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War es nur ein Junge

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12.08.2004
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War es nur ein Junge

Ich fuhr mit meinem Motorrad heute vormittag an den Rhein, holte mir 'ne Dose Cola an der Tanke und setzte mich dann vor Rüdesheim ans Ufer. Das mache ich öfter, wenn ich mal 'ne Auszeit brauche. Ich schaue dann gerne den Schiffen zu, wie sie den Strom auf oder abwärts fahren. Manchmal wünschte ich mir, sie würden mich mitnehmen in eine andere Welt, weit weg von dieser hier. Hier ist alles voller Probleme. Jeder gegen jeden und nur wenige, die versuchen, Farbe in diese Welt zu bringen. Jeder denkt nur noch an sich und seinen Vorteil.

Wie schön könnte diese Welt sein, wenn man sie miteinander gestalten würde und nicht gegeneinander. Warum immer dieser Neid. Ich gebe zu, manchmal bin auch ich neidisch. Nicht auf die schönen Häuser, die schönen Autos und Motorräder, nein, nicht darauf. Sondern darauf, dass es Menschen gibt, die keine Probleme mit ihrem Leben haben, die es gestalten können wie sie wollen. Diese Chance hatte ich selten, um nicht zu sagen, nie. Immer lebte ich nur in Reaktion auf ein Ereignis oder durch Zwänge, die mir die Gesellschaft auferlegte. Ich wollte etwas anderes lernen, beruflich, ging aus Kostengründen nicht. Meine Eltern hatten nicht das Geld dafür. Also lernte ich einen Beruf, den ich später nie ausübte. Und so ging es immer weiter…

Doch plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ein kleiner Junge stand da und rief: "He, Großer, mein Flieger ist da im Baum hängen geblieben, kannst du mir helfen?"
Ich schaute mich um, meinte der mich?
"Bitte" rief er, "ich kann das nicht, ich bin zu klein. Aber pass auf, dass du nicht in den Rhein fällst!"
Ich stand auf, befreite das kleine Flugzeug vom Baum und gab es ihm.
"Danke, Großer", quäkte er, "willste mitspielen?"
"Gerne", hörte ich mich sagen, "wenn deine Eltern nichts dagegen haben."
"Ich bin alleine hier, meine Eltern hatten keine Zeit."
Die haben Nerven, dachte ich bei mir und spielte eine Weile mit dem Kleinen und seinem Flugzeug.
"Es macht Spaß, mit dir zu spielen, aber ich muss jetzt gehen. Übrigens, mach dir keine Gedanken, dein Leben kommt wieder in Ordnung, Ihr schafft das, du und Marina. Sie ruft gleich an. Tschüss denn!"
Ich starrte ihm fassungslos nach. Was hatte er da eben gesagt? Woher wusste er das? Ich hatte doch gar nichts gesagt von Marina und mir.

Kopfschüttelnd setzte ich mich wieder ans Ufer und dachte bei mir, das kannste gar nicht gehört haben, jetzt beginnst du schon zu spinnen.
Als ich gehen wollte, fiel mein Blick auf eine alte Zeitung, und obenauf war ein Artikel über einen kleinen Jungen, der hier am Rhein ertrunken war, als er mit seine Flieger alleine spielte und niemand auf ihn aufgepasst hatte. Ich blätterte interessiert weiter und sah dann auch ein Bild von dem Jungen. Das war doch der Junge, mit dem ich eben gespielt hatte?
Ich glaube ich spinne wirklich, dachte ich, musste mich aber doch wieder setzen.

Ich grübelte ein kurze Weile nach. Da klingelte plötzlich mein Handy und Marina war dran
"Hi Schatz, ich bin es, und ich vermisse dich. Ich will mit dir zusammenleben und bei dir bleiben. Wir schaffen das."
Wir telefonierten noch lange. Ich sagte ihr nichts von dem Jungen, ich wollte nicht, dass sie dachte, das ich nicht mehr richtig tickte. Doch es war genau wie der Junge angedeutet hatte, sie wollte mit mir leben, und ich war mit einem Schlage wieder froh. Jetzt suche ich ein Zuhause für uns und dann werden wir leben, nicht mit viel Reichtum, aber mit viel Liebe.

Ich schwang mich aufs Motorrad und fuhr heim. Als ich losfuhr, war mir, als würde ein kleiner Junge am Ufer stehen und mir lachend zuwinken.
"Danke", murmelte ich in meinen Bart und fuhr heim. Ich weis immer noch nicht was ich davon halten soll.
Hat mir meine Phantasie einen Streich gespielt, oder wollte dieser Junge nur verhindern, dass ich auf mein Mopped stieg und losfuhr? Denn dann hätte ich Marinas Anruf wohl verpasst.

Es gibt Geschichten, die glaubt man nicht. Ist das auch so eine?

 

Hallo Obelix,

eine ganz nette Geschichte hast du dir da ausgedacht, aber es fehlt irgendwie der nötige Pep. Warum war es so wichtig das der Geist von dem kleinen Jungen den Typen hindert los zu fahren? Wenn er auf sein Krad gestiegen wäre hätte er halt die Anruferin zurückgerufen, bzw. sie hätte es noch einmal versucht. Also das macht irgendwie keinen Sinn. Was mir gut gefallen hat war:
"Aber paß auf, das Du nicht in den Rhein fällst“
Dieses Wortspiel fand ich sehr gut, ich lieb sowas. Also dann dir noch einen schönen Tag, ciao

El Loco

 

wegen zahlreicher Schreibfehler, Formatierungsprobleme und sehr holpriger Ausdrucksweise verschoben von Seltsam ins KorrekturCenter

 

aus dem KC zurück nach Seltsam

Hi Obelix,

okay, zuerst die negativen Punkte.
Die Geschichte erinnert mich an X-Faktor, besonders die Art, wie dem unbeteiligten Leser das Mysteriöse vorgekaut wird. Die beiden Sätze

Hat mir meine Phantasie einen Streich gespielt, oder wollte dieser Junge nur verhindern, dass ich auf mein Mopped stieg und losfuhr? Denn dann hätte ich Marinas Anruf wohl verpasst.
und
Es gibt Geschichten, die glaubt man nicht. Ist das auch so eine?
haben bewirkt, dass ich mir als Leser auf die Schippe genommen vorkomme. Ich will gern selber denken, auch und gerade bei Kurzgeschichten, deshalb lese ich und sehe nicht fern, weil ich das hier kann.
Du kaust das sehr vor, das ist etwas abgelutscht, und auch das Motiv mit der Zeitung, wo das mit dem kleinen Jungen steht, ist auch bei bestem Willen nicht mehr innovativ zu nennen. Nimm da doch lieber etwas anderes, vielleicht die Mutter des Jungen, die einsam am Rhein sitzt und um ihr Kind trauert. Dein Prot kann sie ansprechen, und sie kann ihm die Geschichte erzählen.
Dann würde ich an deiner Stelle den Jungen noch besser beschreiben - ich weiß nur, dass er klein ist, mehr nicht. Warum schreibst du nichts über seine Kleidung etc.? Du schreibst gut und schön, anschaulich und so. Das ist jetzt das positive, und damit darf Uwe deine Geschichte jetzt wiederhaben...

gruß
vita
:bounce:

 

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