- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 9
Tetélestai
Am späten Abend starrte Cyrus in die Dunkelheit. Er wunderte sich nicht, dass er alleine war. Er starrte vor sich hin, hinaus aus dem Park in dem er saß, weit weg von diesem Platz auf dem er sich befand und den er noch nie leiden konnte.
Nebel und Finsternis umgaben ihn, die Bank auf der er saß und den großen Teich der sich direkt vor ihm ausbreitete. Hinter den dünnen Wolkenstreifen, die wie Wasserschlieren vor dem Mond vorbeizogen glimmte es leicht auf, aber Cyrus bemerkte es nur aus den Augenwinkeln. Seine Konzentration galt dem schwarzen Klotz, der majestätisch auf der Bergspitze zum Himmel hinaufwuchs. Das Gebäude diente scheinbar keinem Zweck und es kam ihm vor als würde es nur dort sitzen. Aber es sandte eine bedrohlich anziehende Atmosphäre aus, die ihn bereits vollkommen eingenommen hatte.
Die Wässeroberfläche kräuselte sich, dann stand er auf. Sein Mantel ging ihm bis zum Ansatz der braungelben Stiefel, die er sich nur für diesen einen Abend gekauft hatte. Obwohl er sich nie wieder in dieser Stadt, in der er kein gänzlich Fremder war, blicken lassen wollte, konnte er nicht abreisen. Er war geblieben mit dem Gewissen, dass es zwar nicht das Richtige war, aber dass es zumindest das war, was er wollte. Er stieg den Hügel hinauf und näherte sich der Schwärze.
Vor dem Eingang, der sich von der dunklen Oberfläche nicht absetzte, stand ein Wächter. Der Wächter schlief, beide Hände auf einen langen, nach oben abgekrümmten Stab gestützt und in seine Arme versunken.
Cyrus trat gedankenverloren durch die Öffnung und versank.