Was ist neu

Wie Spuren im Schnee

Mitglied
Beitritt
25.02.2004
Beiträge
3

Wie Spuren im Schnee

Ich erinnere mich noch ganz genau, es war im letzten Winter, als ich Sabrina traf, die Frau meiner Träume. Ich ging gerade auf dem Elsterdamm spazieren, wie fast jeden Tag. Am Himmel zogen dichte Eiswolken vorüber. Gleich einem weißen, seidig glänzenden Schleier verhüllten sie das Firmament. Nur hin und wieder brach die Wolkendecke auf und die warmen Sonnenstrahlen streiften mein Gesicht. Der Winter zeigte sich von seiner schönsten Seite, denn alles war mit Schnee bedeckt und eine angenehme Atmosphäre lag über der ganzen Landschaft; ich konnte es förmlich spüren.

Gemächlich floss die Elster dahin und wenn die Sonne aus ihrem Wolkenhaus herablächelte, glitzerte der Lauf des Flusses wie ein Band aus Tausend und Abertausenden von Sternen an einem klaren Nachthimmel. Unzählige Male stand ich an einem sonnenreichen Tag einfach nur da und bewunderte dieses Lichtspiel.

Der Damm schmiegte sich allmählich immer enger an den Wald und vereinigte sich schließlich mit einem breiten Pfad. Ich bog nach links ab, denn diese Richtung führte mich zum Eichenhain, einer idyllisch gelegenen Blockhütte, die nach einem langen Spaziergang zum Verweilen einlud. Der Weg war völlig zugeschneit und, bis auf ein paar Fußspuren, unberührt. Ich ging diesen Spuren nach, als würde ich die Fährte eines wilden Tieres verfolgen.

Endlich kam ich am Eichenhain an und was ich dort erblickte, raubte mir nicht nur den Atem, sondern auch den Verstand. Das wohl schönste Geschöpf, was ich je in meinem Leben gesehen hatte, stand an das Holzgeländer gelehnt. Und obwohl ihr Körper in dicke Wintersachen gehüllt war, so ließ doch ihr bildschönes Gesicht dessen Anmut erahnen. Schwarze, schulterlange Haare umwallten ihr liebreizendes Antlitz und ihre tiefblauen Augen strahlten mir wie ein funkelnder Saphir entgegen. Ihre Lippen waren von zartem Rot wie die Blütenblätter einer Rose und ihre Haut so weiß wie der Schnee.

Ich stand wie vom Blitz getroffen einfach nur da, konnte mich weder rühren noch ein Wort sagen. Sie lächelte mich an und so fasste ich mir doch ein Herz und ging zu ihr.

"Hallo, ich bin die Sabrina", begrüßte sie mich freundlich.

"Ich... ich heiße Marko", stammelte ich. "Was machst du denn ganz allein hier draußen?"

"Die gleiche Frage könnte ich auch dir stellen", antwortete sie selbstbewusst.

"Ach, weißt du, ich hielt es Daheim nicht mehr aus. Keiner da, mit dem ich reden könnte. Ein Haus voller Einsamkeit." Betrübt senkte ich meinen Kopf mit einem leisen Seufzer. Scheinbar hatte sie ihn bemerkt, denn sie trat näher zu mich heran und legte ihre Hand auf meine Schulter. Ich blickte zu ihr hinauf. Ihre Augen vermittelten so viel Geborgenheit und Mitgefühl, ihr Lächeln so viel Zärtlichkeit.

"Ich weiß, was du meinst", sagte sie traurig. Sabrina wandte sich von mir ab und ihr Blick schweifte in die Ferne, auf der Suche nach Halt und Verständnis. Eine Träne rann über ihr Gesicht, ein stummer Zeuge ihres Schmerzes.

"Hey, bitte weine nicht! Ich bin doch bei dir", rutschte es mir raus. Sabrina drehte sich zu mir um und dann lagen wir uns in den Armen, als ob wir uns schon lange Zeit kennen würden. Ein warmer, wohliger Schauer durchströmte meinen Körper, ein Gefühl des Glücklichseins. Anschließend schauten wir einander an. Worte waren jedoch überflüssig. Nur unsere Augen sprachen miteinander. Wir wussten um die Bedürfnisse des anderen und kannten seine geheimen Sehnsüchte. Es war ein Moment des gegenseitigen Verstehens, Mutmachens und des Vertrauens. Und obwohl wir uns vorher noch nie gesehen hatten, so schienen wir dennoch alles über unser Gegenüber zu wissen. Wir spürten, dass wir einfach zusammen gehörten. Es war wie in einem Märchen, wie in jenen romantischen Geschichten, die immer mit einem Happyend enden.

Sanft strich ich die Träne aus ihrem Gesicht. Sabrinas Wangen waren von der Kälte leicht gerötet. Sie sah einfach umwerfend gut aus. "Das ist wie in einem Traum", flüsterte ich.

Sabrina hielt mich eng umschlungen, als sich unsere Lippen zum ersten Mal berührten. "Na, fühlt sich das wie ein Traum an?", fragte sie lächelnd. Ich erwiderte ihre zärtliche Geste und verneinte mit einem leichten Kopfschütteln. Dann berührten sich unsere Lippen erneut, doch aus ihrem Zusammenspiel wurde diesmal ein leidenschaftlicher Zungenkuss. Dieser Augenblick glich einer Ewigkeit; wir vergaßen alles um uns herum und genossen nur noch unsere Nähe und Wärme.

Irgendwann machten wir uns schließlich Händchen haltend auf den Weg. Ich schaute mich noch ein letztes Mal um, sah die verschneite Hütte des Eichenhains und unsere Spuren im Schnee. – Ich begleitete Sabrina nach Hause. Sie wohnte in der Nähe des Gymnasiums, im neuerrichteten "Villenviertel". Wir küssten uns zum Abschied und nur schwer konnte ich mich aus ihrer Umarmung lösen. Ich wollte schon losgehen, da hörte ich ihr leises Flehen: "Bitte geh nicht!" Ich drehte mich wieder um und trat näher zu ihr heran. "Ich möchte, dass du heute Nacht bei mir bleibst."

Dazu konnte ich schlecht Nein sagen, denn mein Herz begehrte ja genau das Gleiche wie ihres. Es begann zu schneien und ich bemerkte, wie eine Schneeflocke lautlos auf Sabrinas zarten Mund fiel und sofort dahinschmolz. Ich sah ihr in die Augen und beantwortete ihre liebevolle Aufforderung mit einem Lächeln, bevor ein weiterer Kuss meine Zurückhaltung in ein loderndes Feuer verwandelte und all meine Ängste auslöschte.

Endlich gingen wir ins Haus und nachdem wir uns unserer dicken Winterkluft entledigt hatten, nahm sie mich bei der Hand und führte mich in ihr Zimmer. Zum ersten Mal konnte ich Sabrinas zierlichen Leib in seiner ganzen Schönheit bewundern. Ihr praller Busen, der sich deutlich unter dem Pullover abzeichnete, ihre endlos langen Beine und ein knackiger Hintern brachten ihre sinnliche Figur zur Vollendung. Ich ahnte ja nicht, wie nahe ich ihrem Traumkörper heute noch kommen sollte.

Sabrina legte eine Kuschel-CD ein, zündete einige Kerzen an und dann setzte sie sich zu mir auf die Couch. Ich legte meinen rechten Arm um ihre Schulter und sie schmiegte sich dicht an meinen Körper. Ich roch den wundervollen Duft ihrer seidigen Haare. Lange saßen wir eng aneinander gekuschelt da, während wir den Klängen romantischer Musik lauschten. Dann löste sich Sabrina etwas aus meiner Umarmung und schaute mich liebevoll an.

"Ich weiß, es klingt vielleicht verrückt", begann sie zaghaft, "aber ich habe mich in dich verliebt."

"Dann sind wir halt beide verrückt", antwortete ich mit einem Lächeln. "Ich liebe dich auch!" Sabrinas Augen strahlten nun vor Glück und unsere Lippen verschmolzen erneut zu einem innigen Kuss, worauf noch viele weitere folgen sollten. Dies war der Auftakt für die erste wundervolle Nacht, die wir miteinander verbrachten.

Seit diesen Stunden waren wir ein Paar, vielleicht sogar das glücklichste auf dieser Erde. Es passte einfach alles! Wir teilten gemeinsame Interessen und Hobbys. Auch in der Musik gab es keinen Anlass zu Streitigkeiten. Und mit unseren Unterschieden ergänzten wir uns prima. Es war wirklich ein Traum, der endlich wahr geworden war, wie ein Märchen aus Tausend und einer Nacht.

Ein ganzes Jahr lang schwebten wir im siebten Liebeshimmel und nichts trübte unser gemeinsames Glück. Bis sich eines Tages ein Gefühl in unser Leben drängte, das schon so viele Herzen schied, die sich doch im Grunde liebten und einander vertrauen sollten. Es war Eifersucht.

Ich weiß nicht, wie es anfing, wie unser Streit begann. Aber er war heftig und ich sagte Worte, die ich eigentlich nicht sagen wollte. Ich war wütend, sehr wütend. Und dann passierte es: Die erste Vase ging zu Bruch, nur Scherben blieben übrig. Sabrina rannte raus, sie wollte einfach weg. Ich lief ihr hinterher, aber es war bereits zu spät; ich fand nur noch ihre Spuren im Schnee.

Die Stunden vergingen, ich wartete – wartete auf eine Nachricht von ihr. Aber nichts passierte. Ich war allein, hörte nur die Stille im Zimmer, ein stummes Zeichen meiner Einsamkeit, die wie ein unsichtbarer Schatten umherirrte. Doch in meinem Innersten war es alles andere als still. Ein Kessel voller Emotionen brodelte in mir: Liebe, Wut, Angst, Verzweiflung... und Reue. Es tat mir alles so unendlich Leid! Sabrina liebte mich abgöttisch, genau wie ich. Sie würde mich niemals betrügen, sich keinem anderen Mann zuwenden, denn sie war ja ein Teil von mir, so, wie mein Herz ihr allein gehörte. In diesem Labyrinth meiner Gedanken war ich gefangen, als plötzlich das Telefon klingelte. Ich stürmte sofort zum Hörer. Was ich dann aber vernahm, riss mich in ein tiefes, dunkles Loch aus Furcht und Trauer. Sabrina wurde gefunden, an der Straße, schwer verletzt. Diese Nachricht sollte mich für immer verändern.

Ich ließ alles stehen und liegen und eilte ins Krankenhaus. Ihre Eltern waren schon da. Wir fielen uns sofort in die Arme. Sabrina wurde gerade operiert. Erst nach Stunden war es vorbei und ein Arzt kam auf uns zu. "Es tut mir Leid", sagte er mitfühlend, "aber wir können nichts mehr machen, ihre inneren Verletzungen sind einfach zu schwer!" Der Arzt wandte sich an mich. "Sind Sie ihr Freund?" Ich nickte. "Sie möchte Sie sehen."

Es war der schwerste Gang meines Lebens. Sabrina sah aus, als würde sie nur schlafen. Sie hatte nur eine kleine Schramme am Kopf, sonst konnte man nichts sehen. Ich setzte mich ans Bett und nahm ihre Hand. Ganz sanft drückte sie zu und sah mich mit ihren himmelblauen Augen an. "Es ist nicht deine Schuld!", flüsterte sie. Ich vermochte meine Tränen nicht mehr zurückzuhalten. "Wein doch nicht, nicht meinetwegen! Versprich mir, dass du dein Leben weiterlebst."

"Schatz, sag so etwas nicht! Du darfst mich nicht verlassen! Sei stark und kämpfe!"

"Nein, es ist vorbei. Bitte mach dir keine Vorwürfe, versprich mir das!" Ich nickte stumm. Dann hörte ich ihre letzten Worte, jene drei Worte, die ich stets so gern von ihr hörte und deren Bedeutung mir erst jetzt richtig klar wurde.

Tage später stand ich an ihrem Grab. Es endete alles wie es einst begann: mit einem herrlichen Wintertag. Nur dass für mich keine Schneeflocken vom Himmel fielen, sondern Tränen aus Eis. Ich dachte daran zurück, wie ich Sabrina zum ersten Mal erblickte. Ich dachte an unseren ersten Kuss und an die schöne Zeit, die ich mit ihr verbringen durfte. Und diese Erinnerungen sind es, die ich in meinem Herzen bewahre, denn dort werden sie ewig fortbestehen. Es war meine schwerste Lektion, die ich je lernen musste, zu erfahren, wie schnell das Glück enden kann und wie leicht wir das verlieren können, was uns am liebsten ist. Und ich musste erkennen, dass unsere Lichter des Lebens nur wie Spuren im Schnee sind: Irgendwann werden auch sie vergehen.

 

oh, Sunnyboy,

da hast du aber dick aufgetragen. Man kann nicht behaupten, dass deine Prots nicht schnell zur Sache kommen.
Leider lässt deine Geschichte bei aller Schwülstigkeit aber keinen Platz für Gefühle, die beim Lesen entstehen könnten. Dazu bleibst du zu sehr an den äußeren Eckpfeilern hängen. Es bleibt beim Handlungsablauf, die Gefühle werden lediglich beschrieben, aber nicht dargestellt.
Eine flott erzählte Handlung allein reizt aber noch nicht zum Lesen.

Ich wünsche dir, dass anderen deine Geschichte besser gefällt.

Einen lieben Gruß, sim

 

Hi sunnyboy,

mir hat die Story eigentlich ganz gut gefallen, wobei ich den Anderen teilweise recht geben muss.
Die erste Hälfte ist etwas übertrieben formuliert und könnte stark gekürzt werden. Die Story entgeht gerade am Anfang nur knapp der grenze zum langweiligen.
Später wirst Du zu schnell und beschreibst die Handlung nur oberflächlich.
Was ist der Grund für die Eifersucht und den Streit?
Woran Sabrina stirbt wird tatsächlich nicht ganz klar.

Hallo, ich bin die Sabrina
die streichen wirk irgendwie kindisch


und ein knackiger Hintern brachten ihre sinnliche Figur zur Vollendung

knackig passt irgendwie nicht zu sinnlich

Insgesamt denke ich, dass Du auf diese Story aufbauen kannst. Schalte mit den Formulierungen einen gang runter, dann finde ich hast Du einen gut lesbaren Schreibstil.

Gruß
Jörg

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom