Weltbilder in grün und rot
Es war einmal ein Mensch, der konnte nichts Grünes erkennen. Er nahm alle Dinge die grün waren nicht wahr. Es gab für ihn kein Gras, keine Grashüpfer, keine grünen Müslischalen oder grüne Marsmenschen, all das war für ihn nicht existent.
Er sehnt sich auch nicht nach diesen grünen Objekten, da er seit seiner Geburt keine Vorstellung von ihrer Existenz besaß. Es fehlte ihm in seiner Welt auch nicht an Gegenständen, Dingen, Objekten - es existierten die Blumen, die gelben, roten und blauen, es gab Licht und Dunkelheit. Sein Müsli aß er aus einer violetten Müslischale.
Er konnte gut auskommen ohne grün.
Eines Tages traf er einen anderen Menschen, der konnte die roten Objekte nicht wahrnehmen. Für ihn waren rote Flummis, Blumen, Pullover oder Taschen nicht existent. Seine Clowns besaßen keine rote Nase. Aber auch ihn störte es nicht, er sah die großen blauen Clownstränen, die gelben und violetten Blumen. Und auch ohne rote Pullover oder Taschen führte er ein glückliches Leben.
Als die beiden zusammentrafen erzählte der eine dem anderen von dem grünen Gras. Der andere war begeistert und fasziniert, er wollte mehr hören von dieser anderem „grünen“ Welt in der dieser Mensch lebte.
Andersherum erzählte der andere ihm etwas über die Clownsnasen – die roten- auch dieser war entzückt, erstaunt und wissbegierig mehr zu erfahren über diese andersartige Welt.
So trafen sie sich bis ans Ende ihrer Tage täglich um dem anderen zuzuhören und ihm etwas über ihre Welt zu erzählen. Und jeder bekam dadurch eine Idee über die rote und grüne Welt des anderen.