- Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
- Kommentare: 2
Weiterleben ohne dich
Ich wische mir die Tränen aus meinem Gesicht.
Immer und immer wieder. Es hört nicht auf, und ich lasse die Tränen fließen.
Das Salz brennt auf meiner Haut. Ich sitze neben deinem Grab, rieche die feuchte Erde.
Ich habe mir heute freigenommen, um den Tag mit dir zu verbringen.
Die Aufträge im Büro können warten.
Du bist nicht mehr hier, nur Erinnerungen in meinem Kopf. Wenn man man tot ist, wo ist man dann? Energie verschwindet nicht einfach. Vielleicht bist du zu Wind, Regen oder Licht geworden? Ich atme dich ein. Ich wäre jetzt gerne bei dir, doch du sagtest, ich dürfte niemals den natürlichen Lauf des Lebens unterbrechen. Du hast ja Recht.
Ich lege eine weiße Rose auf dein Grab, es beginnt zu regnen.
Ich höre mein Herz schlagen und schließe die Augen.
Plötzlich gesellt sich ein zweites Pochen dazu. Je mehr ich leben will, desto stärker wird dieser zweite Herzschlag. Je mehr ich bei dir sein will, desto leiser wird das zweite Pochen.
Was hat das zu bedeuten? Im Ohr immer noch dieser zweite Herzschlag.
Ich verstehe es nicht!
Du bist den Tod gestorben, doch ich muss mit deinem Tod leben!!
Bis bald, ich liebe dich.
Ich fühle mich schwach, ich erhebe mich von deinem Grab, drehe mich um und gehe Richtung Osten, wo die Sonne gerade aufgeht; zur Bushaltestelle.