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Und von oben sah er zu

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22.05.2004
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Und von oben sah er zu

"Was?? Nein, nein das kann nicht sein! Der Weg ist doch nicht gefährlich und wer fährt um die Zeit überhaupt noch Auto? Bitte, Mrs Dexta, darüber macht man keine Witze..."
"Jessica, ich mache wirklich keine Witze. Ich kann es doch auch nicht glauben."
"Und...was ist jetzt mit ihm? Wie geht es ihm?"
"Er liegt zwar nicht im Koma aber er ist auch nicht bei Bewusstsein."
Es war 3 Uhr nachts als Mrs Dexta Jessica anrief. Jessica war die Freundin ihres Sohnes Joshua und ihre baldige Schwiegertochter.
"Jessica? Jessica bist du noch da?"
"Mrs Dexta, ich bin in zwei Minuten da, in Ordnung?"
"Ja natürlich. Ich warte am Haupteingang auf dich."
Jessica ging aus ihrem Zimmer, zog sich ihren Mantel über und verließ das Haus. Es dauerte nur ein paar Minuten bis sie am Stadtkrankenhaus von Tampa war, wo Mrs Dexta auf sie wartete.
"Wo...wo ist er?"
"Oben im zweiten Stock. Komm, ich bringe dich hoch."
Jessica betrat das Zimmer, in dem Joshua liegen sollte. Und tatsächlich lag er da. Ganz blass mit einigen Wunden im Gesicht und an viele Maschinen angeschlossen.
"Oh Gott Josh!!"
Mit tausend Tränen im Gesicht stürzte Jessica an Joshua’s Bett.
"Warum?? Warum gerade du?", schluchzte sie. "Du hattest es nicht verdient. So kurz vor deinem Geburtstag und unserer Hochzeit. Oh Gott, warum? Warum hast du das zugelassen, Gott? Was hatte er unrechtes getan?? Josh du musst jetzt stark sein. Oh man, bitte. Ich brauche dich doch! Du bist der Sinn meines Lebens. Ohne dich...was sollte ich dann machen? Bitte, sei stark und...und wach auf. Bitte. Es gibt hier so viele, die dich brauchen!"
"Jessica? Willst du dich nicht noch ein bißchen hinlegen? Nebenan wurden uns Betten zur Verfügung gestellt und du scheinst sehr müde zu sein!"
"Nein danke Mrs Dexta. Ich will lieber hier bleiben."
"Na gut."
Einige Stunden saß Jessica neben Joshua’s Bett und hielt seine Hand. Doch dann vielen auch ihr die Augen zu und sie schlief ein.
++++++++++++
"Ms Mitchell? Ms Mitchell bitte wachen Sie auf!"
"Was? Was ist denn?"
Langsam hob Jessica ihren Kopf und wusste zu erst nicht recht, wo sie war.
"Oh mein Gott, was ist passiert?"
"Mr Dexta hatte einen Herzstillstand –"
"- Oh mein Gott Joshua!!"
"Mrs Mitchell, bitte kommen Sie kurz mit mir nach draußen. Ich muss mit Ihnen in Ruhe über etwas reden."
Verwirrt folgte Jessica der Schwester aus dem Zimmer und setzte sich zu ihr auf die Stühle im Gang.
"Was ist mit Joshua? Was machen die mit ihm?"
"Keine Sorge. Die Ärzte gehören zu den besten in ganz Florida!"
"Wenn sie das sagen...aber worüber wollten Sie mit mir reden?"
"Nun...es ist uns zu Ohren gekommen, dass sie bei Mr Dexta bleiben wollen, bis es ihm wieder besser geht."
"Ja das stimmt. Geht das denn nicht?"
"Es würde schon gehen aber es wäre sicher nicht gut für Sie! Mr Dexta schwebt weiterhin in Lebensgefahr und ... viele, die eine Person sterben gesehen haben, tragen ihr Leben lang schwere psychische Schäden. Ich will damit nicht sagen, dass Mr Dexta auf jeden Fall stirbt, das versuchen wir ja zu vermeiden, aber wer kann das ausschließen? Sie sollten besser raus gehen und die Frühlingsluft genießen. Wir würden sie sofort benachrichtigen, wenn sich Mr Dexta’s Zustand ändert."
"Vielleicht haben Sie ja Recht."
Jessica stand auf und verließ das Krankenhaus. Draußen wehte ein leichtes Lüftchen und ein paar Vögel zwitscherten um die Wette. Doch Jessica konnte sich dieses Jahr nicht darüber freuen, dass der Frühling kam. Langsam lief sie in den Stadtpark, der ganz in der Nähe war und setzte sich auf eine Bank. Auf die Bank, auf der sie Joshua vor vielen Jahren kennengelernt hatte.
Warum? Warum gerade er? Er hat es nicht verdient. Da liegt er, blass und an viele Maschinen angeschlossen. Ganz als ob er schon längst tot wäre. Du darfst nicht sterben, Joshua. Das erlaube ich nicht! Gott, wie konnte das passieren? An einer Ampel wurde er angefahren. Und es war für ihn grün! Der Autofahrer ist wahrscheinlich schon längst in Kanada und die Polizei kümmert das überhaupt nicht. Bloß nicht arbeiten, das ist ja anstrengend. Verdammt, wo lebe ich hier? Das ist doch keine Welt mehr!
++++++++++++
° 2 Wochen später °
*ring, ring*
"Hallo?"
"Jessica ... Joshua ist..."
"Mrs Dexta? Was ist mit Joshua?? Ist was passiert?"
"Er... er ist ..."
"tot?"
"Ja...die Ärzte haben alles versucht aber sie haben es nicht geschafft."
"Oh mein Gott!"
"Jessica, ich komme nachher vorbei, okay?"
"Okay!", antwortete Jessica leise.
"Bis dann."
Jessica ließ sich auf ihr Bett fallen. Sie wollte nicht glauben was passiert war. Aber ins Krankenhaus konnte sie auch nicht gehen. Sie wäre zusammengebrochen.
"Oh Joshua warum hast du nicht auf mich gehört?? Ist dir denn bewusst, dass meine Welt gerade eingestürzt ist? Du, du warst der Sinn meines Lebens und jetzt, jetzt ist dieser Sinn plötzlich weg. Was soll ich denn jetzt machen?"
*ding-dong*
Ohne dass Jessica es wirklich wollte stand sie auf und ging zur Tür. Sie hatte mit Mrs Dexta gerechnet doch stattdessen stand Leif da. Leif und Joshua kannten sich schon als kleine Kinder und waren seitdem sehr gute Freunde.
"Hey!", begann Leif.
"Hey."
"Darf ich rein kommen?"
"Klar."
Sie gingen gemeinsam ins Wohnzimmer.
"Setz dich doch."
"Danke! Und...wie geht’s dir so?"
"Wie’s mir geht? Du fragst ernsthaft wie’s mir geht? Ich sag dir wie’s mir geht: bekotzt, beschissen, einfach scheiße!"
"Hey, ich weiß, dass das hart für dich ist. Aber du musst jetzt stark sein. Ich kenne Joshua und ich weiß, dass er nicht will, dass du dein Leben jetzt weg wirfst."
"Warst du da? Ich meine...als er..."
"Ja."
"Hat er...noch was gesagt?"
Leif setzte sich zu Jessica auf die andere Couch und legte seinen Arm um sie.
"Er sagte wir sollen die sagen, dass er dich liebt. Und dass wir uns um dich kümmern sollen."
Wieder kullerten Tränen über Jessica‘s Gesicht. Sie vergrub ihr Gesicht in Leif’s Schulter und Leif legte schützend seine Arme um sie.
++++++++++++
*ding-dong*
"Hallo Leif. Ist Jessica da?"
"Hallo Mrs Dexta! Jessica schläft gerade. Aber kommen Sie doch rein! Sie wird sicher nichts dagegen haben, wenn Sie rein kommen!"
"Na hoffen wir’s mal."
Leif und Mrs Dexta gingen in die Küche damit Jessica in Ruhe weiter schlafen konnte. Das hatte sie bitter nötig, denn die letzten zwei Wochen hatte sie aus Sorge um Joshua kaum ein Auge zugetan. Jeden Tag kam sie ins Krankenhaus und jeden Tag sah sie den gleichen blassen, unlebendigen Joshua.
"Der Tod von Joshua macht sie total fertig. Ich weiß nicht, ob sie jemals damit klar kommen wird!", begann Leif.
"Er war so jung. Er hatte sein Leben noch vor sich mit einer wunderschönen Braut. – Meinst du sie wird zur Beerdigung kommen?"
"Ich denke schon, dass sie kommen will. Aber...ob sie es auch wirklich schafft..."
"So wie es scheint hat es Jessica am schwersten getroffen. Keiner hat Joshua so geliebt, wie sie."
"Ja."
"Hallo ihr Zwei!" Plötzlich kam Jessica in die Küche, machte sich einen Kaffee und setzte sich zu Mrs Dexta und Leif.
"Hey Jessica", begrüßte sie Mrs Dexta, "Na, ausgeschlafen?"
"Naja geht so. Die Couch ist nicht die bequemste. - Josh und ich wollten uns demnächst eine neue kaufen..."
"Jessica, wenn...ich irgendwas für dich tun kann, dann rufst du an oder sagst sonst irgendwie Bescheid, okay??", sagte Mrs Dexta.
"Und...wenn ich was für Sie machen kann sagen Sie hoffentlich auch Bescheid!"
"Okay.", antwortete Mrs Dexta und lächelte leicht, "ich werde dann mal wieder gehen. Auf Wiedersehen ihr beiden!"
"Auf Wiedersehen Mrs Dexta!", riefen Leif und Jessica im Chor.
"Leif?"
"Ja?"
"Könntest, könntest du mir einen Gefallen machen?"
"Klar doch!"
"Bleibst du über Nacht da?"
"Okay!"
"Danke!"
"Kein Problem!"
++++++++++++
Es war Nacht. Leif lag wach auf der Couch. Er konnte genauso wie Jessica nicht einschlafen. So lagen sie da, starrten ins Nichts und dachten an dasselbe: Joshua.
Plötzlich fing Jessica leise an den Refrain eines Liedes zu singen...
"If I could fly up to heaven
Just to see you one more time
I’d fly all the way to heaven
Just to say that I love you"
"Das ist von Howie Dorough und seiner Schwester Pollyanna für Caroline."
"Du bist noch wach?"
"Genauso wie du!"
Leif stand von der Couch auf und kam zu Jessica ans Bett.
"Alles Klar?"
"Ja, natürlich. Alles klar...wie immer."
Sanft fuhr Leif Jessica über die Haare. Schließlich hob er die Bettdecke ein kleines Stück hoch und schlüpfte zu Jessica ins Bett.
"Hey, Jessica, Guck mich an!"
Als Jessica keine Anstalten machte, ihren Kopf zu heben und Leif anzusehen, griff Leif Jessica am Kinn und hob ihr Gesicht hoch, dass sie ihn ansehen musste.
"Jessica, ich weiß nicht wo er ist oder was er macht. Aber wir beide wissen doch, dass ihm, egal wo er auch ist, gut geht!!"
"Ja sicher.", gab sie leise zur Antwort.
Ziemlich bald schliefen Leif und Jessica dicht aneinander gekuschelt ein.
++++++++++++
"Leif? Leif bist du noch da?"
Es war morgen und Jessica war aufgewacht. Doch als sie Leif nicht an ihrer Seite vorfand, bekam sie leicht Panik.
"Guten Morgen Jessica. Ich bin in der Küche. Komm schnell her!"
"Gott was ist das?"
"So etwas ist auch als Frühstück bekannt."
"Wie lange hast du dafür denn gebraucht?"
"Das...verrate ich nicht!"
"Gib’s zu du hast es bestellt!"
"NEIN, nein ehrlich nicht!"
"Ja, ja!", Jessica musste grinsen. Das war das erste Grinsen seit langem.
Als sie mit dem Frühstück fertig waren, abgedeckt und abgewaschen haben, gingen sie ins Wohnzimmer und setzten sich auf die Couch, wo sich Jessica eine Zigarette anzündete.
"Seit wann rauchst du?"
"Seit heute!"
"Komm lass das. Das ist nicht gut!"
"Das ist doch jetzt völlig egal. Es ist nicht dein Körper."
"Jessica, ich –"
"Leif! Shhh!"
Während dem Frühstück war Jessica gut gelaunt gewesen. Doch jetzt hatte sich ihre Stimmung schlagartig geändert. Ihre Gedanken waren wieder bei Joshua.
Nach ein paar Minuten brach Leif das Schweigen. Er wollte nicht, dass sie zu oft an den Tod von Joshua dachte. Sein Tod war zwar ein harter Schlag für alle, aber zu viele Gedanken damit zu verbringen brächte nur Unglück und noch mehr Schmerz.
"Was hältst du davon, wenn wir heute ein bißchen in die Stadt gehen. Einfach ein bißchen shoppen?"
"Geh du ruhig. Ich hab keine Lust."
"Ach komm, bitte. Ohne dich macht das gar keinen Spaß."
"Pech!"
Leif stand auf und ging zur Haustür. Dort zog er sich seine leichte Jacke an und sah zu Jessica.
"Ich geh mal nach Hause. Nachher hat noch jemand eingebrochen, oder so. Ich hab wieder mal die Alarmanlage ausgelassen. Ich komm dann nachher, so in 2 Stunden, vorbei und hol dich ab. Bis dann!"
++++++++++++
° 2 ½ Stunden später °
*ding-dong*
*ding-dong*
"Jessica??", rief Leif, der vor der Tür stand. Doch drinnen regte sich nichts.
"Jessica! Mach bitte die Tür auf. Ich bin’s doch, Leif!"
*ding-dong*
Doch drinnen passierte immer noch nichts.
"JESSICA!!! MACH DOCH DIE TÜR AUF!"
Trotzdem passierte nichts. Leif ging ums Haus herum, mit der Hoffnung ein offenes Fenster zu sehen. Er bezweifelte, dass Jessica die Terrassentür offen hatte. Aber Leif fand nicht mal ein offenes Fenster.
"Verdammt Jessica, was machst du nur?", murmelte er leise zu sich selbst.
Dann nahm er einen der größeren Steine die ums Haus verteilt waren und warf ihn mit aller Kraft gegen die Terrassentür, welche daraufhin in kleinste Scherben zerbrach.
Vorsichtig stieg er ins Haus. Er hatte kein gutes Gefühl. Jessica hatte das Haus nicht verlassen, denn das Auto stand noch da und die Schlüssel hingen am Schlüsselbrett.
"JESSICA? JESSICA WO BIST DU?"
Plötzlich hörte Leif so etwas, wie wenn etwas ins Wasser fällt. Schnell lief er ins Badezimmer und er konnte nicht glauben was er sah. Er sah Jessica in der Badewanne. Doch Jessica war bewußtlos und das Wasser war rot – rot wie Blut!
"Oh mein Gott Jessica!"
++++++++++++
° ein paar Stunden später im Krankenhaus °
"Mr Evans? Sie können jetzt zu ihr!"
"Danke."
Ruhig kam Leif in Jessica’s Zimmer, setzte sich auf einen Stuhl am Fenster und sah Jessica an.
"Oh Jessica, ist dir eigentlich klar was du gemacht hast?"
"Ja."
"Aber sag mir doch, warum du das gemacht hast! Das..."
"Ich wollte doch einfach nur dort hin wo Joshua auch ist. Ohne ihn ist die Welt so leer, ohne ihn fehlt einfach etwas. So wollte ich nicht weiter leben. Und wärst du nicht gekommen hätte auch ich mein Glück wiedergefunden!"
"Wäre ich nicht gekommen, hätten wir eine wundervolle Person verloren! Jessica, bitte versprich mir, dass du das nie wieder tun wirst!"
"Das kann ich nicht."
"Doch das kannst du. Du musst es! Joshua ist tot, das ist hart aber versuche ich mich deswegen umzubringen? Nein, und du weißt genauso gut wie ich, dass Joshua nicht will, dass du dir seinetwegen irgendwas antust und Jahre lang traurig zu Hause herumhängst."
Ohne noch ein Wort zu sagen verließ Leif das Zimmer und hinterließ eine verstörte Jessica.
++++++++++++
° 3 Wochen später in Jessica’s Haus °
"Aaaaah nein Leif, bitte nicht!", rief Jessica während sie kichernd durchs Haus rannte. Hinter ihr her: Leif!
"Ha! Ich hab dich gleich!"
"Hiiiiiilfe!"
"He, He dich hört eh keiner!"
Leif holte immer mehr auf und schließlich trieb er Jessica in eine Ecke.
"Ätsch!"
"Ach, du bist blööd!"
"So? Bin ich das?"
"Ja!", antwortete Jessica in einem gespielten beleidigten Tonfall.
Jessica und Leif kamen sich immer näher bis sich ihre Lippen beinahe berührten. Doch plötzlich riss sich Jessica los und ging an das andere Ende des Zimmers.
"Oh mein Gott.", murmelte sie leise.
Leif sah sie nur an. Auch er konnte nicht glauben, was beinahe passiert wäre.
"Es tut mir Leid Jessica...ich...ich weiß nicht was mit mir los war!"
"Nein, nein. Entschuldige dich nicht. Ich hab doch auch nicht gedacht. Aber...das darf nie wieder passieren!"
Von Leif’s Seite kam nur ein Nicken.
"Was...was möchtest du heute Abend essen? Wir haben noch so Chinesisches da.", begann er.
"Ich habe keinen Hunger."
Schon an der Stimme merkte Leif, dass Jessica kurz davor war los zu weinen. Er hätte sie jetzt so gerne in den Arm genommen und getröstet, aber er war sich nicht sicher, ob er wirklich zu ihr gehen sollte. Schließlich ging er in die Küche um sich etwas zu essen zu machen und Jessica ging in ihr Zimmer.
° In Jessica’s Zimmer °
"Mein Gott, was war das? Ich...ich hätte beinahe Leif geküsst. Den besten Freund von dir, Joshua! Und du hättest dabei zugesehen.", murmelte sie während Tränen über ihr Gesicht liefen.
*Knock, knock, knock*
Schnell wischte sich Jessica mit dem Handrücken über die Augen und setzte sich aufrecht auf ihr Bett.
"Ja!"
"Hey Jessica. Essen ist fertig! Kommst du?", fragte Leif vorsichtig.
"Nein...ich hab keinen Hunger."
"Och bitte. Ich hab mir jetzt so eine Mühe gegeben. Bitte!"
"Okay!"
Jessica ging nach Leif aus dem Zimmer und in die Küche, wo sie sich an den Tisch setzte. Ihr stieg der Geruch von süß – saurem chinesischem Gemüse in die Nase. Normalerweise hätte sie davon Tonnen essen können, doch heute stocherte sie nur drin rum.
"Jessica, iss doch bitte was!"
"Nein. Leif es tut mir Leid, ich hab einfach keinen Hunger. Ich kann einfach nichts essen!"
"Was muss ich denn machen, dass du was isst? In dem einen Moment lachst du und bist glücklich, hast Joshua endlich mal vergessen, aber ehe ich auch drei zählen kann bist du wieder so, wie vor drei Wochen. Deine Gedanken sind nur noch bei ihm und das ist falsch! Du kannst nicht den ganzen Tag einfach nur da sitzen, vor dich hin heulen und hoffen, dass irgendwann Joshua lebendig vom Himmel runterfällt. Er wird nicht wiederkommen! Vergiss ihn und leb dein Leben!"
"NEIN! Ich habe ihn geliebt, und ich liebe ihn immer noch. Ich kann ihn nicht vergessen, niemals. Und ich bin mir sicher, er liebt mich auch noch. Ich hätte dich beinahe geküsst und von oben sah er zu. Er sieht alles, und wenn ich jetzt mit dir ins Bett gehe, wer weiß wie er mich, wenn mein Leben zu Ende ist, im Himmel empfangen wird?"
"Denk doch mal nach, Jessica, denk doch mal nach! Mag ja alles sein, dass er von oben zu sieht und dich immer noch liebt. Aber du musst von ihm loslassen! Er kann dir nichts mehr geben. Ich habe es dir schon so oft gesagt, Joshua will sicher nicht, dass du nur trauerst. Geh raus, triff Leute und triff eine Person die du genauso, wenn nicht noch mehr, liebst wie Joshua. Joshua will doch nur, dass du glücklich bist. Aber so kannst du sicher nicht glücklich werden!"
Leif stand auf, trug das Geschirr zur Spüle rüber und ließ das Wasser zum Abwaschen ein. Plötzlich hörte er, wie Jessica leise begann zu weinen. Er drehte sich um und setzte sich zu Jessica auf die Bank.
"Hey, alles in Ordnung?"
"Das...das Wasser läuft über!"
"Du weinst wegen dem Wasser?", Leif musste unwillkürlich grinsen, "Jessica, von mir aus kann das ganze Haus überschwemmt werden!"
Jessica stand auf und drehte den Hahn zu. Danach ging sie ohne noch ein Wort zu sagen in ihr Zimmer. Hatte Leif doch Recht? Sollte sie was ändern?
++++++++++++
° 1 Woche später bei Leif zu Hause °
"Whoa, das war der gruseligste Film den ich jemals gesehen habe!"
Leif hatte Jessica eingeladen bei ihm mal ein paar Tage zu verbringen und an diesem Abend hatten sie sich einen Horrorstreifen reingezogen.
"Ich merk‘s!", entgegnete Leif und deutete auf ein paar Kratzer an seinem Arm. "Warum musst du mit deinen langen Krallen immer irgendwo dran rum kratzen wenn’s spannend wird? Und guck dir mein Auge an! Das ist passiert als du so komisch aufgeschreckt bist!!"
"Gott, warst du das?"
"Was dachtest du denn?"
"Na vielleicht...keine Ahnung."
"Tz, tz, tz. Naja aber komm. Wir sollten jetzt schlafen gehen. Morgen ist doch großer Shopping – Tag!"
"Oh nein, ich bin zu müde zum aufstehen!"
"Denkst du etwa ich hab die Kraft dich hoch zu tragen?"
"JA!"
"Oooh nein Madame Jessica!"
"Na schön. Dann muss ich wohl wieder selber hochgehen. Immer muss ich alles selber machen, ich arme, arme Jessica. OOPS!"
"VORSICHT!"
Irgendwie hatte Jessica das Gleichgewicht beim Aufstehen verloren und flog auf Leif, welcher sie jetzt fest in seinen Armen hielt.
"Mir ist noch nie aufgefallen, was für wunderschöne blaue Augen du hast. Sie strahlen, wie ein Ozean!"
Auf Leif’s Mund machte sich ein Lächeln bemerkbar. Langsam näherten sich seine Lippen denen von Jessica.
"Es wäre nicht richtig!", murmelte sie leise. Doch sie löste sich nicht von Leif. Sie ließ es einfach geschehen. Schließlich versanken Jessica und Leif in einem langen, glühenden Kuss und vergaßen alles, um was sie sich noch vor zwei Sekunden gesorgt haben.
"Was ist schon richtig?", flüsterte Leif.
Hand in Hand gingen sie nach oben, wo die Schlafzimmer waren. Doch anstatt, dass jeder in sein eigenes Zimmer ging, gingen sie beide in eins. Und weder Jessica noch Leif kamen da vor dem Morgen wieder raus.
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° 7 Monate später in der Living Water Church in Tampa °
"Und wollen Sie, Jessica Mitchell, Leif Evans zu ihrem Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, bis dass der Tod Sie scheidet?"
"Ja, ich will!"
"Dann erkläre ich Sie hiermit zu man und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen!"
Als Jessica und Leif in ihrem Kuss versanken, blitzten überall die Fotoapparate und Konfetti flog durch die Kirche.
++++++++++++
° In den Flitterwochen auf Hawaii °
„Oh Leif, ich –“
„Shhh! Sag nichts!“, flüsterte Leif Jessica zu, die neben ihm am Strand lag. „Sag nichts!“
Ihre Lippen kamen sich näher bis sie sich berührten. Sie strich mit ihrer Hand über seine Brust und spürte seine Muskeln. Nachdem sie langsam sein Hemd aufgeknüpft hatte, schmiegte sie ihren Kopf an seine Schulter. Mit Küssen bedeckte sie Leif’s Brust, seinen Nacken und erschauerte als sie plötzlich seine Hände an ihrem Ausschnitt spürte. Dann löste sie sich von ihm und sah zu, wie er Knopf für Knopf ihre Bluse öffnete. Seine Hände glitten unter den Stoff und streichelten ihren Rücken. Er zog sie an sich und spürte die Hitze ihres Körpers. Während seine Hände über ihren Rücken wanderten, küsste er ihren Nacken, knabberte an ihren Ohrläppchen. Mit den Fingern öffnete Leif Jessica’s BH – Verschluss. Unter Küssen streifte er die Träger von ihren Schultern. Er beugte sich zu ihr hinab und gab ihr einen sanften Kuss. Jessica lehnte sich zurück und spürte seinen heißen Atem, seine feuchten Lippen. Mit schwerem Atem öffnete sie seinen Gürtel und öffnete die Jeans. Bevor sie die Hose ließ sie ihre Fingernägel um seinen Bauchnabel kreisen. Er wandte sich kurz ab von ihr um sich ganz auszuziehen. Als er wieder neben ihr lag, glitten ihre Finger über seine Brust, die jetzt feucht war vor Schweiß und sie spürte wie seine Hände, wie seine Hände zu ihrem Wickelrock hinunterwanderten. Er öffnete den Knoten und Jessica hob die Hüfte, dass er den Rock abwickeln konnte. Bisse am Hals, Streicheln über den Rücken, sein Atem wurde schneller. Als dann die letzten Hüllen abgestreift waren, pressten sich ihre Körper eng aneinander. Leif ließ seine Zunge zwischen ihren Brüsten langsam zu ihrem Bauch und wieder hinauf wandern. Er spürte ihre Hände auf seinem Rücken, wie sich ihre Fingernägel leicht in seinen rücken krallten. Ihr Körper wurde weiter bedeckt mit Küssen aber dann konnte Jessica ihr Verlangen nicht mehr zügeln. Sie zog ihn zu sich herab und als er auf sie sank, schloss sie die Augen und stöhnte auf. Ihre Körper bewegten sich im Einklang. Leif küsste sie ohne Unterlass und sie spürte im Inneren unendliche Begierde. Als sie schließlich zum Höhepunkt kam, gruben sich ihre Nägel in seinen Rücken. Doch kaum war sie zu Atem gekommen loderte das Feuer erneut auf.
Als Jessica dann völlig erschöpft in seinen Armen lag, der Mond auf sie schien, spürte sie noch immer das Spiel seiner Hände auf ihrem Rücken.
Sie lagen die ganze Nacht am verlassenen Strand, liebten sich immer wieder und hielten sich danach eng umschlungen. Glücklich schlummerte Jessica dann in Leif’s Armen ein. Bevor Leif dann selbst einschlief strich er ihr eine Haarsträhne aus der Stirn und hauchte ihr einen Kuss darauf.

 

HI JerryJ und herzlich willkommen auf KG.de.

Zu deiner Geschichte - in meinen Augen enthält sie viel zu viele Dialoge, die den Text unnötig in die Länge ziehen. Dialoge können einen Text auflockern, aber wenn sie im Übermaß verwendet werden leidet darunter der Fluss. Ich als Leser komme mir vor als hörte ich zwar ständig Stimmen, aber ich sehe keine Handlungen mehr, sehe nicht was die Personen machen und wie sie es machen. Dazu enthalten deine Dialoge manchmal Aussagen banaler Natur, die man in ein, zwei Sätzen zusammenfassen könnte. Hier mal ein Beispiel:

"Leif?"
"Ja?"
"Könntest, könntest du mir einen Gefallen machen?"
"Klar doch!"
"Bleibst du über Nacht da?"
"Okay!"
"Danke!"
"Kein Problem!
So viel Gerede, dabei könnte man es in etwa so formulieren: "Jessica bat Leif, die Nacht über bei ihr zu bleiben."
Auch solche Verabschiedungen wie "Auf Wiedersehen, Mrs Dexta!" - "Auf Wiedersehen, Jessica und Leif!" kann man mit "Mrs. Dexta verabschiedete sich" abkürzen.

Mit tausend Tränen im Gesicht stürzte Jessica an Joshua’s Bett.
"Tausend Tränen" ist ziemlich übertrieben. "Tränenüberströmt" reicht auch.
Von Leif’s Seite kam nur ein Leifen.
Hehe ... ein was?

Ginny

 

hi ginny

also...zu deinem ersten punkt: ich bin ein fan von dialogen, wenn ich in der 3. person schreibe. ich, für meinen teil, lese auch lieber dialoge...is halt nich jedermanns sache, klar. was auch noch dazu kommt, is dass ich das vor jahren geschrieben hab. bestimmt vor 3 jahren oder so. und in meinem alter macht das natürlich viel aus ;-)

Also...."mit tausend tränen im gesicht"...stimmt, is irgendo doof. aber was ich (mittlerweile) auch nich sehr mag sind adverbien und adjektive. deswegen würde ich auch das "tränenüberströmt" nicht verwenden. das wurde mir halt so beigebracht...wenig adverbien und adjektive, lieber umschreiben

das "leifen" hab ich korrigiert......oops.....soll natürlich "nicken" heißen.
danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast.

im großen ganzen möchte ich mich jetz quasi für die geschichte entschuldigen. ich hab sie geschrieben als ich sehr sehr jung war. also wem sie zu kitschig oder sonst was is....sorry :-)

 

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