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Vanessas Rache

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28.08.2016
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Vanessas Rache

Orangefarbene Sonnenstrahlen spiegeln sich auf dem glatten Asphalt der Autobahn. Im Radio läuft Musik, kein anderes Auto ist in Sicht. Tobi sitzt hinter dem Lenkrad, Manfred daneben mit einer Bierdose. Er nippt daran und schluckt das kühle Getränk herunter.
„Mann, schmeckt das gut!“
„Du hast leicht reden.“
„Komm schon, Tobi. Sei nicht gleich so angepisst! Nächstes Mal fahre ich, versprochen.“
„Das hast du letztes Mal auch gesagt.“
Manfred stellt die Bierdose zurück in die Halterung zwischen ihnen. „Du merkst dir Sachen …“
Die Autobahn beschreibt eine sanfte Kurve. An beiden Seiten beginnen Waldstücke, die Sonne verschwindet hinter den Baumwipfeln.
Tobi schaltet das Radio aus. „Tank ist leer.“
„Was?“ Manfred beugt sich hinüber. „Nicht dein Ernst. Fällt dir das erst jetzt auf?“
„Das Warnlicht habe ich vorher schon gesehen.“
„Wieso tust du dann nichts? Das ist dein Auto, Mann!“
„Tut mir leid.“ Tobi versteckt das Gesicht hinter der Hand. „Ich habe nicht mehr daran gedacht.“
„Wir sind gerade an einer Tankstelle vorbeigefahren!“
„Alter, halt mal die Schnauze. Bringt auch nichts, wenn du so rumschreist.“
Neben der Autobahn taucht eine schmale Ausfahrt auf. Sie führt auf einen Parkplatz mit einer WC-Anlage und angrenzenden Sitzbänken. Manfred streckt die Hand aus und zeigt hin. „Fahr zumindest noch bis zur Raststätte da vorne!“
Der Wagen wird langsamer. Tobi lenkt ihn auf den Pannenstreifen und kommt zum Stillstand. Die Einfahrt zur Raststätte ist nur wenige Schritte entfernt.
„Ein kleines Stück noch!“, fordert Manfred.
Tobi dreht den Schlüssel um, doch der Motor springt nicht wieder an. „Scheiße.“
„Das hast du toll hingekriegt …“
„Ja, danke. Ich habe schon gesagt, dass es mir leidtut. Ist ja eh meine Schuld.“ Er zieht den Schlüssel ab und legt ihn beiseite. „Im Kofferraum ist ein Kanister. Ich gehe zu Fuß zurück zur Tankstelle und hole uns Nachschub.“
Manfred beobachtet, wie er aussteigt. „Ist das nicht ein bisschen weit?“
„Quatsch, ich bin vielleicht in zehn Minuten dort. Dann Auffüllen und wieder zurück. Das habe ich in einer halben Stunde, höchstens.“
„Bis dahin ist es sicher schon dunkel.“
„Na und? Hast du eine bessere Idee?“
Manfred schnaubt. „Na gut, mach nur. Ich warte hier. Hoffentlich langweile ich mich nicht zu Tode.“

Minuten vergehen. Manfred dreht die Bierdose in der Halterung einmal im Kreis. Er richtet seinen Blick nach vorne. Die Raststätte liegt verlassen da. Baumwipfel wehen im Wind.
Manfred steigt aus und streckt sich. Das tut gut, sein Rücken schmerzt vom langen Sitzen. Nirgends ist ein anderes Fahrzeug. Nicht auf dem Parkplatz, nicht einmal auf der Straße. Jedenfalls ist in der Dämmerung keines zu erkennen.
Gelangweilt geht Manfred rund ums Auto. Er steigt bei der Fahrerseite wieder ein, macht sich auf dem weichen Sitz breit. Hier fühlt er sich irgendwie sicherer. Aber es kann ja nichts passieren. Angst vor der Dunkelheit? Er doch nicht!
Manfred lässt die Scheibe einen Fingerbreit runter. Kühle Abendluft weht hinein.

Kichern. Was war das? Auf dem Parkplatz steht jemand und winkt ihm zu. Eine junge Frau, vielleicht Anfang zwanzig. Sie hat lange, schwarze Haare, trägt ein rotes Sommerkleid und eine Umhängetasche. Manfred beobachtet mit großen Augen, wie sie sich nähert und neben der Fahrertür stehen bleibt.
„Hi! Wie geht’s?“ Sie beugt sich zu ihm und lächelt. „Schönes Auto!“
„Äh … danke! Sag mal, was machst du hier draußen?“
„Das wollte ich dich auch gerade fragen.“
„Also … ich bin hier mit einem Kumpel. Ist bald wieder da. Gab eine Panne. Und du? Bist du allein?“
„Nein, ich bin hier mit meinen Eltern. Unser Auto ist in der Nähe.“
Manfred blickt zur Raststätte, sieht immer noch kein geparktes Fahrzeug. Vermutlich ist es weiter weg. Als er zurückschaut, grinst sie.
„Ich bin Vanessa.“
„Manfred.“
„Ist da offen?“ Sie macht einen Schritt zur Tür hinter dem Fahrersitz.
„Na klar.“
Vanessa zieht am Griff, nimmt auf der Rückbank Platz. Manfred verrenkt sich, um sie anzusehen. Hübsches Gesicht. Und trainiert ist sie. Mit einer Hand umklammert sie die Tasche.
„Was ist denn die Panne?“ Sie sieht ihn mit schiefgelegtem Kopf an. „Vielleicht kann ich helfen.“
„Vergiss das mal. Um solche Dinge kümmern sich lieber wir Männer.“
„Aha.“
„Wie, aha?“
Vanessas Augen verengen sich. „Es gibt etwas, dass ich an Männern nicht ausstehen kann. Sie wissen alles besser und müssen immer das Sagen haben.“
„Was erzählst du jetzt für einen Blödsinn?“
„Noch nie beobachtet? Männer suchen sich gerne Frauen, die viel jünger sind. Um die Überhand zu haben.“
„Puh, ich weiß nicht. Das ist mir zu allgemein.“
„Ist es nicht. Es gibt genug Fälle … von Männern, die so sind. Auch der Freund meiner Schwester damals. Er hatte die Kontrolle über alles. Immer wieder ist sie zu mir gerannt, wenn es ihr zu viel wurde. Mehr als sie zu trösten, konnte ich nicht tun. Sie war gefangen. Machtlos. Das Schlimmste, was er ihr angetan–“
„Hey, beruhige dich mal! Mach dir nicht so viele Sorgen darüber“, unterbricht Manfred sie.
„Bist du auch so ein Mann? Der es auf junge Frauen abgesehen hat?“
„Nein, natürlich nicht!“
„Kluge Entscheidung.“ Vanessa öffnet ihre Tasche. „Weißt du, was sich auf Vanessa reimt?“
Klack. Eine Klinge blitzt in ihrer Hand auf. Nicht etwas Mickriges zum Aufklappen, nein, ein Springmesser.
„Pack das Messer wieder ein! Gegen mich kommst du nicht an.“
„Was hast du denn zu befürchten?“
„Gar nichts. Aber … du kannst nicht einfach Leute mit einem Messer bedrohen!“ Manfreds Wangen werden heiß.
„Ich wollte es nur herzeigen. Willst du mir das etwa verbieten?“
„Nein, ich … das war nur … ein Vorschlag.“
„Na gut. Reden wir über was anderes.“ Sie klappt das Messer wieder ein und lehnt sich nach vorne. „Lässt du mich wenigstens vorne sitzen?“
„Ähm …“
Sie versucht, zum Beifahrersitz zu klettern.
„Warte, geh lieber außen rum! Du wirfst sonst mein Bier um!“
„Meinetwegen.“
Die Tür fällt zu und Vanessa läuft zur anderen Seite des Autos. Manfred reagiert schnell und betätigt die Zentralverriegelung.
Nur Augenblicke später hat Vanessa die Beifahrertür erreicht. Sie zieht daran, rüttelt wie wild. „Was soll das? Lass mich rein!“
„Ich habe es mir anders überlegt. Es ist mir lieber, wenn wir uns so unterhalten.“ Manfred greift nach seinem Handy. Er tippt eine Nachricht an Tobi: Ruf sofort die Polizei, die Frau hat ein Messer!
„Was machst du da?“
Er lässt das Handy unter seinem Oberschenkel verschwinden. „Ich habe meinem Kumpel geschrieben.“
„Du verheimlichst mir etwas. Gib es zu!“
„Wieso sollte ich?“
Vanessa schlägt mit der Faust gegen die Scheibe. „Es ist so lächerlich. Du bist einer von denen! Und schaffst es nicht einmal, es zu verbergen. Dich interessiert gar nicht, was meine Schwester damals erleiden musste! Niemand redet mehr darüber, dass sie–“
„Halt endlich den Mund!“
Vanessas Arm schnellt vorwärts. Die Scheibe knackt. Hat sie mit dem Messer zugeschlagen? Ungläubig starrt Manfred auf den Sprung im Glas.
„Bist du jetzt wahnsinnig geworden?“, schreit er.
Sie starrt ihn nur an. Manfred will aufspringen, irgendetwas tun, doch er kann sich nicht bewegen. Plötzlich geht sie in die Hocke. Weg aus seinem Blickfeld.
Manfred schnappt nach Luft. Was hat sie vor? Er sucht nach seinem Handy. Seine Finger zittern, finden die richtigen Tasten für den Notruf kaum. Piepsen. Eine Stimme meldet sich: „Notrufzentrale, was kann ich für Sie tun?“
„Holen Sie schnell Hilfe! Da ist … sie hat ein Messer!“
„Bitte bleiben Sie ruhig. Wo befinden Sie sich?“
Lautes Krachen. Manfred zuckt zusammen. Das Handy fällt ihm aus der Hand. Vanessa steht draußen. Hinter dünnem Glas, nur eine Armlänge entfernt. Sie holt erneut aus, schlägt auf die Scheibe ein. Immer wieder und wieder. Schützend hält sich Manfred die Hände vors Gesicht. Es kracht, winzige Scherben prasseln auf ihn ein.
Irgendwo in der Ferne ertönt eine Sirene. Manfred öffnet die Augen. Das Messer steckt in der Scheibe fest. Vanessa rüttelt daran, zieht es raus. Sie grinst ihn an. Dann geht sie in die Hocke.

„Sind sie verletzt?“ Das Gesicht der Polizistin wird von Scheinwerfern und Blaulicht erhellt.
Manfred sieht an sich herab. Überall winzige Glasscherben. „Ich glaube nicht.“
„Können Sie aussteigen?“
Unbeholfen klettert Manfred aus dem Auto. Er schüttelt die Scherben ab, seine Hände zittern dabei. Außer ihnen ist niemand in der Nähe. Keine Spur von Vanessa …
„Dann erzählen Sie mal, was passiert ist“, fordert die Polizistin.
„Da war ein Mädchen. Also, eine junge Frau. Wir haben nur geredet, ganz normal. Dann ist sie plötzlich durchgedreht.“
„Durchgedreht? Einfach so?“
„Ja! Wieso, glauben Sie mir nicht?“
Die Polizistin zeigt auf die kaputte Scheibe. „Das sieht nach einem Kampf aus. Wie ist es dazu gekommen?“
„Ich sagte doch, sie ist völlig durchgedreht! Wir haben nur geredet. Dann hat sie ein Messer hervorgeholt.“
„Was noch? Haben Sie sie berührt?“ Der Blick der Polizistin ist ernst.
„Nein, Sie verstehen das alles falsch! Ich habe ihr nichts getan!“
„Beruhigen Sie sich bitte.“
Manfred spürt, wie Schweiß über seinen Rücken läuft. Beruhigen? Das ist in dieser Lage unmöglich! Da fällt es ihm ein. „Tobi ist noch unterwegs! Er ist mit dem Kanister zur Tankstelle gegangen.“
Die Polizistin holt ein Funkgerät hervor. „Ich werde es meinen Kollegen sagen. Sie sind schon auf dem Weg. Bleiben Sie bitte hier.“
Schleppend langsam verstreichen die Minuten. Die Polizistin inspiziert das Auto von allen Seiten, spricht gelegentlich ins Funkgerät.
Manfred denkt an Tobi. Hoffentlich ist er längst auf dem Rückweg. Wie soll er ihm erklären, was mit dem Auto passiert ist?
Die Polizistin wendet sich zu ihm. Ihr Gesichtsausdruck ist im schwachen Licht kaum zu erkennen. „Wir haben einen Kanister am Straßenrand gefunden.“

 

Hallo @Michael W,

den Anfang der Geschichte find ich sehr gelungen. Im Verlauf häufen sich mAn aber zu viele Fragen, die nicht aufgeklärt bzw. ausreichend behandelt werden. Aber ich geh mal Punkt für Punkt durch, was mir aufgefallen ist. :)

„Vergiss das mal. Um solche Dinge kümmern sich lieber wir Männer.“
„Aha.“
„Wie, aha?“
Vanessas Augen verengen sich. „Es gibt etwas, dass ich an Männern nicht ausstehen kann. Sie wissen alles besser und müssen immer das Sagen haben.“
Das war die erste Stelle, bei der ich stutzte - beim ersten Mal lesen, warich noch neugierig, was da dahinter ist und wieso sie das Ganze inso eine Richtung lenkt, zumal er einerseits nicht aufdringlich oder sexualisierend mit ihr redet mit "Hey, Süße (...)" oder so und sie ja auch einfach Random damit anfangt. Das ist grundsätzlich kein Kritikpunkt, darum habe ich das auch beim ersten Mal Lesen nur wahrgenommen und war neugierig,was genau da noch kommt, wer oder was sie ist bzw. was sie vor hat oder ob das ganze vielleicht mit ihm und seiner Vergangenheit zusammenhängt und ob da was kommt. Letztlich lässt du mich als Leser aber komplett im Regen stehen, weil das einzige was noch kommt, sind zwei lose Andeutungen, dass irgendwann irgendein Mann irgendetwas mit ihrer SChwester getan hat.

„Ist es nicht. Es gibt genug Fälle … von Männern, die so sind. Auch der Freund meiner Schwester damals. Er hatte die Kontrolle über alles. Immer wieder ist sie zu mir gerannt, wenn es ihr zu viel wurde. Mehr als sie zu trösten, konnte ich nicht tun. Sie war gefangen. Machtlos. Das Schlimmste, was er ihr angetan–“
Das ist die eine Andeutung. Hier fand ich beim ersten Mal Lesen schade, dass sie gleich so viel aus dem Nähkästchen plaudert, weil sie dadurch wie ein kleines Kind wirkt und weniger gefährlich. Aber das kann - so dachte ich es mir beim ersten Mal lesen - ja auch bewusst so gewollt/gedacht sein und soll sich vielleicht auch in die Richtung entwickeln/ergeben.
Beim zweiten Mal lesen bzw. nachdem ich das Ende kannte, fühlte sich die Stelle wie ein Einschub an, so als würdest du quasi einen Grund konstruieren, wieso es zu dieser Situation kommen könnte - da nicht wirklich etwas in der Geschichte aufgelöst wird, also weder bezogen auf ihn noch auf sie noch auf Tobi und oder die Polizei und die Bewegungsunfähigkeit (dazu später mehr) - fühlt sich auch die Stelle wie ein Puzzleteil an, das nicht gut eingesetzt wurde, wodurch ich als Leser kein Gesamtbild von der Situation bekomme bzw. nicht wirklich was daraus mitnehmen/damit anfangen kann. Verstehe mich nicht falsch - Vanessa kann durchaus wahnsinnig sein und einfach nur pseudo-feministischen Schwachsinn von sich geben, nur ein bisschen Kontext von irgendeiner Seite her würde ich mir als Leser schon noch wünschen. :D

„Kluge Entscheidung.“ Vanessa öffnet ihre Tasche. „Weißt du, was sich auf Vanessa reimt?“
Klack. Eine Klinge blitzt in ihrer Hand auf. Kein mickriges Klappmesser, nein, etwas Ordentliches.
Hier ist auch noch so eine Stelle, in der mir Vanessa sehr kindlich vorkommt - an sich nichts Schlimmes und auch nicht das erste Mal in der Geschichte. Nur ist es für meinen Geschmack noch ein wenig zu wenig ausgebaut, wenn das beabsichtigt ist, wobei das natürlich eher ne Kleinigkeit ist, die für ne Horrorkurzgeschichte nicht unbedingt relevant ist, weils da (glaube ich zumindest) mehr um Manfred und sein Empfinden geht, als um ne Analyse von Vanessa und das bringst du meiner Mienung nach gut rüber :)
Der Hauptgrund warum ich die Stelle raus geschrieben habe it, das "Kein mickriges Klappmesser, nein, etwas Ordentliches." - Mein Hirn hat sich da sofort ne Machette vorgestellt, bei etwas Ordentliches (frag nicht warum, ich weiß es nicht. Scheinbar gibt es in meinem Hirn nur zwei Arten von Klingen. Klappmesser und Machetten). Umso verwirrter war ich dann natürlich hier:

„Na gut. Reden wir über was anderes.“ Sie klappt das Messer wieder ein und lehnt sich nach vorne.
Weil ich mir Sicher war, dass es kein Klappmesser ist und jetzt klappt sie das Nichtklappmesser wieder weg? Darum die Anmerkung - sofern nicht nur mich das wundert - vielleicht ein wenig klarer schreiben oder sonst einfach das mit dem "wegklappen" durch ein "wegstecken" ersetzen.

„Ich wollte es nur herzeigen. Willst du mir das etwa verbieten?“
„Nein, ich … das war nur … ein Vorschlag.“
Das finde ich passt gut zu der pseudo-feministischen Art und ist verspielt, aber gleichzeitig auch weniger kindlich. Aber wie gesagt, das ist nur ne Anmerkung und keine Kritik - also ein ledigliches "ist mir so aufgefallen/vorgekommen" und das eine schließt das andere ja nicht unbedingt aus.

Manfred greift nach seinem Handy. Er tippt eine Nachricht an Tobi: Ruf sofort die Polizei, die Frau hat ein Messer!
Er lässt das Handy unter seinem Oberschenkel verschwinden. „Ich habe meinem Kumpel geschrieben.“
„Du verheimlichst mir etwas. Gib es zu!“
Hier find ich die Vorgehensweise von Manfred irgendwie komisch. Schon beim ersten Mal Lesen dacht ich mir - wieso ruft er nicht gleich die Polizei an, wenn sie eh vor dem Auto steht und noch nicht (wieder) im Auto ist. Und da er das ein paar Minuten später eh macht, verliert er nur kostbare Zeit. Außerdem hast du dadurch zweimalne Ähnliche Szene. Hier lässt er das Handy unter seinem Oberschenkel verschwinden - in der Polizeiszene sucht er es dann aber (ich hatte mir da vorgestellt, dass es einfach unter seinem OBerschenkel liegt - und dann fällt esihm quasi aus der Hand. Das könnte man auch in eine Szene packen und dafür dann die Szene mit ihr noch etwas ausbauen.

„Was habe ich denn getan?“
Das "Du verheimnlichst etwas, gib's zu" passt recht gut zu ihrer Art. Das "Was habe ich denn getan?" find ich fast ein wenig zu sehr "drauf eingehend". Also ich zumindest hätte da eher mit sowas wie "Nein, tue ich nicht" oder "Wieso sollte ich?" etc. gerechnet. aber das ist natürlich sehr subjektiv.

Vanessa schlägt mit der Faust gegen die Scheibe. „Es ist so lächerlich. Du bist einer von denen! Und schaffst es nicht einmal, es zu verbergen. Dich interessiert gar nicht, was meine Schwester damals erleiden musste! Niemand redet mehr darüber, dass sie–“
Hier ist die zweite Anspielung darauf, wieso es überhaupt zur Situation kommt und das ist leider auch die letzte. Mir ist das - aber das habe ich eh oben schon gesagt - zu wenig, um wirklich etwas zu fühlen. Damit meine ich jetzt, nicht für Vanessa, sondern auch für Manfred. Weil da halt irgendwie der persönliche Bezug zu fehlt. Oder anders gesagt: Wenn ich an die Weiße Frau denke (also die Geistfigur am STraßenrand - das war übrigens auch mein erster Gedanke, als sie aufgetaucht ist), dann ist die auch ein Vorbote für das was kommt (gewöhnlich für den Tod). In SUpernatural ist taucht sie halt bei Männern auf, die ihre Frauen betrügen bzw. im Laufe der Geschichte stellt sich dann heraus, dass sie selbst nicht so "unschuldig" ist, weil sie versucht, die Treuen zu verführen, damit sie alle Männer verurteilen kann. Das erinnert natürlich ein wenig an Vanessa. Nur kann ich für mich den Bogen hier in keine Richtung spannen, weil ich aus der Situation nicht schlau werde. Das einzige was ich weiß ist, dass Vanessa Manfred - scheinbar - töten will und Tobi (vielleicht) getötet hat, weil irgendwann in der Vergangenheit irgendetwas mit ihrer SChwester passiert ist. Von Manfred weiß ich in Bezug auf das Motiv gar nichts und eigentlich auch überhaupt gar nichts.

Sie starrt ihn nur an. Manfred will aufspringen, irgendetwas tun, doch er kann sich nicht bewegen. Plötzlich geht sie in die Hocke. Weg aus seinem Blickfeld.
Hier dachte ich wegen dem "er kann sich nicht bewegen", dass sie doch so was wie ein Geist ist (also beim ersten Mal lesen), weil es so klingt, als würde er sich halt wegen ihr nicht mehr bewegen können - aber da danach nichts mehr in die Richtung kommt, denke ich nun eher, dass du meintest, er kann halt im Fahrersitz nicht aufspringen. Wenn das stimmt, würde ich das umformulieren.

Manfred schnappt nach Luft. Was hat sie vor? Er sucht nach seinem Handy. Seine Finger zittern, finden die richtigen Tasten für den Notruf kaum. Piepsen. Eine Stimme meldet sich: „Notrufzentrale, was kann ich für Sie tun?“
„Holen Sie schnell Hilfe! Da ist … sie hat ein Messer!“
„Bitte bleiben Sie ruhig. Wo befinden Sie sich?“
Das ist dann eben die zweite Handyszene. Hier hat mich speziell noch gestört, dass er ihnen nicht mehr sagt, wo er ist und die Polizei trotzdem so schnell da ist. Das Problem könntest du lösen, indem er sich die Leitpfosten Nummer merkt/ansieht (mir kommt vor, die waren Nummeriert oder irgendwie gekennzeichnet, damit man halt - falls ein Notfall etc. ist, schnell gezielt HIlfe holen kann. Und die sind auch so alle 50 Meter aufgestellt). Oder ansonsten könnte natürlich auch Tobi noch Hilfe gerufen haben - der hätte halt die Tankstelle nennen können oder Manfred selbst die Tankstelle an der sie vorbeigefahren sind und dass er kurz vor nem Rastplatz steht. Das wäre vielleicht sogar besser als das mit den Pfosten.

„Da war ein Mädchen. Also, eine junge Frau. Wir haben nur geredet, ganz normal. Dann ist sie plötzlich durchgedreht.“
„Durchgedreht, soso.“ Die Polizistin vermerkt etwas auf ihren Notizblock.
„Wie meinen Sie das?“
„Diese Spuren sehen nach Notwehr aus.“
„Was? Nein, Sie verstehen das alles falsch! Sie hat mich einfach mit einem Messer bedroht … und dann …“ Manfred deutet auf die kaputte Scheibe. „Ich habe ihr nichts getan!“
„Immer mit der Ruhe, ja?“
Die Konversation fand ich beim ersten Mal lesen schon merkwürdig, da dachte ich mir aber, dass da vielleicht noch ein Plottwist kommt und vielleicht echt er ihr was angetan hat. Nur so denk ich mir halt: Da steckt ein Messer - offensichtlich von außen nach Innen hineingestochen - in der Beifahrerseite. Inwiefern soll das wie Notwehr aussehen? Zumal auch aus dem Rettungsruf sicher seine Panik raus kam, dass er Angegriffen wird, die Frau ein Messer hat usw. Vielleicht ist das ja als Kritik gemeint, weil Frauen gerne mehr geglaubt wird als Männern, nur funktioniert das so, wie die Geschichte momentan ist, nicht sehr gut. Wenn das die Botschaft sein soll, wäre es vielleicht sinnvoll, die Frau in der Szene noch da sein zu lassen und wenn sie sich selbst als Opfer darstellt (und das Messer halt auch nicht mehr in der Scheibe steckt usw.). Vielleicht hat sie auch noch Kratz-Spuren und Wunden am Körper, weil Tobi sich noch gegen sie zu wehren versucht hat, als sie ihn abgemurkst hat (falls sie das getan hat). Aber sie erzählt halt Munter, dass Manfred versucht hat sie zu vergewaltigen oder sowas. Und dann ist der Polizist vielleicht auch noch ne Polizistin und die glaubt ihr dann eher, hm... wobei ja, muss man sich überlegen ob man das alles so will. Nur so wie das Gespräch jetzt da steht, empfinde ich das Misstrauen gegenüber Manfred nicht gerechtgertigt.

Die Polizistin wendet sich zu ihm. Ihr Gesichtsausdruck ist im schwachen Licht kaum zu erkennen. „Wir haben einen Kanister am Straßenrand gefunden.“
Das Ende der Geschichte kam auch sehr erpruppt und ließ mich auch unbefriedigt zurück. Einerseits weil sich innerhalb der Geschichte, die genannten Punkte "nicht auserzählt" anfühlen und andererseits natürlich, weil man irgendwo ja auch damit rechnet, dass Tobi schon gekillt wurde (oder kurz darauf gekillt wird). Also das ist ja quasi das häufigste "Ende" in Horrorfilmen/Büchern/Geschichten. Wer alleine los geht, stirbt zuerst und meist auch echt dumm. Spannend ist es dann natürlich, wenn man damit bricht - der Freund der veschwindet vielleicht unter der Deckte steckt mit dem Mörder oder als Zeuge fungiert, der aufzeigen kann, dass - in dem spezifischen Fall - etwa wirklich Manfred Vanessa angegriffen hat, TObi von allem vielleicht auch gar nichts mitbekommen hat und einfach wieder normal zurück marschiert usw. Natürlich kann es auch passen, dass Tobi einfach nur verschwindet - so wie hier. Nur wie gesagt, insgesamt fehlt mir da überall noch etwas.

Hoffe du kannst damit was anfangen.

LG Luzifermortus

 

Hallo @Michael W ,

weite Teile deiner Erzählung finde ich richtig gut. Besonders die Situationsbeschreibung am Anfang.

Aber es kann ja nichts passieren. Angst vor der Dunkelheit? Er doch nicht!
Sehr schön, wie er sich seine Angst nicht eingesteht und er (und wir mit ihm) sich dennoch zu fürchten beginnt. In einer alltäglichen Lage, in die jeder mal kommen kann.
„Noch nie beobachtet? Männer suchen sich gerne Frauen, die viel jünger sind. Um die Überhand zu haben.“
„Puh, ich weiß nicht. Das ist mir zu allgemein.“
Das als Beispiel, was ich am Dialog zwischen dem Mädchen und ihm insgesamt nicht so gut finde. Das sind so abstrakte Behauptungen - Konkreteres kommt kaum zutage. Nur kurz mal bei der Erwähnung der Schwester. Ich würde mir wünschne, dass zum Beispiel der Ehemann der Schwester an eben jenem Parkplatz seine Frau zu Tode geprügelt hätte, sie und die Eltern zu spät zu Hilfe kamen und wegen kaputter Bremen lebendig im Auto verbrannten oder so. Dass sie ein Geist wäre, das würde auch erklären, weshalb sie den Freund auch schnell erledigen konnte.
„Kluge Entscheidung.“ Vanessa öffnet ihre Tasche. „Weißt du, was sich auf Vanessa reimt?“
Klack. Eine Klinge blitzt in ihrer Hand auf. Kein mickriges Klappmesser, nein, etwas Ordentliches.
Ich würde das genauer benennen, Springmesser vielleicht.
Das Messer steckt in der Scheibe fest.
Kann ein Messer in einer Autoscheibe feststecken? Ich denke nicht.
„Diese Spuren sehen nach Notwehr aus.“
„Was? Nein, Sie verstehen das alles falsch! Sie hat mich einfach mit einem Messer bedroht … und dann …“
Er hat den Notruf abgesetzt, das Auto wurde von außen beschädigt - da kann die Polizistin auf Notwehr der Frau eigentlich nicht kommen.
Die Polizistin wendet sich zu ihm. Ihr Gesichtsausdruck ist im schwachen Licht kaum zu erkennen. „Wir haben einen Kanister am Straßenrand gefunden.“
Da hätte ich gerne noch ein bisschen mehr. Auch als Begründung, weshalb die Kleine es anscheinend unterschiedslos auf jeden Mann abgesehen hat. (Vaterproblematik?)

Viele gute Ansätze, gerne gelesen!

Sonnige Grüße Eva

 

Hallo @Michael W,

eine Horrorgeschichte, die ohne Spinnen, Schleimmonster, Särge usw. auskommt. Schon mal eine schöne Abwechslung. Ich finde auch gut, dass sie auf unnötige psychologische Hintergründe verzichtet: Dem Protagonisten werden sie in der bedrohlichen Situation ziemlich egal sein.
Streng genommen geschieht Horror immer im Alltag, bei dir ist der Tag besonders gerechtfertigt, weil du wirklich ein Horrorszenario beschreibst, das in den Alltag einer Person völlig unerwartet einbricht (sogar wörtlich ;) ).

Meine Textfundstücke:

Er nippt daran und stürzt das kühle Getränk herunter.
Nippt er, oder stürzt er? 'und stürzt dann doch ...'

„Wieso tust du dann nichts? Das ist dein Auto, Mann!“
Muss es nicht 'Wieso sagst du dann ...' heißen? Es geht doch darum, dass er nichts von dem Warnlicht sagt.

Tobi lenkt ihn auf den Pannenstreifen und kommt zum Stillstand.
Vielleicht ist das zu spitzfindig, aber: Man könnte das so lesen, als ob Tobi zum Stillstand kommt. Eigentlich geht es um das Auto (Manfred kommt auch zum Stillstand).

Und trainiert ist sie. Mit einer Hand umklammert sie die Tasche.
Woran sieht er das? Doch nicht daran, dass sie eine Tasche umklammern kann. (Sie sieht sportlich aus, etwas burschikos?).


„Vergiss das mal. Um solche Dinge kümmern sich lieber wir Männer.“
Das ist natürlich eine Steilvorlage für den weiteren Verlauf des Plots, wirkt aber nicht unnatürlich, ist gelungen.

Das Schlimmste, was er ihr angetan–“
angetan –

Kein mickriges Klappmesser, nein, etwas Ordentliches.
Da möchte ich schon wissen, wie ordentlich. Ich würde auch vom Klappmesser abstand nehmen, in der Tasche kann auch ein richtiges Kampfmesser sein, hat mehr Wucht- und Angstpotential.


„Pack das Messer wieder ein! Gegen mich kommst du nicht an.“
Eine kühne Behauptung bei einer "trainierten" Frau (selbst mit Klappmesser).

Plötzlich geht sie in die Hocke. Weg aus seinem Blickfeld.
Manfred schnappt nach Luft. Was hat sie vor? Er sucht nach seinem Handy. Seine Finger zittern, finden die richtigen Tasten für den Notruf kaum.
Hier benötige ich mehr Panik: Plötzlich geht sie in die Hocke, verschwindet aus dem Blickfeld, was hat sie vor? Manfred hört sein Herz wild pochen, Schweiß brennt in seinen Augen, er ringt nach Luft - jetzt bloß nicht durchdrehen! Seine ...
Fühlt Scherben auf der Haut, die durch die Luft fliegen.
Jetzt wird es aber Zeit, sich auf den anderen Sitz zu schwingen ...

Vanessa grinst ihn an. Dann geht sie in die Hocke.
Und dann? Rennt sie fluchend davon? Geht sie ruhig weg, als sei nichts geschehen, dreht sich noch einmal um und zeigt ihm den Stinkefinger, bevor sie in der Dunkelheit verschwindet?

„Ich habe ihr nichts getan!“

Hier dachte ich schon, die Situation läuf aus dem Ruder und er wird beschuldigt.
Klingt böse - aber der vermutliche Tod seines Freundes ist natürlich eine super Entlastung für ihn.

Bis auf die paar Feinheiten (die durchaus Ansichtssache sein können) gibts nix zu meckern.
Gerne gelesen :thumbsup:,

l G,

Woltochinon

 

Hallo @Luzifermortus,

ich bedanke mich schon mal für deine Anregungen! Da ist einiges dabei, mit dem ich mich auseinandersetzen möchte. Besonders das Ende will ich nochmal umbauen. Da gab es vorab schon eine Änderung, die offenbar noch nicht den gewollten Effekt hat. Diesen Text habe ich nämlich beim letzten Virtuellen Stammtisch vorgelesen und mir vorab Meinungen dazu angehört.
Zu den angesprochenen Punkte sage ich in den nächsten Tagen mehr.

Viele Grüße
Michael

 

Moin, @Michael W ,

danke für Deine Geschichte.

Die simple Grundidee (Prota ist notgedrungen isoliert, dann taucht eine unheimliche Person auf und der Prota muss zusehen, wie er heile aus der Situation herauskommt) fand ich nicht schlecht.
Leider muss ich Dir sagen, dass die Story im Ganzen bei mir überhaupt nicht gezündet hat. Gründe dafür waren die Dialoge, der Szenenaufbau und die fehlende Charakterzeichnung, die evtl. über Logiklöcher hinweggeholfen hätten.
Gerne zeige ich Dir die Stellen auf, die mich besonders herausgerissen, bzw. Fragezeichen aufgeworfen haben:

Er nippt daran und stürzt das kühle Getränk herunter.
Wurde schon genannt, hat mich auch stolpern lassen. Nippt er oder stürzt er?

Tobi schaltet das Radio aus. „Tank ist leer.“
„Was?“ Manfred beugt sich hinüber. „Nicht dein Ernst. Fällt dir das erst jetzt auf?“
„Das Warnlicht habe ich vorher schon gesehen.“
„Wieso tust du dann nichts? Das ist dein Auto, Mann!“
„Tut mir leid.“ Tobi versteckt das Gesicht hinter der Hand. „Ich habe nicht mehr daran gedacht.“
Um das fraglos zu kaufen, fehlt mir die Verortung der beiden, bzw. ein breiterer Szenen-Aufbau insgesamt. Dafür ploppen erste Fragzeichen auf und der Film im Kopfkino stoppt:
Wie lange sind sie schon unterwegs? Kennen sie sich gut? Wo wollen sie denn eigentlich hin? Seit wann brennt das Warnlicht? Warum hat Tobi nicht mehr daran gedacht?
Ich weiß hier ja noch gar nichts über die Charaktere, außer ihre Namen und dass der eine offenbar häufiger fährt als der andere. Sätze wie „Das ist dein Auto, Mann!“ lesen sich für mich eher wie ein erklärender Fingerzeig des Autors, als dass sie natürlich wirken. Das bin aber vielleicht nur ich.

Kichern. Was war das? Auf dem Parkplatz steht jemand und winkt ihm zu. Eine junge Frau, vielleicht Anfang zwanzig. Sie hat lange, schwarze Haare, trägt ein rotes Sommerkleid und eine Umhängetasche. Manfred beobachtet mit großen Augen, wie sie sich nähert und neben der Fahrertür stehen bleibt.
„Hi! Wie geht’s?“ Sie beugt sich zu ihm und lächelt. „Schönes Auto!“
„Äh … danke! Sag mal, was machst du hier draußen?“
„Das wollte ich dich auch gerade fragen.“
„Also … ich bin hier mit einem Kumpel. Ist bald wieder da. Gab eine Panne. Und du? Bist du allein?“
„Nein, ich bin hier mit meinen Eltern. Unser Auto ist in der Nähe.“
Warum macht er große Augen, nur weil eine Frau auf das Fahrzeug zugeht?
Den nachfolgenden Dialog halte ich für unrealistisch, bzw. ausbaufähig. Bin zwar selbst kein Meister des Small Talk, aber dass des Protas zweiter Satz „Sag mal, was machst du hier draußen?“ ist, kaufe ich nicht.

Vanessa zieht am Griff, nimmt auf der Rückbank Platz.
Und er lässt sie einfach einsteigen? Nachdem die beiden sich gefühlt seit 10 Sekunden kennen?

„Vergiss das mal. Um solche Dinge kümmern sich lieber wir Männer.“
„Aha.“
„Wie, aha?“
Vanessas Augen verengen sich. „Es gibt etwas, dass ich an Männern nicht ausstehen kann. Sie wissen alles besser und müssen immer das Sagen haben.“
„Was erzählst du jetzt für einen Blödsinn?“
„Noch nie beobachtet? Männer suchen sich gerne Frauen, die viel jünger sind. Um die Überhand zu haben.“
„Puh, ich weiß nicht. Das ist mir zu allgemein.“
„Ist es nicht. Es gibt genug Fälle … von Männern, die so sind. Auch der Freund meiner Schwester damals. Er hatte die Kontrolle über alles. Immer wieder ist sie zu mir gerannt, wenn es ihr zu viel wurde. Mehr als sie zu trösten, konnte ich nicht tun. Sie war gefangen. Machtlos. Das Schlimmste, was er ihr angetan–“
„Hey, beruhige dich mal! Mach dir nicht so viele Sorgen darüber“, unterbricht Manfred sie.
„Bist du auch so ein Mann? Der es auf junge Frauen abgesehen hat?“
„Nein, natürlich nicht!“
Bei Manfreds Dialogzeilen (gemünzt auf die Situation) reißt es mich jedesmal raus. Ich würde das kaufen, wenn Du mir vorher mehr über seinen Charakter, seine Erfahrungen mit Frauen, Männern, dem Leben an sich, etc. gezeigt hättest. So sitze ich da und denke: So spricht doch kein Mensch in dieser Situation!


Klack. Eine Klinge blitzt in ihrer Hand auf. Kein mickriges Klappmesser, nein, etwas Ordentliches.
Das Klack zu Beginn intendiert für mich, dass es sich um ein Klapp- oder Springmesser handelt. Wann wird (für den Erzähler) aus einem „mickrigen“ Klappmesser ein „Ordentliches“? Er scheint sich ja mit derartigen Schneidwaren auszukennen, zumindest lese ich das aus dem Text heraus.

„Pack das Messer wieder ein! Gegen mich kommst du nicht an.“
„Was hast du denn zu befürchten?“
„Gar nichts. Aber … du kannst nicht einfach Leute mit einem Messer bedrohen!“ Manfreds Wangen werden heiß.
„Ich wollte es nur herzeigen. Willst du mir das etwa verbieten?“
„Nein, ich … das war nur … ein Vorschlag.“
„Na gut. Reden wir über was anderes.“ Sie klappt das Messer wieder ein und lehnt sich nach vorne. „Lässt du mich wenigstens vorne sitzen?“
„Ähm …“
Sie versucht, zum Beifahrersitz zu klettern.
„Warte, geh lieber außen rum! Du wirfst sonst mein Bier um!“
„Meinetwegen.“
Siehe oben. Sorry, aber die Dialoge hauen mich hart raus. "Gegen mich kommst du nicht an." Er geht also sofort davon aus, dass sie ihn gleich bedrohen wird? Er hätte ja auch beeidnruckt sagen können: "Woah, schönes Messer! Trägst du das immer bei dir?" (Das ist jetzt keine bessere Zeile, aber verstehst Du, was ich meine?)

Manfred reagiert schnell und betätigt die Zentralverriegelung.
Während der Motor aus ist und der Schlüssel abgezogen? Oder habe ich da was überlesen? Oder geht das, bei dem Auto (kenne mich da nicht wirklich aus)?

Manfred greift nach seinem Handy. Er tippt eine Nachricht an Tobi: Ruf sofort die Polizei, die Frau hat ein Messer!
Warum schreibt er hier seinem Kumpel? Der weiß doch überhaupt nichts von der Frau. Erneut: Würde ich vielleicht kaufen, wenn Du Manfred vorher ausreichend charakterisiert hättest (im Sinne: nicht die hellste Kerze auf der Torte, bzw. schon eher IQ in Richtung Forrest Gump).

Vanessas Arm schnellt vorwärts. Die Scheibe knackt. Hat sie mit dem Messer zugeschlagen?
Sie steht doch direkt neben ihm. Hat er das nicht gesehen? War er mit seiner Aufmerksamkeit gerade woanders?

Plötzlich geht sie in die Hocke. Weg aus seinem Blickfeld.
Das könntest Du eleganter formulieren, den zweiten Satz braucht es mMn nicht: Schlagartig taucht sie ab! (z. B.)
Wenn Du dann noch das Kopfkino des Protas beschreibst, könnte das die Spannung schüren: Schlagartig taucht sie ab! Kriecht sie etwa unter das Auto? Manfred schnappt nach Luft. Was hat sie vor? Er sucht nach seinem dem Handy. Seine Die Finger zittern,

Lautes Krachen. Manfred zuckt zusammen. Das Handy fällt ihm aus der Hand. Vanessa steht draußen. Hinter dünnem Glas, nur eine Armlänge entfernt.
Natürlich steht sie draußen, hinter dem Glas. Wo sollte sie denn sonst sein?


Fühlt Scherben auf der Haut, die durch die Luft fliegen.
Das finde ich auch ein wenig ungelenk formuliert. Na klar fliegen die Scherben durch die Luft, bevor sie seine Haut erreichen. Hier würde ich ruhig ein wenig knackiger werden:
Schützend hält sich Manfred die Hände vors Gesicht. Es kracht erneut, Scherben prasseln auf die Finger. (z.B.)

Das Messer steckt in der Scheibe fest.
Was ist denn das für eine Scheibe? Hast Du das recherchiert, ob das tatsächlich geht? Ich hätte vermutet, dass wenn ich mit (dem Griff?) eines Messers eine Autoscheibe punktiere, dass dann die Scheibe in viele Stücke zerbricht (von wg. Sicherheitsglas).

Irgendwo in der Ferne ertönt eine Sirene.
Wenn das die Polzei sein soll, die der Prota gerufen hat, dann sind die aber verflucht schnell, bzw, waren gerade in der Nähe.

„Diese Spuren sehen nach Notwehr aus.“
„Immer mit der Ruhe, ja?“
Sämtliche Dialogzeilen der Polizistin kaufe ich nicht, bzw. der ganze Dialog, die ganze Szene ist zu kurz, als dass sie bei mir Wirkung erzielen könnte.

„Wir haben einen Kanister am Straßenrand gefunden.“
Das Ende wirkt unfertig auf mich.

Fazit: Nette Grundidee, die an unrealistischen Dialogen und unzureichender Charakterzeichnung scheitert, um wie gewollt zu wirken.
"Mehr Fleisch auf den Rippen" könnte vielleicht helfen, um sowohl Charaktere als auch Stimmung besser zu transportieren.

Sorry, dass ich nicht viel Positives beitragen konnte.
Wenn meine Gedanken helfen konnten, freue ich mich.

Beste Grüße
Seth

 

@Luzifermortus
Jetzt komme ich zu deinen Anmerkungen:

den Anfang der Geschichte find ich sehr gelungen.
Das ist schon mal gut. Danke, dass du das dazusagst, generelle Einschätzungen helfen mir sehr.
„Vergiss das mal. Um solche Dinge kümmern sich lieber wir Männer.
Aha.
„Wie, aha?“
Vanessas Augen verengen sich. „Es gibt etwas, dass ich an Männern nicht ausstehen kann. Sie wissen alles besser und müssen immer das Sagen haben.“
Das war die erste Stelle, bei der ich stutzte - beim ersten Mal lesen, warich noch neugierig, was da dahinter ist und wieso sie das Ganze inso eine Richtung lenkt, zumal er einerseits nicht aufdringlich oder sexualisierend mit ihr redet mit "Hey, Süße (...)" oder so und sie ja auch einfach Random damit anfangt.
Völlig willkürlich ist es nicht. Schau mal genauer hin: Vanessa reagiert eindeutig auf Manfreds Aussage hier. Sie kommt schon mit einer gewissen Erwartung auf ihn zu und sieht sie hier bestätigt.
Letztlich lässt du mich als Leser aber komplett im Regen stehen, weil das einzige was noch kommt, sind zwei lose Andeutungen, dass irgendwann irgendein Mann irgendetwas mit ihrer SChwester getan hat.
Ich kann nachvollziehen, dass du mehr willst. Aber das bläht die Geschichte aus meiner Sicht zu sehr auf. Mein Ziel war, vieles subtil einzubauen. Und zwei Andeutungen sind doch schon was. Manfred lässt sie ja nicht ausreden, sie hätte ansonsten mehr erzählt. So ganz unschuldig ist er in seinem Verhalten also nicht.
Hier ist auch noch so eine Stelle, in der mir Vanessa sehr kindlich vorkommt - an sich nichts Schlimmes und auch nicht das erste Mal in der Geschichte. Nur ist es für meinen Geschmack noch ein wenig zu wenig ausgebaut, wenn das beabsichtigt ist, wobei das natürlich eher ne Kleinigkeit ist, die für ne Horrorkurzgeschichte nicht unbedingt relevant ist, weils da (glaube ich zumindest) mehr um Manfred und sein Empfinden geht, als um ne Analyse von Vanessa und das bringst du meiner Mienung nach gut rüber :)
Kindlich? Na gut, nicht ganz das, was ich vorhatte. Ich stelle sie mir so vor, dass sie hier ein wenig mit ihrem ausgewählten Opfer spielt.
Ja, es ging mir bei Vanessa darum, sie als glaubhafte Antagonistin zu konzipieren. Mit einem klaren Motiv, dessen Einzelheiten ruhig verschleiert bleiben dürfen.
Weil ich mir Sicher war, dass es kein Klappmesser ist und jetzt klappt sie das Nichtklappmesser wieder weg? Darum die Anmerkung - sofern nicht nur mich das wundert - vielleicht ein wenig klarer schreiben oder sonst einfach das mit dem "wegklappen" durch ein "wegstecken" ersetzen.
Alles klar, die Art des Messers wird jetzt genannt.
Hier find ich die Vorgehensweise von Manfred irgendwie komisch.
Das ist Absicht. Erstens handelt er in hektischen Situationen nicht optimal. Zweitens ist er nicht als reiner Held gedacht, ansonsten würde er Vanessa besser zuhören und sie ernst nehmen. Auch später, wenn sie eine Gefahr für ihn darstellt.
Das "Du verheimnlichst etwas, gib's zu" passt recht gut zu ihrer Art. Das "Was habe ich denn getan?" find ich fast ein wenig zu sehr "drauf eingehend". Also ich zumindest hätte da eher mit sowas wie "Nein, tue ich nicht" oder "Wieso sollte ich?" etc. gerechnet. aber das ist natürlich sehr subjektiv.
Der Vorschlag gefällt mir, ist eingebaut!
Von Manfred weiß ich in Bezug auf das Motiv gar nichts und eigentlich auch überhaupt gar nichts.
Ich verstehe nicht, was du mir mit diesem Satz sagen willst.
Hier dachte ich wegen dem "er kann sich nicht bewegen", dass sie doch so was wie ein Geist ist (also beim ersten Mal lesen), weil es so klingt, als würde er sich halt wegen ihr nicht mehr bewegen können - aber da danach nichts mehr in die Richtung kommt, denke ich nun eher, dass du meintest, er kann halt im Fahrersitz nicht aufspringen. Wenn das stimmt, würde ich das umformulieren.
Er ist starr vor Angst. Vielleicht fällt mir eine andere Formulierung ein.
Das Problem könntest du lösen, indem er sich die Leitpfosten Nummer merkt/ansieht
Das geht mir viel zu sehr ins Detail und ich finde das nicht erwähnenswert. Das kann man sich dazudenken, ich muss nicht alles ausformulieren.
Die Konversation fand ich beim ersten Mal lesen schon merkwürdig, da dachte ich mir aber, dass da vielleicht noch ein Plottwist kommt und vielleicht echt er ihr was angetan hat.
Die Szene mit der Polizistin ist jetzt erweitert. Bei ihrer Anschuldigung habe ich noch eins draufgepackt, sie redet jetzt nicht mehr von Notwehr.
Nur so denk ich mir halt: Da steckt ein Messer
Nein, da steckt kein Messer. Vanessa hat es rausgezogen.
Ich habe die Stelle, bei der sie das tut, umformuliert, damit man das nicht mehr anders interpretieren kann.
Mit deiner Leseart klang die Anschuldigung der Polizistin ja noch haltloser. Das sollte in der neuen, erweiterten Fassung nicht mehr so sein.
Also das ist ja quasi das häufigste "Ende" in Horrorfilmen/Büchern/Geschichten.
Das häufigste Ende ist meistens die beste Wahl. Mit dieser Geschichte will ich auch nicht zu sehr experimentieren.




Hallo @Eva Luise Groh!

weite Teile deiner Erzählung finde ich richtig gut. Besonders die Situationsbeschreibung am Anfang.
Danke für deine Meinung. :)
Das als Beispiel, was ich am Dialog zwischen dem Mädchen und ihm insgesamt nicht so gut finde. Das sind so abstrakte Behauptungen - Konkreteres kommt kaum zutage. Nur kurz mal bei der Erwähnung der Schwester. Ich würde mir wünschne, dass zum Beispiel der Ehemann der Schwester an eben jenem Parkplatz seine Frau zu Tode geprügelt hätte, sie und die Eltern zu spät zu Hilfe kamen und wegen kaputter Bremen lebendig im Auto verbrannten oder so. Dass sie ein Geist wäre, das würde auch erklären, weshalb sie den Freund auch schnell erledigen konnte.
Ich finde, es darf ruhig im Dunkeln bleiben, was genau mit Vanessas Schwester passiert ist. Beim Lesen darf man dann selbst die Lücken füllen und sich Szenarien ausdenken - so, wie du es hier getan hast.
Ich würde das genauer benennen, Springmesser vielleicht.
Guter Vorschlag, es ist jetzt ein Springmesser.
Kann ein Messer in einer Autoscheibe feststecken? Ich denke nicht.
Die Stelle ist ein wenig geändert.
Er hat den Notruf abgesetzt, das Auto wurde von außen beschädigt - da kann die Polizistin auf Notwehr der Frau eigentlich nicht kommen.
Ja, die Szene habe ich erweitert und der Polizistin bessere Argumente gegeben.
Da hätte ich gerne noch ein bisschen mehr. Auch als Begründung, weshalb die Kleine es anscheinend unterschiedslos auf jeden Mann abgesehen hat. (Vaterproblematik?)
Reicht es nicht, dass der Partner von Vanessas Schwester zum Thema wird? Da jetzt noch einen Vater reinzubringen, finde ich nicht nötig. Erscheint mir auch etwas willkürlich, das hat zu wenig Bezug auf die bestehende Geschichte.

Viele Grüße
Michael

 

Hallo @Michael W

Wurde ja schon einiges zu deiner Geschichte gesagt und dem meisten kann ich mich anschliessen. Habe auch damit begonnen, einen Kommentar zu schreiben, aber dann ist mir was dazwischengekommen. Möchte ich jetzt aber nachholen und habe gesehen, Du hast schon einiges verändert. Mal schauen, wie die Geschichte jetzt wirkt :-)

Die Story ist, was Horror- oder Gruselgeschichten anbelangt, so ein bisschen ein 'alter Hut', finde ich. Die Protagonisten bleiben irgendwo in der Pampa mit dem Auto liegen und jemand geht Hilfe holen (oder in dem Fall eben Benzin) und kommt nicht mehr zurück bzw. wird von irgendetwas Gruseligem umgebracht. Das hat man meiner Meinung nach schon zu oft gelesen/gesehen. Ich fand das etwas schade, dass da nichts Unvorhergesehendes passiert, dass es in dem Sinne kein wirkliches Alleinstellungsmerkmal gibt, zumindest was die Handlung anbetrifft. Insgesamt wirken einige Stellen auch zu kontruiert, dazu unten ein paar Beispiele. Die Charaktere verhalten sich zudem nicht wirklich lebensecht, die Dialoge wurden bereits angesprochen, ich sehe weder Tobi, noch Manfred oder Vanessa plastisch vor mir. Bei der Polizistin ist es ähnlich. Naja, im Grunde erfahre ich über keinen der Charaktere etwas, am ehesten noch über Vanessa, weil sie Manfred das mit ihrer Schwester erzählt, aber sonst? Deshalb bin ich mir auch nicht sicher, wer Vanessa überhaupt ist und wieso sie an Manfred und Tobi Rache nehmen will. Klar, sie behauptet ja, zumindest Manfred sei 'einer dieser Männer, die alles besser wissen und immer das Sagen haben müssen', aber wieso wählt Vanessa gerade die beiden, Tobi und Manfred, aus? Gibt es nicht tausende solcher Männer? :D Ich mache mal ein Beispiel, wie es für mich glaubwürdiger innerhalb der Story wäre: Vanessas Schwester wurde von einem Typen auf dem Tankstellenklo vergewaltigt und es stellt sich dann irgendwie raus, dass in Manfreds oder Tobis Vergangenheit irgendwas passiert ist, also dass vielleicht einer von beiden wegen sexueller Belästigung angezeigt wurde? Ich weiss nicht, klingt vielleicht etwas doof mein Beispiel, aber mir fehlt einfach die Verbindung Vanessa <---> Manfred/Tobi und eigentlich auch, warum Vanessa ihnen gerade dort auf der Autobahn begegnet. Alles nur Zufall? ;-)

Orangefarbene Sonnenstrahlen spiegeln sich auf dem glatten Asphalt der Autobahn.
Mit dem Einstiegssatz habe ich etwas Mühe, bin aber vielleicht auch nur ich, da es, glaube ich, bisher noch von niemandem angemerkt wurde: Ich glaube nicht, dass sich Sonnenstrahlen auf Asphalt spiegeln können. Vielleicht reflektiert der Asphalt die oder sowas? Ich sehe schon, welches Bild Du zeichnen möchtest, für mich ist es jedoch noch etwas schief. Dann habe ich mich gefragt, was Du mit dem 'glatt' an der Stelle aussagen willst, der Asphalt ist doch, zumindest hierzulande, wo Schlaglöcher nicht an der Tagesordnung sind, eigentlich immer glatt, und gefroren ist er in dem Fall ja auch nicht, oder?

Er nippt daran und stürzt das kühle Getränk herunter.
Wurde soviel ich weiss bereits angemerkt, aber auch ich bin darüber gestolpert: Nippen und gleichzeitig stürzen passt nicht zusammen. Vielleicht nippt er erst daran und stürzt das Bier dann herunter? Auch habe ich mich gefragt, warum er das so schnell trinkt, will er sich möglichst schnell besaufen oder ist er einfach durstig?

„Tut mir leid.“ Tobi versteckt das Gesicht hinter der Hand. „Ich habe nicht mehr daran gedacht.“
„Wir sind gerade an einer Tankstelle vorbeigefahren!“
„Alter, halt mal die Schnauze. Bringt auch nichts, wenn du so rumschreist.“
Offenbar ist dem Tobi sein Malheur ja ein wenig peinlich, oder warum hält er sich sonst die Hand vors Gesicht? Also wenn er die Tankanzeige schon gesehen hat, oder das Warnlicht, warum hat er dann nicht reagiert? Mir fehlt da irgendwo eine Erklärung seinerseits, einfach 'ich habe es vergessen' klingt etwas fadenscheinig und ich bekomme das Gefühl, Tobi musste das vergessen, weil sonst der Plot nicht vorwärtskommt. Sprich, auf mich wirkt das konstruiert.

„Quatsch, ich bin vielleicht in zehn Minuten dort. Dann Auffüllen und wieder zurück. Das habe ich in einer halben Stunde, höchstens.“
„Bis dahin ist es sicher schon dunkel.“
Manfred wirkt etwas gar ängstlich mit seiner Antwort: Dann ist es sicher schon dunkel. Später lässt er die fremde Frau aber so mir nichts dir nichts einfach einsteigen. Das passt nicht zusammen.

Nirgends ist ein anderes Fahrzeug. Nicht auf dem Parkplatz, nicht einmal auf der Straße. Jedenfalls ist in der Dämmerung keines zu erkennen.
Nun ja, in der Dämmerung hätten die Fahrer bestimmt schon das Licht angemacht und er würde die anderen Autos auf der Strasse an den Scheinwerfern erkennen. Es liest sich hier für mich etwas verquer.

Manfred beobachtet mit großen Augen, wie sie sich nähert und neben der Fahrertür stehen bleibt.
Wieso macht Manfred hier so grosse Augen? Ist er überrascht oder schockiert, einfach nur neugierig? Ich kann das nicht richtig greifen und finde es wirkt an der Stelle etwas überzeichnet, beinahe Comic-haft. Würde ich mir überlegen, das rauszunehmen.

„Hi! Wie geht’s?“ Sie beugt sich zu ihm und lächelt. „Schönes Auto!“
Naja, sie beugt sich ja nicht zu ihm, er sitzt immer noch im Wagen, vielleicht lehnt sie sich gegen das Auto oder sowas?

„Nein, ich bin hier mit meinen Eltern. Unser Auto ist in der Nähe.“
'Unser Auto ist in der Nähe' klingt seltsam und suspekt ;-) Würde sie das wirklich so sagen? Vielleicht könnte Vanessa irgendwo ins Dämmerlicht zeigen und sagen, 'unser Auto steht dort drüben', Manfred kann dann nichts erkennen, oder sie sagt sowas wie 'Wir haben bei der Tankstelle parkiert und ich wollte mir nur ein wenig die Füsse vertreten'. Fände ich besser.

„Ist es nicht. Es gibt genug Fälle … von Männern, die so sind. Auch der Freund meiner Schwester damals. Er hatte die Kontrolle über alles. Immer wieder ist sie zu mir gerannt, wenn es ihr zu viel wurde. Mehr als sie zu trösten, konnte ich nicht tun. Sie war gefangen. Machtlos. Das Schlimmste, was er ihr angetan–“
Finde, auch hier lese ich die Konstruktion zu stark heraus, wieso erzählt ihm Vanessa gleich von solch privaten Dingen? Das sagt man doch nicht zu jemandem, den man gerade mal eine, zwei Minuten 'kennt', oder? Also das Gespräch entwickelt sich viel zu rasch in diese Richtung, denke ich, und wirkt deshalb wenig authentisch. Wahrscheinlich könnte man das damit rechtfertigen, dass Vanessa ein Geist ist o.ä. (falls sie das ist) und sich anders verhält, als die Lebenden, dann müsste da Manfreds Reaktionen aber deutlicher ausfallen, also dass er sich halt fragt, ob die gute Frau verrückt ist oder wasweissich.

„Pack das Messer wieder ein! Gegen mich kommst du nicht an.“
Das klingt ziemlich grossspurig und selbstsicher. Voher musste er sich noch seine Angst vor der Dunkelheit ausreden und jetzt packt die ein Messer aus und er kontert mit diesem Spruch. Passt das zusammen?

Er lässt das Handy unter seinem Oberschenkel verschwinden. „Ich habe meinem Kumpel geschrieben.“
Wieso verrät er das hier, dass er seinem Kumpel geschrieben hat?

„Du verheimlichst mir etwas. Gib es zu!“
Klingt so, als würden sie sich bereits länger kennen ...

Plötzlich geht sie in die Hocke. Weg aus seinem Blickfeld.
Vanessa grinst ihn an. Dann geht sie in die Hocke.
Was macht sie da? Ich dachte erst, sie kriecht unter das Auto, aber das passiert ja nicht, sie schlägt dann die Scheibe ein. Oder liegt die am Ende der Story immer noch unter dem Auto? :-) Ich glaube, ich habe nicht recht verstanden, wieso sie in die Hocke geht. Dann auch das mit der Scheibe einschlagen:
Sie holt erneut aus, schlägt auf die Scheibe ein. Immer wieder und wieder. Schützend hält sich Manfred die Hände vors Gesicht. Es kracht, Scherben prasseln auf ihn ein.
Schonmal probiert, eine Autoscheibe einzuschlagen? Das braucht enorm Kraft, wenn man nicht gerade einen Hammer oder einen ähnlichen Gegenstand parat hat. Hier mal ein random Artikel dazu. Ich denke, auch mit einem Messer oder mit dem Messergriff dürfte das ziemlich schwierig sein. Ok, wie gesagt, Vanessa ist vielleicht ein Geist und hat deswegen übermenschliche Kräfte, aber dennoch hat mich das ein wenig irritiert (weil ich an der Stelle ja noch nicht wirklich weiss, wer Vanessa ist bzw. eigentlich erfahre ich es ja überhaupt nicht).

„Da war ein Mädchen. Also, eine junge Frau. Wir haben nur geredet, ganz normal. Dann ist sie plötzlich durchgedreht.“
Wir haben geredet, ganz normal ... Naja, nicht wirklich oder? Sie hat halt gleich diese Story mit ihrer Schwester ausgepackt und ihn beschuldigt, auch ein solcher Typ zu sein. Vielleicht würde er erwähnen, dass die Frau irgendwie sehr seltsam war?

„Durchgedreht? Einfach so?“
„Ja! Wieso, glauben Sie mir nicht?
Würde ich streichen und ihn das an der Stelle einfach mit einem 'Ja!' bekräftigen lassen.

„Was noch? Haben Sie sie berührt?“
Mmmh, ich verstehe, was Du damit ausdrücken willst, halt dass er ihr gegenüber irgendwie unsittlich geworden ist, aber die Frage der Polizistin liest sich doch etwas realitätsfremd, finde ich.

Soweit meine Anmerkungen, vielleicht kannst Du ja mit dem ein oder anderen was anfangen.

Viele Grüsse,
d-m

 

Hallo @Woltochinon!

eine Horrorgeschichte, die ohne Spinnen, Schleimmonster, Särge usw. auskommt. Schon mal eine schöne Abwechslung. Ich finde auch gut, dass sie auf unnötige psychologische Hintergründe verzichtet: Dem Protagonisten werden sie in der bedrohlichen Situation ziemlich egal sein.
Schön, dass es dir gefallen hat. Ich sehe es auch so, dass die psychologischen Hintergründe hier nicht erklärt werden müssen.
Nippt er, oder stürzt er?
stürzt ist geändert auf schluckt
Muss es nicht 'Wieso sagst du dann ...' heißen? Es geht doch darum, dass er nichts von dem Warnlicht sagt.
Sagen bringt aber nichts, nur Handeln. So war das gemeint.
Woran sieht er das? Doch nicht daran, dass sie eine Tasche umklammern kann. (Sie sieht sportlich aus, etwas burschikos?).
Vielleicht fällt mir eine bessere Formulierung ein. Es sollte schon genug rüberkommen, wie Manfred sie wahrnimmt.
Das ist natürlich eine Steilvorlage für den weiteren Verlauf des Plots, wirkt aber nicht unnatürlich, ist gelungen.
Ja, dass ist sozusagen der Kipppunkt der Geschichte.
Da möchte ich schon wissen, wie ordentlich. Ich würde auch vom Klappmesser abstand nehmen, in der Tasche kann auch ein richtiges Kampfmesser sein, hat mehr Wucht- und Angstpotential.
Es ist jetzt ein Springmesser.
Hier benötige ich mehr Panik: Plötzlich geht sie in die Hocke, verschwindet aus dem Blickfeld, was hat sie vor? Manfred hört sein Herz wild pochen, Schweiß brennt in seinen Augen, er ringt nach Luft - jetzt bloß nicht durchdrehen! Seine ...
Mehr Panik klingt gut, ich überlege mir was!
Eine kühne Behauptung bei einer "trainierten" Frau (selbst mit Klappmesser).
Jetzt wird es aber Zeit, sich auf den anderen Sitz zu schwingen ...
Richtig erkannt. Diese Stellen sollen bewirken, dass man schlussfolgert, Manfred ist wohl nicht der Hellste.
Und dann? Rennt sie fluchend davon? Geht sie ruhig weg, als sei nichts geschehen, dreht sich noch einmal um und zeigt ihm den Stinkefinger, bevor sie in der Dunkelheit verschwindet?
Die Angst entsteht doch dadurch, dass man nicht weiß, wo sie jetzt ist.
Hier dachte ich schon, die Situation läuf aus dem Ruder und er wird beschuldigt.
Die Stelle ist mittlerweile umformuliert und er wird beschuldigt.


Hallo @Seth Gecko,

Leider muss ich Dir sagen, dass die Story im Ganzen bei mir überhaupt nicht gezündet hat. Gründe dafür waren die Dialoge, der Szenenaufbau und die fehlende Charakterzeichnung, die evtl. über Logiklöcher hinweggeholfen hätten.
das "überhaupt nicht" finde ich übertrieben, wenn du auch sagst, die Grundidee ist nicht schlecht.
Zum Thema mehr Charakterzeichnung: Ja, das lässt sich immer mehr ausbauen. Nur geht das nicht immer so übers Wochenende. Um einen gewissen Anspruch zu erreichen, kann es auch Jahre dauern, meiner Erfahrung nach.
Ich kann nur sagen, dass ich mir bei der Konzipierung meiner Figuren etwas gedacht habe und das über die Dialoge und Handlungen eingebaut habe.
Wie lange sind sie schon unterwegs? Kennen sie sich gut? Wo wollen sie denn eigentlich hin? Seit wann brennt das Warnlicht? Warum hat Tobi nicht mehr daran gedacht?
Warum brauchst du Antworten auf genau diese Fragen? Ich glaube dir, dass dir das wichtig ist, aber wenn du mir keine Gründe nennst, kann ich diese Ansicht nicht nachvollziehen. Das heißt jetzt nicht, dass du die Begründungen nachliefern musst, sondern dass ich damit (noch) nichts anfangen kann.
Ich weiß hier ja noch gar nichts über die Charaktere, außer
Das ist doch ein Widerspruch, wie soll ich das ernst nehmen?
Warum macht er große Augen, nur weil eine Frau auf das Fahrzeug zugeht?
Das tut er, weil sie ihm gefällt. So funktioniert das doch, oder? Ich kann absolut keine Romantik schreiben, aber so eine Szene müsste ich doch zumindest halbwegs hinkriegen können.
Sorry, aber die Dialoge hauen mich hart raus.
Das nehme ich so an. Dialoge sind nicht nur Schreibhandwerk, da ist auch viel Geschmack dabei.
Würde ich vielleicht kaufen, wenn Du Manfred vorher ausreichend charakterisiert hättest (im Sinne: nicht die hellste Kerze auf der Torte
Genau das habe ich getan, oder zumindest versucht. Du sagst, es ist überhaupt nicht zu dir durchgedrungen, aber woher kommt dann diese Vermutung über Manfred?
Wenn Du dann noch das Kopfkino des Protas beschreibst, könnte das die Spannung schüren
Das finde ich auch ein wenig ungelenk formuliert. Na klar fliegen die Scherben durch die Luft, bevor sie seine Haut erreichen. Hier würde ich ruhig ein wenig knackiger werden
Mehr Spannung ist gut. Ich habe ein wenig umformuliert.
Ich hätte vermutet, dass wenn ich mit (dem Griff?) eines Messers eine Autoscheibe punktiere, dass dann die Scheibe in viele Stücke zerbricht (von wg. Sicherheitsglas).
Vermutet ist zu wenig. Das Problem ist, dass es zwischen dem Vorwissen bei den Lesern und dem, was tatsächlich möglich ist, offenbar eine Kluft gibt.
Das Ende wirkt unfertig auf mich.
Da stimme ich dir in Bezug auf die Fassung, die du gelesen hast, zu. Ich bin immer noch nicht ganz zufrieden, aber mal sehen.
Sorry, dass ich nicht viel Positives beitragen konnte.
Tut mir leid, dass ich im Gegenzug nicht viel mitnehmen konnte.


Hallo @deserted-monkey,

mit deinem Kommentar kann ich leider genauso wenig anfangen, wie du mit meiner Geschichte. Es wirkt auf mich so, als wolltest du einen Rekord darin aufstellen, die meisten Dinge falsch zu verstehen. Dass du eine ganz andere Geschichte im Kopf hattest als die, die ich erzählen möchte. Sicher kann es daran liegen, dass der Text diese Stellen nicht gut genug rüberbringt. Aber ich will den Fehler nicht immer nur bei mir suchen müssen.

Wurde ja schon einiges zu deiner Geschichte gesagt und dem meisten kann ich mich anschliessen.
Was meinst du damit? Ich fand die bisherigen Meinungen sehr durchmischt.
Schonmal probiert, eine Autoscheibe einzuschlagen? Das braucht enorm Kraft, wenn man nicht gerade einen Hammer oder einen ähnlichen Gegenstand parat hat. Hier mal ein random Artikel dazu. Ich denke, auch mit einem Messer oder mit dem Messergriff dürfte das ziemlich schwierig sein.
Dann sind wir uns ja einig: Es ist schwierig, eine Autoscheibe zu zerschlagen. Deshalb schafft es Vanessa auch nicht. Trotz einiger Überarbeitungen am Text gab es nie einen Zeitpunkt, in dem sie die Scheibe aufgeschlagen hat. Du hast es offenbar so gelesen, was ich sehr frustrierend finde. Ich habe einen erklärenden Satz hinzugefügt, dass die Scheibe zwar beschädigt wird, aber nicht bricht. Normalerweise bedanke ich mich für verlinkte Rechercheartikel, aber in diesem Fall finde ich das belehrend.
Manfred wirkt etwas gar ängstlich mit seiner Antwort: Dann ist es sicher schon dunkel. Später lässt er die fremde Frau aber so mir nichts dir nichts einfach einsteigen. Das passt nicht zusammen.
Wieso macht Manfred hier so grosse Augen?
Das klingt ziemlich grossspurig und selbstsicher. Voher musste er sich noch seine Angst vor der Dunkelheit ausreden und jetzt packt die ein Messer aus und er kontert mit diesem Spruch. Passt das zusammen?
Ja, das soll nicht zusammenpassen. Ich weiß ja nicht, wie du Manfred siehst, aber ein perfekter Held ist er offensichtlich nicht. Er überspielt seine Angst mit selbstsicheren Aussagen. Er lässt sich von Vanessas hübschem Gesicht (seine Wahrnehmung, steht so im Text) ablenken. Deutet das nicht genau auf Manfreds Charaktereigenschaften hin, die deiner Meinung nach fehlen? Anstatt das so hinzunehmen und dein inneres Bild anzupassen, beschwerst du dich beim Autor. Ich dachte, ich kann meinen Lesern vertrauen, solche Dinge selbst schlusszufolgern.

Tut mir echt leid. Du wolltest mir sicher nur helfen, aber ich kann deinen Anmerkungen nur wenig abgewinnen.

Viele Grüße
Michael

 

Hallo @Michael W,
ich fand die Geschichte spannend. Es fing zuerst langweilig an, wie bei allen guten Krimis, und steigerte sich dann bis zum gruseligen Finale. Ich glaube, Du hast jetzt nicht so den Anspruch, einen genau psychologisch ausgeloteten Plot zu schreiben, und die Welt zu verändern. Dir geht es darum Spannung zu erzeugen und zu unterhalten. Das ist doch schon etwas.
Zum Glück habt ihr Männer jetzt ja nicht so die Sorgen mit wilden, schwertschwingenden Frauen. Es ist eher umgekehrt. Für eine Frau könnte so eine Situation auf einem Parkplatz, wo niemand weiter ist, und sich plötzlich ein fremder Mann unaufgefordert ins Auto setzt, eng werden.
Ich finde es auch immer merkwürdig, dass Personen, die mit Vertretern des anderen Geschlechts ungute Erfahrungen gemacht haben, später ihre Rache gegen alle diesen Geschlechtes richten. Deine weibliche Hauptperson wählt sich ja einfach die ersten besten als Opfer auf, bloß weil sie einen Schwanz haben. Scheinbar denken Leute wie sie, alle Männer bzw. alle Frauen sind gleich. Das ist mir bei Berichten über Serienmörder, sind ja meist Männer, aufgefallen. Bei denen ist es oft die Mutter, an der sie sich in jeder Frau, die ihnen in die Fänge kommt, rächen wollen. Es ist natürlich andererseits auch so, dass mit dem jeweiligen Geschlecht auch ein bestimmtes Sozialverhalten einhergeht.
Dasselbe ist es ja auch mit Nationalitäten. Wer mit einem Kurden, einem Spanier, einem Tunesier schlechte Erfahrungen gemacht hat, wird das später auf alle Landsleute von diesem beziehen.
Gruß Frieda

 

Moin @Michael W,

ich noch mal. :)
Danke für Deine Antworten.

Ich kann nur sagen, dass ich mir bei der Konzipierung meiner Figuren etwas gedacht habe und das über die Dialoge und Handlungen eingebaut habe.
Dann habe ich das Konzept bislang wahrscheinlich einfach missverstanden.

Warum brauchst du Antworten auf genau diese Fragen?
Es müssen nicht "genau diese" Fragen sein. Ich wollte damit deutlich machen, dass es schwierig ist, die Charaktere ohne mehr sprichwörtliches Fleisch auf den Rippen einzuordnen. Ein, zwei Sätze mehr zu ihrer Beziehung untereinander oder ihrem Vorhaben (und damit dem Ausgangspunkt des Plots) hätten mir da geholfen.
Das bin dann aber wahrscheinlich nur ich.

Das ist doch ein Widerspruch, wie soll ich das ernst nehmen?
Da hätte ich präziser formulieren können, haste recht.

Das tut er, weil sie ihm gefällt. So funktioniert das doch, oder?
Das hast Du uns zu diesem Zeitpunkt aber nicht gezeigt. Oder habe ich etwas überlesen? Denn:
Auf dem Parkplatz steht jemand und winkt ihm zu. Eine junge Frau, vielleicht Anfang zwanzig. Sie hat lange, schwarze Haare, trägt ein rotes Sommerkleid und eine Umhängetasche.
Anfang zwanzig, schwarze Haare, rotes Kleid und Umhängetasche.
Dann macht er große Augen.
Das kann aus sonst was für Gründen sein: Überraschung, darüber, dass sie allein da steht, z.B. Sie könnte ja vom Aussehen her auch absoluter Durchschnitt, oder gar nicht sein Typ sein.
Der Satz
Manfred beobachtet mit großen Augen, wie sie sich nähert
sagt für mich zu wenig aus, bzw. reißt mich raus, weil ich mich frage: Warum die großen Augen?

Hübsches Gesicht. Und trainiert ist sie.
Das kommt erst später, wenn sie einsteigt.

Na ja, ich hab´nach Deinem Kommentar das Gefühl, dass ich die Geschichte falsch verstehe oder in/an den Figuren nicht das sehe, was Du eigentlich zeigen/transportieren wolltest. Man kann nicht alle Leser:innen abholen.

Beste Grüße
Seth

 

Hallo @Frieda Kreuz,

Ich glaube, Du hast jetzt nicht so den Anspruch, einen genau psychologisch ausgeloteten Plot zu schreiben, und die Welt zu verändern. Dir geht es darum Spannung zu erzeugen und zu unterhalten. Das ist doch schon etwas.
danke fürs Lesen! Ja, das ist doch schon was.
Es ist eher umgekehrt. Für eine Frau könnte so eine Situation auf einem Parkplatz, wo niemand weiter ist, und sich plötzlich ein fremder Mann unaufgefordert ins Auto setzt, eng werden.
Darum ging es mir auch: Dass jemand, der das Privileg hat, ein Mann zu sein, auch mal in so eine Situation gerät.
Ist ein interessanter Gedanke. Wären die Geschlechter von Vanessa und Manfred vertauscht, würde es wohl ganz anders wirken.
Ich finde es auch immer merkwürdig, dass Personen, die mit Vertretern des anderen Geschlechts ungute Erfahrungen gemacht haben, später ihre Rache gegen alle diesen Geschlechtes richten.
Das passiert leider zu oft. Geschichten sind eine Möglichkeit, solche Fälle mitsamt ihrer Auswirkungen zu thematisieren.

Viele Grüße
Michael


Hallo nochmal @Seth Gecko!

Na ja, ich hab´nach Deinem Kommentar das Gefühl, dass ich die Geschichte falsch verstehe oder in/an den Figuren nicht das sehe, was Du eigentlich zeigen/transportieren wolltest.
Deine Anmerkungen und Leseart kann ich jetzt ein Stück besser nachvollziehen. Ich bin aber noch zu weit entfernt davon, sie in mögliche Überarbeitungen am Text umzuwandeln.
Man kann nicht alle Leser:innen abholen.
Sehe ich auch so, auch, wenn es mir manchmal schwer fällt.
Ich wünsche noch einen schönen Abend!

 

Hallo @Michael W

Eine schöne kleine Horror Story hast du hier abgeliefert. Ich habe sie gerne gelesen. Viele haben hier ja schon Verbesserungsvorschläge eingebracht, daher halte ich mich etwas kürzer.

Mir gefällt es, dass du viel mit Dialogen erzählst, das hält die Spannung und das Tempo hoch, und das braucht die Geschichte ja auch.

Die Idee, eine Frau als Racheengel auftreten zu lassen, ist nicht neu aber trotzdem gerne genommen. Wie du selbst schon angemerkt hast, ist es vor allem der Rollentausch, der hier Spannung rein bringt. Wenn der Mann in seiner maskulinen Selbstsicherheit auf einmal vom angeblich ach so schwachen Geschlecht ins Wanken gebracht wird. Das hat mir gut gefallen.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich leider: Deine Vanessa könnte etwas fieser sein. Du baust zwar konstant die Bedrohung auf, lässt sie aber im entscheidenden Moment verpuffen:

Das Messer steckt in der Scheibe fest. Vanessa rüttelt daran, zieht es raus. Sie grinst ihn an. Dann geht sie in die Hocke.

Das ist für mich ein Bruch. Mit diesem Blackout und dem gleich darauf folgenden Auftauchen der Polizei komme ich nicht ganz zurecht. Mir fehlt da ein bisschen der Kampf und das Blut :lol: Eben das, was man im Horror manchmal haben möchte. Die Jagd durch den Wald und so.

„Wir haben einen Kanister am Straßenrand gefunden.“

Hier auch. Wenn es um Horror geht, darf es bei mir auch gerne mal ein paar Tacken heftiger sein. Aber das ist subjektiv.

Trotzdem sehr gut gemacht. Vor allem deine Erzählweise finde ich sehr stark.

Liebe Grüße
Rainbow Runner

 

Hallo @Rainbow Runner,

Mir gefällt es, dass du viel mit Dialogen erzählst, das hält die Spannung und das Tempo hoch, und das braucht die Geschichte ja auch.
das freut mich, danke!
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich leider: Deine Vanessa könnte etwas fieser sein. Du baust zwar konstant die Bedrohung auf, lässt sie aber im entscheidenden Moment verpuffen
Mir fehlt da ein bisschen der Kampf und das Blut :lol: Eben das, was man im Horror manchmal haben möchte. Die Jagd durch den Wald und so.
Das sind gute Kritikpunkte. Ja, ist natürlich subjektiv und abhängig davon, was man von Horror erwartet, in diesem Fall Alltagshorror.
Ganz zufrieden bin ich selbst noch nicht, aktuell habe ich aber irgendwie keine Energie mehr für Änderungen. Vielleicht lasse ich mir alles nach einer längeren Pause nochmal durch den Kopf gehen.

Viele Grüße
Michael

 

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