schmale Felsspalte, die in den letzten Monaten zu seiner Heimat geworden war, und ihn vor Wind und Regen schützte.

-> Noch immer vor Aufregung zitternd erreichte er schließlich die schmale Felsspalte, die in den letzten Monaten zu seiner Heimat geworden war und ihn vor Wind und Regen schützte. ----- 2 Kommas gespart. ;)

Durch magische Versuche seines Herrn, hatten sich die Dimensionen verschoben, und Skrull in die Welt der Menschen geschleudert, die so fremd für ihn war.

-> Durch magische Versuche seines Herrn hatten sich die Dimensionen verschoben und Skrull in die Welt der Menschen geschleudert, die so fremd für ihn war. ----- Und wieder 2!!!

... die seine Heimat umgaben. Dachte an die reichlichen Wildbestände, ...

umgaben. Dachte -> umgaben und dachte, reichlichen -> reichen

Der Jäger hatte nun langsam die Nase voll, von den ständigen Maulereien seines Begleiters.

-> Der Jäger hatte nun langsam die Nase von den ständigen Maulereien seines Begleiters voll.


shade & sweet water
x

 

Hi X,

vielen Dank für Deine Anregungen. Ich habe sie soeben alle umgesetzt.:)

Das mit den Anführungszeichen ist ein Editierungsproblem. An meinem PC zu Hause erscheinen sie ganz normal. Wenn ich aber von einem anderen PC auf KG.de gehe, habe ich die Fragezeichen bei einigen Storys (zum Teil leider auch bei Deinen). Ich habe es jetzt geändert. Ich muß woll zukünftig meine Stroys zusätzlich an einem anderen PC checken.:crying:

Die Heimatwelt von Skrull habe ich bewust nicht näher umschrieben. Die Rettung in letzter Sekunde kann manchmal nerven, aber ich denke, dass sie hier nicht unbedingt zu erwarten ist und daher schon passt.

Gruß
Jörg

 

ich hab die geschichte auch gern gelesen und finde keinen optimierungsbedarf...

Hallo Jörg,

gern würde ich mich Vita anschließen, allerdings finde ich in deiner grundlegend guten Geschichte doch noch Optimierenswertes.

Doch das Wesen musste keine Sorgen haben, dass seine Häscher den glitschigen Spuren folgen würden.
Für mein Gefühl, liest sich dieser Satz falsch. Ich würde eher zum aktiven "sich Sorgen machen" tendieren oder es ganz umgehen, indem du es als Verb benutzt.
Das Wesen musste sich nicht sorgen, ...
Schon einmal hatten sie ihn bis zum Waldrand gejagt, sich aber nicht getraut dem vermeindlichen Untier in den Wald zu folgen.
Wie ich dich einschätze, hat dich auch beim Schreiben der doppelte "Wald" schon gewurmt. ;)
Vorschläge: Dickicht, Gehölz, Schonung (wohl zu harmlos, ebenso wie Forst)
vermeintlich
Doch irgendwann waren den Menschen die Verluste in der Herde zu groß geworden.
in den Herden (oder hatten die Menschen nur eine Herde?)
Es hatte lange gedauert, bis die Menschen die Angst vor dem grau behaarten Wesen unterdrücken konnten, und Jagd auf Skrull machten, der fast doppelt so groß war wie sie selbst
Da die Größe bestimmt mehr Angst macht, als die grauen Haare würde ich die Beschreibung umdrehen. (heißt leider auch: den ganzen Satz umstellen)
Es waren jetzt nur noch wenige Schritte bis zu den rettenden Bergen
Ich dachte, der Wald wäre schon die Rettung
Eigentlich sollte Skrull in den Bergen bleiben, wo er relativ sicher war.
Ich persönlich halte es ja auch grammatisch für falsch, ganz sicher sind Sätze mit "wo" in diesem Kontext aber Geschmacksache. Recht umgangssprachlich.
bleiben, in denen er ...
Auch hast du hier gleich zwei Einschränkungen im Satz: "Eigentlich" und "relativ" Die erklären sich zwar grundsätzlich, allerdings weiß ich nicht ob du mit diesem Hang (diese Einschränkugne finden sich häufig im ersten Absatz) nicht der Spannung schadest.
Sie würden erst Ruhen,
ruhen (ist ein Verb)
"Wir können uns aber nicht jede Nacht auf die Lauer legen", warf der Bäcker ein. "Schließlich muss ich auch an meinen Laden denken."
Vorschlag: Präzisiere es. Die Menschen im Ort wollen sicherlich frisches Brot haben. Der Bäcker muss in der Backstube stehen.
"Wir werden alle etwas zur Vernichtung dieses Viehs beitragen müssen&", sagte der Bürgermeister.
entgegnete oder erwiderte?
"Wir könnten einige Vorposten einrichten, wo in jeder Nacht jeweils zwei von uns Wache halten.
wieder das "wo"
Ich werde Morgen einen Plan erstellen,
morgen (mE in diesem Zusammenhang klein. Ist ja nicht der Morgen)
War er es doch, der Rekordumsätze erzielte, weil die Männer, die nicht Wache schieben mussten, bei ihm auf die Nachricht vom Sieg über das Untier warteten.
Eine Erwähnung ob der Dienst des Wirtes mit dem Öffnen der Wirtsstube erledigt ist, wäre gut. Könntest du zum Beispiel auch in die Meutereien des Bäckers einbauen. Ich sehe da zusätzliches Potential in der Story
"Ihr wollt alle frisches Brot und müsst einsehen, dass auch ich meinen Schlaf brauche".
Ah, ok, war ja men Vorschlag von vorhin. Ich würde ihn auch immer noch früher umsetzen. An dieser Stelle könnte sich der Bäcker über die unsinnige Diensteinteilung beschweren. Bei einer 24 Stundenbewachung wäre es ja möglich, ihn anders einzuplanen.
Völlig unerwartet wurde Skrull von den beiden Kugeln getroffen.
Damit widersprichst du definitv vorherigen Aussagen, nach denen sich Skroll ja sicher war, dess sie ihn irgendwann kriegen würden.
Er wusste, dass sein Leben, aber auch sein Leiden in der fremden Welt, jetzt vorbei war.
waren Leben und Leiden sind zweierlei, deshalb der Plural
"Und was erzählen wir den Anderen?"
"Nichts."
An dieser Stelle sollte der Jäger Skrulls sterbliche Überreste schultern, gerade um den anderen "nichts" erzählen zu können, aber zu bewesien, dass die Plage ein Ende hätte.

Wie geschrieben, ich finde die Geschichte gut, denke aber, sie hätte das Potential zu einer noch besseren Geschichte.

Lieben Gruß, sim

 

Hi Sim,

vielen Dank fürs Lesen und die guten Vorschläge.

Ich hatte mir schon längst mal vorgenommen die Geschichte zu überarbeiten. In der nächsten Version wird es weniger Perspektivenwechsel geben und ich werde den Jäger noch mehr als Hauptgegner von Skrull charakterisieren. Auch die Wortdoppelungen werden dann hoffentlich verschwinden :D
Der Wirt und der Bäcker, die ja beide nicht von dem Schafdieb betroffen sind, wollte ich als Egoisten darstellen, die nur an sich selber denken. Auch hier gibt es sicher noch einige Möglichkeiten.
Der Wald ist für Skrull schon eine Art Rettung, weil die Menschen ihm nicht folgen. So richtig sicher ist er aber erst in den Bergen. Aber auch hier werde ich die Formulierungen nochmal ändern.

Ich schreibe gerade noch an einer anderen KG will aber sehen, dass ich mir "Skrull" dann nochmal vornehme.

Gruß
Jörg

 

Hallo Jörg

Da bleibt mir nicht mehr viel zu sagen, außer: nette Geschichte, die durch die vorgebrachten Änderungsvorschläge von Dir und den anderen sicherlich noch besser wird :)

mfg Hagen

 

Hallo Zusammen,

ich habe jetzt die Geschichte nach den guten Anregungen noch einmal überarbeitet und einiges geändert.
Bin schon sehr gespannt, wie es Euch gefällt.

Gruß
Jörg

 

Hi Jörg,

okay, Überarbeitung, schön und gut! Aber du glaubst doch wohl nicht, dass du um Textkram rumkommst? :D

Doch das Wesen musste keine Sorgen haben, dass seine Häscher den glitschigen Spuren folgen würden.
Das klingt komisch, das kannst du schöner formulieren.

Schon einmal hatten sie ihn bis zum Waldrand gejagt, sich aber nicht getraut dem vermeidlichen Untier in das dunkle Gestrüpp zu folgen.
du meinst wohl "vermeintlich"?

Sie stellten Wachen auf und
schafften es schließlich, Skrull auf frischer Tat zu ertappen.
Den Absatz da hast du sciher nicht gewollt?

Es hatte lange gedauert, bis die Menschen die Angst vor dem grau behaarten Wesen unterdrücken konnten, und Jagd auf Skrull machten, der fast doppelt so groß war wie sie selbst.
Der Satz ist in sich nicht stimmig, finde ich. Mach doch einfach zwei draus.

Heute hatte es Skrull gerade noch einmal geschafft, seinen Peinigern zu entkommen.

Es war jetzt nur noch ein kurzes Stück bis zur steilen Felswand, an der er dank seiner spitzen und starken Krallen, mühelos hochklettern konnte.
Entweder Komma vor mühelos weg oder eins vor dank

Er war gezwungen, immer wieder in die Nähe der Menschen zu kommen, wenn er im Gebirge nicht verhungern wollte.

Noch immer vor Aufregung zitternd erreichte er schließlich die schmale Felsspalte, die in den letzten Monaten zu seiner Heimat geworden war, und ihn vor Wind und Regen schützte.
Wenn er so groß ist, wie passt er dann in eine schmale Felsspalte? Kann man in einer Felsspalte wohnen?

„Wir können es nicht mehr länger hinnehmen, dass dieses Biest unsere Schafe zerfleischt“, sagte der Bürgermeister.
sagte klingt da sehr unentschlossen

„Wir können uns aber nicht jede Nacht auf die Lauer legen“, warf der Bäcker ein. „Ihr wollt morgens frische Brötchen, also muss ich bei Zeiten in der Backstube stehen.“
Warum wir, warum nicht ich?

Bisher haben wir den Fehler gemacht, nur die Herden zu bewachen.

Wir wissen doch jetzt, welchen Weg es nimmt

Wenn wir an drei oder vier Stellen den Hang bewachen, wird es ihm nicht gelingen, ungesehen an uns vorbei zu kommen.

Wer seiner Pflicht, sich an der Jagd zu beteiligen, nicht nachkommt, hat mit einer hohen Geldstrafe zu rechnen.“
Schön! Aber warum protestiert der Bäcker hier nicht?

Einzig Erich der Wirt hoffte darauf, dass es noch lange dauern möge, bis das Biest erledigt sei.
Würde "der Wirt" ausschließen, sonst wäre das ja so, als würde er Erich der Wirt heißen... o.O

Es war ihm gelungen, Arndt von der Notwendigkeit eines Stützpunktes in seiner Kneipe zu überzeugen, weil er wusste, dass der Jäger seid längerem ein Auge auf seine Tochter geworfen hatte.

Durch magische Versuche seines Herrn, hatten sich die Dimensionen verschoben und Skrull in die Welt der Menschen geschleudert, die so fremd für ihn war.
Komma weg nach Herr

Zunächst hatte er ja noch die Hoffnung, von Finus, dem mächtigsten Magier in seiner Welt, zurückgeholt zu werden. Sehr schnell hatte er diese Hoffnung aber aufgegeben.
Dopplung von Hoffnung
Hier erklärst du nicht, warum er diese Hoffnung hegt. Ist der mächtigste Magier sein Herr gewesen? Oder ist er irgendwie wichtig?

Mit Tränen in den Augen dachte er an seine Familie, die ihn sicher genauso vermissen würde, wie er sie.
Komma weg vor wie

Er träumte von den großen Seen und den tiefen Wäldern, die seine Heimat umgaben.
Seen und Wälder umgeben seine Heimat?

„Wie viele Nächte sollen wir uns denn jetzt noch um die Ohren schlagen“, maulte Dirk.
Hier kann gut ein Fragezeichen hin

Wenn in dieser Nacht wieder nichts passiert, lassen wir uns etwas Anderes einfallen
anderes wird klein geschrieben, außer es ist von "das Andere" die Rede, so alien-stil

Nur, weil du keine eigenen Schafe hast, heißt das noch lange nicht, dass dich die Probleme, die uns dieses Biest bereitet, nichts angehen.

Hastig stieß er seinen Begleiter an der Schulter an und bedeutete ihm, sich ruhig zu verhalten.

. Und tatsächlich verließ das grauhaarige Wesen den Wald und duckte sich, so tief es konnte, auf den Boden.

Beide sahen, wie das Biest zusammen zuckte, als es von der Kugel in den Brustkorb getroffen wurde.
zusammenzuckte zusammen

Nachdem er zwei Tage auf der Suche nach Nahrung durch das Gebirge gestreift war und nicht einmal eine Maus erbeuten konnte, sah er den Weg ins Tal als letzte Möglichkeit an.
hatte erbeuten können, ist ja schon vorbei

Lieber ließ er sich bei einem seiner Streifzüge erwischen, als einsam und alleine auf dem Berg zu verhungern.

„Schieß noch einmal“, schrie der Dirk mitten in das Krachen des zweiten Schusses hinein und lies dabei vor Aufregung seinen Flachmann fallen.
der Dirk? Ein Dirk, viele Dirks? :D

Auch die zweite Kugel traf. Das fremde Wesen, das so ganz anders aussah, als alle Tiere die Arndt bis dahin gesehen hatte,
Komma vor als nach Tiere

Täuschte er sich, oder konnte er tatsächlich Tränen in den Augen des Wesens erkennen.
Da kann gut ein Fragezeichen hin

„Hab keine Angst, Skrull“, hörten die beiden so unterschiedlichen Männer eine fremde Stimme.
Anreden werden immer mit Komma abgetrennt

Wir werden dich schon wieder hin bekommen und du wirst gesund in den Kreis deiner Lieben zurückkehren.“
hinbekommen

„Wie, nichts?“
Da kann ncoh ein Komma hin

So, jetzt zum Gesamteindruck - die Story hat, auch, wenn ich beim ersten Mal nichts zu meckern hatte, durch die Überarbeitung sehr gewonnen ;)
Bis auf die paar Textkleinigkeiten gefällt mir der Text, wenn ich mir auch ein paar mehr Infos über Skrulls Hintergrundwelt gewünscht hatte, der Grund für seine Rettung in letzter Minute, den Hintergrund zwischen ihm und seinem Magier stärker ausgebaut.

Aber ansonsten: Schöner Text, gern gelesen!

gruß
alter Ego
:bounce:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Vita,

das ging aber schnell :)

Ja mit den lieben Kommaregeln habe ich es nicht immer. :D
Werde die Änderungen gleich morgen einbauen.

Ich habe die Heimatwelt von Skrull absichtlich nicht näher beschrieben, weil ich immer noch darüber nachdenke, eine eigene Story daraus zu machen :hmm:

Ansonsten vielen Dank für das Lob :)

Gruß
Dein alter ego

So hab die Fehler noch behoben :D

 

Hi Jörg,

in Anlehnung an Horni sage ich mal, Nörgelsim ist wieder unterwegs.
Besser in dieser Version ist auf alle Fälle der Bäcker herausgearbeitet, dafür schon mal ein Lob. Ansonsten wünschte ich dir für diese Story mehr Mut zur Länge. Der Plot ist gut genug, stärkere Ausformulierungen zu tragen. Damit meine ich nicht, dass die die Hemat Skrulls schon hier beschreiben solltest. Die ist bestimmt eine eigene Geschichte wert.
Eher habe ich nach wie vor den Eindruck, dass du uns dieses Dorf, die Aufgeregtheit der Menschen, die Atmosphäre noch näher bringen könntest. Die hochkochenden Emotionen, der Hass angesichts dieses "Schafkillers" sind für mich zwar plausibel, werde aber nicht so richtig spürbar.
Vielleicht hast du ja noch mal Lust, die Geschichte mit ein bisschen Atmosphäre aufzublasen.:)

Lieben Gruß, Nörgelsim

 

Hi Sim,

auch Dir danke ich für das nochmalige Lesen und das Lob. :)

Sicher würde das Dorf mit seinen Einwohner noch eine Menge an Potential bieten. Ich möchte es nur nicht in den Vordergrund stellen. Für mich geht es in der Story in erster Linie um Skrull.

Werde mir den Vorschlag aber nochmal durch den Kopf gehen lassen.

Gruß
Jörg

 

Hallo Jörg,

ich hab sowohl die alte als auch die neue Version gelesen, und auch mir gefällt die neue besser, obwohl die alte beileibe nicht schlecht war. Im Gegensatz zu den anderen hab ich auch nichts mehr auszusetzen, von daher... :thumbsup:

Gruß,

Red Unicorn

 

Hi Red Unicorn,

vielen Dank für das Lob.

Freut mich, dass die Geschichte jetzt ganz geut gelungen zu sein scheint. :)

Gruß
Jörg

 

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