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Urteil

KFK

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29.06.2004
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Urteil

Ich raste über den Feldweg. Im Rückspiegel war nichts als Staub, der in die pralle Sonne sich erhob. So schrie alles wie der Boden hier nach Wasser, Feuchtigkeit an diesem trockenen Sommertag. Der Schweiß lief mir die Stirn entlang runter bis ans Kinn.
In alle Richtungen schweifte mein Blick; über gelbe Kornfelder hinauf bis an den Horizont, wo sich die Erde und der stahlblaue Himmel sich zu vereinigen schienen.
Seit langem endlich war es mir wieder möglich so weit zu schauen.
In der Ferne machte sich ein Bauerngehöft auf. Ich beschloss mich dort auszuruhen und etwas die Natur zu genießen.
Der Schlag der Wagentür ging unter im Gezirpe der Grillen, während ich etwas durch Kniehohe Gräser watete. Selbst das bruchigste Land schien heute auszudörren. Aber auf eine sehr natürliche Weise.
Mein Entdeckergeist schien sich hier ungebremst von Arbeit und Beton auszuweiten. Wie Geysire, auf denen noch heute große Füße von Tieren standen, schossen meine innersten Gefühle aus mir heraus, als ich zu einer zerfallenen Scheune ging.
Die rostige Tür war schwer zu öffnen und ich musste sie etwas anheben um sie umzudrehen. Die stickige Luft in diesem uralten Gemäuer raubte mir kurz den Atem und der Staub zwang mich die Augen zusammenzukneifen. Zaghaft arbeitete ich mich ins Dunkel und sah einige grelle Lichtkegel durch die Fenster schiessen. Ich fühlte mich als wäre ich schwerer, denn der schwere steinerne Boden schein mich anzuziehen.
Fast wurde mir übel und ich beschloss zu gehen. Als ich mich aber umdrehte sah ich schreckliches.
In einer Ecke des Stalles war eine Bühnenähnliche Konstruktion, darüber eine Schaukel an filzigen Seilen, auf der ein Kind vor und zurück schwang. Kein Geräusch, kein Ton, doch tiefster Ekel überkam mich. Die Übelkeit übermannte mich fast als meine Augen einen penetrant bunt gestreiften Pullover erkannten, der sich um einen Körper wand, der nichts kannte als unaufhörlich zu lächeln. Es lächelte mich an.
Halbe Augen und Haare nicht anders als das Schaukelseil erschreckten mich in Mark und Knochen. Das Stroh und Getier kroch an mir hoch, lautlos.
Ich übergab mich. Immernoch lächelte das Kind, schaukelte im gleichen Tempo und hatte halboffene Augen. Das Gesicht schien verformt und draussen zirpten weiter die Grillen und die Sonne schien friedlich. Hier drin ward alles zu großer Traurigkeit und ich, der heute schon unter großen Tieren Füße stand und von seinen Kollegen zum Essen eingeladen worden war, erkannte, dass ich nun vor dem Gericht stand. Stellvertretend für jeden wurde ich hier des Vergessens angeklagt.

 

Hallo KFK,
du schreibst flüssig und anschaulich, dein Stil gefällt mir. Doch leider verstehe ich nicht, warum dein Prot sich so sehr ekelt, die philosophische Erkenntnis solltest du näher beschreiben. In der Geschichte sind noch ein paar kleine Tippfehler, einige findet auch schon die Rechtschreibhilfe von Word.
Übrigens würdest du mehr Kritiken bekommen, wenn du selber auch welche schreibst. Dabei lernt man ebenfalls eine Menge.
viele liebe Grüße
tamara

 

Eine überraschende Geschichte! Guter Stil,hat für mich auch etwas mystisches.
Der philosohpische Aspekt geht leider wirklich etwas unter. Nichtsdestotrotz....
lesenswert.

 

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