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Zu spät...

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15.01.2004
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Zu spät...

Sie sass gerade im Latein, übersetzte Ovid's "Metmorphosae" als ES wieder kam. Sie kriegte auf einmal keine Luft mehr, atmete stossweise, versuchte ruhig zu bleiben. Doch, sie kriegte immer weniger Luft. Das Ventolin, dass sie wie ein lebensrettendes Mittel einsog, half nicht. 'HILFE, ich ersticke!!!' war ihr einziger Gedanke. Sie sank vornüber auf ihr Pult. Als Letztes hörte sie, wie David aufschrie: "Laura, was ist?!".

Schwarze Strudel zogen sie tiefer und tiefer in die Finsternis hinunter. Sie erstickte fast, bekam immer weniger Luft...

Sie schlug die Augen auf, rang nach Luft. An ihrem Bett sass eine Schwester, die augenblicklich nach der Klingel griff. Laura hatte kaum Zeit, sich über die merkwürdige Umgebung zu wundern, denn da kam auch schon der nächste Anfall, sie presste ihre Hand auf die Brust. Sie wusste, sie durfte nicht weinen, dann würde alles nur noch schlimmer. Dennoch liefen ihr die Tränen über's blasse Gesicht. Sie kämpfte gegen die Tränen an und merkte, dass sie dadurch noch weniger Luft kriegte. Tief in sich hörte sie einen lauten Schrei... NEIIIN!

Sie begann zu wimmern, klammerte sich am Laken fest und schnappte nach Luft. Doch nein, die Bronchien blieben zu. Es kam weder Luft raus, noch Luft rein.

Eine Schwester spritzte ihr etwas. Sie schlief sogleich ein, Träume quälten sie, Träume, in denen der Teufel ihr die Kehle zudrückte.


Am Morgen fanden die Ärzte sie, die Hände ins Kissen gekrallt, das Gesicht vom Todeskampf gezeichnet, zu spät...

 

Hi DyingOrDead,

Wenn ich mich nicht irre, hast du bisher zwei Geschichten hier veröffentlicht. Gelesen habe ich nur eine, nämlich diese. Wie gut die andere ist, kann ich deshalb auch nicht beurteilen, aber, so finde ich, ist das hier keine besonders spannende oder atmosphärische Geschichte. Sie ist, selbst bei den wenigen Situationen, eindeutig zu kurz. Es fehlt an Worten, Sätzen, an Beschreibungen die dem ganzen eine Tiefe, eine nachvollziehbare Emotionenwelt geben.

Etwas seltsam finde ich auch diesen Satz hier:
"David, dessen Ex-Freundin Simone, letzthin im Krankenhaus war wegen Asthma."

Was soll das? Ich meine, denkst du, das ist eine Aussage, eine Information, die jemanden interessiert? In welcher Beziehung steht Simone zu der Protagonistin eigentlich?

Es liegt aber nicht in meinem Sinne, dich zu entmutigen, nur, dich darauf aufmerksam zu machen, was hier unpassend, vielleicht sogar unnötig ist. Mein persönlicher Tipp an dich wäre: Übe dich in Beschreibungen. Denke an eine Szene und beschreibe sie bis in die tiefsten, dunkelsten Winkel ihrer Details. Voraussetzung für eine gelungene Beschreibung ist natürlich, dass sie dir auch Spass macht oder wenigstens interessiert.
Vielleicht solltest du auch mehr lesen, wer weiss? (ich weiss ja nicht, ob du liesst) Lesen kann dich viel lehren, wenn es ums Schreiben geht.

Nur Mut, Übung macht den Meister,
Clyan

 

Hallo Dying!

Mir geht es etwa genauso. Außerdem habe ich das gefühl, das Asthma in dieser Situation wieder zu erkennen. Irgendwie fühlt es sich anders an, als du es beschreibst. So, jetzt noch was zum sprachlichen:

"Sie schlug sie die Augen auf, rang nach Luft. An ihrem Bett sass eine Schwester, die augenblicklich nach der Klingel griff. Da kam auch schon der nächste Anfall, sie presste ihre Hand auf die Brust. Sie wusste, sie durfte nicht weinen, dann würde alles nur noch schlimmer. Dennoch liefen ihr die Tränen über's blasse Gesicht."

im Moment heißt es, die schwester weint... gib deinem Prot einen namen, dann wird sowas leichter!
grüße, Jägerin

 

Hi Clyan

Lesen tu' ich eher zu viel als zu wenig (verschlinge Bücher seit ich lesen kann).

Was mir wohl zum Teil im Wege stand ist: Ich hab das selber - ansatzweise - erlebt, d.h., die Geschichte ist z.T. autobiographisch. Deshalb auch der - zugegebenermassen unnötige - Satz wegen Simone, den ich gelöscht habe.

Danke.

LG, DyingOrDead

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Hallo Solveig

Ähm, das "übersetzt" ist ein Tippfehler... ist korrigiert ;)

Vielleicht habe ich das tatsächlich schlecht dargestellt...
Das "zu spät" ist aber auch deshalb, weil niemand mitkriegt, nicht wirklich, wie sie um ihr Leben ringt (drum finden sie sie auch am Morgen), weil sie einsam ist.

Grüsse, DyingOrDead

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Hi Jägerin

Ich war selber achtzehn Jahre lang Asthmatikerin (und bin es noch), von dem her kann ich nur sagen: Für mich fühlt es sich so an.

Die Protagonistin hat einen Namen (allerdings hätt ich ihn dort einsetzen müssen, stimmt... ist korrigiert...)

Liebe Grüsse,
DyingOrDead

 

Hallo DyingorDead,

ich habe auch schon einmal versucht etwas autobiographisches zu schreiben :Es ist m. E. nach sehr schwer, weil man eben dazu tendiert Sachen hinein zu schreiben, die nicht wirklich wichtig sind - alles unnötig zu verkompliziern, was man in einer KG eigentlich gar nicht machen müsste etc...

Bei deiner Geschichte habe ich jedoch etwas die Tiefe vermisst. Im Grunde genommen schreibst du keine richtige KG, sondern schilderst nur einen Moment mit der unmittelbaren Folge.

Versuche doch mal die Story von einer anderen Perspektive zu schreiben - also nicht vom betroffenen Mädchen, sondern vielleicht von der Sicht einer Freundin. Das gibt manchen Geschichten einen ganz anderen Anstrich als die ursprüngliche Fassung. In einer längeren Version könntest du es dann auch schaffen, dass einem die Leiden des Prot. näher gehen.
Das ist im Moment noch nicht so - man kennt die Prot. nur so kurz, um über ihren Tod erschrocken zu sein...

LG
Bella

 

Hallo Bella

Stimmt, das ist wirklich schwer.

Ich habe die Geschichte u.a. auch hier reingesetzt, weil ich hoffte, jemand kann mir viell. sagen, was daran so... platt, flach is. Ich werd das mal versuchen mit der anderen Perspektive.

Danke vielmal.

LG, DyingOrDead

 

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