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Wintermorgens Ende

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11.03.2003
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Wintermorgens Ende

Am See war niemand, stille Einsamkeit begleitete Anas Weg. Ein Rabe kreiste über dem gefrorenen See, suchte nach Nahrung. Als er keine fand, zog er langsam davon und verschwand im Dunst. Ana lief weiter und folgte dem schmalen Pfad, der sie am See entlang führte. Anas Gedanken wanderten zu ihm – zu seiner unbewegten Miene, als sie das Haus verlassen hatte. Warum hatte er sie nicht gehindert zu gehen?

Einmal nur, ein einziges Mal, seine Haut berühren, als Schneeflocke. Ihn berühren als Botin des Winters. Er hatte ihr Innerstes erfrieren lasse. Nun trug Ana die Seele des Winters in sich, die sie ihn spüren lassen wollte. Als Schneekristall sein Gesicht streifen, darauf zerfallen und als Kristallträne über seine Wange streichen. Ihn die Kälte fühlen lassen, die in ihr war. Nur ein einziges Mal.

Hatte er nicht zu Beginn, als sich ihre Welten noch fast völlig unbekannt gewesen waren, versprochen, ihr die Wärme zu schenken, die ihr gefehlt hatte? Und war sie nicht seinem Feuer erlegen, bevor der Winter alles in Eis hatte sterben lassen, was die Wärme genährt hatte? Unter der Schneedecke begraben lag eine Liebe, die Ana noch immer versuchte zu halten.

Langsam hatte sich die Kälte in ihre Beziehung geschlichen. Es war ein langer Herbst gewesen bis zum Winter. Keiner von ihnen hatte das Schwinden der Sonne bemerkt, bemerken wollen. Die Tage waren kürzer geworden und die Auseinandersetzungen hatten sich gehäuft. Weder er noch Ana hatten den Winter sehen wollen, dessen Schnee langsam alles unter sich hatte begraben hatte, was Ana versucht hatte zu halten.

Während Ana nachdachte, breitete sich die Kälte weiter aus und bald erfror jedes Gefühl in ihr. Als sie ihre Augen schloss, sah Ana sein Bild vor sich, seine Züge unbewegt. Sie starrte in seine Augen – erkannte er sie nicht? Er rührte sich nicht und ihr blieb nichts, als ihm gegenüberzustehen und sein Spiegelbild zu sein. Einen winzigen Augenblick lang sah sie ihr eigenes Antlitz in ihm, doch schon kehrte seine reglose Gestalt zurück. Sie erfror ganz, spürte die Verwandlung.

Kristall.

Einen Atemzug lang verharrte sie, um dann dem Wind zu folgen. Sie schwebte lautlos und auf einmal durchbrach sie die Distanz zwischen sich und ihm, ihrem Spiegelbild. Als Schneeflocke. An einem Tag ohne Schnee.

***

Er blickte aus dem Fenster, der Morgen war seltsam ruhig, niemand wanderte auf den kalten Strassen. Ein kalter Windstoss fegte heran, verharrte einen Augenblick auf seinem Gesicht, um dann weiterzuziehen und ihn alleine zu lassen.

Anas Schritte waren längst verklungen, die Stille danach noch immer unerträglich. Er hatte sie hinaus in den Morgen geschickt, in eine tödliche Winterkälte. Und er selbst stand am Fenster – schwankte zwischen der Kälte und seiner warmen Wohnung. Noch konnte er entscheiden, ob er Ana hinaus in den Wintermorgen folgen sollte.
Ob er es konnte.
Ob er es wollte.
Unruhig blieb er stehen, seine Blicke kreisten und erfassten doch nichts. Ana…
Sie hatten sich gestritten, wieder einmal. Diesmal hatte er Ana gehen lassen, er hatte nichts - absolut nichts – getan, um sie zurückzuhalten. Sie stumm beobachtet, mit keiner Bewegung angedeutet, sie vor der Kälte schützen zu wollen. Er hatte sie einfach dem Winterwind überlassen! Er musste sie suchen, selbst wenn er erfror, ohne sie gefunden zu haben. Schon wollte er losgehen, als ein neuer Gedanke ihn am Fenster festhielt. Sie war gegangen, wenn sie hätte bleiben wollen, ihr Weg hätte sie nicht hinausgeführt.
Nein – sie hatte die gemeinsame Wärme verlassen und nun zog der Winter auch ihn in die Kälte – er wollte ihm nicht folgen, musste sich ihm entziehen! Weiss stachen seine Knöchel hervor, als er sich an den Fensterrahmen klammerte, um sich diesem Sog zu entreissen.

„NEIN!“

Sein Schrei jedoch blieb in seinem Innern und gelangte nicht in die wirkliche Welt hinaus. Nein, er würde Ana nicht folgen.

Eine Schneeflocke, eine einzige nur, schwebte langsam herab, es schien ihm, sie tanze nur für ihn. Ihren letzten Tanz, dessen Klänge erstarben, als der Schneekristall auf seinen Lippen landete und schmolz.

Der Wintermorgen endete.

 

Anas Schritte führten sie tastend einem Seeufer entlang

Hallo Marana,

leider stimmt schon dein erster Satz nicht. Man kann sich zwar tastenden Schrittes vorwärts bewegen, so wie du es schreibst habe ich aber irgendwie Hände vor Augen, die sich Halt suchen, während die Schritte Ana voran bringen. Auch fehlt vor einem ein an.

Wenn man sie schnell liest, deine Geschichte, dann ist sie eine romantisch tragische Lebesgeschichte in schönen Bildern. Schaut man hinter die Formulierungen, dann habe ich leider den Eindruck, trügt der Schein. Die Sätze irren etwas unpräzise und wenn man sie wörtlich nimmt, dann fallen die Bilder ein.
Auch fragt man sich, warum es in einer zivilisierten Welt, in der es warme Wohnungen gibt, den Tod für ein Mädchen bedeutet, nach draußen zu gehen.
Und warum darf der Prot nicht folgen? Bemächtigt sich der Winter seiner im übertragenen Sinne eher, wenn er die Frau draußen erfrieren lässt?
Stimmungen zu bschreiben ist schön, wenn man aus ihnen Geschichten zaubert. Hier erzeugst du eindeutig eine Stimmung, nur hinterfragen darf man sie nicht. So bin ich etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite habe ich den Text gern gelesen, auf der anderen Seite hinterlässt er mich etwas unbefriedigt.

Weitere Detailanmerkungen:

Keiner kreuzte ihren Weg
Wenn du hier keiner verwendest, könnte es sich auf die Schritte beziehen. Deutlicher ist Niemand
Gespenstisch kreiste ein Rabe über dem Wasser, so als suche er nach Nahrung.
So als ob? Das scheint für mich im Widerspruch zum nächsten Satz zu stehen.
Doch zuviel hatten ihre Augen gesehen, als dass sie noch etwas hätten halten können. Zuviel gehört, als dass sie die Sprache der Stille verstanden hätte
Die Augen haben zu viel gehört?

Lieben Gruß, sim

 

Lieber Sim!
Ich danke dir für deinen Kommentar.

Die von dir erwähnten Sätze habe ich bereits ausgebessert, und natürlich können Augen schlecht hören :).

Nun, im Grunde genommen soll diese Geschichte auch nicht wörltich genommen werden, aber ich hatte geglaubt, dass sie der "Wirklichkeit" widerstehen könnte - mir ist auch klar, dass die Winterkälte nicht automatisch den Tod bedeutet, was aber, wenn Ana nun nicht mehr zurückkehren in eine warme Wohnung kann/will?

Und warum darf der Prot nicht folgen? Bemächtigt sich der Winter seiner im übertragenen Sinne eher, wenn er die Frau draußen erfrieren lässt?
Das werde ich noch verbessern - der Protagonist will nicht folgen, er braucht einen Grund, in der Wärme zu bleiben. Er will nicht, dass er Anas Gefühle "übernimmt" oder zu sehr spürt, er will sie einfach vergessen, auch, was sie denkt oder fühlt, nachdem sie gegangen ist. Die Kälte, die sie in sich spürt, will er nicht auch in sich haben, deshalb bleibt er. Aber wie gesagt, das kam wohl nicht so rüber, wie es sollte.

Danke fürs Lesen und Kritisieren!
Lieber Gruss,
Marana

 

Hi Marana,
also der erste Eindruck ist: "ganz hübsch"
Aber ich habe mich noch nicht so tief reingegraben in die Story das ich näher drauf eingehe.

Aber trotzdem eine Frage:
Du hast geschrieben:

"Nun, im Grunde genommen soll diese Geschichte auch nicht wörltich genommen werden, aber ich hatte geglaubt, dass sie der "Wirklichkeit" widerstehen könnte - mir ist auch klar, dass die Winterkälte nicht automatisch den Tod bedeutet, was aber, wenn Ana nun nicht mehr zurückkehren in eine warme Wohnung kann/will?"(als Kommentar)

Unterstellst du mit diese Ausassage der Story nicht einen Hauch von harten Alltag, bzw. philosophischer Deutung des harten Alltags der über den Horizont der Kindergeschichte hinausgeht?

Ich bin noch nicht ganz so bewandert in der Kinderrubrik und deswegen frage ich aus reiner Neugier.

Zu dem weitern Text kann ich leider nichts sagen ausser das mir der Sprachstil ein wenig aufgebläht vorkommt. Es sind aber einige nette Ideen zu Wortbildern enthalten die man ein wenig konkretiesieren könnte.

Ich hoffe du szillst meine Neugier:D

Man liest sich Nice;)

 

Hallo Nice!
Danke fürs Lesen.

Ähm, ich glaube, du unterstellst meinem Text die falsche Rubrik - ist nämlich keine Kindergeschichte :) und auch nicht in dieser Rubrik zu finden. Von daher...

LG,
Marana

 

Liebe Marana,
so sehr ich mich gefreut habe, mal wieder eine Geschichte von dir zu lesen, so sehr bin ich auch enttäuscht, wie du sie umgesetzt hast.
Zum Inhalt:
Die Romantik dieser Geschichte nimmt mich gefangen, weil Winterbilder bezaubernd sind. Aber wenn genauer hin schaue, hinter all diesen Bildern steckt eine Beziehungskrise, die ich zum einen etwas fragwürdig empfinde. Fragwürdig, weil ich irgendwie die Frau als Opfer beschrieben bekomme. Eine Frau, die innerlich erstarrt und der Mann ist daran schuld, weil er sein Versprechen nicht gehalten hat. Der Mann, der sie nicht mehr liebt, die Beziehung beendet soll auf ein Mal Gewissensbisse haben, sie in den Tod geschickt zu haben. Diese Reue, denke ich, ist zu aufgesetzt, passt nicht in das Bild eines Mannes der Schluss macht. Hättest du geschrieben, es sei ihre Wunschvorstellung, er würde so empfinden, hätte ich es dir abgekauft. So wirkt die Geschichte sehr weltfremd auf mich, obwohl ich den Schmerz der Frau, den sie betäuben will sehr gut nachvollziehen kann.
Zur Sprache:
Wie soll ich es sagen? Ich bin kein Freund von Schnörkelsprache. Aber sie gehört stilistisch zur Romantik und wenn die Poesie in sich gefestigt ist, lese ich sie sogar sehr gerne.
Du hast versucht mit Poesie die Kälte zwischen zwei Menschen darzustellen. Du hast versucht die Sehnsucht der Frau, mit dem Mann wieder eins zu sein methaphorisch wiederzugeben, indem sie sich in eine Schneeflocke verwandelt und auf seinen Lippen niedergeht und dort schmilzt. Das ist wirklich eine schöne Methapher, aber ihre Ausarbeitung holpert, weil die Satzgefüge in sich unlogisch aufgebaut sind. Manche Sätze wirken derart verkrampft, dass man den Satz zwei Mal lesen muss, um zu verstehen, was du eigentlich sagen wolltest.
Der erste Satz ist schon so eine verkrampfte Stilblüte. Und nachdem ich verstanden habe worum es geht, habe ich mich gefragt, wiso der See nicht zugefroren ist.

Liebe Grüße
Goldene Dame

 

:sconf: Ohh sorry Autsch das passiert wenn man quer Beet surft :Pfeif:. Das tut mir jetzt voll leid, dass ich da was in den falschen Hals bekommen habe.
sorry :shy:

 

Guten Morgen!
Danke, Goldene Dame, fürs Kritisieren. Okay, nachdem ich deine Kritik verdaut habe, muss ich dir zustimmen: Das kann man so nicht stehen lassen - da muss ich dringend eine intensive Überarbeitung vornehmen. Bis dahin warte ich mit einer ausführlicheren Antwort.

@Nice: Schon okay :)

LG,
Marana

 

Liebe Marana,
Manchmal tut es auch weh so eine Kritik zu schreiben. Ich denke aber, dir ist mit meiner ehrlichen Kritik dieser Geschichte eher geholfen. Ich weiß, dass du ein Faibel für stimmungsvolle Poesie hast. Aber nur der Bauch alleine genügt nicht, um den Zauber zu transportieren. Das Handwerkliche muss ebenfalls stimmen.

Liebe Grüße
Goldene Dame

 

Liebe Goldene Dame!
Ja, und ich bin froh, dass du so und nicht anders kritisiert hast - sonst würde ich sie auch nicht überarbeiten. Das war nur die erste Geschichte, bei der ich mit meiner eigenen Einschätzung irgendwie völlig daneben lag. Es war eigentlich mehr das, was mir zu denken gab, nicht deine Kritik! Also: Nur immer ehrlich kritisieren, ich kann's schon vertragen :)!

LG,
Manuela

 

So, die überarbeitete Fassung beinhaltet einige Änderungen, weil die ursprüngliche Version noch unverzeihliche Mängel aufwies. Besonders aber habe ich geändert:

1. Einige Sätze, die zu lesen ich nicht wirklich als angenehm empfunden habe.

2. Ana als Opfer: So nicht akzeptabel gewesen - nun hat sich die Beziehung einfach allmählich in den Winter übergleiten lassen, während beide es nicht wahrhaben wollten.

3. Einige Gedanken von ihm. Am Schluss hat er ziemlich unstimmig "dahergeredet".

Lieber Gruss,
Marana

 

Liebe Manuela
Die Geschichte hat gewonnen. Aber sie wirkt stilistisch immer noch unsauber auf mich. Ich mache dir ein paar Verbesserungsvorschläge, oder gebe meinen Eindruck wieder, wo du nachbessern könntest.

Am See war niemand, stille Einsamkeit begleitete Anas Weg. Ein Rabe kreiste über dem gefrorenen See, suchte nach Nahrung. Als er keine fand, zog er langsam davon und verschwand im Dunst. Ana lief weiter und folgte dem schmalen Pfad, der sie am See entlang führte. Anas Gedanken wanderten zu ihm – zu seiner unbewegten Miene, als sie das Haus verlassen hatte. Warum hatte er sie nicht gehindert zu gehen?
Tempussprung in Kursiv setzen
Einmal nur, ein einziges Mal, seine Haut berühren, als Schneeflocke. Ihn berühren als Botin des Winters.
Absatz ohne Kursiv weiter Weil zurück in Erzählvergangenheit gesprungen wird
Er hatte ihr Innerstes erfrieren lasse. Nun trug Ana die Seele des Winters in sich, die sie ihn spüren lassen wollte. Als Schneekristall sein Gesicht streifen, darauf zerfallen und als Kristallträne über seine Wange streichen
Tempussprung Absatz und KursivIhn die Kälte fühlen lassen, die in ihr lebte ? Widerspruch!. Nur ein einziges Mal.
Absatz
Hatte er nicht zu Beginn, als sich ihre Welten noch fast völlig unbekannt gewesen waren, versprochen, ihr die Wärme zu schenken, die ihr gefehlt hatte? Und war sie nicht seinem Feuer erlegen, bevor der Winter alles in Eis hatte sterben lassen, was die Wärme genährt hatte? Unter der Schneedecke begraben lag eine Liebe, die Ana noch immer versuchte zu halten.

Langsam hatte sich die Kälte in ihre Beziehung geschlichen. Es war ein langer Herbst gewesen bis zum Winter. Keiner von ihnen hatte das Schwinden der Sonne bemerkt, bemerken wollen. Die Tage waren kürzer geworden und die Streite (Was für ein Wort ;) schlage vor: Auseinandersetzungen) hatten sich gehäuft. Weder er noch Ana hatten den Winter sehen wollen, dessen Schnee langsam alles unter sich begraben hatte was Ana versucht hatte, zu halten.
Während Ana nachdachte, breitete sich die Kälte weiter aus und bald erfror jedes Gefühl in ihr.
Als sie ihre Augen schloss, sah Ana sein Bild vor sich, seine Züge unbewegt. Sie starrte in seine Augen – erkannte er sie nicht? Er rührte sich nicht und ihr blieb nichts, als ihm gegenüberzustehen und sein Spiegelbild zu sein. Einen winzigen Augenblick lang sah sie ihr eigenes Antlitz in ihm, doch der Moment ( ich weiß du willst hier die Wortwiederholung Augenblick vermeiden, aber es liest sich immer noch sehr holprig die nächsten zwei Sätze verbessern meinen Eindruck nicht. Da dies eine wichtige Passage zum Textverständnis ist, solltest du hier noch einmal überarbeiten.
hastete vorüber und seine reglose Gestalt kehrte zurück. Sie erfror ganz ob seiner Distanz und dann auf einmal spürte sie, wie sich ihre Verwandlung vollzog.

Kristall. Schön!

Im Atemholen des Windes verharrte sie still, weniger schön :(
um dann seinem Ruf zu folgen.
Er hat sie gerufen?
Sie schwebte lautlos und auf einmal durchbrach sie die Distanz zwischen sich und ihm, ihrem Spiegelbild. Als Schneeflocke. An einem Tag ohne Schnee. Auch dieser Absatz ist schwer zu verstehen. Es fehlt ein deutlicher Bezug. Weder ein begrifflicher, räumlicher, kausaler und zeitlicher Zusammenhang ist ersichtlich. Ist die Schneeflocke durch seine Augen gereist? Wie kommt die Schneeflocke zu ihm?
***

Er blickte aus dem Fenster, der Morgen war seltsam ruhig, niemand wanderte auf den kalten Strassen. Ein kalter Windstoss fegte heran, verharrte

Ein Windstoß verharrt? Der Wind kann eine Pause einlegen.
einen Augenblick auf seinem Gesicht, um dann weiter zu ziehen und ihn alleine zu lassen.

Anas Schritte waren längst verklungen, die Stille danach warnoch immer unerträglich. Er hatte sie hinaus in den Morgen geschickt, in eine tödliche Winterkälte. Und er selbst stand am Fenster – schwebte
Ist er auch eine Schneeflocke? :confused:
zwischen der Kälte und seiner warmen Wohnung. Noch konnte er entscheiden, ob er Ana hinaus in den Wintermorgen folgen sollte.
Hier würde ich Zeilenumsprünge machen.
Ob er es konnte.
Ob er es wollte.

Unruhig blieb er stehen, seine Augen blickten überallhin oder seine Blicke kreisten ;) und erfassten doch nichts. Ana…
Sie hatten sich gestritten, wieder einmal. Diesmal hatte er Ana gehen lassen, er hatte nichts - absolut nichts – getan, um sie zurückzuhalten. Sie stumm beobachtet,
mit keiner Bewegung angedeutet, sie vor der Kälte, die sie erwartete,
schützen zu wollen.
Er hatte sie einfach dem Winterwind überlassen!
Absatz und kursiv setzen und in Präsens
Er muss sie suchen, selbst wenn er erfröre, ohne sie gefunden zu haben.
AbsatzSchon wollte er losgehen, als ein neuer Gedanke ihn am Fenster festhielt.
Absatz und in Kursiv setzen
Sie war gegangen, wenn sie hätte bleiben wollen, ihr Weg hätte sie nicht hinausgeführt
Absatz
Nein – sie hatte die gemeinsame Wärme verlassen und nun zog der Winter auch ihn in die Kälte – er wollte ihm nicht folgen, musste sich ihm entziehen!
Auch hier wird mir nicht ein Bezug deutlich siehe oben
Weiss stachen die Knöchel hervor als sich seine Hände an den Fensterrahmen klammerten, um sich diesem Sog zu entreissen.

„NEIN!“

Sein Schrei jedoch blieb in seinem Innern und gelangte nicht in die wirkliche Welt hinaus. Nein, er würde Ana nicht folgen.

Eine Schneeflocke, eine einzige nur, schwebte langsam herab, es schien ihm, sie
würde nur für ihn tanzen
tanze nur für ihn.
Ihren letzten Tanz, dessen Klänge erstarben, als der Schneekristall auf seinen Lippen landete und schmolz.

Der Wintermorgen endete.

Wie gesagt es sind alles nur Vorschläge und Anregungen :)

Liebe Grüße
Petra

 

Liebe Petra!
Danke für dein erneutes Feedback und deine intensive Auseinandersetzung mit meinem Text. Deine Vorschläge habe ich grösstenteils übernommen.

Einmal nur, ein einziges Mal, seine Haut berühren, als Schneeflocke. Ihn berühren als Botin des Winters. Er hatte ihr Innerstes erfrieren lasse. Nun trug Ana die Seele des Winters in sich, die sie ihn spüren lassen wollte. Als Schneekristall sein Gesicht streifen, darauf zerfallen und als Kristallträne über seine Wange streichen. Ihn die Kälte fühlen lassen, die in ihr war. Nur ein einziges Mal.
Hier erscheint mir ein weiterer Absatz, für die Sätze in der Mitte nicht schön, jedenfalls gefällt es mir nicht, im Dokument, wenn ich dazwischen noch einen Absatz mache.

Auch dieser Absatz ist schwer zu verstehen. Es fehlt ein deutlicher Bezug. Weder ein begrifflicher, räumlicher, kausaler und zeitlicher Zusammenhang ist ersichtlich. Ist die Schneeflocke durch seine Augen gereist? Wie kommt die Schneeflocke zu ihm?
Doch. Erst durch ihre Verwandlung, dadurch, dass sie sich ihm nun als Schneekristall nähert, kann sie die Distanz überwinden, die sie beide trennt. Erst jetzt wird er sie beachten, sie fühlen. Sie beide sind die gegenüberliegenden Teile eines Spiegels, dem Spiegel ihrer Beziehung - und doch können sie sich nicht erreichen. Weil aber er dieselbe Kälte in sich trägt, kann sie ihn dadurch erreichen, dass sie sich ihm in ebendieser Kälte zeigt - als Schneekristall.

Absatz und kursiv setzen und in Präsens
Er muss sie suchen, selbst wenn er erfröre, ohne sie gefunden zu haben.
Wirklich Präsens? Ich hatte das Gefühl, dass ich eher Imperfekt wählen sollte...

Ein Windstoß verharrt? Der Wind kann eine Pause einlegen.
Ich finde schon, dass der Wind verharren kann. Immerhin legt er ja so auch eine Pause ein, oder? :)

Noch einmal: Vielen Dank für Deine Kritik(en), du hast meinem Text (und mir) sehr weitergeholfen!

Liebe Grüsse,
Manuela

 

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