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Weiterleben ohne dich

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18.07.2004
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Weiterleben ohne dich

Ich wische mir die Tränen aus meinem Gesicht.
Immer und immer wieder. Es hört nicht auf, und ich lasse die Tränen fließen.
Das Salz brennt auf meiner Haut. Ich sitze neben deinem Grab, rieche die feuchte Erde.
Ich habe mir heute freigenommen, um den Tag mit dir zu verbringen.
Die Aufträge im Büro können warten.
Du bist nicht mehr hier, nur Erinnerungen in meinem Kopf. Wenn man man tot ist, wo ist man dann? Energie verschwindet nicht einfach. Vielleicht bist du zu Wind, Regen oder Licht geworden? Ich atme dich ein. Ich wäre jetzt gerne bei dir, doch du sagtest, ich dürfte niemals den natürlichen Lauf des Lebens unterbrechen. Du hast ja Recht.
Ich lege eine weiße Rose auf dein Grab, es beginnt zu regnen.
Ich höre mein Herz schlagen und schließe die Augen.
Plötzlich gesellt sich ein zweites Pochen dazu. Je mehr ich leben will, desto stärker wird dieser zweite Herzschlag. Je mehr ich bei dir sein will, desto leiser wird das zweite Pochen.
Was hat das zu bedeuten? Im Ohr immer noch dieser zweite Herzschlag.
Ich verstehe es nicht!
Du bist den Tod gestorben, doch ich muss mit deinem Tod leben!!
Bis bald, ich liebe dich.
Ich fühle mich schwach, ich erhebe mich von deinem Grab, drehe mich um und gehe Richtung Osten, wo die Sonne gerade aufgeht; zur Bushaltestelle.

 

Hallo luckyfish,

das erste, was bei deiner Geschichte auffällt, ist der wilde Sprung in den Zeiten. Vergangenheit und Gegenwart reichen sich in einem Satz die Hand.
Das nächste, was mir auffällt, ist dass es im Grunde nur en Absatz einer Geschichte ist. Es mag für die Trauer des Menschen am Grab nicht erheblich sein, woran der andere gestorben ist. Ich fände es aber trotzdem interessant. So erweckt der Text lediglich den Eindruck einer (sicherlich treffenden) Gefühlsimpression, nicht aber den einer Geschichte. Webe doch eine drumrum, die uns die Protagonisten und damit ihre Gefühle näher bringt.

Lieben Gruß, sim


auf Grund der Tempusfehler aus R/E ins Korrekturcenter verschoben.

 

Aus dem KC zurück nach R/E
Hi LuckyFish,

leider muss ich dir sagen, dass der Text mir nicht sonderlich gefallen hat.
Natürlich, jeder Mensch hat Verlustängste, auch ich habe welche, panische Angst davor, jemanden begraben zu müssen, den ich geliebt habe. Vielleicht, weil ich lange niemanden hatte und jetzt dankbar bin für jeden Menschen, der meinen Weg mit mir geht (mein Gott, klingt das pathetisch!)
Von daher hat deine Geschichte mich berührt - obwohl sie eigentlich noch gar keine ist.
Da ist jemand, der am Grab von jemandem sitzt, den/die er/sie verloren hat. Er/sie darf dem/der Toten nicht dorthin folgen, geht am Ende wieder zurück ins Leben, zur Bushaltestelle, vermutlich, um am nächsten Tag wiederzukommen.

Siehst du nicht, wie viel Potential in der Geschichte steckt?
Du kannst die Beerdigung schreiben. Wie so viele Freunde kommen und ihr Beileid aussprechen. Wie der/die Prot sie alle für Heuchler hält, vielleicht, oder ihr MItleid akzeptiert. Wie der (ist einfacher so) Prot sich durch das Beerdigungskaffee quält, die Famile des/der Toten, die mit ihm zusammen trauern will.

Du hast da einen Fetzen, eine Szene, jetzt mach eine Geschichte draus!

gruß
vita
:bounce:

 

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