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Genre: gesellschaft

  1. Nein, alles war gut.

    Prüfend hielt er seinen Fuß in die Kabine. Das Wasser hatte die richtige Temperatur erreicht. Die Dusche tat richtig gut. Nach und nach löste das heiße Wasser seine verspannten Muskeln. Sie fand die Wohnung eben toll und so musste der gesamte Hausstand in den vierten Stock getragen werden. Er...
  2. Osterferien

    Philipp hat Mama, Papa und Clara zur Gruppe Osterferien hinzugefügt. Philipp: Hey, so telefonieren wir nicht wieder alle aneinander vorbei wie Weihnachten. Mama: Gute Idee. Papa: Telefonieren ist kein Problem, man darf nur nicht jedem was anderes erzählen. … Clara: Philipp hat gesagt, ihr...
  3. Verdunkle niemals meine Tür

    Ich lebe nicht, ich existiere. Das ist ein wichtiger Unterschied. Wer lebt, genießt die Sonne auf dem Gesicht und fühlt den Schmerz, wenn jemand Geliebtes stirbt, lacht über die ungeschickten Nachbarskinder und ist wütend, wenn der Fernseher wegen eines Stromunterbruchs nur graue Mattscheibe...
  4. Die erste letzte Reise

    Tag 0 Mit einem Vorwurf fing alles an. Doch Paul ging einmal mehr nicht darauf ein. Erst als sie einen militärischen Befehl ausrief und das ganze Wohnzimmer zum Vibrieren brachte, zuckte er zusammen. „Tu etwas, du verdammter Loser!“, schrie Sarah. Und als Paul sich aufs Sofa setzen wollte...
  5. In vier Wochen um halb fünf

    „Ist bei Ihnen noch ein Platz frei?“ Helen war, als stünde David Beckham plötzlich vor ihrem Tisch und hätte gefragt, ob er sich zu ihr setzen dürfe. Sie schaute den Mann mit dem Dreitagebart mit starren Augen an und war bemüht, sich ihre Verlegenheit nicht anmerken zu lassen. „Natürlich“...
  6. Chrissy (8): Die Schule der alten Damen

    Mir klapperten vor Angst und Kälte die Zähne an diesem Tag im Februar 1969. Martin warf Schneebälle auf das Hausdach. „Gehst du mit Schlittenfahren?“, wollte ich wissen. „Klar, bin dabei.“ Martin kam aus dem Nachbargarten zu mir auf die Straße gelaufen. „Warum hast du keine Handschuhe an?“ Er...
  7. Vielleicht

    Das Mädchen auf der Parkbank gegenüber seiner eigenen, hat wilde rote Locken. Fast so wie Merida, die rebellischste aller Disney-Prinzessinnen wie er findet. Doch dieses Mädchen gegenüber von ihm ist noch ein Kind. Sie sieht eigenständig aus. Ganz allein und ganz stolz hat sie eine Zahnpastatube...
  8. Estrella

    „Und?“ Piedros Augen drangen verzweifelt in Marias ein. Maria zuckte mit den Schultern. Gerade hatte sie Estrella Tee serviert, ihr einen guten Morgen gewünscht, aber keine Antwort erhalten. So kam sie bedrückt die Treppe herunter, stand einen Augenblick vor Piedro, dann wandte sie sich ab und...
  9. Ick bün all door!

    „Die französische Raumfahrt ist die erfolgreichste in Europa. Da können die Briten nie mithalten. Das wissen Sie doch, oder?“ Francois sah in die Runde. Brian blickte für einen Augenblick indigniert, dann entschied er sich, diese Albernheiten abperlen zu lassen. Felize und Silvio waren diese...
  10. Der Fall Simon

    Simon, so heißt der junge Mann? Bitte entschuldigt, er sitzt nicht in meinen Klassen, ich kenne ihn nicht und das ist gut, denn wir alle lassen uns beeinflussen von Verhalten und Erscheinung, Dingen, die nichts mit Leistung zu tun haben. Nun denn. Wir wissen, dass es so etwas wie eine objektive...
  11. Auf der Jagd

    Er formt die Enden der beigen Papiertüte zu einem Filter und lässt die Bohnen in die Mühle gleiten. Nur er macht so Kaffee. Mit der Hand. Ehrlich! Für mich ist Kaffee einfach nur Kaffee. Für Ben ist es eine Kunst. Er kann stundenlang über Mahlstufen, Zubereitung und Anbau reden. Seine kräftigen...
  12. Die Heizdecke

    Es gibt Dinge, die gibt es gar nicht. Hier gibt es diese Dinge jedoch wohl gar nicht so selten. Ich war wie die letzten Mittwoche auch, bereits um 6 Uhr aufgestanden, um den Bus um 7:02 Uhr zum Reutlinger Hauptbahnhof zu nehmen. Ich wollte unbedingt pünktlich sein, denn ab 9 Uhr tagte das...
  13. Kaffeekränzchen mit dem Schicksal

    Wir müssen uns mal wieder treffen. Haben viel eigentlich nichts zu bereden. Café „Vent de Printempes“ Ecke Lavar Avendue und Picilly Street. Morgen, 14.30 Uhr. Bitte sei pünktlich. Nachdenklich lege ich den Zettel zurück auf die Flurkommode. Wir haben uns seit einigen Jahren nicht mehr...
  14. Johnny

    Unsere Lage ist aussichtslos und wir dürfen nicht weg. Die lassen uns nicht. Weil die Straße wichtig ist, sagt Bojko. Ist ein paar Minuten her, da sah es noch besser aus. Unsere Stellung war so gut wie unbesiegbar, uneinnehmbar, an der konnten die Schweine sich die Zähne ausbeißen. Seit der...
  15. HTZ 9000

    Die Abteile im Zug waren voll belegt. Aus allen Richtungen drang Musik an sein Gehör. Neben ihm saß ein junger Mann. Er hatte sich zwei große Lautsprecher auf die Schultern geschnallt. Daraus erklang Techno-Musik. Die monoton schmatzenden Bässe ließen kleine bunte Pillen auf dem Tisch tanzen...
  16. Plitsch und Platsch

    Die abenteuerliche Reise der beiden Wassertropfen Plitsch und Platsch Als Plitsch und Platsch ihre Augen öffneten, waren sie auf dem Weg zur Erde. Eine schier endlose Zeit war seit ihrem Austritt aus der Mayana-Quelle vergangen. Die Mayana-Quelle war der Ort gewesen, aus dem sie...
  17. Serie Kreis mit Kreuz: Tamara (Novelle)

    I. Vertikal fließen blaue Linien von der rechten oberen Ecke nach unten, träufeln auf den unteren Rand. In der Mitte strahlt ein gelber Fleck gleich einer zerfledderten Sonne, während hellblaue Tropfen in der Corona explodieren. Die Farben sind grell, beißend und erinnern Tamara an den...
  18. Posts aus Thailand

    Eine Freundschaftsanfrage von Onkel Johann, Facebook ist auch Rentnerparadies inzwischen. Bestätigen. Posts aus Thailand, immer so drei am Tag. Golf spielen, Street Food, die Außenküche ist fertig. Kartoffelsalat mit Würstchen, kennen die gar nicht. Einmal mit nacktem Oberkörper, da sind...
  19. Madeleine

    Tom lag in Embryonalstellung und zugedeckt auf seinem Bett, starrte auf den mattschwarzen Bildschirm seines Handys und wartete mit pochendem Herzen auf das Klingeln seines Weckers. Er war wieder einmal zu früh und grübelnd aufgewacht, hatte wieder einmal mit zusammengekniffenen Augen...
  20. Finchen im Nachthemd

    Kurz vor Mitternacht, ich rollte den Teppich zusammen, der auf dem Tisch meines Pfeilwurfwagens lag. Aus den Augenwinkeln sah ich eine ältere Dame. Sie ging leicht gebeugt und ihre grauen Haare fielen ihr strähnig auf die Schultern. Sie presste etwas an die Brust. Die Frau kam näher. Ihre...

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