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Warum ich einem Österreicher in die Fresse schlug

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19.06.2001
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Warum ich einem Österreicher in die Fresse schlug

WARUM ICH EINEM ÖSTERREICHER IN DIE FRESSE SCHLUG


"Name?" Gelangweilt läßt der Polizist den Kugelschreiber zwischen seinen Fingern kreisen. Immer wieder spitzt er seine spröden Lippen zu einem Kußmund, streckt dann kurz die Zungenspitze heraus und räuspert sich. "Name?", wiederholt er seine Frage. Es riecht nach abgestandenem Kaffee.
Die Tür ist offen, und ich kann Menschen sehen, die schnell über den Gang laufen. Manche tragen Uniformen und halten Kaffeetassen in ihren Händen. Andere sind zivil gekleidet. Kriminelle vielleicht?
"Name!" Der Polizist legt das Formular auf den Tisch. "Ihren Namen! Bitte!"
An der mit graugelben Tapeten beklebten Wand hängen Poster, auf denen die 'Zwanzig meistgesuchten Verbrecher 1997' abgebildet sind. Dazwischen Bilder mit kitschigen Landschaftsaufnahmen, über dem kleinen Waschbecken hat jemand einen Kalender des Jahres 2004 angebracht, der ein nacktes Mädchen zeigt, welches sich lustvoll auf der Kühlerhaube eines Sportwagens räkelt und sich Miss Juni nennt. Kurz sehe ich aus dem Fenster. Draußen schneit es. Januar. Möglicherweise ist Miss Juni die Frau im Kalender, die alle anderen durch pure Schönheit aussticht. Es kann auch daran liegen, dass man mit ein wenig Phantasie ihre rasierte...
"Name!" Der Polizist steht auf und klatscht in die Hände. "Hallo? Ich rede mit Ihnen!"
Aus den Augenwinkeln heraus erkenne ich, wie die zwei anderen Beamten, die im Hintergrund auf zwei Plastikstühlen sitzen, hilflos mit den Schultern zucken. Es ist ein Schulterzucken der Sorte 'Nicht mein Problem, ich bin nur da, um da zu sein, falls es eskaliert'. Natürlich wird es zu keinem Zwischenfall kommen. Ich bin die Ruhe in Person.
Der Polizist steckt seine Hände in die Hosentasche und stößt einen tiefen Seufzer aus. "Ich kann auch anders...", droht er.
Das will ich selbstverständlich vermeiden. "Berger", sage ich klar und deutlich. "Karl-Äugen Berger. Äugen mit Ä, nicht mit E." Ich lächle.
"Geht doch", brummt der Polizist und setzt sich wieder. Mit krakeliger Schrift füllt er die entsprechende Zeile auf dem Formular aus. "Äugen? Wie kommt man zu so einem Namen?"
"Da müssen Sie meine Eltern fragen", antworte ich. Die beiden Männer hinter mir kichern. Warum, wissen sie wohl nur selbst.
"Alter?"
Ich nicke. "Sehr alt..."
Überrascht hebt der Polizist den Kopf und sieht mich mit zusammengekniffenen Augen an. "Wie war das?"
"Siebenundzwanzig."
Er wartet einen Moment, scheint nachzudenken, aber dann schüttelt er nur kurz den Kopf und setzt den Kugelschreiber wieder an. "Alter... Siebenundzwanzig..."
Die dünnen Plastikriemen an meinen Handgelenken schmerzen. "Kann man die nicht abmachen?"
"Nein!", sagt der Polizist. "Nachher vielleicht, wenn die Kripo sich mit Ihnen beschäftigen wird. Jetzt sind Sie erstmal bei uns. Wir nehmen die Formalitäten auf, und damit hat es sich."
Selbstverständlich wäre es für ihn kein Problem, mich von diesen neumodischen Folterinstrumenten zu befreien, aber vermutlich spielen in dieser Angelegenheit die Faktoren Angst und Unsicherheit eine größere Rolle. Ich räuspere mich. "War nur eine Frage." Ich kann ihn und die anderen beiden gut verstehen. Es ist keine zwei Stunden her, dass man mich von diesem Typen wegzerren mußte, damit ich nicht auch noch die Ohren von seinem Kopf reißen konnte.
"Wohnort?"
Ich muß mich überwinden, nicht 'Mal hier, mal da' zu sagen. "Berlin." Es muß einfach raus. "Mal hier, mal da."
"So? Straße?"
"Obdachlos!" Ich spucke ihn geradezu an. Ich sehe vor meinem geistigen Auge, wie aus meinem Mund kleine, mit Milliarden von Bakterien bevölkerten Speicheltröpfchen auf seine aufgedunsene Haut prallen. "Keine Wohnung, leider. Hat nicht gereicht."
Der Polizist legt den Kugelschreiber zur Seite und greift nach der mit dem Logo irgendeines Kegelvereins geschmückten Kaffeetasse. Bedächtig nippt er und schluckt die kalte Brühe herunter.
Sie muß furchtbar schmecken, ich habe es riechen können, als mich die zwei anderen in den Raum führten. Ihm scheint es nichts auszumachen.
"Kein Pass, keine Adresse... Das nennt man wohl Pech, was?" Sein Mund verformt sich zu einem selbstgefälligen Grinsen.
"Wenn Sie das so nennen wollen..." Ich grinse noch selbstgefälliger zurück. Für die drei Polizisten muß ich wie ein Verrückter wirken, der keine Ahnung hat, was auf ihn zukommen wird.
"Na, Sie sind mir ja einer, Herr Berger." Kopfschüttelnd legt der Polizist das Formular zur Seite, steht auf und geht zum Fenster. "Wissen Sie eigentlich, was Sie getan haben?"
Ich lege meinen Kopf etwas quer. "Er hat es verdient." Hinter mir wieder das Tuscheln der beiden anderen. "Was?", rufe ich nach hinten.
"Die Kripo wird Sie hart rannehmen, Herr Berger. Der Melchinger ist ein harter Hund. Schlimmer als im Fernsehen!" Der Polizist dreht sich zu mir um. "Und Sie tun so, als ob die ganze Sache Ihnen am Arsch vorbeigeht."
Ich zucke mit den Schultern. "Tut es auch. Und außerdem, es war nur ein Österreicher." Der erste gelungene Witz, seit wir vier in dem Raum sitzen. Wir lachen alle herzhaft, zwar nur kurz, aber es ist ehrlich, kommt von ganz tief innen.
"Einzelzelle!", sagt der Polizist.
Ich werde von den beiden anderen aus dem Raum geführt. Im Gang stinkt es, ich habe Mühe, mich nicht übergeben zu müssen.

Der Abend hatte eigentlich gut angefangen. Ich saß in einer der dunkleren Ecken, nahm ab und zu einen Schluck lauwarmes Bier zu mir. Angenehm süffig. Genau richtig. Dann kam sie die Treppe hinunter. Wie ein Stern erleuchtete sie die allgegenwärtige Trostlosigkeit. Männer und Frauen gleichermaßen schauten sie bewundernd an. Ohne Zweifel hätte ich sie bis in die frühen Morgenstunden von einer Explosion zur nächsten getrieben, wenn nicht er an ihrer Seite gewesen wäre. Ich hatte ihn früher schon einmal gesehen. Prag vielleicht. Oder Warschau. Er war Österreicher, behielt das allerdings für sich. Verständlich. Er hatte sich im Gegensatz zu mir kaum verändert. Immer noch die buschigen Augenbrauen, das breite Kreuz, der bullige Stiernacken, die funkelnden Augen. Auch er erkannte mich, hob sogar die Hand zum Gruß. Ich nickte ihm zu und verkroch mich wieder in das Halbdunkel der Eckbank. Als er schließlich irgendwann auf die Toilette ging, folgte ich ihm. Die Frau, diese mehr als begehrenswerte Perle der Welt, saß aufrecht am Tisch und lächelte, jedoch waren ihre Augen kalt. Es mußte innerhalb von Sekundenbruchteilen passiert sein. Auf der Toilette überraschte ich ihn, als er gegen den großen, von kleinen Glühbirnen umrundeten Wandspiegel pisste. Er konnte mich nicht sehen. Damit hatte ich gerechnet. Warum er mich nicht sofort spürte, war mir jedoch ein Rätsel. Möglich, dass er zu sehr mit der Größe seines Schwanzes beschäftigt war. Ich trat ihm von hinten mit der Stiefelspitze in die Stelle, wo der Sack aufhört, und der Arsch anfängt. Kreischend ging er in die Knie. Ich schlug ihm mit der Faust gegen das rechte Ohr. Winselnd kippte er um. Zufrieden setzte ich mich auf seine Brust und schlug zu. Immer wieder. Bis nur noch ein Klumpen aus Fleisch mir entgegen jammerte. Als ich seine Ohren packen wollte, wurde ich weggerissen. Hände umklammerten mich, zerrten an mir. Schnell beruhigte ich mich und wurde abgeführt.

"Sie kommen zurecht, ja?" Mitleidig sehe ich dem Beamten zu, wie dieser einen Schlüssel nach dem anderen ausprobiert.
Irritiert starrt der Polizist schließlich auf das Schlüsselbund. "Das verstehe ich nicht."
"Gib mal her!", sagt der andere und nimmt das Schlüsselbund an sich. "C-15!" Fast triumphierend hält er seinem Kollegen den Schlüssel unter die Nase.
Ich pfeife anerkennend. "Sie sind ein fähiger Mann!"
"Halt du bloß die Schnauze!", faucht er mich an. Die Tür geht auf. Wir starren in die Dunkelheit. "Los, rein mit dir! Vielleicht hast du die Stunde Zeit, um über einiges nachzudenken. Warte nur, bis der Melchinger..."
"Ich weiß!", unterbreche ich ihn sanft. "Ein harter Hund." Ich nicke in die Zelle hinein. "Können Sie mir das Fenster öffnen? Es stinkt!" Die beiden glotzen mich mit offenen Mündern an. "Oh... In Erfurt gibt es in jeder Zelle ein Fenster. Ein schmales, kaum größer als ein A3-Blatt. Drei dicke Eisenstäbe davor. Keine Chance zur Flucht. Verhält es sich in der Hauptstadt anders?"
Wortlos betätigt der eine den Lichtschalter, der gut zehn Zentimeter neben dem Türrahmen installiert ist. Schlagartig wird es hell. Es blendet mich. Dann geht er in die Zelle hinein, steigt mühsam auf einen hohen Mauervorsprung und öffnet das Fenster.
"Danke!", sage ich, als er wieder außerhalb der Zelle ist. Ich meine es ernst.
"Rein da! Jetzt!"
Ich werde in die Zelle gestoßen. Die Tür schließt sich. Das Licht geht aus. Ich atme tief durch. Es stinkt nach Schweiß, Kotze, Pisse und Scheiße. Mir wird schlecht. An den Wänden sind unzählige Sprüche von unzähligen Menschen eingeritzt worden: 'Moni fickt den Islamisten', 'Hertha BSE tut weh', 'Kalle war hier und hat in alle vier Ecken gewichst', 'Scheiß Bullerei' Mir fehlt die Zeit, um sie alle zu lesen. Kurz ziehe ich meine Hände auseinander, und die Plastikriemen zerbrechen, fallen zu Boden, wo sie ein kaum hörbares Geräusch verursachen. Dennoch halte ich für einen Moment inne. Nichts geschieht. Ich gehe zum Fenster, es sind nur drei Meter, trotzdem laufe ich im Zickzackkurs. Ich verspüre keine Lust, in verblichene Blutlachen zu treten. Bald wird die Sonne aufgehen. Ich kann es spüren. Unter meinem T-Shirt klebt die Briefbörse des Polizisten mit der aufgedunsenen Haut. Natürlich haben sie nicht mitbekommen, wie ich sie aus der Innentasche seines Mantels an mich genommen habe. Für das menschliche Auge sind viele Dinge einfach nicht realisierbar. Ich saß schneller wieder auf dem Stuhl, als die drei Polizisten blinzeln konnten. Vielleicht werde ich ihn bald besuchen. Vielleicht werde ich ihn besuchen und nur beobachten. Vielleicht werde ich ihn aber auch besuchen und töten. In Berlin sind es vier Eisenstäbe, stelle ich lächelnd fest. "Tja..." Ich drehe mich zur Tür um und verbeuge mich. "Das wars dann wohl..." Ich gehe in die Hocke, stoße mich vom Boden ab und verschwinde, lautlos und schnell.


ENDE


copyright by Poncher (SV)

27.02.2004

 

Hi Poncher,

eine sicher sehr kurzweilige und gelungene Story. Sie ist flüssig und humorvoll geschrieben und es macht Spaß sie zu lesen.
Was mir nicht so richtig klar wurde ist, die Antwort auf die Frage, die Du ja auch im Titel der Story stellst. Das ihm nicht gefällt, was der Österreicher mit der Frau gemacht hat, oder wie er sich seines Urins entledigt, sehe ich ja ein. Aber warum ist er ihm überhaußt auf die Toilette gefolgt.
:rolleyes:

Besonders gelungen fand ich, wie Karl-Äugen die Polizisten zum Wahnsinn treibt.

Gruß
Jörg

 

Servus Pon,

tja, wegen des Titles mußte ich einfach draufklicken. War kurzweilig zu lesen, der Stil gefiel mir auch. Paßt wunderbar zum Inhalt.

Nun, der Text scheint mir einzig als Ziel zu haben, auf Österreicher loszugehen. Ihr da oben im Norden braucht das halt. Das wissen wir hierzulande und sehen gelassen darüber hinweg, da ihr weiterhin hier urlauben und viel Geld ausgeben sollt. Ihr merkt ja nicht mal, daß wir Euch überall betakeln wenn wir Euren Akzent hören.

Jetzt mit der europaweiten Sesterze geht das nimmer so gut, selbst Ihr könnt jetzt die Preise vergleichen, tja die Zeiten sind schlechter geworden. Mit den Wechselkursen konnten wir Euch nimmer so schön bescheißen, seufz. Ist Euch eigentlich aufgefallen, daß sich hier die Preisschilder ändern, wenn Ihr euch in ein Geschäft begebt???? Hehehe. Und wir hier können gut kochen, Ihr hingegen... na ja lassen wir auch das!

Aber Ihr kommt trotzdem, weils bei uns schön ist und bei Euch..., na ja, lassen wir das. Wir schicken Euch ein paar Haubenköche, damit's was ordentliches zu Essen habts. Weniger Arbeitslose und keine fremden Truppen im Land, das hättet Ihr wohl auch gerne. Da kann ich Dich trösten unsere Regierung erhöht die Arbeitlsosenrate stündlich...

Im Grunde wolltet Ihr ja hier bleiben, weils gemütlicher ist und schöner, aber wir haben leider keinen Platz für 70 Millionen (ich zieh jetzt die Bayern ab), unser Land ist klein und unsere Flüchtlingslager hoffnungslos überfüllt. Und unsere Sprache ist auch nicht leicht zu lernen...

Wenn Du möchtest schicken wir Dir eine Sachertorte und ein paar Flaschen Wein, Kaffee, etc. mit herzlichen Grüßen usw. Ihr habt's ja nix gescheits, das schmeckt dort oben...

So jetzt im Ernst. Er verprügelt einen Österreicher, weil er dessen Tussi begatten möchte und endet schlielich auf einer Polizeistation. Hm.

Die Stellen, wo die Polizisten beschrieben werden fand ich echt gelungen, das Häferl mit dem Wappen eines Kegelvereins, den Kalender, etc. Auch die Sprüche auf der Zellenwand.

sagt der andere und nimmt das Schlüsselbund

:lol: :lol:

echt piefkinesisch, hier: der Schlüsselbund

sodale, danke für eine unterhaltende Geschichte, such Dir halt ein nettes Wiener Mädel, dann geht's Dir sicher besser.

liebe Grüße

Echna

 

Hallo Poncher,
ich bin zweigeteilt. Einerseits angenehme Schreibe, andererseits weiß ich jedoch nicht, was du mir eigentlich hier ezählen wolltest. Unterbrich mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe: Der Erzähler ist scharf auf eine Frau, vertrimmt deren Begleitung, wird gefasst, eingebuchtet und die Pointe des ganzen lautet: "Tata, älläbätch, ich bin gar kein Mensch, ihr Softy-Bullen?"
Und der Österreicher ein Gewinner der Nicht-Menschen-Truppe?
Ich weiß nicht...
Das wirkt wie ein Ausschnitt, nicht wie eine fertige Geschichte. Motive wie das Begehren der Frau und diese anscheinende Bekanntschaft der beiden komischen Kerle enden im Nichts.

...para


-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-

"Einzelzelle!", sagte der Polizist.
Warum jetzt Perfekt? Welcher von den Dreien?

 

Para,

diese Geschichte hat einzig und allein zum Ziel, Österreicher zu reizen.

Er war Österreicher, behielt das allerdings für sich. Verständlich.

!" Der Polizist dreht sich zu mir um. "Und Sie tun so, als ob die ganze Sache Ihnen am Arsch vorbeigeht."
Ich zucke mit den Schultern. "Tut es auch. Und außerdem, es war nur ein Österreicher." Der erste gelungene Witz, seit wir vier in dem Raum sitzen. Wir lachen alle herzhaft,

Patrioten, die wir hier sind (die meisten zumindest) fallen voll drauf rein

 

"Einzelzelle!", sagte der Polizist.

Warum jetzt Perfekt? Welcher von den Dreien?


Das ist kein Perfekt, sondern Präteritum. :teach:

 

Hi Poncher.
Deine Geschichte läßt mich ratlos zurück.
Warum, wieso?
Es fehlt mir das Motiv.
Gut war der Spannungsbogen. Ich habe immer gewartet, was jetzt kommt - aber am Ende war ich enttäuscht.
- wenn die Geschichte einen anderen Sinn gehabt hätte, als die Österreicher zu reizen, dann ist es mir verborgen geblieben.

Grüße
Bernhard


Grüße
Bernhard

 

such Dir halt ein nettes Wiener Mädel, dann geht's Dir sicher besser.
:susp:
Veto!

Die Ösi-Sticheleien sind imo nur nettes Beiwerk, nicht Zweck der Sache. Ich fand die Geschichte richtig witzig, Pon ( :lol: ). Wußte gar nicht, daß Du so schreiben kannst.,

Ob ich das Ganze kapiert hätte, wenn Du mir nicht vorher gesagt hättest, daß der Kerl ein Vampir ist, weiß ich allerdings auch nicht.

Kuß, Sav

 

Danke an Alle für die überaus netten Antworten.

Speziell ein Gruß an die mir ans Herz gewachsene Ösi-Fraktion im kg.de-Gemeindehaus: Ihr seid toll und wir alle mögen Euch! Bis auf die Tiroler. Die taugen nichts!

Es ist tatsächlich nur eine stinknormale Vampirgeschichte. Beim Einsetzen verschiedener Hinweise habe ich mir echt Mühe gegeben. Allzu offensichtlich sollte es ja auch nicht sein.

@Meine liebe Paranuss :p :

Das wirkt wie ein Ausschnitt, nicht wie eine fertige Geschichte. Motive wie das Begehren der Frau und diese anscheinende Bekanntschaft der beiden komischen Kerle enden im Nichts.
Nö, das wird (aus meiner subjektiven Sicht natürlich) eigentlich schon geklärt.

Naja, vielleicht erdreistet sich noch einer, das zu lesen, und was noch schlimmer ist, zu kommentieren... :eek:

Gruß,
Poncher

PS: Seht es so wie meine Sav. Es ist nur nettes Beiwerk, aber nicht der eigentliche Zweck der Sache.

PPS: Ein doppelter Gruß geht an Bernhard!

 

Ponch,

nochmals ich. Wenn der Mann ein Vampir ist, kommt das in der Geschichte, meiner Meinung nach, nicht rüber. Ich dachte beim Lesen mehr an einen Widerling, einen der nur saufen geht, einen Vagabunden. Es ist sehr schwierig die Hinweise so einzubauen, daß der Leser das mitbekommt, ohne gleich mit dem Hammer draufgestoßen zu werden. Mir fällt ehrlich gesagt auch nichts ein.

Wenn Du nämlich so typische Vampireigenchaften eingebaut hättest, hätte die Geschichte keinen Pfeffer mehr. Möglicherweise wär ein dezenter Hinweis im Schluß der Geschichte eine Lösung, sonst kriegt der Leser nämlich nicht mit, wer/was der Protagonist ist. Ist nur meine Meinung. Jetzt nämlich, da ich weiß, daß der Protagonist ein Vampir ist, liest sich die Geschichte anders.

liebe Grüße

Echna

 
Zuletzt bearbeitet:

Geniale Geschichte. Zu dumm, dass ich erst die Kommentare gelesen hab.
Es hätte mich interessiert, ob ich es als Vampirgeschichte erkannt hätte.

Aber ich denke, dass die Andeutungen sind recht gut gelungen sind.

Als Kritik hätte ich nur, dass die Schlägerei ein bischen dynamischer beschrieben werden könnte.
Dass der Erzähler auf Erfahrungen zurückgreift eventuell ...
Vampir gegen Vampir (richtig?). Das könnte etwas weniger Slapstick mäßig wirken. :p

Und wenn er andere Worte benutzen würde, ware das auch besser hier und da.
Urin statt Pisse zum Beispiel .. dann würde er etwas erhabener und altmodischer wirken.
So gibt es doch ein paar Passagen, in denen er etwas zu banal wirkt.

Wir lachen alle herzhaft, zwar nur kurz, aber es ist ehrlich, kommt von ganz tief innen.
Das klingt ein bischen komisch, brav. Passt nicht zur Geschichte.
Und da wäre mehr drin gewesen. Eine zeitlose Gemeinsamkeit!? :D

Und der Titel ... klingt nicht nach einer Horror Geschichte.
Eher nach Philosophisches.
"Ich verschlug einen Österreicher" (oder so) wäre meiner Meinung nach passender.
Auch wieder weniger banal.

 

Hallo erst mal.
Lässiger Stil, teilweise zum Schmunzeln und mit einem Seitenhieb an die Adresse der Schluchtenscheisser.
Der Anfang mit dem Kalender gefällt mit sehr gut. Vor allem kann man sich die Szene bildhaft vorstellen. Dass es sich um einen Vampir handelt ist nach der Toilettenszene klar, sonst wäre die Story ja auch nicht bei "Horror" zu finden. Allerdings ist das meiner Ansicht nach auch schon das einzige Kriterium, das eine Einordnung in diese Rubrik "rechtfertigt". Okay und das Ende: Die Vorstellung, dass der Ich-Erzähler mal spontan bei dem Polizisten vorbei schaut stelle ich mir schon mit einer Gänsehaut vor, was wohl durch diese Gleichgültigkeit hervorgerufen wird, die der Erzähler in der Geschichte an den Tag legt.
Zu kritisieren habe ich eigentlich nur, dass mir die Geschichte - wie auch einigen anderen - nicht so richtig "ganz" erscheint. Vielleicht kannst Du ja noch was andichten. Wenn Du dem Stil treu bleibst wird die Geschichte dadurch mit Sicherheit nicht schlechter.
Mit freundlichem Gruß

Johnny Rico

 

Hallo Poncher!

Die Geschichte finde ich mäßig, ist allerdings nicht mein Genre. Ein paar gelungene Detailbeobachtungen, wie das mit der Kaffeetasse sind aber ganz reizvoll.

Dass du darin auf Österreicher losgehst ärgert mich tatsächlich. Ich meine, ich könnte auch darüber stehen und dich "reden lassen". Aber ich find ein paar Stellen tatsächlich ärgerlich.

Wenn du bezwecken wolltest, "Ösis" zu provozieren, ist dir das mit mir zumindest gelungen. Gratuliere ...

klara

 

Hallo Poncher!

Mir hat die Geschichte gefallen. Allerdigns sind Pointen, in denen klar wird, dass Übernatürliches im Spiel ist, nicht ganz mein Geschmack.

Mein zwetier Kritikpunkt ist, daß Du zuviele Worte verwendest, man hätte die Geschichte entweder knapper fassen können, oder in der gleichen Textlänge mehr unterbringen können. Beispiel:

Ich werde in die Zelle gestoßen. Die Tür schließt sich. Das Licht geht aus. Ich atme tief durch. Es stinkt nach Schweiß, Kotze, Pisse und Scheiße. Mir wird schlecht. An den Wänden sind unzählige Sprüche von unzähligen Menschen eingeritzt worden: 'Moni fickt den Islamisten', 'Hertha BSE tut weh', 'Kalle war hier und hat in alle vier Ecken gewichst', 'Scheiß Bullerei' Mir fehlt die Zeit, um sie alle zu lesen.

Ich bin mal gemein und zerpflücke diese Passage vollkommen:

- Dass die Tür sich schließt, ist bei einer Zelle selbstverständlich.
- Es wird den Leser interssieren, WIE er in die Zelle gestossen wird und WIE die Tür sich schließt. Der Satz "Die Tür schließt sich" klingt nach snaft zufallender Wohnzimmertür.
- Die ersten drei Sätze enthalten ein echtes und zwei "halbe" Passive.
- Aus "Schweiß, Kotze, Pisse und Scheiße" kannst Du die drei am wenigsten kräftigen Begriffe streichen, ich würde nur "Kotze" übriglassen.
- Gleiches gilt für die Sprüche an den Wänden: Einer reicht.
- Wie kann er alles lesen, wenn das Licht ausgegangen ist?

Mein Vorschlag für die Szene wäre:

Der Polizist stößt mich in die Zelle und wirft die Eisentür krachend ins Schloss. Ich wanke durch das Dunkel und falle hin. Auf dem Boden fasse ich in etwas klebriges, das nach Erbrochenem riecht.

Meiner Meinung nach sagt diese Szene in weniger Worten den gleichen Inhalt aus.

 

Klara,

das

mit einem Seitenhieb an die Adresse der Schluchtenscheisser.

find ich ärger. Bei Ponchs Geschichte konnte man wenigstens mit ein wenig Humor noch etwas entgegnen. Und wirklich bös gemeint hat er's sicher nicht. Schluchtenscheißer ist eine Beledigung.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Poncher!

Tolle Geschichte. Verdammt flüssig erzählt, auch die Witze kommen gut rüber, durch die Detailtreue kann man sich die Räumlichkeiten gut vorstellen. Auf den Vampir wäre auch ich nicht gekommen. Fühlte mich gegen Ende auf einmal ziemlich allein gelassen. Ist aber toll so - siehe Tarantinos "From dusk till dawn". Beim 1. Mal sehen kam ich mir ziemlich blöde vor, hihi.

lg
buji

 

Morsche!

Also wer sich ernsthaft angepisst fühlt, sollte mal versuchen, über seinen Schatten zu springen. Selbst "Schluchtenscheißer" ist keine Beleidigung, sondern völlig normal. :lol:

@Gernot:

Wie kann er alles lesen, wenn das Licht ausgegangen ist?
Weil er ein Vampir ist? :dozey:

Der Polizist stößt mich in die Zelle und wirft die Eisentür krachend ins Schloss. Ich wanke durch das Dunkel und falle hin. Auf dem Boden fasse ich in etwas klebriges, das nach Erbrochenem riecht.
Nein, geht nicht, passt nicht.

Nochmals Danke an Alle fürs Lesen.

Gruß,
Poncher

- König von Deutschland -

 

Hallo Poncher,

kein Problem mehr. Hab mich schon wieder beruhigt.
Ich betitle dann meine nächste Geschichte mit "Warum ich einem Piefke in die Eier stieg" und geh dann mal in Deckung ...

lg
klara

 

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