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Zwischen den Zeilen stand der Tod

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27.09.2004
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Zwischen den Zeilen stand der Tod

Eine wahre Geschichte

Es war Freitag der 26.September 2003 als ich mich wie gewohnt am frühen Morgen auf den Weg zur Arbeit machte. Der Tag begann schleppend langsam, obwohl das Wochenende vor der Tür stand, das ich mir sehnlichst herbeiwünschte. Endlich ausschlafen, kann man sich etwas schöneres an einem Samstag Morgen vorstellen?

Gegen halb zehn an diesem Tag bekam ich das erste Mail von Hans, einem Kollegen aus einer anderen Abteilung, der mich bereits mehrfach in den letzten Monaten angeschrieben hatte, ob ich nicht mit ihm und ein paar anderen Kollegen eine Motorradtour machen wollte. Er plante eine kleine Ausfahrt durch den Odenwald für das übernächste Wochenende. Eine Ausrede meinerseits, dass gab er mir sehr deutlich zu verstehen, würde er nicht wieder akzeptieren. Die letzte Tour hatte ich ihm bereits abgesagt, da ich mir in einer Gruppe von lauter guten Fahrern, als Anfängerin, nicht wie ein lästiges Anhängsel vorkommen wollte. Er war anderer Meinung und ließ dieses Mal nicht locker mich zu überzeugen, auch wenn dazu eine kleine freundschaftliche Erpressung seinerseits von Nöten war, bis ich schließlich zustimmte.

Wir mailten noch ein oder zwei Stunden abwechselnd hin und her, lachten und scherzten über das Internet, ließen Arbeit einfach Arbeit sein und verabschiedeten uns um kurz vor eins ins Wochenende. „Bis Montag“, schrieb er mir und ich freute mich sehr darauf. Immerhin versprach er, sobald er etwas Zeit erübrigen konnte, mir eine CD mit seinen Lieblingsliedern zu brennen. In unserer Unterhaltung hatten wir festgestellt, dass wir einen ähnlichen Musikgeschmack bevorzugten, den leider nicht jeder mit uns zu teilen schien, und auch sonst gab es ein paar Ähnlichkeiten die wirklich bemerkenswert waren.

Am Samstag erzählte ich meinem Freund von der bevorstehenden Motorradtour, welche ihn zwar nicht begeisterte, er aber höchstwahrscheinlich doch daran teilnehmen würde. Er konnte seine Freundin ja nicht mit lauter ihm fremden Männern alleine fahren lassen, das ging doch nicht!

Der Montag kam mit großen Schritten, und das Wochenende war wie immer viel zu kurz. Nichts schien sich an diesem Morgen verändert zu haben. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel, Menschen gingen ihren Beschäftigungen nach, Autos und Motorräder kreuzten meinen Weg zur Arbeit. Ein ganz normaler Tag eben.

Gegen 10 Uhr kam mein Kollege Walter ins Zimmer, mit einem Gesichtsausdruck der nichts Gutes verhieß. „Habt ihr es schon gehört?“, fragte er heiser. Mein Zimmerkollege und ich wurden hellhörig und sahen ihn neugierig an. „Was sollen wir gehört haben?“ meinte ich grinsend, denn Walter hat einen Drang dazu alles ins Dramatische zu ziehen. Was konnte es auch schon für eine Neuigkeit geben? Niemand würde in so einer Situation an etwas Schlimmes denken. „Ihr kennt doch bestimmt den Hans, oder?“ Er ließ eine Sekunde verstreichen, dann folgte: „Er ist tot.“ „WAS?“ Einen Moment war ich sprachlos und wie gelähmt. In meinem Kopf hämmerte der Verstand, der sich gegen das eben Gehörte wehren wollte, heftig gegen die Schädeldecke. Schlagartig fühlte ich meine Hände zu Eisklötzen gefrieren und ich begann am ganzen Körper zu zittern. Mein Herz klopfte immer schneller, bis ich es in den Ohren rauschen hören konnte. Er schaute mich an und nickte langsam. „Er hatte am Samstag einen Motorradunfall.“ „Aber, das kann doch nicht sein...“ Ein gewaltiger Kloß im Hals verhinderte dass ich noch etwas sagen konnte. Seine letzten Worte fielen mir ein: „Ich wünsche dir ein schönes Wochenende. Bis Montag!!!“

Ich konnte, nein, ich wollte es nicht glauben. Hans war nicht mehr da. Er war es schon nicht mehr, als ich meinem Freund am Samstag Mittag von der geplanten Motorradtour erzählte. Das Gesagte kam mir jetzt wie ein Traum vor. Einfach irreal und nicht möglich. Und ich fühlte, dass ich jeden Moment eine Fortsetzung dieser Szene erwartete. Einfach jemanden der plötzlich die Tür hereinkam und vielleicht „Haha, das ist ein Witz“ oder „April, April!“ rief. Aber es kam niemand.

Ich muss blass wie die Wand geworden sein, denn Walter schaute mich besorgt an. „Wie ist es passiert? Weißt du etwas genaueres?“ wollte ich von ihm wissen. Walter schilderte daraufhin nur kurz die Situation die ihm bekannt war. All zuviel wusste er auch nicht. Meine Kollegin kam dazu, die von der Nachricht genauso geschockt wurde wie ich. Wir hatten am Freitag zusammen über die Mails von Hans gescherzt und über ihren Versuch, mir zu überlegen, ob der Mann nicht zu mir passen würde. Ich habe daraufhin nur gelacht und auf den großen Altersunterschied von fast 20 Jahren aufmerksam gemacht. Wäre er vielleicht jünger gewesen, wer weiß...

Seitdem kann ich keine Nacht mehr richtig durchschlafen. Immer und immer wieder geht mit dieser Satz im Kopf herum. „Bis Montag!!!“ Es wird nie wieder einen Montag für Hans geben. Es waren seine letzten Worte die er geschrieben hat. 24 Stunden später fuhr ihn eine Frau, mit ihrem Audi 80 über den Haufen. Ohne sich um den fließenden Verkehr zu kümmern, zog sie mit ihrem Auto auf die Gegenfahrbahn und rammte Hans von der Seite, dass er vom Motorrad stürzte. Eine Sekunde der Unachtsamkeit, die über sein Leben und seinen Tod entschieden hat. Im Polizeibericht steht, dass er seinen schwersten Verletzungen noch auf der Strasse erlegen ist, und seitdem bohrt sich immer wieder die Frage in meinen Kopf, was er in seinen letzten Minuten oder Sekunden gedacht hat? Vielleicht hat er sogar an mich gedacht. Das er versprochen hat mir am Wochenende eine kleine Freunde zu machen. Ich werde es nie erfahren. Keiner wusste, dass zwischen den Zeilen die er mir am Freitag schrieb, bereits der Tod auf ihn wartete. Es tut mir so unendlich leid. Hans, ich werde dich nie vergessen!

Am Montag ist Beerdigung...

 

Mit dem Text konnte ich nichts anfangen, leider.

Auch auf die Gefahr hin, sich hier jetzt in die Nesseln zu setzen: ich kann den Text nur als einen fiktiven lesen. Nicht, weil ich bezweifle, daß sich alles so zugetregen hat, sondern weil das hier ein Forum für Geschichten ist, für Hobby-Autoren. Die sich in ihren Texten um Dinge wie Plot und Stil Gedanken machen. Worauf dann auch Reaktionen erfolgen.

Den Zweck, diese Geschichte hier zu posten, wenn es denn kein literarischer Versuch sein soll, kann ich nicht erkennen. Sollte keine literarische Intention dahinterstehen, so bitte ab hier nicht mehr weiterlesen. Lieber einen Moderator kontaktieren und anfragen, ob man das Thema nicht besser löscht.

Nicht aufgehört, den Kommentar zu lesen? Nein? Na gut.

Dieser Text ist für mich keine Geschichte. Der Plot ist simpel: ein Arbeitskollege stirbt bei einem Verkehrsunfall. Die Figuren bleiben blaß und austauschbar, sollte der Leser am Ende eine Betroffenheit verspüren, so verfehlt der Text seine Wirkung, weil man den Verstorbenen gar nicht erst kennenlernen durfte.

Was mich zudem gestört hat, ist die Zahl der Fehler, die häufig ungelenken Satzkonstruktionen. Deshalb eine kleine Liste:

  • "Es war Freitag der 26.September 2003 als ich mich wie gewohnt am frühen Morgen auf den Weg zur Arbeit machte." - Leerzeichen vor "September"; '2003, als'
  • "Der Tag begann schleppend langsam, obwohl das Wochenende vor der Tür stand" - Wie genau ist das "obwohl" zu verstehen?
  • "kann man sich etwas schöneres an einem Samstag Morgen vorstellen?" - 'etwas Schöneres'; hier bin ich unsicher, denke aber 'Samstagmorgen'
  • "Eine Ausrede meinerseits, dass gab er mir sehr deutlich zu verstehen" - 'das gab'
  • "von Nöten" - 'vonnöten'
  • "dass wir einen ähnlichen Musikgeschmack bevorzugten" - Einen Geschmack bevorzugen?
  • "Der Montag kam mit großen Schritten" - Diese Phrase gefällt mir nicht (sehr subjektiv).
  • "denn Walter hat einen Drang dazu alles ins Dramatische zu ziehen" - 'dazu, alles'
  • "Walter schilderte daraufhin nur kurz die Situation die ihm bekannt war" - 'Situation, die'; der Satz wirkt etwas unbeholfen auf mich
  • "genauso geschockt wurde" - nicht besser 'war'?
  • "Wir hatten am Freitag zusammen über die Mails von Hans gescherzt und über ihren Versuch, mir zu überlegen, ob der Mann nicht zu mir passen würde. Ich habe daraufhin nur gelacht und auf den großen Altersunterschied von fast 20 Jahren aufmerksam gemacht. Wäre er vielleicht jünger gewesen, wer weiß..." - Hier solltest Du in der Vorvergangenheit bleiben, also 'hatte [...] gelacht'
  • "24 Stunden später fuhr ihn eine Frau, mit ihrem Audi 80 über den Haufen." - ohne Komma
  • "und rammte Hans von der Seite, dass er vom Motorrad stürzte" - 'Seite, so dass' oder 'so von der Seite, dass'
  • "die über sein Leben und seinen Tod entschieden hat" - Über Leben und Tod? Das kannst Du bestimmt besser formulieren.
  • "Im Polizeibericht steht, dass er seinen schwersten Verletzungen noch auf der Strasse erlegen ist" - 'stand', auch wenn es noch immer so ist
  • "Das er versprochen hat mir am Wochenende eine kleine Freunde zu machen." - 'Dass'; 'hat, mir'; der Satz wirkt auf mich nicht sinnvoll
  • "Keiner wusste, dass zwischen den Zeilen die er mir am Freitag schrieb, bereits der Tod auf ihn wartete." - Ist das wirklich richtig? Der Tod zwischen den Zeilen? Ich halte diese Formulierung für sehr unpassend, ja sogar logisch falsch.
  • "Es tut mir so unendlich leid." - Weshalb tut es dem Protagonisten leid? Was hat er denn verschuldet?
  • "Hans, ich werde dich nie vergessen!" - Soll der Appell implizieren, daß sich der Protagonist vornimmt, ihn niemals zu vergessen? Sollte es nicht einfach ohne das Ausrufezeichen dastehen?

 

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