A Sitcom - Folge 2: Karolin ist die Herrscherin des Universums
Karolin war die Herrscherin des Universums –damit will ich anfangen. ‚Ich‘, das heißt in dem Fall ich, Elefanten-Man, kleiner sprechender, auf zwei Beinen gehender Elefant -also im Grunde wie Benjamin Blümchen, nur nicht so schwul!- und Erzähler, Conferencier und zugleich Maskottchen der Sitcom ‚A Sitcom‘. Alles Weitere ist nachzulesen unter ‚A Sitcom – Pilotfolge‘!
Karolin war also die Herrscherin des Universums. Wie das genau passiert war, weiß ich nicht mehr, aber in jedem Fall waren Feudarianer vom Planeten Feudaria gekommen und hatten ihr erzählt, dass sie die Auserwählte sei, von der eine Prophezeiung sprach… naja, Sie wissen schon, der übliche Kladderadatsch halt…
Sie hatte netterweise ihre Freunde mitgenommen –zu Hans‘ Leidwesen auch Professor Horatio Müller; Hans hatte protestiert, worauf Karolin ihm angedroht hatte, ihn, Hans, nicht mitzunehmen. Da hatte er die Klappe gehalten.
Und so saß Karolin schließlich auf dem Goldenen Thron im Regierungssitz auf Feudaria und fragte sich, was sie mit dem Planeten Bluto machen sollte.
„Du meinst Pluto?“, fragte Vanessa.
„Nein“, antwortete Karolin, „‘Bluto‘. Der liegt ungefähr drei Sonnensysteme westlich von unserem! Außerdem ist Pluto gar kein Planet mehr, also ich bitte dich Vanessa, das weiß doch wirklich jeder!“
Vanessas Augen verengten sich und auch ihr Mund wurde auffallend schmal. Am liebsten hätte sie Karolin eine geklatscht, hielt sich aber noch gerade so zurück. Es machte sie ziemlich sauer, dass Karolin, die im Gegensatz zu ihr, Vanessa, noch kaum je ein Buch in der Hand gehalten hatte, jetzt sie, Vanessa, auf diese Art belehren musste, nur weil sie ausnahmsweise mal was behalten hatte, was ihr Zarlon erst zwei Tage zuvor erzählt hatte. Wer war überhaupt dieser Zarlon? Vanessa traute ihm nicht. Als selbsternanntes Großvisier –auf Feudaria hieß es tatsächlich ‚das Großvisier‘ statt ‚der Großwesir‘!- war er derjenige, der Karolin von der ganzen Auserwählten-Geschichte erzählt hatte und so weiter. Naja, was machte es schon. Vanessa seufzte. Wer war sie, der Herrscherin des Universums zu widersprechen, hatte diese sich auch einst ihre ‚beste Freundin‘ geschimpft und auf ihren Rat gehört…
„Jedenfalls ist auf Bluto ein blutiger Bürgerkrieg entbrannt!“, sagte Karolin, „was soll ich also tun, Vanessa? Eingreifen? Warten?“
„Greife ein!“, sagte Vanessa, „aber vorsichtig, besonnen! Flieg‘ hin, zeige Präsenz und versuche, sie zu überzeugen, dass Gewalt keine Lösung ist und man den Konflikt auch friedlich und diplomatisch lösen kann!“
„Ich respektiere deinen Rat, Vanessa“, sagte Karolin, „und entscheide mich, ihn nicht zu befolgen. Ich werde einfach warten, den Konflikt ignorieren und darauf hoffen, dass er sich von selbst löst!“
„Aber eigentlich war es doch ganz nett von Karolin, Ihnen diesen Mond zu überlassen oder, Herr Professor?“, fragte Hugo, das heißt eigentlich Müller selbst, in der bizarren hohen Stimme, mit der er immer als ‚Hugo‘ –wie er seinen linken kleinen Finger getauft hatte, den er dann immer bewegte- mit sich selbst kommunizierte.
„Verdammt, musst du mir eigentlich immer widersprechen, Hugo?“, empörte sich Müller,„Ob ein Zimmer in einer WG oder ein Mond in der Guttenberg-Galaxis, das ist doch alles nicht das Wahre! Ich strebe nach wie vor nach der Weltherrschaft, falls Du das vergessen haben solltest!“
Die Guttenberg-Galaxis war ein billiges Plagiat der Gutenberg-Galaxis –in der alles aus Büchern und anderen Print-Medien bestand, aber dazu komme ich ein anderes Mal!- deswegen das zusätzliche ‚t‘, Sie wissen schon, wie auf dem Rummel, wenn man diese M&M’s-Maskottchen aus Plüsch schießen kann, aber um urheberrechtliche Schwierigkeiten zu vermeiden, steht dann da ‚n‘ oben drauf statt ‚m‘ und die meisten Leute merken das nicht, hihi… Im Gegensatz zu den Bewohnern der Gutenberg-Galaxis, welche tatsächlich belesen waren, taten die Bewohner der Guttenberg-Galaxis nur so. Auch hatten viele Gebäude, ja teilweise ganze Planeten, die Form von Büchern, aber nicht so ansehnlich und von zweitklassigen Billig-Architekten errichtet. Die Bewohner der Guttenberg-Galaxis liefen gern herum und taten als würden sie lesen, obwohl sie in Wirklichkeit spezielle tragbare E-Bücher verwendeten, die ihnen kleine Filmchen zeigten –aber nicht zu anspruchsvoll, um sie nicht geistig zu überfordern! Trotzdem oder gerade deshalb hatte man ausgerechnet dort den intergalaktischen Regierungssitz Feudaria errichtet –der ganze Planet war künstlich angelegt worden- vermutlich weil es dort billiger war und die Einwohner unterwürfiger waren und die aufgeblasene Attitüde der feudarianischen Regierungs-Bonzen eher duldeten als man das anderswo tat.
„Bitten Sie doch Karolin, Ihnen die Verwaltung der Erde zu überlassen, Herr Professor“, schlug Hugo vor. Da sie jetzt das Universum beherrscht, schließt das die Erde mit ein, also hätten sie ja dann Ihr Ziel erreicht, oder Herr Professor?“
„Du hast Recht, Hugo!“, sagte Müller, „aber nun da ich weiß, dass man theoretisch auch das Universum beherrschen kann, reicht mir die Erde nicht mehr! Ich will, was Karolin hat. Nichts gegen Karolin, sie ist ein nettes Mädchen und ich mag sie. Aber absolute Macht soll sie doch lieber denen überlassen, die nach absoluter Macht um ihrer selbst willen streben, die sind ja wohl offensichtlich viel geeigneter, sie auch zu besitzen, findest du nicht auch, Hugo?“
„Aber klar, Herr Professor“, sagte Hugo, „jemand der gar nicht herrschsüchtig ist, kann doch mit Macht gar nichts anfangen. So jemand wird am Ende noch darauf verzichten, sie auszuüben, wenn die persönliche Freiheit und Würde seiner Untertanen oder so’n Scheiß es ihm verbieten! Was soll das dann, wozu ist man dann überhaupt allmächtig, dann kann man’s doch auch gleich lassen, oder?“
„Amen!“, sagte Müller, „aber was mach ich?... Ah, ja, ich hab’s! Ich muss herrscherliches Großvisier werden! Warum heißt es hier eigentlich ‚das Großvisier‘ statt ‚der Großwesir‘?“
„Naja“, erklärte Hugo, „weil der Inhaber dieses Amtes eben als das ‚Visier‘ begriffen wird, durch den der Herrscher, oder in diesem Fall die Herrscherin, auf das Universum blickt, da es eigentlich das Großvisier ist, welches tatsächlich weiß, was im Universum so passiert und dann dem Herrscher davon berichtet. Das heißt, im Grunde hat das Großvisier viel mehr Macht als der Herrscher selbst, denn das Großvisier könnte ja auch dem Herrscher falsche Informationen zukommen lassen und ihn oder sie dadurch reinreißen!“
Nun da ich so darüber nachdenke, ist es schon erstaunlich, dass die Hugo-Hälfte von Müllers Gehirn faktische Dingte wusste, welche die andere nicht wusste und ihr diese erklären musste. Müller schien ein neues Stadium der Schizophrenie erreicht zu haben und das macht mir Angst…
„Ein absolut lächerliches und bescheuertes System!“, sagte Müller, „ich liebe es! Ich werde also Großvisier! Hierfür muss ich mich zunächst des aktuellen Visiers entledigen…“
Unterdessen hatte Karolin Hans in den feudarianischen Kerker werfen lassen, nachdem er sie gebeten hatte, anzuordnen, dass ein paar Feudarianerinnen ihm, einem ihrer engsten Freunde, als Sex-Gespielinnen zur Verfügung gestellt würden.
Was eigentlich gar nicht so schlimm war, denn Feudaria war dermaßen, auf gut Deutsch gesagt, bonzig, dass selbst die Gefängnisse wie Luxus-Hotels waren, nur eben mit bloß vier Sternen statt fünf, was für die Feudarianer schon fast Grund zum Selbstmord war, von jemanden wie Hans aber, der gewohnt war, so zu tun als sei er reich, nicht aber es wirklich zu sein, nicht unbedingt als Strafe empfunden werden konnte.
„Aber jetzt mal im Ernst, Hans“, sagte Sven, „die Frauen hier haben grüne Haut und drei Hörner auf dem Kopf! Bist du wirklich so notgeil –verzeih die Ausdrucksweise…“
„Sven“, sagte Hans, sich etwas Champagner nachschüttend, in jener belehrenden Art, die Sven bei ihm kannte und ‚liebte‘, „Möpse…“ Sven sah ihn erwartungsvoll an.
„Ja, das war’s schon“, sagte Hans, „das ist mein Gegenargument!“ Sven rollte genervt mit den Augen.
„Svenni-Boy!“, rief da plötzlich jemand.
-„Oh nein!“ Sven hatte für einen kurzen Moment verdrängt, dass er verfolgt wurde. Eine der Feudarianerinnen –sie war die Nichte des Botschafters oder sowas- hatte offensichtlich ein Auge auf ihn geworfen. Jetzt hatte sie ihn mal wieder gefunden.
„Puh“, sagte sie, „du hast es mir aber diesmal wirklich schwer gemacht, dich zu finden, Süßer! Fast hatte ich das Gefühl, du wolltest gar nicht von mir gefunden werden…“
„Aber wie kommst du denn darauf, meine Liebe!“, sagte Sven mit einem gezwungenen Lächeln. „Hilf mir!“, raunte er Hans zu.
„Ist schon OK, Sven!“, sagte Hans, vielleicht ein bisschen zu selbstbewusst, „ich mach das schon! Hey Ophelia!“ Er stand auf.
„Mein Name ist Karania!“, sagte die Feudarianerin empört, „Karania von und zu Klappengesicht!“
„Was für ein…“, setzte Hans an, aber ein mögliches Kompliment wollte ihm einfach nicht über die Zunge, „Name“, beendete er schließlich einfach den Satz.
„Na jedenfalls, Karania“, fuhr er fort, „ich weiß, du denkst, Sven sei cool, aber da täuschst du dich!“
„Hey“, rief Sven.
„Soll ich dir helfen Sven oder soll ich nicht?“, gab Hans zurück.
„Hm, also gut!“, grummelte Sven mussmutig.
„Weißt Du Karania“, sagte Hans, „Sven ist einfach ein Schwuli, ein Wachlappen! Wenn Du’n richtigen Kerl willst…“
„Dann soll ich mir so einen holen wie dich? Nee danke“, sagte Karania naserümpfend, „nun zu Dir Sven…“
Aber da hatte Sven schon klammheimlich den Ort des Geschehens verlassen…
Zarlon freute sich; sein Plan war genial; er würde eine Menge Geld veruntreuen, damit abhauen und es Karolin anhängen; dafür hatte er sich extra diesen Auserwählten-Quatsch ausgedacht, der natürlich gar nicht stimmte! Er selbst hatte schon vor Jahren die Schriftrolle gefälscht, sie in den Raum der Prophezeiungen geschmuggelt und dann gewartet, bis die ‚Weisen‘ von Feudaria jemanden finden würden, auf den die Attribute, die er dem ‚Auserwählten‘ dort angedichtet hatte, zutreffen würden. Dass es sich dabei ausgerechnet um eine Karolin Weber von der Erde handeln würde, war Zufall, aber was kümmerte ihn das? Die Bevölkerung des Universums sollte sie seinetwegen lynchen oder was auch immer; das wäre ihm egal; er würde den Rest seiner Tage auf Waiaiai verbringen, einem tropischen weil nah der dortigen Sonne gelegenen Planeten im Lambda-Quadranten, am Strand in der Sonne baden, eine mikroskopische Mirgirathi in der Hand –die Erklärung, worum genau es sich bei dieser intergalaktischen Cocktail-Spezialität handelt, spare ich mir an dieser Stelle; denken Sie sich einfach Ihren Teil… .
Gerade als Zarlon dabei war, diese Zukunfts-Perspektive mal wieder so richtig zu genießen, schlug ihn jemand K.O.. Es war Müller.
„Hervorragend, Hugo!“, sagte er nur.
Und so wurde schon bald Karolin in ihrem Gemach von Professor Horatio Müller aufgesucht.
„Herr Professor!“, rief sie erstaunt aus, „was tun Sie hier?“
„Ach“, sagte er nur, „ich konnte nicht schlafen, so allein auf meinem Mond, da bin ich nochmal kurz nach Feudaria rübergedüst und da ich sah, dass hier noch Licht brannte…“
„Ich konnte ebenfalls nicht schlafen“, sagte Karolin, „die Handelsdispute auf Kargemil halten mich wach. Vielleicht sollte ich den Handel mit Naikini-Händen einfach verbieten, aber so ziemlich jeder im Universum scheint der Meinung zu sein, dass die Glück bringen und/oder heilende Kräfte haben. Ich persönlich denke, dass sie einfach nur nach drei Tagen nicht mehr besonders gut riechen, aber auf mich hört ja mal wieder keiner!“
„Wieso eigentlich nicht?“, fragte Müller, „ich meine, du bist doch schließlich die Herrscherin des Universums…“
-„Da haben Sie natürlich recht, Herr Professor! Vielleicht sollte ich diesen Anspruch mal mehr geltend machen!“
„Ja, oder du machst einfach weiter wie bisher und lässt mich an deiner Stelle das Universum leiten!“
-„Wieso gerade Sie, Herr Professor?“
-„Na, wenn ich dann dein Großvisier bin…“
-„Aber ich hab‘ doch schon ein Großvisier, Zarlon den Unsympathischen!“
-„Ja, da wir gerade davon sprechen, ich hab‘ schlechte Nachrichten…“
„Da ist er“, rief Zarlon, den Raum betretend, „ergreift ihn!“
„Was?!?“, rief Müller erstaunt aus, „Z…Zarlon! Aber wie… Verdammt Hugo, ich hatte dich doch explizit instruiert, ihn in die Besenkammer zu sperren, so dass ich mir später überlegen könnte, ob ich ihn ins Weltall schleudere oder als Versuchskaninchen für meine Experimente benutze!“
„Und wie bitte hätte ich das in Ihrer Abwesenheit tun sollen, Herr Professor?“, fragte Hugo empört, „Haben Sie etwa vergessen, dass ich lediglich Ihr kleiner Finger bin? Also, zuweilen wird Ihnen Ihre eigene Schizophrenie zum Verhängnis Herr Professor, denken Sie mal drüber nach!“
Doch ehe Müller dazu gekommen war, darüber nachzudenken, hatte man ihn gepackt und zu Hans in den Kerker geworfen. Letzterer genoss gerade eine Dose Kaviar in einem Schaumbad. Die Ankunft Müllers trübte seine Freude ein wenig.
„Das ist ja mal wieder typisch!“, sagte er, „jetzt haben Sie sich extra einsperren lassen, Müller, weil sie mir die Gefangenschaft nicht allein gönnen! Also von meinem Kaviar kriegen Sie nichts ab, haben Sie verstanden?“
„Oh mein Gott!“, rief Müller, der Hans gar nicht zugehört hatte, „ich bin gefangen! Welch schreckliche Höllenqualen werde ich hier erdulden müssen?“
„Aber das sieht doch eigentlich gar nicht so schlecht aus, Herr Professor!“, bemerkte Hugo, „dafür dass es ein Kerker sein soll, ist es eigentlich ziemlich luxuriös!“
„Wie entsetzlich!“, rief Müller, „ich bin so weit weg von all meinen geliebten Chemikalien, meinen Totenschädeln, meinen Super-Waffen, kurz, dieser Atmosphäre von Zynismus und Verzweiflung die ich so liebe. Diese Farben, dieses Licht, ich halte das nicht aus! Wenn ihr vorhabt, mich länger hier zu lassen, dann tötet mich lieber gleich!“
„Ja“, sagte Hans grinsend, während er sich genüsslich einen Sekt reinkippte, „echt grausam wie man hier behandelt wird, nicht Müller?“
In diesem Moment wurde Zarlon in den Kerker geworfen. Müller riss die Augen auf und starrte ihn fragend an.
„Tja“, sagte Zarlon, „da bin ich das vielleicht mieseste, intriganteste Schwein im gesamten Universum und Karolin lässt mich einsperren, weil ihr meine Haarfarbe nicht passt! Ich fürchte, sie ist ein bisschen größenwahnsinnig geworden!“
„Das finde ich ja eigentlich sehr sympathisch“, sagte Müller, „vorausgesetzt, dass ich derjenige bin, der größenwahnsinnig ist. Bei anderen Leuten finde ich das weniger bewundernswert!“
„Macht was ihr wollt!“, warf Hans ein, „aber von meinem Kaviar kriegt ihr nichts! Ich meine, das Zeug schmeckt mir überhaupt nicht, igitt, aber was soll ich machen, es ist nunmal Kaviar!“
So war also Karolin die Macht zu Kopf gestiegen. Den Bürgerkrieg auf Bluto beendete sie, indem sie den gesamten Planeten in ihr persönliches Feriendomizil verwandelte und die Bewohner auf den benachbarten Planeten Gruto umsiedelte…wo der Bürgerkrieg einfach weiterging mit dem Unterschied, dass jetzt auch noch die Ureinwohner Grutos mitmachten…
Kurz darauf ließ sie Vanessa ebenfalls in den Kerker werfen, nachdem diese sie darauf hingewiesen hatte, wie bescheuert das eigentlich gewesen war.
Schließlich wurden alle Eingekerkerten durch Sven befreit –leider auch Zarlon, der sich schnell in ein anderes Sonnensystem absetzte, in welchem er vermutlich weiter sein Unwesen trieb, schätze ich jetzt einfach mal.
„Aber wo hast du den Schlüssel her, Sven?“, fragte Hans.
„Karania von und zu Klappengesicht hat ihn mir gegeben!“, sagte Sven, „sie hat ihn von ihrem Vater, als Botschafter hat der auch immer einen Schlüssel zum Kerker, fragt mich jetzt auch nicht, warum genau!“
„Du musst ihr aber sagen, dass das mit euch nichts wird, Sven!“, sagte Vanessa, „du kannst sie nicht die ganze Zeit ausnutzen, das ist grausam!“
„Ach das würde ich mir an deiner Stelle nochmal überlegen, Sven!“, sagte Hans.
„Ach Hans“, seufzte Vanessa, „hör lieber mal auf, Kaviar zu essen, das muss dir doch langsam zum Hals raushängen!“
„Ich verabscheue es!“, sagte Hans, „mir wird bald schlecht, wirklich! Aber ich werde nie wieder in meinem Leben Gelegenheit bekommen, Kaviar zu essen, also…“
Sven ging einfach hin und schlug Hans den Kaviar aus der Hand. Dann gab er ihm nochmal demonstrativ einen leichten Schlag gegen den Hinterkopf.
„Schluss jetzt, lasst uns gehen!“ rief er dann.
„Karolin!“ Sie schreckte auf. Über ihrem Bett stand Vanessa.
„Hatte ich dich nicht einkerkern lassen?“, fragte sie unwirsch und rief dann „Wachen!“
„Wir haben deine Wachen narkotisiert!“, sagte Vanessa, „der Professor hat uns etwas Chloroform zur Verfügung gestellt! Verdammt Karolin, diese ganze Universums-Geschichte war doch irgendwie von Anfang an keine gute Idee, findest du nicht auch?“
Karolin überlegte eine Zeit lang.
„Na gut!“, seufzte sie schließlich, „wahrscheinlich hast du recht, Vanessa, wie immer! Ich hab‘ eh Angst, dass ich bald guillotiniert werde oder sowas!“
Und so brachen sie auf, zur Erde zurückzukehren, während Feudaria und damit auch das gesamte Universum eine neue demokratisch gewählte Regierung unter Karania erhielt, für die das ein kleiner Trost war, dafür dass sie bei Sven nicht hatte landen können.
Doch ein paar Tage später verschluckte sich Karolin an einer Fischgräte und starb.
ENDE