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Zeit genug

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09.08.2004
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Zeit genug

Zeit genug

Als Roland Luckner die Haustür öffnete, schwappte ihm ein muffiger Geruch entgegen. Der verbrauchte Atem eines alten Hauses. Feucht, modrig, widerlich. Roland rümpfte die Nase. Damit würde bald Schluss sein! Bald brauchten er und Silvi nicht mehr in so einer Bruchbude hausen. Bald hieß es: Villa, Kaviar, Champagner! Oh ja! Wenn das Serum erst einmal in Massenproduktion gegangen, der Euro erst einmal ins Rollen gekommen war ...
Roland schloss die Tür hinter sich und ging durch die Diele. Der Holzboden ächzte unter seinen Füßen.
„Silvi?“ rief er. Dabei tastete er nach dem Fläschchen in seiner Jackentasche. „Silvi? Bist du zuhause?“
Roland ging zur Küche und blieb im Türrahmen stehen. Silvia stand vor dem offenen Kühlschrank. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt und trank aus einer Flasche Punica. Roland konnte ihren Kehlkopf bei jedem Schluck auf- und abhüpfen sehen.
„Hallo, Schatz!“
Silvia verschluckte sich, prustete etwas Orangensaft in den Kühlschrank und begann zu husten. Dann drehte sie sich um und sah ihrem Mann in die Augen.
„Was machst du denn schon hier?“, fragte sie.
Roland lachte. „Na, das ist ja vielleicht eine Begrüßung!“
Sein Blick strich über Silvias Körper, der mit einem Slip und einem knappen T-Shirt mehr als unzureichend verhüllt war. Auf ihrer Stirn glitzerten Schweißtropfen. Ihre kurzen schwarzen Haare standen feucht und wild vom Kopf ab.
„Sehr appetitlich“, sagte Roland und grinste.
Ein Lächeln schlich auf ihre vollen Lippen. „Entschuldige bitte, Schatz, aber du hast mich erschreckt. Ich war gerade joggen. Ich wollte nur noch schnell einen Schluck trinken, bevor ich unter die Dusche hüpfe.“ Sie runzelte die Stirn und sah auf die Uhr über der Küchentür. „Erst zwei! Warum bist du denn schon hier?“
Rolands Augen begannen zu leuchten. Langsam zog er das Glasfläschchen aus der Jackentasche, reckte es zwischen Daumen und Zeigefinger in die Höhe und strahlte Silvia an. „Weißt du, was das ist?“
Silvia starrte auf die gelblich schimmernde Flüssigkeit in dem Fläschchen. „Du hast es geschafft!“, flüsterte sie.
„Ja! Ich habe es geschafft. Das Serum ist fertig. Deshalb bin ich auch schon zuhause. Ich möchte es testen.“
„Und warum machst du das nicht in der Firma?“
Roland blies die Wangen auf und lachte. „Machst du Witze? Nein, ich hab mich krank gemeldet. Die bei Pharmprod wissen doch gar nichts von meinen Versuchen. Glaubst du, die würden einem so kleinen Chemiker-Licht wie mir solche Experimente gestatten? Nein, nein. Das musste alles geheim geschehen. Hier mal zehn Minuten, da mal eine halbe Stunde. Aber jetzt ist es fertig! Und wenn ich meine Forschungsergebnisse erst einmal veröffentlicht habe, dann kann mich Pharmprod und die gesamte Medikamentenherstellung für eine sehr lange Zeit am Arsch lecken!“
Roland eilte auf Silvia zu, wollte sie umarmen, küssen, seinen Erfolg feiern. Doch sie kreuzte die Arme vor der Brust und machte einen Schritt zur Seite. „Bitte nicht, Roland! Ich fühle mich noch so klebrig. Wenn ich geduscht bin, ja?“ Dann sah sie wieder auf das Fläschchen. „Wie willst du es denn testen?“
Roland grinste und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Brust.
„An dir selbst?“, fragte Silvia. „Ist das nicht zu gefährlich?“
Roland zuckte mit den Schultern und strich sich mit der Hand durch den Vollbart. „Ich habe das Zeug jahrelang entwickelt, Silvi. Da kann gar nichts passieren. Vertrau mir. Und außerdem: Für Ruhm und Reichtum muss man auch etwas riskieren! Denk nur mal an das, was wir uns bald leisten können! Wir werden reich sein, Silvi!“ Er sah ihr in die Augen und nickte. „Und denk daran: Ich tu es nur für uns!“
Silvia lächelte ihren Mann an. „Naja, wenn du meinst! Und wie ... äh, ich meine ... wann willst du ...?“
„Na, sofort!“
Gemeinsam mit Silvia verließ er die Küche und ging zur Kellertür. Silvia blieb an der Treppe stehen, die nach oben führte. „Ich dusche nur eben noch, dann komme ich runter. Was denkst du denn, wie lange es dauern wird?“
„Ich weiß es nicht. Bei den Labormäusen hat es immer zwischen zwanzig und dreißig Minuten gewirkt. Bei einem Menschen wirkt es wahrscheinlich nicht so lange. Aber eine Viertelstunde schon, denke ich.“
„Fein“, sagte Siliva, „dann hab ich ja Zeit genug. Bis gleich!“ Mit langen Schritten eilte sie Treppe hinauf.
„Ja, bis gleich!“
Weder er noch Silvia sah den Schatten, der oben an der offenen Badezimmertür vorbei huschte ...

Roland stieg die Kellertreppe hinunter. Von Stufe zu Stufe wurde der muffige Geruch durchdringender. So, als hätte sich ein Tier mit letzter Kraft in ein dunkles Eck geschleppt, um dort zu verenden und anschließend vor sich hin zu verwesen. Fürchterlich!
„Bald wird alles anders!“
Roland öffnete die Holztür zu seinem Privatlabor. Auf selbstgezimmerten Tischen standen unzählige Kolben, Bunsenbrenner, Reagenzgläser mit und ohne Pülverchen. Aus zwei schmutzigen Neonröhren sickerte fahles Licht.
„Und bald kann ich mir auch ein neues Labor einrichten. Nicht diese Westentaschen-Version eines Jugend-forscht-Labors für Mittellose.“
Roland ging zu einem Glasschränkchen, das ein wenig schief an der Wand hing. Er öffnete es, nahm eine Einwegspritze heraus und ging, ohne den Schrank wieder zu schließen, zu einem speckigen Blümchen-Sofa auf der anderen Seite des Labors. Die Federn quiekten, als sich Roland hineinplumpsen ließ. Er riss die Spritze aus der Verpackung, entkorkte das Fläschchen mit der gelblichen Flüssigkeit und zog die Spritze mit dem Serum auf. Das leere Fläschchen ließ er einfach aus den Fingern gleiten. Dann öffnete er die beiden unteren Knöpfe seines Hemdes und stach sich ohne Zögern die Spritze in den Bauch.
Roland legte sich auf das Sofa und wartete. Es dauerte nicht lange, da überliefen behagliche Schauer seinen Körper. Wohlige Wärme durchflutete ihn.
Mein Gott, ist das schön!
Mit einem lauten Ratschen zerriss die Luft und über dem Sofa gähnte ein tiefes Loch wie ein zahnloses Maul. Dort, wo nichts hätte sein dürfen, klaffte ein Abgrund im Gewebe des Seins. Ein halber Meter Durchmesser. Ausgefranste Ränder. Und dahinter wirbelten grelle Farben. Farben und Licht!
Oh mein Gott! Es geht los!
Roland schielte auf seine Armbanduhr. Vierzehn Uhr, elf Minuten, neun Sekunden.
Der Schlund riss immer weiter auf. Weiter, weiter und noch weiter. Ein unsichtbarer Sog begann an Roland zu zerren, zu rütteln und zu reißen. Er klammerte sich am Sofa fest. Hätte er vielleicht doch nicht ...?
Der Sog wurde immer stärker, immer gewaltiger. Roland kämpfte dagegen an, doch er hatte keine Chance. Mit einem letzten Ruck riss der Sog an Rolands Bewusstsein. Heraus aus dem Körper und hinein in das Loch, das sich blitzschnell und lautlos wieder schloss.
Rauschen, ohrenbetäubendes Rauschen ...
Verdammt! Wo bin ich?
Wellentäler, Wellengipfel, hoch, runter ...
Was geht hier vor?
Licht. Grelles Licht. Durchdringendes Rauschen ...
Was ist nur los mit mir?
Tanzende Spiralen aus Licht und Farbe. Millionenfach. Und immer wieder dieses Rauschen ...
Ich hätte es doch nicht tun sollen!
Und plötzlich wieder ein Loch. Vor ihm. Und er trieb genau darauf zu ...
Was zum Teufel ist das?
„Sie behaupten also, dass der ...au ein ...fall war.“
Von einem Augenblick auf den anderen waren die Farben und das Rauschen verschwunden. Stattdessen drangen einzelne Satzfetzen an Rolands Ohr. Benommen sah er sich um. Wo war er? Der Keller, das Labor, das Sofa waren verschwunden! Dafür sah er einen winzigen, kahlen Raum mit widerlich hellgrünen Wänden. Roland machte zwei, drei Schritte, doch seine Füße erzeugten keinerlei Geräusch auf dem PVC-Boden.
Roland drehte sich um. Dorthin, woher die Stimmen kamen. Außer ihm waren noch zwei Personen im Raum.
Ein großer, hagerer Mann in Uniform
(Ist das ein Polizist?)
wanderte von einer Wand zur anderen, blieb ab und zu stehen, musterte den zweiten, lief weiter. Der zweite Mann wandte Roland den Rücken zu. Er kauerte zusammengesunken auf einem einfachen Holzstuhl. Der schwarze Vollbart und das schütter werdende Haar kamen Roland vertraut vor.
Keiner der beiden schien Roland wahrzunehmen. Trotzdem bewegte er sich auf Zehenspitzen, als er um den Stuhl herumschlich. Dann endlich sah er den Mann – und erstarrte. Direkt vor seiner Nase, auf diesem furchtbar unbequem aussehenden Stuhl, zu einem Häufchen Elend zusammengesackt, saß – er selbst.
Oh Gott! Ich werde verrückt! Es hat geklappt! Es hat tatsächlich geklappt! Das Serum wirkt! Ich bin ein Held, ein Gott, ein ...
„... nicht, wie das mit diesem geheimnisvollen Serum zusammenhängt.“ Der Uniformierte war hinter dem Stuhl stehen geblieben. Mit kalten Augen musterte er den Luckner auf dem Stuhl. „Erzählen Sie mir mal, wie das Zeug wirken soll!“
Luckner straffte den Rücken und sah den Uniformierten an. Und dann erzählte er. „Nun, ich habe den Wirkstoff der Lophophora Williamsii exakt analysiert und ...“
„Hören Sie“, unterbrach der Uniformierte. „Ersparen Sie mir diesen Wissenschafts-Scheiß. Erklären Sie’s so, dass ich’s verstehe.“
Irgendwie gefällt mir das gar nicht! Was geht hier vor?
„Bitte, wie Sie wollen. Das Serum hat eine ähnliche Wirkungsweise wie Meskalin, ist aber rein künstlich. Mir ist es gelungen, das Präparat so zu verändern, dass es keine negativen körperlichen Nebenwirkungen hat. Es macht nicht süchtig. Keine Schweißausbrüche. Keine Übelkeit. Wie Sie vielleicht wissen, ist das Grundproblem bei Meskalin, dass man zuerst den Kater hat und dann den Rausch. Mir ist es gelungen, das Vieh quasi zu ertränken.“
Der Uniformierte kratzte sich am Kopf, trat vor den Stuhl und sah Luckner in die Augen. „Und was soll der Sinn davon sein?“
Warum interessiert sich ein Polizist für mein Serum? Warum kein Wissenschaftler? Warum kein Chemiker? Warum kein Arzt?
Luckner ruckelte ein bisschen auf seinem Stuhl hin und her. Dann huschte ein zaghaftes, freudloses Lächeln über seine Lippen. „Sehen Sie, ich war schon immer der Meinung, dass der menschliche Geist zu mehr fähig ist, als man ihm gemeinhin zutraut. Seit frühester Jugend interessiere ich mich für Wahrsager, Propheten, das Phänomen von Déjà-vus. Ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen wie Nostradamus keine Scharlatane waren. Nein! Ihnen ist es tatsächlich gelungen, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Sie sind mit ihrem Bewusstsein in die Zukunft gereist, haben sich dort umgesehen und ihre Beobachtungen dann niedergeschrieben."
Der Uniformierte machte eine wegwerfende Handbewegung. „Von mir aus. Aber was hat das mit Ihrem Serum zu tun?“
Was zum Geier ist das hier? Eine wissenschaftliche Diskussion oder ein Verhör? Verdammt, was geht hier vor?
„Dieses Serum ermöglicht es dem Bewusstsein, für kurze Zeit die Fähigkeit eines mental Begabten zu erreichen, sich in höhere Sphären zu begeben und temporäre Schranken zu überwinden.“
Der Polizist lachte auf. „Verstehe ich Sie richtig? Sie haben eine Art Zeitmaschine erfunden?“
„Unfug! Keine Zeitmaschine. Man kann nicht körperlich in die Zukunft reisen und dort agieren. Nein. Während Ihr Körper die Treppe der Zeit hinaufsteigt, nimmt Ihr Bewusstsein in der Zwischenzeit den Aufzug. Sie fahren ein paar Stockwerke hinauf, sehen sich um und fahren dann zurück zu der Etage, in der sich Ihr Körper gerade befindet. Sie können den Aufzug aber nicht verlassen. Sie können nur beobachten! Zeit ist nichts anderes als ein großes Treppenhaus, wenn dieser Vergleich gestattet ist.“
Mit stechendem Blick sah der Uniformierte Luckner an. „Der Vergleich ist gestattet. Was aber nicht gestattet ist, ist Mord! Also, was hat dieses Serum damit zu tun, dass Sie nach der Rückkehr von dieser angeblichen Zeitreise Ihre Frau ermordet haben?“
WAAASSS!?
Luckner sank wieder in sich zusammen. „Ich ... ich habe meine Frau nicht ... ermordet. Das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Da war dieser Kerl, dieser ... dieser ... Rene Ritter ...“
Oh Gott! Silvia! Ich muss zurück!
„... der hat ... der hat ... sie ... ach, verdammt. Er hat mir das Liebste genommen, was ich auf der Welt hatte! Dieses ... dieses Schwein ...“
Ich muss zurück! Ich muss es verhindern! Ich muss sie retten!
Luckner hatte den Blick zu Boden gerichtet und knetete seine Hände. „Dieses Schwein ... hat einfach ... er hat einfach ... meine Silvia ... Oh Gott!“ Er schlug die Hände vors Gesicht und begann zu schluchzen. „Oh Gott! Silvia! Warum ...?“
Ich muss raus hier! Ich muss ihr helfen.
Grelles Rauschen ... grelles Licht ... grelle Farben.
Dieser Scheißkerl darf sie nicht umbringen! Das darf er einfach nicht!
Spiralen aus Licht ... Spiralen aus Farben ... und ohrenbetäubendes Rauschen.
Ich muss zurück, verdammt! ICH MUSS ZURÜCK!!!
Rauschen ... Geruch ... nach Keller und Chemikalien.
Roland blinzelte. Dann setzte er sich auf. Wieder reagierten die Sofafedern mit einem Quieken. Er war zurück. Automatisch sah er auf seine Armbanduhr. Vierzehn Uhr, elf Minuten, elf Sekunden. Er war gerade mal zwei Sekunden weg gewesen. Konnte das sein? Hatte er das alles tatsächlich erlebt?
Roland stand auf. Ein ziehender Schmerz raste durch seinen Kopf. Vielleicht stimmte das, was er dem Polizisten über den ertränkten Kater erzählt hatte (noch erzählen würde?), ja doch nicht.
Der Polizist?
Oh Gott! Silvia!
Plötzlich fiel ihm alles wieder ein. Das Verhör, der fremde Kerl, der seine Frau umgebracht hatte. Und Roland, der dafür verhaftet worden war.
Nein, falsch! Nicht: umgebracht hatte! Umbringen wird! Du warst nur zwei Sekunden weg! Du hast genug Zeit, Silvia zu retten! Also los, mach schon!
Roland hastete aus dem Labor, durch den Kellergang, die Kellertreppen hinauf. Immer drei Stufen auf einmal! Schnell, nur schnell! Im Erdgeschoss blieb er schnaufend stehen. Was sollte er jetzt tun? Er hatte keine Waffe im Haus, nichts, womit er sich verteidigen oder gar jemanden angreifen könnte.
Hektisch sah er sich um.
Da! Die Küche!
Er stürmte hinein, zerrte eine große Schublade auf und fummelte mit zittrigen Fingern ein riesiges WMF-Messer hervor. Prüfend zog er den Daumen quer über die Klinge. Scharf! Sehr scharf! Ausgezeichnet.
So, was jetzt?
Silvia wollte duschen. Also nach oben!
Roland raste die Treppe hinauf. Wieder drei Stufen auf einmal. Oben blieb er stehen und lauschte. Nichts! Kein Wasserplätschern, keine Schritte. Totenstille! Sollte er doch zu spät ...?
Roland schob den Gedanken beiseite. Und plötzlich hörte er etwas! Schritte. Schritte im Schlafzimmer. Er hastete zur Schlafzimmertür und riss sie auf. Schweiß stand auf seiner Stirn.
„Silvia, du musst ...“
Roland erstarrte. Vor ihm stand ein völlig Fremder. Groß, braungebrannt, muskulös. Aus weit aufgerissenen Augen starrte er Roland an.
Sofort hob Roland das Messer. Das Licht der Sonne, das durch das offene Schlafzimmerfenster fiel, ließ die Klinge bedrohlich blitzen.
„Wer sind Sie?“, fragte Roland, obwohl er die Antwort schon kannte. „Was tun Sie hier?“ Roland fuchtelte mit dem Messer in der Luft herum, als würde er ein tausendköpfiges Orchester dirigieren. „Was haben Sie mit meiner Frau gemacht? Los, reden Sie!“ Seine Stimme überschlug sich fast.
Der Fremde schluckte. „Seien Sie doch ...“, begann er. Dann leckte er sich die Lippen und setzte noch einmal an. „Seien Sie doch vorsichtig mit dem Ding.“
„Ich will wissen, wie Sie heißen!“, kreischte Roland.
„Rene Ritter. Und jetzt legen Sie das Ding weg. Bitte!“
Das war er! Das war der Kerl, der Silvia umgebracht hatte oder noch umbringen wollte oder wie auch immer. „Was tun Sie hier?“
Ritter hob die Hände. „Legen Sie doch erst mal ...“
Plötzlich hielt er inne. Roland bemerkte, wie Ritters Blick zu Seite glitt und auf etwas – oder jemanden? – hinter Roland fiel.
„Pass auf!“ rief Ritter. „Der Kerl ist total durchgedreht!“
Oh, verflucht! Ein Komplize!!!
Ohne das Messer zu senken, kreiselte Roland herum. Tatsächlich! Hinter ihm stand noch jemand! Und zwar verdammt nah! Noch bevor er reagieren konnte, spürte er, wie die Klinge am Hals des Komplizen entlang glitt und sich durch Haut und Fleisch fraß wie durch warme Butter. Dann hörte er einen schrillen Schrei und fühlte, wie ihm eine warme, klebrige Flüssigkeit in die Augen, in den Mund, über das Gesicht spritzte.
Der Schrei schien gar nicht enden zu wollen. Aber irgendwann endete er doch. In einem schaumigen, vorwurfsvollen Gurgeln.
Mit ungläubigem Entsetzen starrte Roland Silvia an. Nackt stand sie vor ihm. Quer über den Hals klaffte ein grinsendes Maul. Aus wässrigen Augen sah Silvia an Roland vorbei.
„Ich ... ich ...“, blubberte sie, „... ich ... liebe dich ... Rene!“ Dann brach sie zusammen.

„Ritters Aussage zufolge sind Sie einfach zu früh nach Hause gekommen. Ihre Frau hat noch ihren Geliebten da, will ihn unauffällig an Ihnen vorbei lotsen, weil sie denkt, Sie hätten im Keller zu tun. Aber Sie kommen ihr auf die Schliche und rasten aus. War es nicht so?“
Seit einer Stunde saß Roland nun schon auf einem unbequemen Holzstuhl und musste dieses demütigende Verhör über sich ergehen lassen. Wenigstens hatten sie ihm endlich die Handschellen abgenommen.
„Ich habe meine Frau nicht ermordet!“, sagte er. „Das war ein Versehen! Glauben Sie mir doch. Sehen Sie, dieses Serum ... ich ... ich war einfach in Panik!“
„Sie behaupten also, dass der Tod Ihrer Frau ein Unfall war“, sagte der Uniformierte. Dann wanderte er von einer Wand zu anderen, blieb stehen, starrte zu Roland, lief weiter. „Ich verstehe nur nicht, wie das mit diesem geheimnisvollen Serum zusammenhängt.“ Der Uniformierte war hinter dem Stuhl stehen geblieben. Mit kalten Augen musterte er Roland. „Erzählen Sie mir mal, wie das Zeug wirken soll.“
Roland straffte seinen Rücken und sah den Uniformierten an. Und dann erzählte er.

 
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hi zuerst und herzlichst willkommen hier!

erst mal das zietartierende:

„Ja! Ich habe es geschafft. Das Serum ist fertig. Deshalb bin ich auch schon zuhause. Ich möchte es testen.“
„Und warum machst du das nicht in der Firma?“
Roland blies die Wangen auf und lachte. „Machst du Witze? Nein, ich hab mich krank gemeldet. Die bei Pharmprod wissen doch gar nichts von meinen Versuchen. Glaubst du, die würden einem so kleinen Chemiker-Licht wie mir solche Experimente gestatten? Nein, nein. Das musste alles geheim geschehen. Hier mal zehn Minuten, da mal eine halbe Stunde. Aber jetzt ist es fertig! Und wenn ich meine Forschungsergebnisse erst einmal veröffentlicht habe, dann kann mich Pharmprod und die gesamte Medikamentenherstellung für eine sehr lange Zeit am Arsch lecken!“
das hört sich für mich so an, als würde seine frau gar nichts von dem serum wissen (was sie aber tut). er erzählt ihr, dass er es heimlich gemacht hat erst, als es bereits fertig und zur produktion bereit ist?

„Fein“, sagte Siliva. „Dann hab ich ja Zeit genug. Bis gleich!“
kleines fehlerchen: "Fein.", sagte Silvia. "Dann...

Weder er noch Silvia sah den Schatten, der oben an der offenen Badezimmertür vorbei huschte ...
Roland stieg die Kellertreppe hinunter. Von Stufe zu Stufe wurde der muffige Geruch durchdringender. So, als hätte
nach huschte ... würde ein absatz besser aussehen.

So, als hätte sich ein Tier mit letzter Kraft in ein dunkles Eck geschleppt, um dort zu verenden und anschließend vor sich hin zu verwesen. Fürchterlich!
war er so lange nicht mehr im haus? weshalb geht er überhaupt in den keller, um den test durchzuführen? wenn er da immer sowas macht, ist er ja öfter unten und der gestank würde ihn etwas früher aus der bahn werfen, verstehst du?

„Und bald kann ich mir auch ein neues Labor einrichten. Nicht diese Westentaschen-Version eines Jugend-forscht-Labors für Mittellose.“
führt roland hier selbstgespräche? wenn ja, solltest du noch ein: , flüsterte er oder so einbringen

Der Schlund riss immer weiter auf. Weiter, weiter und noch weiter. Ein unsichtbarer Sog begann an Roland zu zerren, zu rütteln und zu reißen. Er klammerte sich am Sofa fest. Hätte er vielleicht doch nicht ...?
Der Sog wurde immer stärker, immer gewaltiger. Roland kämpfte dagegen an, doch er hatte keine Chance. Mit einem letzten Ruck riss der Sog an Rolands Bewusstsein. Heraus aus dem Körper und hinein in das Loch, das sich blitzschnell und lautlos wieder schloss.
das ist mir ein bisschen zu viel saugen ;)
ansonsten find ich das sehr schön beschrieben, tolle athmosphäre!

wanderte von einer Wand zur anderen, blieb ab und zu stehen, musterte den zweiten, lief weiter. Der zweite Mann wandte Roland den Rücken zu.
wortwiederholung: beim zweiten zweite ( :hmm: ) könntest du der andere schreiben

Wie Sie vielleicht wissen, ist das Grundproblem bei Meskalin, dass man zuerst den Kater hat und dann den Rausch. Mir ist es gelungen, das Vieh quasi zu ertränken.“
:thumbsup:

so, alles in allem fand ich deine geschichte nicht schlecht. ich hab zwar dann geahnt, als er plöztlich so nervös und zittrig wird, dass er selbst seine frau umbringt, macht aber nichts.
deinen stil find ich ganz gut. sehr flüssig und fehlerfrei.
die prots selbst sind mir etwas zu klischeehaft, wenn du verstehst.
1. der professor mit vollbart...
2. die scharfe frau
3. der noch schärfere geliebte.
vielleicht verstehst du ja, was ich meine.

ansonsten: hat mich prima unterhalten, war jetzt kein glanzstück (auf die vorhersehbarkeit bezogen, was ja gar nicht schlimm ist, ned falsch verstehen), aber solide erzählt und fehlerfrei.

Ich hoffe ich konnt dir helfen

liebe grüße und hoffentlich bis bald

Tama

p.s.: was mir noch auffällt: ich bin absoluter hasser (?) von ausrufezeichen. und teilweise bombadierst du deine dialoge damit. ist ja in ordnung, aber manchmal wirkt es so, als würden sie sich nur anbrüllen. vielleicht ein paar einzelne raus?

 

Hallo Olsen67

Hier erstmal meine Kommentare zu einigen Textstellen:

Dabei tastete er nach dem Fläschchen in seiner Jackentasche.

Hier dachte ich, Du willst andeuten, dass Roland Alkoholiker sein könnte. Wurde dann ja schnell aufgelöst, dass dem nicht so ist.

Weder er noch Silvia sah den Schatten, der oben an der offenen Badezimmertür vorbei huschte ...

Dass ist eine gute Stelle. Noch besser allerdings, wenn man das Ende der Geschichte schon kennt. Du führst den Leser gekonnt auf die falsche Spur.

Aus zwei schmutzigen Neonröhren sickerte fahles Licht.

Sickern … ich weiß nicht ob dass passt. Hört sich etwas komisch an. Wobei: wenn man die Verschmutzung der Röhren in Betracht zieht, mag das Wort sickern durchaus passend sein. Obwohl: wenn ich so recht darüber nachdenke, gefällt mir das sickern doch ganz gut.

„Und bald kann ich mir auch ein neues Labor einrichten. Nicht diese Westentaschen-Version eines Jugend-forscht-Labors für Mittellose.“

Deine Dialoge gefallen mir. Kraftvoll, schnell und richtig würzig.

speckigen Blümchen-Sofa

hat das Sofa Fettröllchen angesetzt? Speckig wirkt hier irgendwie … deplaziert

Üüer

Über

Unfug! Keine Zeitmaschine. Man kann nicht körperlich in die Zukunft reisen und dort agieren. Nein. Während Ihr Körper die Treppe der Zeit hinaufsteigt, nimmt Ihr Bewusstsein in der Zwischenzeit den Aufzug. Sie fahren ein paar Stockwerke hinauf, sehen sich um und fahren dann zurück zu der Etage, in der sich Ihr Körper gerade befindet. Sie können den Aufzug aber nicht verlassen. Sie können nur beobachten! Zeit ist nichts anderes als ein großes Treppenhaus, wenn dieser Vergleich gestattet ist.

Richtig geiler Dialog. Schöner, sehr anschaulicher Vergleich, den Du da deinem Prot in den Mund gelegt hast.

Sofafedern mit einem Quieken

Hier habe ich mich gefragt, ob vielleicht hinter dem Sofa ein Schwein versteckt ist. Bei dem Wort Quieken denke ich immer in erster Linie an diese nahrhaften, meist rosafarbenen Tiere mit Ringelschwänzchen.

WMF-Messer

Wofür steht eigentlich WMF?

„Ritters Aussage zufolge sind Sie einfach zu früh nach Hause gekommen. Ihre Frau hat noch ihren Geliebten da, will ihn unauffällig an Ihnen vorbei lotsen, weil sie denkt, Sie hätten im Keller zu tun. Aber Sie kommen ihr auf die Schliche und rasten aus. War es nicht so?“

Da ich männlich bin, ist mir aufgefallen, dass Silvi, als sie in der Küche steht und Roland nach Hause kommt, noch etwas an hat. Später ist sie dann nackt. Hat sie sich, um Rene aus dem Haus zu geleiten, extra noch mal ausgezogen? Exhibitionistische Ader vielleicht? Oder lief da während Roland das Serum ausgetestet hat, noch mal was zwischen den Beiden? Wenn ja, dann fände ich das unlogisch. Wenn nein, dann liegt ganz offensichtlich ein kleiner Logikfehler vor.

Resümee: ich fand die Geschichte gut. Der Stil war gut. Schnell. Zügig. Absolut in Ordnung. Und dann erst die Story: Also die Geschichte hat mich echt überrascht. Absolut nicht vorhersehbar. Überraschendes Ende. Toll fand ich die Andeutungen, mit denen Du den Leser auf die falsche Fährte zu locken versuchst. Richtig schön waren auch Deine Dialoge. Schön würzig und nah an der Realität. Das hat mir gut gefallen. Tja … eigentlich eine wirklich gewitzt erzählte, schnelle, unvorhersehbare Geschichte, die nahezu alles hat, was eine Geschichte braucht. Könnte ich mir gut gedruckt vorstellen.

Weiter so.

:thumbsup:

 

Hallo Tamira,

das hört sich für mich so an, als würde seine frau gar nichts von dem serum wissen (was sie aber tut). er erzählt ihr, dass er es heimlich gemacht hat erst, als es bereits fertig und zur produktion bereit ist?

Das ist ein guter Einwand.
Natürlich weiß sie, dass er das Serum entwickelt hat. Und sie weiß auch, dass er es heimlich in der Firma getan hat. Ihre Frage, ob er es nicht in der Firma testen wolle, zielte eigentlich auf ihren Schrecken ab: "Huch, was macht mein Männe denn schon da, wenn oben noch mein Liebhaber rumrennt."
Es ist natürlich völlig unsinnig, Roland Luckner seiner Frau etwas zu erklären, was sie schon lange weiß.
Das muss ich ein bisschen umfummeln, dass es glaubhafter wird.

nach huschte ... würde ein absatz besser aussehen.

In meinem Original-Word-Text ist da ein Absatz drin. Irgendwie hat's den hier geschluckt oder ich habe ihn beim Nachformatieren versehentlich rausgelöscht.
Aber danke für den Hinweis.

war er so lange nicht mehr im haus? weshalb geht er überhaupt in den keller, um den test durchzuführen? wenn er da immer sowas macht, ist er ja öfter unten und der gestank würde ihn etwas früher aus der bahn werfen, verstehst du?

Er geht in den Keller, weil er da sein Labor hat. Natürlich war er da schon öfter und natürlich kennt er den Geruch. Der Vergleich sollte eigentlich auch eher seine Abscheu vor dem alten Haus zeigen und nicht etwa Überraschung seinerseits. Vielleicht war der Vergleich, wenn er so wirkt, vielleicht ein bisschen zu dick aufgetragen. Da muss ich noch mal geistig drauf rumkauen.

(auf die vorhersehbarkeit bezogen, was ja gar nicht schlimm ist, ned falsch verstehen),

Versteh ich niemals nicht falsch!!! :D :D
Außerdem ist das ja Sinn der Sache hier!

p.s.: was mir noch auffällt: ich bin absoluter hasser (?) von ausrufezeichen. und teilweise bombadierst du deine dialoge damit. ist ja in ordnung, aber manchmal wirkt es so, als würden sie sich nur anbrüllen.

Tja, da herrschen raue Sitten im Hause Luckner :D :D
Nein, im Ernst: Das ist mir noch nicht aufgefallen. Ich werd den Text auch unter diesem Gesichtspunkt noch mal durchgehen. Danke.

Viele Grüße

Oli

 

Hallo Versager (endlich darf ich mal jemanden so nennen, ohne mir Ärger einzuhandeln :) )

vielen lieben Dank fürs Lesen und die warmen Worte. Hat mich sehr gefreut.

Sickern … ich weiß nicht ob dass passt. Hört sich etwas komisch an. Wobei: wenn man die Verschmutzung der Röhren in Betracht zieht, mag das Wort sickern durchaus passend sein. Obwohl: wenn ich so recht darüber nachdenke, gefällt mir das sickern doch ganz gut.

Dann lass ich es so :D

hat das Sofa Fettröllchen angesetzt? Speckig wirkt hier irgendwie … deplaziert

Na ja, wenn Sofas zu viel futtern.
Da werde ich auch noch mal heftig drüber nachdenken. Vielleicht fällt mir ein besseres Wort ein, das beschreibt, wie ich das Sofa vor mir sehe.

Hier habe ich mich gefragt, ob vielleicht hinter dem Sofa ein Schwein versteckt ist. Bei dem Wort Quieken denke ich immer in erster Linie an diese nahrhaften, meist rosafarbenen Tiere mit Ringelschwänzchen.

Es ist wahrscheinlich das Schwein, das im Keller vor sich hin verwest. :D :D Ach nee, dann würde es ja auch nicht mehr quieken.

Wofür steht eigentlich WMF?

Du fragst mich ja Zeug! Woher soll ich das wissen? Ich hab's doch nur geschrieben. :D :D
WMF ist eine bekannte Besteckfirma. Guckst du:
WMF
Ob und was es bedeutet, weiß ich aber nicht.


Da ich männlich bin, ist mir aufgefallen, dass Silvi, als sie in der Küche steht und Roland nach Hause kommt, noch etwas an hat. Später ist sie dann nackt. Hat sie sich, um Rene aus dem Haus zu geleiten, extra noch mal ausgezogen?

Das hat sie in der Tat. Aber nicht, um Rene rauszugeleiten, sondern um sich zu duschen. Wir erinnerns uns, dass sie ja recht verschwitzt war (natürlich nicht, wie sie gesagt hat, vom Joggen ...) und deshalb noch unter die Dusche hüpfen wollte.
Ob sie das natürlich tut, obwohl ihr Lover noch da ist, erscheint mir jetzt, wo du darauf hinweist, auch nicht gerade schlüssig.
Auf der anderen Seite will ich sie natürlich aus dem Zimmer haben, wenn Roland reinstürmt.
Hm ... Da muss ich noch mal drauf rumdenken.

Noch einmal vielen Dank für das Lob und natürlich auch für die Anregungen.

Viele Grüße

Oli

 

Hallo Olsen,

herrlich, ich liebe diese Zeitreisegeschichten. Ups, war ja keine Zeitreise im eigentlichen Sinne ...

Kann gar nicht so viel zu deiner story sagen; hat mir echt super gefallen. Vor allem der Spannungsaufbau, als er zurück will. Habe richtig mitgefiebert.

Habe mir anfangs schon gedacht, dass sie einen Lover hat (war schon recht auffällig, ihr Verhalten), doch dann habe ich den Gedanken irgendwie wieder verworfen. Vielleicht, weil du gesagt hast, dass keiner der Beiden den Schatten bemerkt hat, der da vor der Badezimmertür herhuschte :hmm:

Auch das Ende hat mir gut gefallen. Da hast du sehr schön gezeigt, dass man auch durch eine "Zeitreise" die Zukunft nicht verändern kann. Sehr gut!!!

Freue mich schon auf dein nächstes Werk!

Gruß! Salem

P.S. Das mit den Ausrufezeichen würde ich ruhig lassen. Bin auch ein großer Fan davon, wichtige Sätze hervorzuheben!!! (gelle, Tama?!) :D

 

Tja, da herrschen raue Sitten im Hause Luckner
:lol:

olsen: Er geht in den Keller, weil er da sein Labor hat. Natürlich war er da schon öfter und natürlich kennt er den Geruch. Der Vergleich sollte eigentlich auch eher seine Abscheu vor dem alten Haus zeigen und nicht etwa Überraschung seinerseits. Vielleicht war der Vergleich, wenn er so wirkt, vielleicht ein bisschen zu dick aufgetragen. Da muss ich noch mal geistig drauf rumkauen.
ist mir dann auch aufgefallen, typisch für mich, tschuldige... ;)

versager: Da ich männlich bin, ist mir aufgefallen, dass Silvi, als sie in der Küche steht und Roland nach Hause kommt, noch etwas an hat. Später ist sie dann nackt. Hat sie sich, um Rene aus dem Haus zu geleiten, extra noch mal ausgezogen? Exhibitionistische Ader vielleicht? Oder lief da während Roland das Serum ausgetestet hat, noch mal was zwischen den Beiden? Wenn ja, dann fände ich das unlogisch. Wenn nein, dann liegt ganz offensichtlich ein kleiner Logikfehler vor.
:rotfl:
(uuhhh, rekord: zwei sekunden!)

Zitat:
hat das Sofa Fettröllchen angesetzt? Speckig wirkt hier irgendwie … deplaziert

Na ja, wenn Sofas zu viel futtern.
Da werde ich auch noch mal heftig drüber nachdenken. Vielleicht fällt mir ein besseres Wort ein, das beschreibt, wie ich das Sofa vor mir sehe.

lass das speckig ja drinnen!!! (schau hin salem, ganz genau)
speckig schätze ich mal meinst du: das sofa ist alt, durchgesessen, ranzig (haha), speckig von dem schweiß, etc.
bitte lassen, ich mag solche wörter

@ salem:

P.S. Das mit den Ausrufezeichen würde ich ruhig lassen. Bin auch ein großer Fan davon, wichtige Sätze hervorzuheben!!! (gelle, Tama?!)
deshalb hab ich ja auch geschrieben, ein paar weniger.
ach salem, irgendwann gibts noch ein mano a mano (das schreibt man 100% VOLLKOMMEN anders) wegen satzzeichen... :D

wollte ich nur nochmal anmerken.

Tama


p.s.: :lol:

 

Hallo und wunderschönen guten Morgen an euch alle,

Habe mir anfangs schon gedacht, dass sie einen Lover hat (war schon recht auffällig, ihr Verhalten), doch dann habe ich den Gedanken irgendwie wieder verworfen.

Das war auch eine der Szenen, die mir am schwersten gefallen ist. Auf der einen Seite sollte Silvias Verhalten natürlich nicht zu auffällig erscheinen, auf der anderen Seite aber für denjenigen, der weiß, dass ein Lover im Haus ist, ausreichend Hinweise darauf enthalten (das Erschrecken, dass Roland schon zu Hause ist; die Abwehrhaltung, als er sie knuddeln will; die sinnlose Frage, warum er das Serum nicht in der Firma testet).


Freue mich schon auf dein nächstes Werk!

:rolleyes: Huh, das setzt mich natürlich gewaltig unter Druck. :D


ist mir dann auch aufgefallen, typisch für mich, tschuldige...

Kein Problem. Ich bin auch dankbar für das Aufzeigen von Logikhängern, die eigentlich keine sind. Denn auch wenn dein eigentlicher Einwand nicht zugetroffen hat, zeigt er mir doch, dass an dieser Stelle etwas nicht stimmt (weil sich dir dieser Eindruck sonst gar nicht aufgedrängt hätte). Ich werde an dieser Stelle wohl noch etwas einfügen, das klar macht, dass Roland den Geruch schon kennt.


lass das speckig ja drinnen!!!

Na gut, überredet! :D


sicher einer der besten Debüts, die ich hier seit langem gelesen habe.

Seufz! *ganz energisch rot werd*
Äh, danke.


auch wenn ich Zeitreisen im Normalfall hasse, weil sie jede Handlung unlogisch machen

Das war genau das, was mich an der Idee gereizt hat.
Ich persönlich liebe Zeitreise-Geschichten, bin aber in 90 % aller Fälle danach von ihnen enttäuscht, weil sie in sich nicht schlüssig sind und die typischen Zeitreise-Paradoxa nicht aufklären.
Was mich hier interessiert hat, war die Idee einer sich selbst bedingenden Zukunft. Denn der versehentliche Tod Silvis kommt ja nur dadurch zustande, dass Roland ihn in der Zukunft gesehen hat.

Für mich gibt es eigentlich nur drei gelungene Zeitreise-Geschichten:
"Das Jesus-Video" von Andreas Eschbach (weil es das Zeitreise-Paradoxon aufgreift und sich dann entschließt, es gar nicht erklären zu wollen), "Langoliers" von Stephen King (weil es mal eine ganz andere Grundidee der Zeit liefert) und eine von Dean Koontz, da bin ich mir aber mit dem Titel nicht sicher (könnte "Der Schutzengel" sein).


Vielen Dank noch einmal an alle, die bisher gelesen und kommentiert haben.

Oli

 

(uuhhh, rekord: zwei sekunden!)

So was solls geben. Angeblich. :shy:

Übrigens Danke für den Link zu WMF. Werde mir mal ein Messerset bestellen. Nur zur Absicherung, falls ich mal heiraten sollte und ich meine Frau dann splitternackt vor dem Kühlschrank stehend Punika trinken sehe, während oben ein muskelbepackter Rene auf sie wartet. Hoffentlich sind die Dinger auch scharf. :cool:

 

Ich weiß nur, dass sie sauteuer sind!
Da sollte man eine gewisse Schärfe erwarten können. :D :D

Oli

 

Hallo Jo,

vielen Dank für dein Statement.

wie konnte er dann ihren Kehlkopf sehen, befand er sich im Nacken?

Du hast es erfasst. :)
Nein, es steht ja nirgends, dass sie ihm den Rücken zuwendet. Ich nehme mal an, dass sich das deshalb aufdrängt, weil sie sich im nächsten Satz zu ihm umdreht.
Das ist (ich gestehe) unglücklich formuliert.
Ich hatte das Bild vor Augen, dass er sie von der Seite sieht. Deshalb wird sie sich in einer überarbeiteten Version nicht mehr zu ihm umdrehen, sondern sich zu ihm hindrehen. Mal sehen, ob das was rettet. :)


der anschliessende Absatz wirkt auf mich unglaubwürdig; seine Frau muss schon vorher gewusst haben, dass seine Experimente heimlich abliefen.

Du hast vollkommen Recht. Das ist in der derzeit in meinem PC befindlichen Version auch schon etwas klarer gemacht. Sie weiß natürlich, dass er die Experimente heimlich gemacht hat.
Tja, und seine Erläuterungen waren auch mehr für den Leser als für seine Frau. :)
Auf jeden Fall ist das Problem erkannt und von mir als solches gewürdigt. :)


Vielen Dank noch mal und viele Grüße


Oli

 

Hi Olsen!

Allsoooo:
Stilistisch habe ich nichts auszusetzen, flüssig und gut lesbar geschrieben. Was mich etwas stört ist die Handlung... denn die kommt mir nicht eben neu vor. Die Figuren finde ich oft sogar etwas klischeehaft, der schlaue, aber verkannte Wissenschaftler, die geile Ehefrau, der feurige, muskulöse Liebhaber, eingentlich war das Ende von Anfang an absehbar (nachdem das mit der Zeitreise bekannt war, zumindest).
Da die Frau einen Geliebten hat, geht auch aus dem ersten Absatz hervor, ich habe nicht daran gedacht, dass dieser Typ tatsächlich ein Mörder sein könnte.
Warum hat mir die Geschichte beim Lesen aber dennoch Spaß gemacht? Weil sie, wie gesagt, gut geschrieben ist. Und so habe ich mich ohne Mühen bis zum Schluss vorgearbeitet. Du hast alos so geschrieben, dass man weiterliest - eine große Kunst, mein Lieber.

Fehler sind mir keine aufgefallen.

In diesem Sinne
c

 

Hallo chazar,

Stilistisch habe ich nichts auszusetzen, flüssig und gut lesbar geschrieben.

Da dank ich dir auch ganz artig. :dozey:


Die Figuren finde ich oft sogar etwas klischeehaft, der schlaue, aber verkannte Wissenschaftler, die geile Ehefrau, der feurige, muskulöse Liebhaber, eingentlich war das Ende von Anfang an absehbar (nachdem das mit der Zeitreise bekannt war, zumindest).

Da hast du leider ziemlich Recht. Und ich werd mir diese zwei Punkte noch mal vorknöpfen. Insbesondere, was die Vorhersehbarkeit angeht, geistern mir ein paar Ideen durch den Kopf, wie man alles ein bisschen besser verschleiern könnte.

Du hast alos so geschrieben, dass man weiterliest - eine große Kunst, mein Lieber.

Na, das ist doch schon mal was! :) :shy:

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.


Oli

 

Hallo olsen,
ich habe mich köstlich unterhalten mit deiner Geschichte. Sie ließt sich locker und schlüssig. Die Pointe ist makaber.

Sehr appetitlich“, sagte Roland und grinste
Klar sehen Frauen gut aus, wenn sie kurz zuvor... gejoggt haben *lach*
Liebe Grüße
Goldene Dame

 

Hallo olsen,

also ich finde die KG klasse, genauso wie sie ist :)

Naja, bis auf eine Kleinigkeit vielleicht :D

Zitat:
„Ich ... ich ...“, blubberte sie, „... ich ... liebe dich ... Rene!“ Dann brach sie zusammen.


Blubberte?? hmm ich weiss nicht, das hört sich doch irgendwie nen bisschen nach Seifenblasen blubbern an oder so :D


Aber ansonsten :thumbsup:


Lieben Gruss Melle

 

Hallo Goldene Dame und Melle,

ich danke euch fürs Reinschauen und Kommentieren.

Blubberte?? hmm ich weiss nicht, das hört sich doch irgendwie nen bisschen nach Seifenblasen blubbern an oder so

Hm ...
Das ist ehrlich gesagt auch genau das Geräusch, dass ich vor Ohren hatte. Ich habe nämlich Silvia vor mit gesehen, auf ihren Lippen Bläschen aus blutigem Schaum.
Ob diese Vorstellung zu ihrer Verletzung passt, weiß ich nicht (deshalb habe ich sie ja auch nicht so beschrieben).

Aber ich lass mir das Wort noch mal durch den Kopf gehen. :)


Viele Grüße

Oli

 

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