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Winogrono

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20.01.2023
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Winogrono

“Lange Nacht?”, fragt er.
Ich nicke.
“Trinken oder Frauen?”
“Beides!”, sage ich.
“Wird nicht letzte Mal sein”, sagt er und drückt seine Zigarette in der noch feuchten Erde aus. “Ich bin Jerzy, aber Deutsche sagen Jürgen. Und du?”
“Band. Arthur Band.”
Am Münzberg geht das elektrische Einfahrtstor auf und ein Motor startet, japst nach frischem Öl.
“Ist spät dran”, sagt er, während ein Deutz-Traktor aus den 60ern vorrollt. Man gibt uns Handzeichen und wir steigen in den überdachten Anhänger. Platz genug für zwei.
Langsam zieht uns das Gefährt den Wirtschaftsweg hinauf in die Weinberge. Tau liegt über den Feldern. Im Osten klettert die Sonne hinter einem Hügel hervor und funkelt in den Wassertropfen auf den Grashalmen. Schiebt sie sich voran, wie Lieder von Ennio Morricone, die in meiner Vorstellung durch die endlose Ebene aneinandergereihter Parzellen klingen. Ich denke an das Auslandssemester in Italien; das kleine Café am Campus der John Cabot; die Schönheit in ihrem Sommerkleid; wie es im seichten Wind über ihren Oberschenkeln flattert und sie es an sich schmiegt, als sie sich setzt und einen Espresso passend zu ihrer Haarfarbe bestellt. Wir kannten uns flüchtig aus einem Kurs für Englische Literatur, den ich nur belegt hatte, weil ich Stephen Spender, Virginia Woolf und Oscar Wilde für einarmige Blender hielt. Es hatte zur Folge, dass mein Stipendium gekürzt wurde. Aber an diesem Nachmittag in Rom war das schnell vergessen. Ihre Pupillen kratzten an den Gläser meiner Sonnenbrille, weiteten sich und verlangten, dass sich unsere Blicke trafen. Sie zahlte die Kaffees, ich die Biere. Und auf dem Weg durch die dunklen Gassen, unter einem der Torbögen, nahm sie meine Hand und küsste mich. Ich stieß sie von mir. Es war mit meinem Gewissen nicht zu vereinbaren. Was für ein Idiot ich doch war!

Der Wagen hält. Jerzy streckt mir einen Strohhut hin.
“Wirst du brauchen”, sagt er.
Wir greifen nach Seselmessern und Handschuhen und steigen aus. Der Anhänger wird abgekoppelt. Wir schieben ihn etwas abseits auf eine kahle Fläche. Man erklärt mir, wie ich vorzugehen habe. Die oberen Ranken einklemmen; Disteln und Klettenlabkraut am Rebstock entfernen; Blätter, die die Beeren verdecken, abschneiden; faule Trauben von den guten trennen; zwei Rispen pro Holz. Jerzy steht daneben und dreht eine Lulle.
“Keine Kippen im Wingert”, mahnt es vom Fahrersitz des Deutz herunter.
Dann brummt der Traktor ins Tal wie eine Hummel, die penetrant gegen die Fensterscheiben eines Gewächshauses knallt und an Übermüdung stirbt.
“Manche lassen dran”, sagt er und deutet auf eine schimmelnde Rispe am unteren Holz. “Wenn auf Etikett Gerichte, du trinken faule Traube.” Er schneidet sie ab und lässt sie auf den Boden fallen.
Wir warten, bis wir den Deutz nicht mehr hören, dann stecken wir uns Zigaretten an.
“Wie heißt das eigentlich bei euch”, frage ich. “Weintraube?”
“Winogrono”, sagt er. Seine Kippe flappt dabei im Mund und er wiederholt es. “Winogrono.”

Es ist stupide Arbeit. Körperliche Arbeit. Anstrengend. Doch viel besser als Hausarbeiten für wohlhabende Studenten. Wir gehen die Zeilen nach unten, dann auf der anderen Seite nach oben. Ich beginne die Reben zu zählen. Hundert Reben pro Zeile, sechsundfünfzig Zeilen pro Parzelle. Ein blau gestrichener Pfahl markiert das Ende des Wingerts. Wir bewegen uns wie Schnecken auf ihn zu. Zigarettenrauch steigt über die Köpfe der Reben.
Im Anhänger ist es heiß. Die Luft darin stickig, drückt auf meine Lunge. Wir hängen unsere Shirts über den Ast eines nahegelegenen Baumes und setzen uns in seinen Schatten. Ein letzter Rest, der mit jeder Minute schwindet.
“Gleich Mittag, dann kein Schatten mehr.”
Jerzy kaut auf einer Weintraube und spuckt die Kerne ins Gras, geht zum Wagen und kommt mit einer Flasche Wein zurück.
“Trink und erzähl!”, sagt er.
“Gibt nichts zu erzählen.”
“Jeden Sommer ich komme. Zwölf Jahre schneiden Trauben für alten Kessler. Oktober fahre nach Hause. Bringe Kinder deutsche Sußigkeiten, aber macht Zęby kaputt”, sagt er und zeigt grinsend auf die braunen Stellen an seinen Zähnen. “Trotzdem schmecken gut. Frau sieht deutsche Scheine, deutsche Auto, alles gut, mag mich noch. Du trinken gestern, was war Anlass?”
Ich nehme einen Schluck.
“Hat ‘nen anderen. Kim.”
“Deine Kim hat anderen?”
“Nein. Sie hat einen namens Kim. So ‘nen Fitnesstrainer.”
“Kim Frauenname. In Polen ist Frauenname.”
“Ist es hier auch.”
“Leg ihn um. Kann von Schwarzmarkt Glock besorgen.”
“Kille keinen mit ‘nem Frauennamen. Ist doch Strafe genug.”
“Immerhin haben Eltern Kind nicht Sue genannt. Johnny Cash, ja?”
Wir lachen. Die Flasche geht noch ein paar Mal rum. Die letzten Schlücke schmecken warm. Dann verschwindet sie im Rucksack.
Die Sonne steht jetzt im Zenit, brennt auf unseren Rücken und reibt die weiße Haut auf meinen Schultern auf. Jezrys Schultern sind braun. Einmal setze ich mich dicht unter eine Rebe, mache eine Pause, zünde eine Zigarette an und denke, dass er Recht hat mit dem, was er sagt. Dass ich ihn umlegen sollte. Aber dazu habe ich keine Eier. Hey Joe, das war eine andere Zeit, ein ganz anderes Land. Außerdem brachte er im Lied seine Frau um, nicht die Affäre. Und was die Zeitungen darüber schreiben würden … Arthur Band tötet Kim Bohlen; Arthur Band auffällig still im Verhandlungssaal; Zur Verhandlung im Mordfall Kim Bohlen: Anklage Lebenslänglich. Niemand würde wissen, dass es sich um einen Mann handelte. Die Öffentlichkeit würde mich noch im Gerichtssaal mit altem Obst und Gemüse bewerfen. Arthur Band der vermeintliche Frauenkiller. Ich würde stattdessen nach Hause gehen und Moniques ganzen Kram aus dem 4. Stock des Studentenwohnheims werfen. Unten in den Innenhof, in dem die Erstsemester abends sitzen und Bier trinken. Das erscheint mir eine bessere Lösung.

Die letzte Traube fällt in die Erde. Wir gehen einige Schritte und setzen uns ins trockene Gras neben den Hänger und warten. Langsam verschwindet die Sonne. So, wie sie kam, bloß auf der gegenüberliegenden Seite. Legt sich zwischen zwei Hügeln nieder, ändert ihre Farbe in dunkles Orange, zieht einen Schimmer über sich. Eine kühle Bettdecke aus Wolken.
“Das war’s”, sage ich.
“Und, was machst du mit Problem?”
“Ich denk, ich leg ihn um.”
Jerzy lacht. “Könntest auch Arm brechen, musst nicht gleich umlegen. Glock teuer.”
Unten hören wir den Traktor langsam heran tuckern. Morgen würden wir zur nächsten Parzelle gebracht.
Die Tür fällt ins Schloss. Beide Fenster stehen weit offen. Es ist ein leeres Zimmer. All ihre Sachen ausgeräumt, bis auf die Matratze. Ich gehe zum Kühlschrank und hole eine Flasche Wein raus. Wenigstens den hat sie dagelassen. Ich entkorke ihn mühevoll mit einer Schraube, die einsam und allein dort liegt, wo das Bett stand. Wenn ich ihm die Arme brechen wollte, wie Jerzy vorschlug, müsste das mit einer Abrissbirne geschehen. Aus dem Hinterhalt.
Hier kann ich nicht bleiben. Ich betrachte meine schwieligen Hände. Die Rückseite des Etiketts blitzt auf. Kalb, Käse, Pasta. Ich trinke faule Trauben.

 

“Band. Arthur Band.”

Arturo Bandini lässt grüssen.

Guter Text. Liest sich wie ein neorealistischer italienischer Film, was für mich jedenfalls gut ist. Holst auf der Strecke weit aus, kriegst aber immer noch den Fang, lässt den Leser nicht vom Haken. Nicht ganz klar wird: Warum muss Artur jetzt überhaupt auf dem Weinberg arbeiten? Was ist da passiert? Muss nicht haarklein erklärt werden, nur vage angedeutet.

Hier würde ich kürzen, der Brief klingt sehr nach Dear John, oder?

Die Tür fällt ins Schloss. Beide Fenster stehen weit offen. Es ist ein leeres Zimmer. All ihre Sachen ausgeräumt, bis auf die Matratze. Ein Brief liegt darauf, zusammengefaltet und in ein Kuvert gesteckt. Ich ignoriere ihn, denn alles deutet auf Abschied hin. Stattdessen gehe ich zum Kühlschrank und hole eine Flasche argentinischen Malbec heraus. Wenigstens den hat sie dagelassen. Der hier schmeckt wie ein Syrah. Ich entkorke ihn mühevoll mit einer Schraube, die einsam und allein dort liegt, wo ihr Bett stand.
Wir in dieser Ein-Zimmer-Bude; die Balkontür vergittert; die viel zu kleine Kochnische, auf der wir Mannish Water gebraten haben und so taten, als wären wir auf Urlaub in Jamaika, wenn die Klimaanlage nicht funktionierte und die heiße Luft von der Decke bis zum Boden stand; wenn der Kiffer eine Etage unten drunter in seiner Dusche einen Spliff rauchte (warum auch immer), und es bis hoch zu uns zog. Monique, dort auf dem Sessel, ein Bein unterschlagen, den Kopf in den Nacken geworfen. “Ich hab mit Kim gefickt.” Kim, der Sportstudent. Kim, der Fitnesscoach im kostenfreien Sportstudio der Uni. Kim, das Arschloch.
Wenn ich ihm die Arme brechen wollte, wie Jerzy vorschlug, müsste das mit einer Abrissbirne geschehen. Aus dem Hinterhalt.
Jetzt heißt es loslassen. Ich betrachte meine schwieligen Hände und lasse die Flasche kreisen. Hier kann ich nicht bleiben. Die Rückseite des Etiketts blitzt auf. Kalb, Käse, Pasta. Ich trinke faule Trauben

Ist schon sehr extrem gekürzt, aber das Ende wirkt unnötig sentimental, und das hat der Text nicht nötig. Du zerstörst auch diese Stimmung, weil du hier so klar wirst, der Brief, das Bett, nochmal Kim; bis dahin war dein Charakter ein Stoiker, der sein Schicksal ertrug. Man weiß nicht, was er dazu beigetragen hat, darüber macht der Text keine Aussage, das muss er auch nicht. Aber kurz vor dem Ende sentimental zu werden, finde ich jedenfalls etwas inkonsistent. Er ist auch vorher schon sentimental, aber eher in der Retrospektive, wie er da in Italien sich dieser Frau verweigert. Das könnte man vielleicht ans Ende packen, dann wirkt das auch eher von der Fallhöhe, er HÄTTE es ja auch machen können, hat er aber nicht. ER geht sauber aus der Kiste raus und wird trotzdem betrogen. Zusätzlich ist diese Art der Arbeit ja fast wie eine Bestrafung, aus dem edlen Hörsaal jetzt in den Wingert, bei krasser Hitze, Schweiß, Dreck, da würde mich interessieren, wie es dazu kam. Es muss einen Entschluss gegeben haben, warum er das tut. Und wie das auch mit Kim und seiner Flamme zusammenhängt, es muss ja irgendeinen Zusammenhang geben - sie verlässt ihn, weil er keine Ambitionen hat etc, weißt, was ich meine. Das Ende wird auch so ausbuchstabiert, argentischer Wein, mannish water, das sind so Versatzstücke, die etwas symbolisieren sollen, aber das hat der Text nicht nötig, du baust das alles vorher schon auf, es wird klar, was es ihm bedeutet, das schwingt ja mit.

Eine Idee noch: Die Sache mit der Frau in Italien, was denkst, wie das wäre, wenn der Erzähler das Jerzy erzählt? In einem Dialog? Und Jerzy ihn dann direkt fragt: Warum hast du es nicht gemacht? Ich fände das spannend, das so mal zu lesen, weil du so eine schöne Energie zwischen den beiden hast. Nur eine Idee, ist ja dein Text.

Ja, mag ich. Auch ein feiner Humor drin, guter Groove. Freu mich auf weitere Texte von dir.

Gruss, Jimmy

 

Hallo @Jahn van Halen ,

prima Geschichte, die mir inhaltlich und sprachlich gut gefallen hat.

Bevor ich gleich en detail vorangehe, noch eine allgemeinere Anmerkung: wenn ich es richtig verstehe, dann ist Monique nicht dieselbe, die der Protagonist in Rom kennenlernt. Und beim nochmaligen Nachlesen dieser Passage in Rom wird mir klar, nee, ist sie wirklich nicht, denn diese Frau, die an ihm interessiert ist, wird ja von ihm weggeschoben, weil ihm offensichtlich Treue etwas bedeutet. Diese Aussage passt wunderbar zum gesamten Thema, aber oben an der fraglichen Stelle weiß der Leser noch nichts von Monique und am Ende hatte ich dann wegen der Frau in Rom meine Probleme, die beiden miteinander zu verbinden.
Ich kann dir jetzt auch keinen eleganten Kniff vorschlagen, der das klarer macht, allenfalls, indem der Protagonist, hier rückblickend über die Situation noch deutlicher denkt. Das wär mein einziger sozusagen inhaltlicher Wunsch an diese Geschichte.
Ansonsten liest sie sich schön runter, das Genre gefällt mir und auch, die Hinzunahme des Polen, der ja dafür da ist, die Geschichte zu entwickeln und vor dem Leser auszubreiten.

“Wird nicht letzte Mal sein”, sagt er
Ich habe eine Weile überlegt, ob mir das "das" wirklich fehlt oder ob Leute so verkürzt reden. Mein Gefühl verlangt nach dem "das".
“Spät”, sagt er, während ein Deutz-Traktor
"Spät" habe ich nicht verstanden, was ist denn spät. Ich verbinde es nicht automatisch mit dem Erscheinen des Traktors. Stehe ich da zu sehr auf dem Schlauch? Oder geht es vielleicht auch anderen Lesern so?
funkelt in den Wassertropfen auf den Grashalmen.
Sehr gut beschrieben, du hast überhaupt ein gutes Händchen für gelungene Formulierungen. Glaube fast, ich werde noch öfter bei deinen Geschichten auftauchen.
der John Cabot;
Das ist so Spezialausdrucksweise mit der ich nix anfangen kann. Klar, das ist irgendein besonderer Ort, aber benötigt dein Text genau das? Im Grunde genommen können doch nur Leute, die exakt wissen, wo das liegt und vielleicht schon mal dort waren, damit konkret etwas anfangen. Von daher müsste man eigentlich solche speziellen Ausdrücke weglassen. ABER ich bin darüber mit mir selbst uneins, denn dann müsstest du natürlich auch J. Cash, Malbec, Syrah etc. eliminieren, weil es immer Leute geben wird, die mal diesen oder mal jenen Ausdruck nicht kennen. Der Trick müsste also der sein, dass man durchaus spezielle Begriffe im Text nutzt, aber sie so geschickt einpackt, dass man entweder auch ohne diesen Fachausdruck klar kommt oder er quasi schon perfekt in die Aussage eingebettet ist, dass er gar nicht groß auffällt und nur die Insider beglückt. Ich glaube, das hast du hier oben schon ganz richtig gemacht.

im seichten Wind von ihren Oberschenkeln flattert
"von ihren" gefällt mir nicht so gut wie "über ihren"
Ihre Pupillen wühlten in meinen Geheimnissen, kratzten an den Gläser meiner Sonnenbrille, weiteten sich und verlangten, dass sich unsere Blicke trafen.
Spannende Sichtweise auf eine Person, die sich für eine andere stark interessiert und zugleich erfrischend neuartig. Gefällt mir gut.
Dann brummt der Traktor ins Tal wie eine Hummel, die penetrant gegen die Fensterscheiben eines Gewächshauses knallt und an Übermüdung stirbt.
Schön beschrieben, naja schön ist jetzt auch etwas, mit dem du nix anfangen kannst. Es ist sehr anschaulich beschrieben, so meinte ich es.
Moniques ganzen Kram aus dem 4. Stock im Studentenwohnheim werfen.
Das ist der Zeitpunkt, wo ich stutzte wegen der Dame in Rom.

Langsam verschwindet die Sonne. So, wie sie gekommen war, bloß auf der gegenüberliegenden Seite. Legt sich zwischen zwei Hügeln nieder, ändert ihre Farbe in dunkles Orange, zieht einen Schimmer über sich. Eine kühle Bettdecke aus Wolken.
Auch eine feine Formulierung, die mir bestens gefiel.
argentinischen Malbec
Offtopic: jo, den würde ich auch trinken und zwar
Der hier schmeckt wie ein Syrah.
gleich nach diesem hier. Auch hier ist der Fachbegriff aber klar, es geht um Weinsorten und es ist insoweit nicht problematisch, wenn der Leser nicht weiß, wie die schmecken.
Mannish Water gebraten haben
Hier bin ich aber nicht so überzeugt, dass es unverändert bleiben sollte. Diese, wenn google nicht gelogen hat, Ziegensuppe, tja ... ist hier eventuell ein Fall für kill your darlings, sagt mir mein bereits mit anderer Suppe gefüllter Bauch.
, müsste das mit einer Abrissbirne geschehen. Aus dem Hinterhalt.
Dieser Humor kommt überraschend und ich empfand ihn als erlösend, denn im Grunde genommen ist der Protagonist ja in tragischer Verfassung. Dies ist quasi so eine Art Happy End-Variante. Finde ich gut.
Ich trinke faule Trauben.
Und dies hier ist mir noch nie passiert: Ich finde den letzten Satz gut. Aber ich kann ihn mir nicht übersetzen. Trinkt er faule Trauben, weil Monique just diese Flasche zurückgelassen hat?
Ich muss noch schnell was anfügen: Vis? Heißt auf Polnisch Visa eigentlich.

Lieben Gruß

lakita

 

Hallo @Jahn van Halen

Hat mich von Setting und Atmosphäre her direkt an eine andere Story hier erinnert, ich glaube "Tag der Ernte" hiess die. Von jimmy. Ich schreib mal direkt paar Dinge auf, schaust mal, ob Dir was davon zusagt.

“Lange Nacht”, fragt er.
Wenn er ihn das fragt, würde ich auch das entsprechende Zeichen setzen oder ihn das alternativ sagen anstatt fragen lassen.

“Trinken oder Frauen?”
“Beides”, sage ich.
:thumbsup:

“Band. Arthur Band.”
Leider kam mir nur "Bond. James Bond." in den Sinn, als ich das gelesen habe.

Man gibt uns Handzeichen und wir steigen in den überdachten Anhänger, der daran gekoppelt ist.
Würde ich streichen, weil klar ist, dass der Anhänger an den Traktor angekoppelt ist.

Tau liegt noch über den Feldern.
Im Osten klettert die Sonne hinter einem Hügel hervor und funkelt in den Wassertropfen auf den Grashalmen.
Ich finde, das ist etwas sehr nah herangezoomt, können die wirklich sehen, dass die Sonne in den Wassertropfen funkelt? Eher lässt die Sonne die Wassertropfen funkeln, oder nicht? Nur meine Lesart.

Millimeterweise schiebt sie sich voran, wie Lieder von Ennio Morricone, die in meiner Vorstellung durch die endlose Ebene aneinandergereihter Parzellen klingen.
Ich finde den Vergleich nicht wirklich verständlich bzw. zu weit hergeholt. Das Sonnenlicht, dass sich millimeterweise voranschiebt, ok, sehe ich, aber dass dasselbe mit etwas Akkustischem, den Liedern von Ennio Morricone, geschieht, das entzieht sich meiner Vorstellung. Schall schiebt sich doch nicht millimeterweise voran? Da niemand sonst die Stelle angemerkt hat, bin's vielleicht auch nur ich, der hier etwas ins Straucheln kommt.

einen Espresso passend zu ihrer Haarfarbe
:thumbsup:

Ihre Pupillen wühlten in meinen Geheimnissen, kratzten an den Gläser meiner Sonnenbrille, weiteten sich und verlangten, dass sich unsere Blicke trafen.
Wühlende und kratzende Pupillen, ich weiss nicht. Klingt komisch, würde ich mir überlegen. Verstehe aber, was Du sagen willst. Dann finde ich die Reihenfolge hier etwas ungünstig: Die Augen sind das Fenster zur Seele, so sagt man, aber sie wühlt zuerst in seinen Geheimnissen, kratzt dann an den Gläsern der Sonnenbrille. Müsste das nicht umgekehrt sein, also erstmal weiten sich ihre Augen, sie verlangt, dass sich die Blicke treffen, danach kratzt sie an den Gläsern, so als Aufforderung, hey, nimm mal die olle Brille ab, und DANACH schaut sie ihm eben direkt in die Augen und wühlt nach Geheimnissen? Mmmh, verstehe ich was nicht? :D

Irgendwann hält der Wagen.
Wie weit fahren die? Sehr weit? Das 'Irgendwann' impliziert für mich, dass die Fahrt sehr lange dauert. Warum nicht einfach: Der Wagen hält.

Wir schieben ihn etwas abseits an eine kahle Fläche.
Sie schieben den auf eine kahle Fläche, oder?

Dann brummt der Traktor ins Tal wie eine Hummel, die penetrant gegen die Fensterscheiben eines Gewächshauses knallt und an Übermüdung stirbt.
Gut beschrieben, allerdings finde ich es etwas komisch, dass der Traktor an Übermüdung stirbt, wenn er ins Tal fährt, wäre das nicht eher beim 'Aufstieg' der Fall, da muss doch der alte Deutz viel härter arbeiten. Ich kenne mich aber Null aus mit Traktoren (oder auch Motoren!) ;-)

“Keine Kippen im Wingert”, heißt es.
Dann brummt der Traktor ins Tal wie eine Hummel
Du schreibst immer vom 'Deutz' oder dem Traktor. Hier spricht der Deutz plötzlich. Schon klar, dass nicht der Traktor das sagt, aber vielleicht könnte man da noch jemanden raufsetzen? :D

Zigarettenrauch steigt über die Köpfe der Reben. Die Sonne saugt ihn auf, inhaliert ihn.
Die Sonne, die den Zigarettenrauch inhaliert, wirkt auf mich drüber bzw. etwas unfreiwillig komisch. Würde ich rausnehmen, aber ist sicherlich Geschmackssache.

Nach einer Weile setzen wir uns unter einen nahegelegenen Baum in den Schatten. Ein letzter Rest, der mit jeder Minute schwindet. Im Anhänger ist es zu heiß. Die Luft darin stickig, drückt auf meine Lunge.
Das würde ich streichen oder andernorts bringen. Sie sitzen unter dem Baum und dann plötzlich erzählt der Text davon, wie die stickige Luft im Anhänger dem Prota auf die Lunge drückt, als würde das in diesem Moment geschehen.

Die letzten Schlücke schmecken warm.
Bestimmt regional, aber ich würde sagen: Schlucke.

Die Sonne steht jetzt im Zenit, brennt auf unserem Rücken und reibt die weiße Haut auf meinen Schultern auf.
Die Sonne brennt auf unseren Rücken, sonst lies es sich so, als hätten die beiden ein- und denselben Rücken. Dann: Reiben oder Aufreiben ist ja ein physischer Vorgang. Sonnenlicht kann nicht reiben. Auch hier: Ich verstehe natürlich was Du meinst, ich finde die Ausdrucksweise aber nicht ganz präzise.

nicht die Affaire
Auch hier, wohl regional (bzw. Französisch?), ich kenne nur 'Affäre'.

Die Öffentlichkeit würde mich noch im Gerichtssaal mit altem Obst und Gemüse bewerfen.
Etwas oldschool, die Metapher. Aber das Obst passt ja zu den Weintrauben, vielleicht hast Du das daher gewählt.

Ich würde stattdessen nach Hause gehen und Moniques ganzen Kram aus dem 4. Stock im Studentenwohnheim werfen.
Vorschlag: Ich würde stattdessen nach Hause gehen und Moniques ganzen Kram aus dem 4. Stock des Studentenwohnheims werfen. Bin etwas über 'im Studentenwohnheim werfen' gestolpert.

Wir gehen einige Schritte und setzen uns ins trockene Gras neben den Hänger und warten.
Scheint mir unwichtig und würde es deshalb streichen. Ausserdem habe ich mich hier gefragt: Nur einige Schritte zurück zum Hänger? Wie klein ist diese Parzelle?

Langsam verschwindet die Sonne. So, wie sie gekommen war, bloß auf der gegenüberliegenden Seite. Legt sich zwischen zwei Hügeln nieder, ändert ihre Farbe in dunkles Orange, zieht einen Schimmer über sich.
Auch hier würde ich was streichen. Dass die Sonne nicht in derselben Himmelsrichtung untergeht, wie sie aufgegangen ist, dürfte selbstverständlich sein. Oder ist Dir das hier wichtig, dass sie genau gleich untergeht, wie sie aufgegangen ist (selbe Farbe, Lichtstimmung etc.)? Könnte man vielleicht anders lösen.

Eine kühle Bettdecke aus Wolken.
Nice, gefällt mir richtig gut :thumbsup:

Ein Brief liegt darauf, zusammengefaltet und in ein Kuvert gesteckt. Ich ignoriere ihn, denn alles deutet auf Abschied hin.
Jo, ist klar, das Zimmer ist ja leer, nur noch seine Matratze und der Kühlschrank da.

Ich entkorke ihn mühevoll mit einer Schraube, die einsam und allein dort liegt, wo ihr Bett stand.
Haha, habe ich tatsächlich auch schon Mal so gemacht!

Mannish Water
Ich war schon auf Jamaika, aber das musste ich googeln.

wenn der Kiffer eine Etage unten drunter in seiner Dusche einen Spliff rauchte (warum auch immer)
Weg damit, wirkt wie ein Einwurf des Autors. Auch sonst gibt es keine Klammern im Text und ich nehme es hier als Fremdkörper wahr.

Das Ende wirkt auf mich bisschen drangepappt, die Story mit Monique und wie sie ihm eröffnet, dass sie diesen Kim fickt, würde ich weiter vorne bringen. Oder allenfalls auch streichen, wie's ja schon vorgeschlagen wurde. Der Schlusssatz gefällt mir sehr gut.

Ich hoffe, Du kannst mit meinen Anmerkungen was anfangen, sonst einfach ignorieren. Insgesamt hat mir deine Kurze recht gut gefallen, vor allem die Atmosphäre hat mich hier erreicht, konnte mir das Meiste auch gut vorstellen. So, ich genehmige mir jetzt mal ein Gläschen (von der faulen Sorte) :D

Beste Grüsse,
d-m

 

Hey!

Erstmal dein Danke für eurer Feedback. Hatte gestern keine Zeit, zu antworten, konnte aber schon die Kommentare lesen und einiges an Notizen mitnehmen. Versuche auf alles einzugehen, wird sich aber bestimmt das ein oder andere doppeln, da es Stellen gibt, die von euch dreien angesprochen wurden.

Danke, @jimmysalaryman für deine Zeit & Kommentar! Hat mich sehr gefreut, dass dir die Story zusagt.

Arturo Bandini lässt grüssen.
Ja, der Arthur Band, der deutsche Bandini. Der ist inzwischen ein alter Ego, der immer mal wieder in Stories von mir mitwirkt, hinter dem ich mich verstecken kann, sozusagen. Der darf dann in meinen Erinnerungen rumstöbern. Hab Fante wirklich gerne gelesen, bei den deutschen Übersetzungen funktioniert leider nur Alex Capus für mich.
Warum muss Artur jetzt überhaupt auf dem Weinberg arbeiten? Was ist da passiert? Muss nicht haarklein erklärt werden, nur vage angedeutet.
Stimmt, wird noch auf irgendeine Art und Weise mit reingepackt. Hatte auch die Tage Bock und einfach mal herumexperimentiert, was passiert wenn ich einige Teile umstelle und Kapitel 1 drüber haue und einfach weiter schreibe.
der Brief klingt sehr nach Dear John, oder?

Dear John hab ich nie gelesen oder gesehen. Musste gerade googeln und witzigerweise liegt oben in der Küche irgendwas anderes von Nicholas Sparks von der Freundin rum.
Werde mir das mit dem Kürzen auf jedenfall durch den Kopf gehen lassen, auch das mit dem Part in Rom, mal sehen wie ich das anstelle. Hast auch Recht, vielleicht das ganze in den Dialog mit einfließen zu lassen. Da sind mir gestern Abend beim Einschlafen auch direkt noch ein, zwei Sätze in den Sinn gekommen.

Das Ende wird auch so ausbuchstabiert, argentischer Wein, mannish water, das sind so Versatzstücke, die etwas symbolisieren sollen, aber das hat der Text nicht nötig, du baust das alles vorher schon auf, es wird klar, was es ihm bedeutet, das schwingt ja mit.
Ja, hast Recht, da wird wohl einiges rausmüssen. Haben auch die anderen beiden angesprochen.

Nochmal vielen Dank!


Und Danke @lakita für dein Feedback!

wenn ich es richtig verstehe, dann ist Monique nicht dieselbe, die der Protagonist in Rom kennenlernt.
Ja. Müsste ich eventuell klarer stellen, eventuell baue ich da einige Sätze um.
Ich habe eine Weile überlegt, ob mir das "das" wirklich fehlt oder ob Leute so verkürzt reden. Mein Gefühl verlangt nach dem "das".
Da hatte ich auch einige Bedenken, gerade bei den Dialogen. In Polen gibt's aber keine Artikel. Es wirkt auf den ersten Blick erstmal komisch, das so zu lesen, ist aber wohl am ehesten an der Originalaussage dran.
"Spät" habe ich nicht verstanden, was ist denn spät.
Der Traktor. Aber die Stelle ist gar nicht so relevant, denke da wird später was anderes stehen.
Klar, das ist irgendein besonderer Ort, aber benötigt dein Text genau das? Im Grunde genommen können doch nur Leute, die exakt wissen, wo das liegt und vielleicht schon mal dort waren, damit konkret etwas anfangen.
Hast Recht. Jimmy hat da auch einiges angesprochen, dass der Text sowas nicht braucht und auch ohne funktionieren würde. Ich dachte in dem Fall macht es den Satz etwas schöner, vielleicht kommt es raus, muss ich drüber nachdenken. Oder eben sowas wie Café am Unicampus der John Cabot (das ist nämlich dort die Universität). Dachte, das geht aus der Stelle schon hervor.
"von ihren" gefällt mir nicht so gut wie "über ihren"
wird geändert.
Hier bin ich aber nicht so überzeugt, dass es unverändert bleiben sollte. Diese, wenn google nicht gelogen hat, Ziegensuppe, tja ... ist hier eventuell ein Fall für kill your darlings, sagt mir mein bereits mit anderer Suppe gefüllter Bauch.
Yea, das wird wohl gekillt. Das Mannish Water war auch reinste Erfindung. Musste ich selbst googln. Generell braucht der letzte Part noch Zuwendung und wird wahrscheinlich extrem reduziert.
Aber ich kann ihn mir nicht übersetzen. Trinkt er faule Trauben, weil Monique just diese Flasche zurückgelassen hat?
Dachte, das geht aus dem Dialog hervor. Das haben die Mitarbeiter aufm Weingut wirklich so gesagt: wenn auf dem Etikett hinten die Gerichte draufstehen, werden auch die faulen Trauben bei der Lese gesammelt und verarbeitet.
Vis? Heißt auf Polnisch Visa eigentlich.
Vis ist 'ne polnische Handfeuerwaffe. Ist aber auch egal, ob das 'ne Vis oder Luger ist, denke die werden auf dem Schwarzmarkt beide gleich leicht/schwer zu besorgen sein. Wird eventuell geändert, je nachdem was bei der weiteren Recherche rauskommt.

Nochmal vielen Dank für die Anmerkungen!

Auch dir @deserted-monkey herzlichen Dank für dein Feedback! Da sind auch einige Stellen dabei, die ich direkt übernehmen werde. Bei anderen muss ich natürlich erstmal drüber nachdenken, wie ich die zu lösen habe.

Wenn er ihn das fragt, würde ich auch das entsprechende Zeichen setzen oder ihn das alternativ sagen anstatt fragen lassen.
wird direkt geändert!

Würde ich streichen, weil klar ist, dass der Anhänger an den Traktor angekoppelt ist.
Das war so ein Teil, bei dem ich auch schon dachte, kann eigentlich weg. Gut, dass du das genauso siehst, dann kann ich den ohne Bedenken streichen.

Tau liegt noch über den Feldern.
wird übernommen.

Ich finde, das ist etwas sehr nah herangezoomt, können die wirklich sehen, dass die Sonne in den Wassertropfen funkelt? Eher lässt die Sonne die Wassertropfen funkeln, oder nicht? Nur meine Lesart.
hm, ja, das ist etwas problematisch, wenn du das so liest. Hast natürlich Recht, sie können die Sonne nicht darin sehen, wobei sie ja schon die Sonne darin sehen. Muss ich mich dran setzen und überlegen.
Ich finde den Vergleich nicht wirklich verständlich bzw. zu weit hergeholt. Das Sonnenlicht, dass sich millimeterweise voranschiebt, ok, sehe ich, aber dass dasselbe mit etwas Akkustischem, den Liedern von Ennio Morricone, geschieht, das entzieht sich meiner Vorstellung. Schall schiebt sich doch nicht millimeterweise voran? Da niemand sonst die Stelle angemerkt hat, bin's vielleicht auch nur ich, der hier etwas ins Straucheln kommt.
Überlege gerade ob es was bringt, das millimeterweise einfach zu streichen.
Müsste das nicht umgekehrt sein, also erstmal weiten sich ihre Augen, sie verlangt, dass sich die Blicke treffen, danach kratzt sie an den Gläsern, so als Aufforderung, hey, nimm mal die olle Brille ab, und DANACH schaut sie ihm eben direkt in die Augen und wühlt nach Geheimnissen? Mmmh, verstehe ich was nicht?
Stimmt vollkommen. War ein Satz, der erst später dazu kam. Werd ich ändern!
Warum nicht einfach: Der Wagen hält.
Wird geändert.
Sie schieben den auf eine kahle Fläche, oder?
Wird geändert.
Gut beschrieben, allerdings finde ich es etwas komisch, dass der Traktor an Übermüdung stirbt, wenn er ins Tal fährt, wäre das nicht eher beim 'Aufstieg' der Fall, da muss doch der alte Deutz viel härter arbeiten. Ich kenne mich aber Null aus mit Traktoren (oder auch Motoren!) ;-)
Ja, auch das stimmt. Mein Gedanke hier war, dass er je weiter er weg ist, immer leiser wird, bis er verstummt.
Du schreibst immer vom 'Deutz' oder dem Traktor. Hier spricht der Deutz plötzlich. Schon klar, dass nicht der Traktor das sagt, aber vielleicht könnte man da noch jemanden raufsetzen?
Klar! Da sitzt auch jemand drauf, der das sagt. Werd den Satz noch verfeinern.
Das würde ich streichen oder andernorts bringen. Sie sitzen unter dem Baum und dann plötzlich erzählt der Text davon, wie die stickige Luft im Anhänger dem Prota auf die Lunge drückt, als würde das in diesem Moment geschehen.
Hast Recht, wird etwas abgeändert.
Die Sonne, die den Zigarettenrauch inhaliert, wirkt auf mich drüber bzw. etwas unfreiwillig komisch. Würde ich rausnehmen, aber ist sicherlich Geschmackssache.
Auch ein Satz, der im Nachhinein kam. Wird geändert/gestrichen.
Bestimmt regional, aber ich würde sagen: Schlucke.
Gibt drei verschiedene Plural zu Schluck. Mal gucken, was dem Text am besten steht.
Die Sonne brennt auf unseren Rücken,
wird geändert!
ich kenne nur 'Affäre'.
wird geändert!
Bin etwas über 'im Studentenwohnheim werfen' gestolpert.
das auch!
Auch hier würde ich was streichen. Dass die Sonne nicht in derselben Himmelsrichtung untergeht, wie sie aufgegangen ist, dürfte selbstverständlich sein.
Muss ich mir noch durch den Kopf gehen lassen, denke aber, dass da en Teil gekürzt werden kann.
Jo, ist klar, das Zimmer ist ja leer, nur noch seine Matratze und der Kühlschrank da.
Muss da bisschen was rausnehmen.
Ich war schon auf Jamaika, aber das musste ich googeln.
Ja, das Mannish Water wird gekillt. Oben schon mehrfach angesprochen.
Weg damit, wirkt wie ein Einwurf des Autors. Auch sonst gibt es keine Klammern im Text und ich nehme es hier als Fremdkörper wahr.
Hast Recht, wird gestrichen!
Das Ende wirkt auf mich bisschen drangepappt,
Der letzte Part kriegt noch ordentlich auf den Deckel, ja.

Vielen Dank fürs Lesen und kommentieren!


Jahny

 

Ah, shit, okay! Voll aneinander vorbei geredet. Dachte schon so Jimmy und Schnulze, Moment mal.
Also der Film, der oben liegt, ohne dem Autor nahe zu treten, scheint eine zu sein. Wobei es ja durchaus zu dem Brief passt und der Sentimentalität am Schluss der Story. Und der Typ hätte das Buch bzw. den Film auch nicht so genannt, wenn das wohl nicht dazu passen würde.

Werd mich heute Abend mal etwas mit den ersten zwei größeren Kritikpunkten am Text beschäftigen, Updates folgen ...

Cheers!

 

"...​

My mother said
I was gonna be the greatest man alive
But now I'm a man, way past 21
…“ aus: Mannish Boy, Muddy Waters​

fällt mir während des Lesens ein und wegen Erkältung klänge ich im Ernstfall (ohnehin ohne „Fall“ mein dritter Vorname) weniger wie ein Dylan als eine geschwängerte Kratzbürste, aber an sich darf bei mir kein Lapsus zu Beginn geschehen

lieber Jahn,

- wie hier

“Lange Nacht?” fragt er.
wo das fehlende Komma zwischen Frage und Redebegleitsatz „eigentlich“ nach der Großschreibung „Fragt …“ verlangt.

Kein Beinbruch, denn vor einer geraumen Ewigkeit hatte ich als Werkstudent im Garten- und Landschaftsbau (so was muss auch ein Student diverser Gesellschaftswissenschaften aushalten, der zuvor die Weihen & Würden eines Industriekaufmanns erlitten hat) das Vergnügen, auf den (seitlichen) Höhen der damals jungen Hollandbahn arbeiten zu dürfen (von der Sense bis zum motorisierten Rasenmäher) und mir zumindest eingebildet, nun auch an den rheinischen Hängen oder doch lieber den moselschen „arbeiten“ zu können.

Ich nicke.
“Trinken oder Frauen?”
“Beides”, sage ich.
Ich boshafter Mensch hab gerade per Umfrage in Deinem Text festgestellt: Nicht ein Ausrufezeichen!, was mich natürlich sofort an die bedrohte Art von Satzzeichen erinnert – und wäre es nicht ein schöner Beschluss, nach Punkt
Ich nicke
und Fragezeichen
“Trinken oder Frauen?”
den Dreiklang weithin und sichtbar ausrufend zu beschließen?
“Beides!”, sage ich.
usw.
Was für ein Idiot ich doch war.

“Trink und erzähl”, sagt er.


Langsam verschwindet die Sonne. So, wie sie gekommen war, bloß auf der gegenüberliegenden Seite.Legt sich zwischen zwei Hügeln nieder, ändert ihre Farbe in dunkles Orange, …
Warum hier der Gezeitenwechsel, wenn doch etwas, das „gekommen ist“ auch schon „vorbei“ ist.

Aber warum hier das unnötig gedoppelte „werden“

Morgen würden wir zur nächsten Parzelle gebracht werden.
wenn „Morgen würden wir zur nächsten Parzelle gebracht …“ alles offen lässt

Gleichwohl

gern gelesen vom

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey, @Friedrichard!

Vielen Dank für deinen Kommentar! Endlich hab ich das mit der Interpunktion in den Dialogen gecheckt. Hoffe ich jedenfalls.

Habe die Kleinigkeiten direkt verbessert (offensichtlich gestern aber nicht auf speichern gedrückt) und freue mich, dass du die Geschichte gerne gelesen hast. Bei Mannish Water hab ich auch direkt erstmal einen einen Blues Gitarristen gedacht.

Gute Besserung

Jahny

 

Grüß dich @Jahn van Halen,

den Text hab ich sehr gerne gelesen. Arbeit, Trennung, Liebeskummer, Working Class, da hast du ein Stein im Brett bei mir. Gerade die sehr authentische Darstellung der Arbeit im Weinberg hat mich überzeugt. Da sind Details drin, die kann man nur haben, wenn man das selbst gemacht hat. Auch der Saisonarbeiter fühlte sich sehr echt an. Von daher chapeau, gerade, dass das dein Einstieg hier ist, ist super. Ich hab auch mit deinem Prot mitgelitten. Nee, ich möchte das hierbei belassen. Man könnte noch hier da mäkeln, aber das hat einfach Spaß gemacht zu lesen, der Sound stimmt, bin gespannt, was noch von dir kommt.

Beste Grüße
zigga

 

Hey @zigga,

auch dir vielen Dank für's Feedback! Freut mich, dass dir die Story gefallen hat. Mein erstes Werk ist das nicht hier, hatte letztes Jahr schon eine drin, aber wieder löschen lassen, weil ich die an 'n Magazin geschickt hab. Wusste damals noch nicht, dass man die Story einfach bearbeitet und dann dementsprechend den Text selbst raus löscht, sodass die Kommentare erhalten bleiben. Ärgerlich.

Man könnte noch hier da mäkeln, aber das hat einfach Spaß gemacht zu lesen, der Sound stimmt, bin gespannt, was noch von dir kommt.
Danke! Aber kannst gerne auch draufhauen, soll ja schließlich mal im Print landen. :D

Jahny

 

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