Meine allererste Geschichte, mal abgesehen von Schulaufsätzen, war auch so ne Suizidstory... und auch noch im Doppelpack, Protagonistin erzählt im Rückblick davon, wie sie ihren Schatzi beim Selbsmord geholfen hat, und dann, welch spannendes, nachdenkliches und offenes Ende, beschließt die Geschichte damit, dass sie selbst, Jahre später, nach den Pillchen greift... hab das Teil sogar noch irgendwo zuhause rumliegen, soll ich's mal posten?
Ich glaube, es ist ziemlich typisch, daß sich Anfängerautoren an solchen Themen wie eben Selbstmord oder Liebeskummer oder Einsamkeit etc "vergreifen", weil es oberflächlich betrachtet einfach ist, darüber zu schreiben...es geht um eine einzige Person, ihre Gedanken, Gefühle, Ängste etc...der Autor macht den Fehler, sich selbst im Protagonisten zu sehen (da kann meiner Meinung nach schon nichts mehr aus der Geschichte werden), was nicht heißen soll, dass der Autor selbst mit Selbstmordgedanken spielt, sondern einfach seine Gefühle und Ängste in der Geschichte weiterführt, ausbaut und dramatisiert...kann mir auch ganz gut vorstellen, dass oft so eine Art Mini-Katharsis abläuft, Autor hat selbst Frust, der sich im Schreiben wieder auflöst, so a là "heute geht's mir nicht so gut, laß ich mal mein fiktives Ich über die Schippe springen, unbewusst weiss ich, dass es mir dann wieder besser geht"...
Die Sache ist nur die...Schreiben als Selbstfindung, Ablenkung, Heilung oder was auch immer ist völlig ok...aber solche Werke müssen in der Schreibtischschublade bleiben, da sie nicht für ein Publikum geschrieben sind...und das sehen ziemlich viele "Autoren" anscheinend nicht ein...
San