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tinnitus

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27.07.2003
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tinnitus

Der Besinnungslosigkeit nahe ließ Karin die Augenlider flattern und schickte flüsternd ein Dankesgebet gen Himmel.

„Danke, Mutter, dass Du deinen Segen zu dieser Heirat gegeben hast. Danke, Melanie, meine beste Freundin, dafür, dass Du mich ermuntert hast, mit Daniel auszugehen. Dank auch an Euch, Daniels Eltern, einfach dafür, dass Ihr ihn so gut hingekriegt habt.“

Es waren nun zwei Wochen. Die ganzen Flitterwochen hatten sie im Bett verbracht, wobei sie nur einen Bruchteil davon aufs Schlafen verschwendet hatten. Und nach all den sensationellen, schweißtreibenden Nächten voller Weltklasse-Sex hatte er am letzten Tag noch immer nicht genug von ihr. Sie flüsterte wieder und bezog nun den Schöpfer mit in ihr Gebet ein.

Sie lag auf dem Bauch und wartete mit geschlossenen Augen auf seine Berührung. Zuerst tippte ein muskulöser Finger an ihren Großen Zeh, wobei sie vor Schreck fast losgekichert hätte. Dann bewegte sich ein Fußgänger, der aus Zeige- und Mittelfinger samt dazugehöriger Hand bestand, schwankend ihr linkes Bein hoch, mit jedem Schritt vorübergehend weiße Flecken in ihrer sonnengebräunten Haut hinterlassend. Sie hielt sich die Hände vor den Mund, um nicht loszuprusten. Als das Handmännchen am Po vorbeikam, verwandelte es sich für einen Augenblick in eine geile Greifhand, zwang Karin doch noch zu einem entschiedenen „Nein!“ und wurde schließlich zum Eiskunstläufer, der mit seinen Fingerkuppen-Kufen so zärtlich ihren Rücken hinaufgeglitten kam, dass er sich gleich darauf am Hals durch ein Dickicht von aufgestellten Nackenhärchen hindurchkämpfen musste.
Der Fußgänger verschwand und verwandelte sich in eine klebrige Zungenschnecke, die nun unten am Zeh eine neue Kriechrunde begann.
Minuten später spürte Karin, wie Etwas an ihrem Ohrläppchen zu knabbern begann.
„Schatz, nicht doch!“, rief sie, eigentlich mehr wollend.
Seine Lippen schürzten sich, wurden fast zu einem Rüssel. Er kam ihrem Ohr immer näher und sah dabei fast wie eine Biene aus, die Nektar aus einer Blüte trinken wollte. Bevor seine Haut auf ihrer Ohrmuschel aufkam, hatte er bereits begonnen, die Luft einzusaugen. Ein Kuss, mitten ins Ohr ...

„Schmaaaatz!“, hörte Daniel wie erwartet von seiner Mundregion kommen. Karin hingegen vernahm eher ein Weltuntergangsdonnern, das sich mit der Lautstärke einer vorbeifliegenden Marsrakete in ihr Hirn rammte. Es war Daniels erste Heirat, und trotz all seiner Erfahrung im Bett wusste er nicht, dass man jemanden nie aufs Ohr küssen durfte.

 

Hallo megarat,

willkommen in dieser Rubrik. ;)
Die sonnengebräunte Haut würde ich weglassen, angesichts der 14 Flittertage, die dein Paar fast ausschließlich im Bett verbracht hat. ;)
Die Wanderung der Finger über den Rücken ist sicherlich erotisch, aber hätte es dazu einer Hochzeit bedurft? Es sit schön, dass du eine Geschcihte darum schreibst. Sie hat mir im Großen und Ganzen auch gefallen, allerdings entsteht durch den Zusammenhang ""Heirat-Sex" der Eindruck, dieser wäre alles, was die Ehe zusammenhält. Insofern würde ich eher auch die Nebengeschichte zu der erotischen Fingerwanderung viel eher auf diesen Aspekt legen. Sie können ja auch in Urlaub gefahren sein, nur mit dem Ziel von morgens bis Abends zu poppen. ;)

Oder sie haben sich vorher als Zweckgemeinschaft für den Urlaub zusammen getan und sind jetzt überrascht, wie gut es funktioniert.

Eine andere Alternative wäre, zu dem Sex etwas darüber hinasugehendes zuzufügen, das eine Ehe auch nachvollziehbar macht. Etwas, das die Beiden auch noch ineinander sehen.

Lieben Gruß, sim

 

Hello megarat,

endlich mal eine Geschichte, in der Menschen einen Grund hatten, zu heiraten ;-)

'...am Zeh eine neue Kriechrunde begann. Minuten später spürte Karin, wie Etwas an ihrem Ohrläppchen zu knabbern begann.'
Hier würde ich das zweite 'begann' weglassen und einfach 'an ihrem...knabberte' schreiben, zumal kurz danach noch ein 'begonnen' folgt.

@sim

So richtig knallige Sonnenbräune hält länger als 2 Wochen, Du verwechselst das mit Deinem preisgünstigen Self-Tanner ;-)

Grüsse vom gox

 
Zuletzt bearbeitet:

lustige geschichte, stimmt das mit dem tinnitus, das man den bekommt, wenn man aufs ohr geküsst wird??? :Pfeif: :hmm: :shy: :eek:

 

Hej megarat,

mich hat Deine Geschichte nicht vom Hocher gehauen. Wie sieht denn bitte ein "Muskulöser Finger" aus? Ich stelle mir grad so lauter lustige Bodybuilder-Knubbel statt Fingergliedern vor, brrr. :sick:

Die klebrige Kriechschnecke finde ich auch äußerst unerotisch - eine solche Assoziation würde mich aus dem Bett katapultieren, anstatt es zu genießen!

Dass die ganze Geshcichte nur auf die Pointe hin geschrieben wurde, gefällt mir auch nicht, da sie dadurch zu literarischem Fast Food wird: Lesen, schlucken, vergessen.

Unglaubwürdig ist noch, dass es Mann bis zu seiner Heirat nicht begriffen haben soll, dass Geräusche, die direkt neben dem Ohr entstehen, sehr laut sind. Hat er als Kind nie eine Papiertüte neben dem Ohr einer Klassenkameradin zerplatzen lassen?

Fazit: Flüssig geschrieben, inhaltlich aber nichts Dolles. In meinen Augen weder erotisch noch romantisch, würde sie eher unter Sonstige einsortieren, oder - mit leichten Modifikationen, die erkennen lassen, dass Du die Situation auf die Schippe nimmst - in Satire.

Liebe Grüße
chaosqueen

 

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