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Winternachtshimmel
Den frostklaren Winternachtshimmel über mir, lehnte ich mich sanft zurück an die warme Brust meines Liebsten, der hinter mir auf unserem kleinen Balkon stand und seine Arme um meinen Bauch gelegt hatte. Ich legte meinen Kopf an seine Schulter, und gemeinsam blickten wir hinauf in die schier endlose schwarze Weite über uns, in der Aberhunderte kleiner Sterne funkelten und der Mond gleich einer großen Silberscheibe auf uns hinabschaute.
So unendlich geborgen fühlte ich mich, zwar winzig klein anbetrachts des Alls über unseren Köpfen, doch sicher in den Armen meines Liebsten... könnte das doch für immer so sein... so kurz ist unser Leben, und doch dürfen wir es nicht genießen... zu oft reißt der Alltag zwei Menschen auseinander... und fragt nicht, wo die Liebe sei. Ich seufzte.
Denk nicht daran, Kleene spürte ich seine Stimme in meinem Kopf und wusste, dass er wieder einmal meine Gedanken gehört hattte. Ich liebe dich. – Ebenso liebe ich dich, mein Engel.Mit einer sanften Bewegung nickte er hinauf zum Himmelszelt, und ich erblickte eine leuchtende Sternschnuppe, wie sie still durch die Nacht fiel. Ich schloss meine Augen, wie auch er es tat, und beide sprachen wir lautlos unseren innigsten Wunsch aus.
Dürften wir doch auf ewig so beieinander sein, von niemandem entzweit...
Ich sitze auf meinem kleinen Stern und lasse die Beine baumeln, während ich mit meinem Blick die Bahn des Sternchens verfolge, welches mein geliebter Schatz mir von seinem Stern dorthinten aus zugeworfen hat. Es leuchtet in einem warmen Licht, als ich es auffange, und ich streichle sanft seine Oberfläche, ehe ich es mit einem glücklichen Lachen in seine Richtung zurückwerfe. Eine Weile spielen wir dieses Sternchenwerfen, dann treffen sich unsere Blicke und zwei Wimpernschläge später sitze ich neben meinem Liebsten auf seinem Stern, er hat seinen Arm um meine Schultern gelegt und ich lehne mich sanft an ihn. Das kleine Sternchen leuchtet friedlich in meinen Händen. Schau mal, dort unten – die Erde.In stummmem Einverständnis legen wir unsere Hände an das Sternchen, heben es hoch über unsere Köpfe, flüstern ein leises Lebe wohl und schicken es dann auf seine stille Reise durch die Winternacht, auf dass zwei Liebende, die dort unten aneinadergelehnt stehen, es sehen dürfen und auch ihr sehentlichster Wunsch in Erfüllung geht.