Euch allen vielen Dank für eure Gedanken.
Wenn du dir das überlegst, wann wäre für dich der Punkt erreicht?
Ich kann es schwer sagen, hängt vielleicht auch immer ein bisschen vom Gefühl ab.
Pardus schrieb:
Mir persönlich geht es so, dass ich eine einzelne Kritik, die auf einen bestimmten Punkt abzielt, auch mal als persönliche Meinung des Kritikers betrachte. Wird von vielen unisono aufs Gleiche hingewiesen, mache ich mir eher Gedanken.
Aber wahrscheinlich ist jeder Autor anders gestrickt, was das Aufnehmen und Umsetzen von Kritiken angeht.
Bei mir ist es unterschiedlich, manchmal reicht ein Argument eines Kritikers, mich zu überzeugen, manchmal können mich 20 Kritiker nicht umstimmen.
Aber wenn du schon nach dem 5. Kommentar umgedacht und dies auch kundgetan hast, wird es dich auch nerven, wenn dann noch 3 Leute etwas dazu schreiben.
Are-Efen schrieb:
Im Prinzip geht es dabei um das Verhältnis Einzelner : Mehrheit. Letztere schweißt sich manchmal regelrecht zusammen und wird zum mitreißenden Sog
Es wäre sicherlich interessant, zu schauen, ob sich die Betrachtungen Canettis zur Masse auch auf das Medium Internet übertragen lassen. Ich habe aber schon häufig die Erfahrung gemacht, dass dort dieselben gruppendynmischen Prinzipien gelten, die auch in Vereinen, Jugendgruppen oder Kirchengemeinden stimmen. Insofern trifft deine Überlegung sicher zu.
Was du ansprichst, oder anstrebst, ist eine Art Gnade oder Gnadenfrist, und die ist in jedem Fall ein rettender Schritt für beide Seiten.
Ja, auch wenn Gnadenfrist ja sehr nach Ultimatum klingt.
Kasimir schrieb:
Wiederholung an sich aber zu 'verbieten' halte ich für falsch
Eindeutig. Es wäre viel zu viel Regulierung und es muss jeder seine Meinung schreiben können.
Kasimir schrieb:
lieber sollte jeder Kritiker auch sein Einschätzungsvermögen zu jeder Zeit kritisch beäugeln und sich fragen, kommt das jetzt wirklich von mir oder ich hätte es nicht gesagt, stünde es nicht schon als Meinung anderer da.
Zum einen das, zum anderen aber vielleicht auch, wenn er seine Meinung verfasst hat, noch einmal nachschauen, ob nicht schon 9 Leute dasselbe oder in ähnlichem Tenor geschrieben haben. Ich habe nichts gegen Wiederholungen, nur eben manchmal das Gefühl: So, jetzt ist aber auch gut.
Kubus schrieb:
dieser faden von der geschichte der maria wirkt wie eine fröhliche trittbrettfahrt, jeder wollte mal ran und zeigen wieviel er weiß
Da spekulierst du mir schon zu sehr über die Motivation des einzelnen Rezensenten.
Kubus schrieb:
dabei sind es ja teilweise gute, durchdachte kommentare, aber in dieser fülle für die autorin sicher nicht mehr hilfreich.
Genau das meinte ich. So wie man sich von vielen guten Ratschlägen manchmal erschlagen fühlt oder von zu viel Süßigkeiten Bauchschmerzen bekommen kann.
genauso wie man negatives findet, lässt sich auch positives an stories finden
So pädagogisch sehe ich es nicht, es gibt durchaus den Fall, dass man nichts Positives findet und ich erwarte auch von niemandem, dies extra zu suchen, wenn ihm eine Geschichte missfällt.
worum gehts denn hier?
doch vordergründig darum, autoren zu helfen. dass diese auch menschen sind und vielleicht mal eine bejahende perspektive auf das werk gut tun könnte, sollte nicht überraschen.
oder, wenn schon nichts Positives, dann eben doch daran denken, da sitzt ein Mensch, der vielleicht nach drei oder vier negativen Kommentaren erst mal genug hat.
Gisanne schrieb:
Ich finde, dieser Punkt hat viel mit Empathie zu tun. Wir wissen doch alle, das negative Kritik ihre Zeit braucht, um verdaut zu werden und dann nochmal Zeit, um sie umzusetzen
Ja, deshalb kann man das auch nicht regulieren, sondern höchstens mal thematisieren, um zu sensibilisieren.
Liebe Grüße
sim