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Thema des Monats Volvo 240 Kombi Baujahr 1979

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11.01.2010
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Volvo 240 Kombi Baujahr 1979

Du kannst in die Leut einfach nicht hineinschauen. Wer hätt denn bei dem Schwarz Jakob geglaubt, dass das so einer ist? Bei einem Polizeibeamten, einem hochrangigen noch dazu, nicht nur so larifari.

Aber dass die Eva, seine Frau, schon ein bisserl locker war, wenn du weißt was ich meine, das hat ein jeder gewusst. Zumindest hat es ein jeder herumerzählt hier im hinteren Zillertal und dann wird da schon was dran sein, wenn es ein jeder erzählt, oder? Doch dieses Sado-Maso-Fessel-Ding hätten selbst der Eva nur die wenigsten zugetraut. Und dem Schwarz Jakob, dem Kieberer, schon gleich überhaupt niemand. Aber wie gesagt: du kannst halt in die Leut einfach nicht hineinschauen.

Solche SM-Spielchen hat der Jakob schon immer gern gespielt, lange vor es einen Christian Grey und seine Fifty Shades gegeben hat. Aber an diesem Sonntagmorgen hat er sich was ganz Besonderes ausgedacht für seine Eva. Der Jakob ist in dieser Nacht noch gar nicht im Bett gewesen, weil er vorher noch was erledigen hat müssen. Dunkel war’s noch, stockdunkel, als er zur Eva ins Schlafzimmer spaziert ist.

Dann hat er seine Eva adjustiert, die da um fünf in der Früh noch tief am Schlafen war, hat ihr zuerst die Augen verbunden mit einem langen schwarzen Seidenschal. Ich glaub die Eva hat da gleich geahnt, was jetzt kommt, denn so richtig gewehrt hat sie sich nicht. Der Jakob hat dann so ein Ledergeschirr mit einem goldenen Ballknebel um ihren Kopf geschnallt. Harness heißt das bei diesen Sado-Maso-Typen, das kannst du im Internet nachschauen. Danach hat sie gar nichts mehr sagen können, die Eva. Den Kopf hat sie halt bewegen können, aber mit Reden war nicht mehr viel. Nur noch so ‚mmmhmmm‘ oder ‚grrmpf‘ ist da aus ihr rausgekommen.

Danach hat der Jakob seine Eva in ihre hochhackigen roten Lackstiefel gesteckt. So richtig nuttige Teile mit Megaabsätzen waren das, die ihr bis übers Knie gegangen sind. Aber ich muss sagen, schaut schon geil aus, wenn eine fesche Frau solche Geräte anschnallt. Und die Eva war ja auch eine Fesche, keine Frage. Hübsches Gesicht, elendslange Stelzen, ausreichend Holz vor der Hütte und überhaupt ein heißes Fahrgestell insgesamt. Die meisten hier im Zillertal haben sich ohnehin immer gefragt, was denn die heiße Eva von dem langweiligen Schwarz Jakob eigentlich will. Der schaut alles andere als super aus, also mehr so Jack Black oder Kevin James als George Clooney, mindestens zehn oder zwölf Jahre älter ist er sowieso und in Geld schwimmen tut der Jakob auch nicht, mag er noch so ein wichtiger Polizeifuzzi in Innsbruck sein. Aber vielleicht war es genau dieses Sado-Maso-Dings, das die beiden irgendwie zusammengebracht hat. Kann ja sein.

Zum Schluss hat der Jakob der Eva dann noch was Besonderes gegönnt. Einen Stöpsel, einen goldenen. Den hat er ihr, mit ein bisserl Spucke, einfach hinten reingesteckt. Zack, drin war er. Und ob du es glaubst oder nicht, das war der Eva ziemlich Wurscht. Oder nein: ich glaub, das hat ihr sogar gefallen, dass sie da plötzlich dieses runde Metallteil mit Swarovski-Kristallen in ihrem Anus stecken hatte. Möcht man gar nicht glauben, was den Leuten alles so eine Freude bereitet.

Als der Jakob dann die Eva nicht ganz sanft nach draußen zu seinem uralten Volvo 240 Kombi gezerrt und sie dort auf den Beifahrersitz gestoßen hat, war die Eva auf einmal nicht mehr so tiefenentspannt. Zweimal hat sie noch so ein komisches ‚grrmmpff‘ von sich gegeben, aber irgendwie wollt der Jakob die Meinung der Eva in dem Moment gar nicht wirklich hören. Kann mir gut vorstellen, dass sie ihm sagen wollt, dass ihr einfach arschkalt war. Halb sechs Uhr früh, Mitte Dezember, höchstens zwei Grad plus, drei vielleicht und sie musste da nackert über den Hof laufen, nur die Lackstiefel an, den Knebel im Mund, Augen verbunden und den Stöpsel im Arsch. Da würden die meisten nicht wirklich mit ihr tauschen wollen. Und wenn sie gewusst hätte, was der Jakob eigentlich mit ihr vorhat, dann hätt sie besser schauen sollen, dass sie Meter gewinnt. Aber erstens hat sie das ja nicht wissen können und zweitens ist das natürlich leichter gesagt als getan, wenn du blind und nackt und nicht reden können im hintersten Zillertal über den Hof vom Schwarz Jakob spazierst und das nächste Haus einen halben Kilometer weg ist. Gratuliere!

Und damit die Eva ihm auch wirklich nicht davonlaufen kann, hat der Jakob ihre Hände hinter ihrem Sitz mit einem Kabelbinder zusammengebunden. Beim Fixieren ihrer Extremitäten ist der Jakob immer schon kompromisslos gewesen. Sie darf sich nicht bewegen können, keinen Zentimeter Spielraum. So eng, dass sich das Plastik richtig in ihre Handgelenke geschnitten hat, dass sie sich kaum noch rühren hat können. Aber die Eva hat da noch immer mitgespielt, hat ja geglaubt, da kommt heut eine besondere Session auf sie zu. Und bei Gott, damit hat sie gar nicht so falsch gelegen.

Ganz langsam hat der Jakob den schwarzen Volvo Richtung Mayrhofen gelenkt. Kurve um Kurve. Eine Nebelsuppe war das, bist du gelähmt! Wie so ein dickflüssiger Milchsee ist der Nebel im Zillertal gelegen. Gesagt hat er nicht viel, der Jakob, eigentlich gar nichts, aber hellwach war er, wie wenn er drei Red Bull intus gehabt hätt. Und die Eva hat da neben ihm gesessen in freudiger Erwartung einer heißen Dezembermorgensession. So kann man sich täuschen. Von dem Volvo hat man fast nichts mehr gehört. Der Nebel hat das Knattern der alten Kiste, die ein bisserl wie ein Leichenwagen ausgeschaut hat, fast völlig in sich aufgesaugt. Gruselig irgendwie.

„Morgenstund‘ hat Gold im Mund“, hat dann der Jakob süffisant gemeint. Ein bisserl doppelbödig, versteht sich, weil die Eva diesen goldgefärbten Silikonball im Mund hatte. Die Eva hat darauf nichts gesagt, wie auch, nicht einmal ein ‚mmmhmmm‘ oder sowas hat sie von sich gegeben.

Mit seiner rechten Hand hat der Jakob plötzlich grob auf ihren nackten Busen gegrapscht und hat ihre aufgerichteten, harten Nippel gespürt.

„Ist dir kalt?“
„Mmmhhmm“
„Bist du geil?“
„Mmmhmm“
„Schlampe!“

Trotz des Knebels in ihrem Mund hat sie dabei ein bisserl grinsen können. Ihm so ausgeliefert zu sein, das hat sie immer gemocht. Nein, geliebt hat sie es sogar und eigentlich hätte sie sich solche Spiele viel, viel öfter gewünscht, nicht nur alle heiligen Zeiten. Wenn er denn öfter da gewesen wär, der Jakob und nicht ständig irgendwo unterwegs, auch am Wochenende und überhaupt. Aber im Nachhinein ist man ohnehin immer gescheiter.

„Beine auseinander! Mal schauen, ob das stimmt.“

Da hat der Jakob die Nässe zwischen ihren weit gespreizten Schenkeln gefühlt. Und die Eva hat ihr Becken seiner fingernden Hand entgegengedrückt, soweit es ihr in ihrer gefesselten Position möglich war. Ein Stöhnen hat sie zwischen dem Knebel hervorgepresst, ihren Kopf nach hinten in die Kopfstütze gedrückt. Tief und schwer geatmet hat sie und die Luft mit weit geöffneten Nasenflügeln in sich aufgesaugt.

„Ist dir das schon mal aufgefallen? Dass man Dinge beim ersten Mal oft total beeindruckend findet. Das erste Mal mit dem Auto fahren. Das erste Mal ein Tor schießen beim Fußball. Der erste Zungenkuss, das erste Mal ficken oder der erste Hieb meiner Peitsche auf deinem nackten Arsch. Das sind alles bleibende Momente, die man zu schätzen weiß. Die vergisst man sein ganzes Leben lang nicht.“

Ganz schön komisch ist der Jakob auf einmal geworden, fast schon ein wenig philosophisch. So hat die Eva ihn gar nicht gekannt. Aber vielleicht ist das ja Teil des Spiels, hat sie sich gedacht.

„Aber warum ist das beim letzten Mal so viel anders? Warum kann man Sachen, die man definitiv zum letzten Mal in seinem Leben macht, nicht ebenso schätzen? Ich sag’s dir: weil man nämlich meistens gar nicht weiß, dass sie zum letzten Mal passieren. Das letzte Glas Rotwein zum Beispiel, weil man vielleicht genau zwei Stunden später im Bett an einem Herzinfarkt verreckt. Die letzte Skiabfahrt bei Pulverschnee von ganz oben bis runter ins Tal. Die letzte, weil man unten an der Kante die Kontrolle über seine Ski verliert und man die Konfrontation mit dem Baum nur mit einer Querschnittlähmung überlebt. Oder die letzte Ausfahrt mit unserem Volvo 240er Kombi Baujahr 1979, weil du morgen aus irgendwelchen Gründen einfach nicht mehr in der Lage bist mitzufahren.“

Die Eva hat keinen blassen Schimmer gehabt, worauf der Jakob hinaus will. Was ist das für eine komische Session, hat sie sich gedacht, soviel geredet hat der Jakob sonst nie dabei. Aber dann hat er die Katze aus dem Sack gelassen, aber sowas von. Und die Eva hat es ordentlich gerissen, wie einen Blitz aus heiterem Himmel hat sie das da erwischt: „Hast du wenigstens den Arschfick mit dem jungen Brunzer aus deinem Büro genossen, du Sau?“

Ganz schön grob hat das geklungen und die Eva hat schon gemerkt, dass der Jakob ziemlich angepisst sein musste. Dazu hat sie ihm nicht einmal ins Gesicht schauen müssen. Aber nicht einmal jetzt ist ein ‚mmmhmmm‘ oder ‚grrmmpf‘ oder sonst irgendwas von der Eva gekommen. Da ist sie wirklich ein wenig perplex gewesen. Und der Jakob hat die Entrüstung in ihren Augen hinter der Binde zwar nicht sehen können, aber gespürt hat er sie. Ein überlegenes Grinsen ist da um seine Mundwinkel gezuckt.

„Hatten wir nicht eine Abmachung? Oh doch, wir hatten eine Abmachung! Eine Abmachung, die sogar in der Bibel steht, ein Gesetz Gottes, eines seiner zehn Gebote: ‚Du sollst nicht ehebrechen!‘ Doch du Hure fickst mit diesem Brunzer, der ist gerade mal zwanzig oder so. Ich hoffe wirklich für dich, dass du diesen Fick genossen hast, denn es war euer letzter, das schwör ich dir.“

Aus ihrer Kehle ist nur ein undefiniertes ‚mmmhmmm‘ gekommen. Es war laut und hat nach Verzweiflung geklungen oder nach einem Flehen, vielleicht auch nach einer Frage oder einem Wutausbruch. Jedenfalls wollte die Eva dem Jakob noch sagen, dass das wirklich nur ein Ausrutscher war auf dieser Weihnachtsfeier und dass es vermutlich auch nur so weit gekommen ist, weil der Jakob so wenig daheim war und lediglich eine SM-Session mal zu Ostern, Weihnachten und Geburtstag ihr ganz einfach zu wenig war und dass sie sowieso nur ihn, den Jakob, liebt und dass er ihr bitte verzeihen möge. All das und vielleicht noch viel mehr wollte die Eva ihrem Jakob noch sagen, hat aber nicht können. Ganz schön beschissene Situation das Ganze.

„Auch den Julian, diesen Brunzer, hab ich gefragt, ob es ihm mit dir Spaß gemacht hat. Ob er es dir richtig schön besorgt hat. Aber er hat nur gemeint, es wäre nur eine einmalige Geschichte gewesen. Nichts Ernstes und er habe zu viel gesoffen und du auch und es wäre halt einfach passiert, ohne Absicht. Er hat gehofft, er kommt mit seinem Betteln und Heulen ohne Watschen, blauem Aug und gebrochener Nase davon. Da hat er sich aber getäuscht, der kleine Julian. Jetzt liegt er da hinten im Kofferraum und der Arsch geht ihm ganz schön auf Grundeis.“

Dass der Jakob das alles zu hundert Prozent ernst gemeint hat, war der Eva klar, sonnenklar. Und auch ihr ist der Arsch ziemlich auf Grundeis gegangen, weil ihre Situation wirklich alles andere als rosig war. Kein Gedanke mehr an eine geile SM-Session, kein Gedanke mehr an geilen Sex, aber schon rein gar nicht mehr.

„Du fragst dich sicher wie das hier weitergeht, oder? Ich will es dir verraten: wir fahren jetzt zu unserem Spielplatz am Bach. Dort werde ich ihn an die große Eiche, unseren Lieblingsbaum, binden und du Eva wirst mit unserer Kettenpeitsche so lange den Arsch des süßen Julian bearbeiten, bis ihm dieser mehr blutet als seine gebrochene Nase. Dann werde ich ihm dieselbe Behandlung angedeihen lassen, die du von ihm zuletzt genossen hast. Zum Abschluss werde ich ihn noch mit den elektrischen Hodenklemmen verwöhnen, bevor ich sein Gerät für lange Zeit in den stählernen Keuschheitskäfig sperre und den Schlüssel im Bach versenke. Bevor ich wieder zurückfahre, kette ich euch beide noch an dieser Eiche fest und ihr könnt dann den weiteren Vormittag solange relaxen bis sich der Nebel verzogen hat, die Sonne aufgeht und euch vielleicht jemand findet. Hin und wieder sollten Spaziergänger hier vorbeikommen.“

Während der Jakob seiner Eva so seine genialen Pläne für ihre Bestrafung offenbart hatte, hat er den alten Volvo in eine langgezogene Rechtskurve gelenkt. Am Ende der Kurve hat ihn ein kleines, auf und ab hüpfendes, rotes Licht empfangen. Kaum zu sehen in dem dichten Nebel. Er hat gebremst, ist langsamer geworden und hat einen Polizisten, der ihn auf einen Parkplatz gewinkt hat, erkannt. Ungünstig, sehr ungünstig sag ich dir.

„Scheißdreck verreckter! Eva, wir haben eine Polizeikontrolle. Wenn du jetzt einen Zirkus machst und dich nicht ruhig verhältst, dann gibt das hier ein Blutbad. Also halt ja die Goschn!“

Die Eva hat zwar ohnehin nicht reden können mit ihrem Knebel im Mund, aber sie hätt sich sicherlich so aufführen können, dass die Polizisten was unternehmen. Aber die Eva ist ja nicht blöd, die hat genau gewusst, dass mit dem Jakob nicht zu spaßen ist und so wie der da drauf gewesen ist, war ihm auch zuzutrauen, dass er jemanden erschießt oder am Ende gleich auf alle zu ballern beginnt. Können tut er das ja. Ist ja sein Spezialgebiet sozusagen. Also hat sie brav das Maul gehalten und gehofft, dass sie den Jakob später noch zur Vernunft bringen kann.

„Guten Morgen, Verkehrskontrolle. Zulassung und Führerschein zeigen, bitte!“ hat der junge Bursch in Uniform gemeint. Allerdings hat das nicht wirklich nach Tiroler und schon gar nicht nach Zillertaler Dialekt geklungen. Ganz und gar nicht. Komisch, seit wann haben wir im hintersten Zillertal Verkehrspolizisten mit Migrationshintergrund im Einsatz, hat sich der Jakob gedacht. Jedenfalls hat er begonnen, nach seinen Dokumenten zu suchen.

„Zu schnell gefahren. Kostet Sie hundert Euro!“

Keine behördlich korrekte Ansprache, kein Check des Fahrzeuginnenraumes mittels Taschenlampe, warum genau hundert Euro, dieser seltsame Dialekt. Gemustert hat der Jakob die beiden, die zwar in einer Original-Uniform gesteckt haben, aber mit Sicherheit nie und nimmer echte österreichische Polizeibeamte gewesen sind, sondern vermutlich irgendwelche südosteuropäische Ganoven, die mit dieser Masche versuchen, Leute abzuzocken. Und das ausgerechnet beim Schwarz Jakob, dem Oberkieberer höchstpersönlich. Pech gehabt.

„Ihr seid keine Polizisten, ihr Arschlöcher, deshalb fahr ich jetzt einfach weiter und wir tun so, als wäre das ganze Theater hier gar nicht passiert!“

Dem Jakob hat in seiner Situation nicht wirklich an polizeilicher Ermittlungsarbeit und Klärung des Vorfalles gelegen, aber noch viel weniger war ihm nach einer Eskalation mit den beiden Abzockern. Dummerweise haben die beiden Südosteuropäer das Ganze ein wenig anders gesehen. Die wollten ihren schnellen Hunderter mitnehmen. Einer der beiden hat sich direkt vor den Volvo gestellt und nach seiner Schreckschusspistole gegriffen, die er im Halfter platziert hatte. Doch der Jakob ist gleich voll aufs Gas gestiegen und hat den vor ihm postierten Gauner einfach über den Haufen gefahren. Der hat einen wenig eleganten Abflug über die Motorhaube gemacht und ist mit gebrochenem Oberarm hinter dem davon brausenden Jakob im Dreck gelandet.

„Solche Deppen, ich pack es nicht!“

Ob das allerdings so gescheit war, den Burschen einfach niederzufahren, ich weiß nicht. Auf alle Fälle sind dann der Jakob mit der Eva auf dem Beifahrersitz und dem Julian im Kofferraum weiter talauswärts gedüst. Aber so was von gedüst, weil der Jakob hat da schon so ein Gefühl gehabt, so ein kriminaltechnisches, kennst dich aus?

Wo dann auf einmal der Zwölf-Ender dahergekommen ist, weiß der Teufel. Mitten in dem Scheißnebel ist jedenfalls so ein Mordstrumm Hirsch herumgestanden. Aber nicht lange, weil dem Jakob sein Volvo ihn schnurstracks mitgenommen hat. Mit bremsen war da nicht mehr viel, weil Sicht gleich null und viel zu schnell sowieso. Den Zwölf-Ender hat’s in den Volvo geschleudert, direkt auf den Jakob drauf. Ganz schöne Sauerei war das, weil das Geweih hat sich richtig im Brustkorb vom Jakob versenkt. Ich glaub gespürt haben sie beide nicht mehr viel, der Jakob und der Hirsch.

Die Eva hat nur das versuchte Bremsmanöver mitgekriegt, dann hat’s gekracht und der Volvo ist irgendwo im Gelände zum Stehen gekommen. Dass der Jakob hinüber ist, neben ihr ein halber Hirsch im Auto gesteckt hat, hat sie gar nicht geschnallt. Aber wenigstens hat der Eva nichts gefehlt und dem Julian hinten im Kofferraum auch nicht, außer seiner gebrochenen Nase halt.

Lang gedauert hat’s dann nicht, bis die beiden Südosteuropäer mit ihrem geklauten Polizeiauto bei dem verunfallten Volvo eingetrudelt sind. Am Anfang war die Eva ja froh, dass überhaupt irgendjemand auftaucht, der ihnen aus dem Auto hilft. Als die zwei aber keinerlei Anstalten gemacht haben, ihr den Knebel zu entfernen und die Augenbinde abzunehmen, hat sie schon geahnt, dass das nichts Gutes zu bedeuten hat. Und das was sie geredet haben, hat sie hinten und vorne nicht verstanden. Osteuropäisch eben. Blöd nur für die Eva und den Julian dass die beiden Banditen auch gute Kontakte zu diesen Organhandelmafiosi hatten, wie sie erst später draufkommen sollten. Du kannst halt in die Leut einfach nicht hineinschauen.

 

Hey Luigi

Ich habe auch Brenner-Krimis gelesen und das ziemlich gerne – Das Wetter vor 15 Jahren fand ich aber noch viel besser, btw. Insofern hat mir dein Text ziemliches Lesevergnügen bereitet, abgedrehte Story in einer Sprache, die ich – so für zwischendurch – sehr mag. Habe mir auch nicht gedacht: „Ah, das ist alles kopiert!“, obwohl solche Bedenken natürlich nachvollziehbar sind. Doch kopieren wir nicht alle? Bei einem speziellen Stil fällt es halt auf.
Also, du hast mich gut unterhalten.

Noch zwei, drei Kleinigkeiten:

Aber wie gesagt: du kannst halt in die Leut einfach nicht hineinschauen.

Ich würde hier das „einfach“ streichen. Dann hast du am Anfang „einfach“, an dieser Stelle hier „halt“ und ganz am Ende des Texte „halt“ und „einfach“.


Harness heißt das bei diesen Sado-Maso-Typen, das kannst du im Internet nachschauen.

Mit dem Satz konnte ich wenig anfangen. Das Bild habe ich schon. Den Namen des Dings brauch ich nicht – und du ja im weiteren Verlauf ja auch nicht mehr. Mein Problem ist, dass ich mir hier den Autoren selbst vorstelle, wie er den Begriff googelt, damit er ihn im Text verwenden kann.


„Ist dir das schon mal aufgefallen? Dass man Dinge beim ersten Mal oft total beeindruckend findet. Das erste Mal mit dem Auto fahren. Das erste Mal ein Tor schießen beim Fußball. Der erste Zungenkuss, das erste Mal ficken oder der erste Hieb meiner Peitsche auf deinem nackten Arsch. Das sind alles bleibende Momente, die man zu schätzen weiß. Die vergisst man sein ganzes Leben lang nicht.“

Ganz schön komisch ist der Jakob auf einmal geworden, fast schon ein wenig philosophisch. So hat die Eva ihn gar nicht gekannt. Aber vielleicht ist das ja Teil des Spiels, hat sie sich gedacht.


Das gefällt mir sehr gut. „Bleibende“ würde ich aber streichen. Wird sonst redundant.


Und das[Komma] was sie geredet haben, hat sie hinten und vorne nicht verstanden.

Gruss
Peeperkorn

 

Peeperkorn
und @ Luigi
und ernst offshore
und @ alle anderen

Doch kopieren wir nicht alle?

Sicherlich kopieren wir unbewusst, Stile, Plots und sonstige Bonmots. Gar keine Frage, schließlich ist der Mensch die Summe seiner Erfahrungen und ich bin davon überzeugt, dass es nicht ausgerechnet bei uns Autoren im Gehirn eine Sonderabteilung gibt für Novitäten nur in Sachen Literatur. :D

ABER aus einer Mischung diverser Erlebnisse und Erfahrungen und Gelerntem etwas Neues zu erschaffen, ist für mich noch was anderes, als bewusst und zielgerichtet einen bestimmten Stil zu kopieren.
Und ich finde, genau an dieser Stelle muss man auch genau hinschauen, ob dasjenige, was der Autor kopiert nicht in die Richtung einer Urheberrechtsverletzung geht. Nein, ich will hier jetzt kein juristisches Fass aufmachen.

Aber mal ganz ehrlich Peeperkorn und diese Frage richtet sich natürlich auch an ernst offshore (weil er auch den Haas kennt) und vor allen Dingen an Luigi: Wo fängt so eine Urheberrechtsverletzung an?

Wenn ich eine Figur komplett übernehme und halt nur mit ihr neue Erlebnisse schaffe, ist das dann eine Verletzung oder nicht? Es gibt z.B. eine Krimiserie des Autors Thomas Krüger, da ist der Gag ein leicht debil wirkender junger Dörfler, der zusammen mit seiner lebenden Ente ermittelt.
Davon sind diese gesamten Krimis getragen. Ich hätte null Probleme, hier auf wortkrieger.de, solch eine Geschichte, in der so eine Figur mit Ermittlerente auftaucht, wegen der Gefahr einer Urheberrechtsverletzung zu löschen. Ausnahme wäre, es würde hier eine Art Satire daraus werden, sozusagen der Autor schreibt ÜBER diese Figuren. So wie ich über eine Person des öffentlichen Lebens schreiben könnte und jedem klar ist, dass es Fiktion ist.

In den Brenner-Krimis ist das tragende Besondere diese seltsame Art den Leser anzusprechen, die besonderen Formulierungen wie z.B. "ob du's glaubst oder nicht..". Alles, was Haas an Sätzen und Worten verwendet, kann selbstverständlich auch von jedem anderen Menschen genutzt werden, ob du es glaubst oder nicht. ABER, wenn ich anfange noch mehr Teile seines besonderen Stils zu kopieren, gerate ich immer näher in den Verdacht einer Urheberrechtsverletzung, je mehr ich in die Deckungsgleiche mit ihm gehe.
Daher ist es für mich alles andere als einfach, so gern wie ich es gelesen habe und so sehr wie ich mit gerade diesem Stil in einer Kurzgeschichte klar komme und ihn schön humorig finde, abschließend zu sagen, ob ich da schon Gefahren sehe oder nicht.

Ich plädiere dafür, die Geschichte stehen zu lassen, wenn auch ich nicht zu 100% überzeugt bin, aber was ich auf jeden Fall nicht stehen lassen kann, ist eine komplette und sicherlich nur gut gemeinte Verharmlosung. Jeder von uns läuft Gefahr, einen Haufen Probleme zu bekommen, wenn er anfängt, gute (oder von mir aus auch grottenschlechte) Dinge von anderen Autoren zu verwenden.

Das ist ein sehr wichtiger Punkt in unserem Autorendasein. Wir können nicht einfach nur so vor uns hinbröseln und drauflos schreiben und es dann in die Öffentlichkeit bringen. In dem Moment müssen wir auch einen Haufen juristischer Dinge beachten. Ich persönlich empfinde das zwar als hochgradig lästig und tatsächlich auch phantasiehemmend und anstrengend, aber auf der anderen Seite möchte ich auch nicht, dass mir jemand mit dem Argument "Ach, stell dich doch nicht so an." meine Textideen klaut. Insoweit sitzen wir alle in einem Boot.

Lieben Gruß

lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

mir schrieb:
Möglicherweise unterstelle ich dir jetzt was, aber schon nach diesen ersten Sätzen hatte ich den Verdacht, da schreibt einer, der zu viele Brenner-Krimis gelesen hat.

Auf meine Vorhaltungen hat mir Luigi das geantwortet:

Luigi schrieb:
also Wolf Haas: verdammt, ich dachte ich komme in einem deutschen Forum damit durch, dass sich hier auch der eine / andere Österreicher rumtummelt, konnte ich nicht ahnen. Zu viele gelesen hab ich nicht, eigentlich nur einen, […]
Ich wollte mich tatsächlich an diesem Stil versuchen und schauen wie das im Norden Tirols so ankommt.

… was ja eigentlich einem „Schuldeingeständnis“ gleichkommt. :D

Meine Frage jetzt an dich als Juristin, lakita:
Könnte man einem Plagiatsvorwurf vorauseilend damit begegnen, dass man unter dem Text (bzw. im Untertitel) explizit erwähnt, dass es sich quasi um eine „Hommage an xy“ handelt?

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey lakita und alle anderen

aber was ich auf jeden Fall nicht stehen lassen kann, ist eine komplette und sicherlich nur gut gemeinte Verharmlosung.

Ja, ich habe hier nur in stilistischer Hinsicht und nur im Kontext der Wortkrieger und nur im Hinblick auf diese eine Geschichte und eben nicht viel weiter gedacht und vor allem mein Lesevergnügen hervorgehoben.
Ich bin froh um deinen Eingriff, der die juristische Seite anspricht. Ich musste gleich an einen Fall denken, der sich kürzlich in der Schweiz ereignet hat. Es waren, auf mehreren hundert Seiten, "nur" ein paar Sätze aus einer Reportage, die der Autor übernommen hat ohne den Urheber zu fragen. Wurde verklagt. Das Buch kann nach einem Vergleich jetzt zwar erscheinen, aber mögliche Preise etc. sind alle weg und der Ruf ist natürlich arg ramponiert.

Gruss
Peeperkorn

 

@ ernst offshore

Meine Frage jetzt an dich als Juristin, @lakita:
Könnte man einem Plagiatsvorwurf vorauseilend damit begegnen, dass man unter dem Text (bzw. im Untertitel) explizit erwähnt, dass es sich quasi um eine „Hommage an xy“ handelt?

Ich bin Familienrechtlerin und genau auf diesem Gebiet könnte ich dir abschließend fast alle Fragen beantworten. Urheberrechtlerin bin ich leider nicht. Von daher kann ich dir nicht mit der Sicherheit antworten, die wünschenswert wäre. Das Urheberrecht ist leider nicht mal eben an einem Tag durchdrungen, wenn auch es natürlich Sachverhalte gibt, die ein jeder versteht und sich selbst beantworten kann. Deine Frage ist dagegen diffizil. Ich würde auf jeden Fall den Hinweis gut finden und dazu setzen. Aber er ist aus meiner absolut vorsichtigen (von mir aus auch übervorsichtigen ) Sicht keine Garantie für kein Ärger.
Im Grunde genommen ginge nur eins: Man schreibt den Haas an und fragt, ob er sein Ok gibt.

Und falls diese Frage nun kommt, ob denn, wenn er nicht antworten sollte, sich dadurch was geändert hat, weil man ja zuvor gefragt hat, kann ich nur sagen : Nö!
Peeperkorn
Dir wollte ich keinen Vorwurf machen, mag aber ein wenig harsch geklungen haben.
Es ging mir um die Sensibilisierung, denn bei solch einer feinen Geschichte (wir beide finden sie ja gut) ist man arg in der Versuchung, einfach mal zugunsten des Autors beide Augen zuzudrücken.

Mir geht es jedenfalls so, dass ich mir immer wieder selbst manchmal den Kopf waschen muss, um nicht allzu lax mit dem Urheberrecht umzugehen.


Lieben Gruß

lakita

 

Hallo Luigi,

ich bin in deine Geschichte nur hineingestolpert, weil ich alle Texte im Wettbewerb lesen will. Alles abscheulich, und doch ein Lesevergnügen. Du scheinst dich auszukennen, und damit meine ich nicht nur den Dialekt. Also habe ich ein bisschen gegoogelt und tatsächlich neue Welten entdeckt. Was sagt mir das? Auch in hohem Alter kann man dazulernen. Die Organräuber würde ich weglassen. Was könnte besser passen als ein Hirschgeweih, wo doch deine Prota bestimmt auch eins im Kreuz hat!
Ja, doch, jetzt weiß ich wieder, wie es im hintersten Zillertal zugeht. Ich war da mal im Urlaub.

Gruß wieselmaus

.
.

 

Hallo Luigi,
von mir nur eine ganz kurze Rückmeldung, denn ich habe eigentlich nichts Neues zu sagen. Mir hat die Geschichte gefallen, ich finde du hast da den Ton konsequent durchgehalten und so geschrieben, dass man es mit einem schmunzeln lesen kann. Man kann jetzt natürlich die Frage aufwerfen, wie der Erzähler das überhaupt zum Besten geben kann, aber die Frage nach Logik ist hier sicherlich der falsche Ansatzpunkt ;)
So zum Beispiel auch die Frage, warum die falschen Polizisten kein Wort über die nackte junge Dame verlieren, die da so aufreizend auf dem Beifahrersitz geknebelt ist.
Einige Rezensenten haben gesagt, dass sie das mit den Organhändlern rausnehmen würden, dem würde ich mich anschließen. Die Geschichte braucht das nicht. Du setzt ja schon automatisch einen drauf, indem du die falschen Polizisten auflaufen lässt.

grüßlichst
Weltenläufer

 

weltenläufer wieselmaus
danke an euch für eure Kommentare und eure Inputs - irgendwann komm ich auch dazu, einige (oder alle?) der Verbesserungsvorschläge in die Story einzuarbeiten.
Freut mich aber, dass es euch gefallen hat.
lakita Peeperkorn ernst offshore
coole Diskussion habt ihr da angerissen, spannend :thumbsup:
Tja, was soll ich dazu sagen?
Also auch mir sind die rechtlichen Dinge hier nicht klar.
Salopp würd ich sagen: jo, das klingt zwar so wie der Wolf Haas aber weder Personen, Handlung noch sonstiges ist seinen Brenner-Krimis abgekupfert.
Wär interessant zu wissen, was ein Gericht dazu entscheiden würde :D.
Andererseits stelle ich hier eine KG in ein WWW-Forum - nicht mehr und nicht weniger.
Kein Roman, kein Krimi, keine ISBN ...

Vielleicht abschließend zu meiner Motivation, diesen Stil zu verwenden. Hab das ja hier bei den Kommentaren schon mal erwähnt: nachdem ich die Story in 'herkömmlichem' Erzählstil schon fast durch hatte, dachte ich mir, dass da was fehlt. Irgendwas, was das Ganze noch skurriler, schräger erscheinen lässt. Und da hatte ich plötzlich den Brenner-Erzähler im Kopf und wusste, das isses.

Und dann hab ich mich - bewusst - daran versucht. Auch als eine Art Selbstversuch, um zu sehen, ob ich in der Lage bin, das ansatzweise so hinzubekommen wie ein Wolf Haas.

Also, es kommt - irgendwann - sicher mal wieder was von mir und dann wird es diese Diskussion nicht mehr geben, wenn du weißt was ich meine! :lol:

lG aus Tirol
Luigi

 

@ Luigi

Wär interessant zu wissen, was ein Gericht dazu entscheiden würde .
Andererseits stelle ich hier eine KG in ein WWW-Forum - nicht mehr und nicht weniger.
Kein Roman, kein Krimi, keine ISBN ...
DAS sind absolut keine Kriterien, um eine Urheberrechtsverletzung auszuschließen. Da wünsch ich mir von dir tatsächlich eine deutliche Ecke mehr an Problembewusstsein. Himmel schick....!

Die Datenmenge der Veröffentlichung und wer auf dieser Internetseite postet VERÖFFENTLICHT hier, ist völlig uninteressant. Du kannst bereits wegen zwei Worten rechtliche Probleme bekommen.

Wär interessant zu wissen, was ein Gericht dazu entscheiden würde
Ja, das wäre es. Aber würdest du den Rechtsstreit bezahlen?

Und was immer wieder gern vergessen wird: Solange die Autoren, deren Urheberschaften man zu verwenden gedenkt, noch leben, sollte man zuallerallererst mal sie fragen, ob sie ihr OK geben oder nicht. Ganz freundlich fragen, ob man dies oder jenes darf. Das vermeidet garantiert zu 99,9% jegliche Prozesse. :klug:

Lieben Gruß aus Hamburg (das mehr als doppelt so viele Einwohner hat wie Tirol :D )

lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Endlich mal was anderes, habe ich mir beim Lesen gedacht. Anfangs. Aber dieser kumpelhafter Ton des Erzählers an die Adresse des imaginären Lesers, und das dazugehörige du, was ich überhaupt nicht leiden kann, haben mir das Vergnügen, das mir die Geschichte aufgrund des Sujets bot, ein wenig vermiest. Denn die Geschichte war bis zum Auftauchen der falschen Polizisten voll glaubwürdig, aber danach bist du, Luigi, ohne Not ins Horrorfach gewechselt. Ich meine, das mit dem Organhandel war wahrscheinlich als Kulminationspunkt gedacht, aber mir hat das die ganze Geschichte verdorben.

Weil sie dadurch einfach unglaubwürdig wird. Wo sollen die beiden falschen Polizisten denn hin aus dem hinteren Zillertal, wenn die Sonne, wie angekündigt, wieder scheint? Das geklaute Polizeiauto war sicher schon zur Fahndung ausgeschrieben, und die Polizei versteht keinen Spaß, wenn sie selbst betroffen ist. Jetzt mal abgesehen davon, dass Organhandel und Spielzeugpistolen nicht zusammenpassen. Das ist schon ein anderes Kaliber als ein bisschen SM mit Knebeln und Peitschen.

Gut, wenn das eine Satire wäre, dann könnte man es durchgehen lassen, aber so? Ich schlage vor, entferne das Alltag- und setze Satire-Tag.

 

Hallo Luigi

Wolfgang Haas kenn ich nur aus den Kommentaren hier im Forum, aus diesem Grund gibt es meinen Leseeindruck ohne Vergleich zu Brenner-Krimis.

lange vor es einen Christian Grey und seine Fifty Shades gegeben hat.
Ist das Dialekt gefärbt oder doch eher "bevor"? (Ich glaube offshore hat's ebenfalls bemängelt, und der sollte es wissen. :p )

Dann hat er seine Eva adjustiert,
Sagt ihr das so, adjustiert? Oder ist das SM-Speech? Ich kenn mich da nicht aus, aber irgendwie hats mich aus der bisherigen Sprachmelodie rausgehauen.

Hübsches Gesicht, elendslange Stelzen, ausreichend Holz vor der Hütte und überhaupt ein heißes Fahrgestell insgesamt.
Schwarz gefärbt darf raus. Doppelt gemoppelt, Leseflusshemmer.

Der Nebel hat das Knattern der alten Kiste, die ein bisserl wie ein Leichenwagen ausgeschaut hat, fast völlig in sich aufgesaugt. Gruselig irgendwie.
Auch wenn das ganze auf Albernheiten aufgebaut ist: Was soll der Vergleich mit dem Leichenwagen? Und der auktoriale Erzähler ist mir hier zu wenig distanziert, als würde er am Strassenrand stehen und in den Nebel lauschen. Wenn im Wald ein Baum umfällt und niemand ist da, um es zu hören, macht es ein Geräusch?

Ein bisserl doppelbödig, versteht sich, weil die Eva diesen goldgefärbten Silikonball im Mund hatte.
Witz erklärt, traue deinen Lesern. ;)

„Hast du wenigstens den Arschfick mit dem jungen Brunzer aus deinem Büro genossen, du Sau?“
Ganz schön grob hat das geklungen
Kann ich jetzt nicht behaupten, „Schlampe!“, „Beine auseinander! ... " ist auch nicht gerade fein. Somit finde ich diesen Gedankengang ungelenk, sie müsste doch eher über den Inhalt der Aussage erschrocken sein, als sich die derbe Ausdrucksweise zu wundern.

Aber er hat nur gemeint, es wäre nur eine einmalige Geschichte gewesen.

und ihr könnt dann den weiteren Vormittag solange relaxen[KOMMA] bis sich der Nebel verzogen hat, die Sonne aufgeht und euch vielleicht jemand findet. Hin und wieder sollten Spaziergänger hier vorbeikommen.“
Das wirkt mir für Jakob zu nett, besser: "Vielleicht verirrt sich tatsächlich mal ein Spaziergänger hierher."

... Also halt ja die Goschn!“
Komische Wortwahl, denn das erledigt bereits der güldene Knebel, oder nicht? Besser: "Also mach ja keinen Mucks!", oders so.

Die Eva hat zwar ohnehin nicht reden können mit ihrem Knebel im Mund, aber sie hätt sich sicherlich so aufführen können, dass die Polizisten was unternehmen.
Ach so, dann war das vorher die Vorbereitung

war ihm auch zuzutrauen, dass er jemanden erschießt oder am Ende gleich auf alle zu ballern beginnt. Können tut er das ja. Ist ja sein Spezialgebiet sozusagen.
Wo kommt das jetzt her, oder habe ich da was überlesen?

Zulassung und Führerschein zeigen, bitte!“[KOMMA] hat der junge Bursch in Uniform gemeint.

Mordstrumm Hirsch herumgestanden
Ist das korrekt? (Dialekt) Oder vielleicht doch ein "Monstrum von Hirsch"?

Und das[KOMMA] was sie geredet haben, hat sie hinten und vorne nicht verstanden.

Also ich hatte schon Spass beim Lesen, weil ich mag halt so Lokalkolorit-Sachen und zwischendurch darf es ruhig auch mal deftiger Klamauk sein. Aber wenn du am Schluss einfach die Luft aus dem Ballon rausläst, statt ihn platzen zu lassen, dann bin ich schon etwas entäuscht. Nicht dass ich eine Pointengeschichte erwartet hätte, nein, der Weg - mit der speziellen Erzählstimme, mal abgesehen vom unterstellten und erwiesenen Abkupfern -, ist das Ziel. Aber der Schluss ...
Blöd nur für die Eva und den Julian dass die beiden Banditen auch gute Kontakte zu diesen Organhandelmafiosi hatten, wie sie erst später draufkommen sollten. Du kannst halt in die Leut einfach nicht hineinschauen.
... ja, hm, das passt irgendwie nicht zum Rest des Textes, besonders das Schwarze wirkt angeklebt, weiss auch nicht, ich hätte es davor enden lassen.

Die Geschichte hat schmiss, liest sich recht süffig. Hab mich drauf eingelassen und dadurch - mit kleinen Abstrichen - sehr gerne gelesen.

Liebe Grüsse,
dot

 

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