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Besuch für Ralf

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24.06.2003
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Besuch für Ralf

Für RaG

Jana stand vor dem Spiegel und überlegte, was sie anziehen sollte. Sollte sie sich fein herausputzen oder sich einfach kleiden wie immer, also Jeans und ein weites Sweat-Shirt tragen? Argwöhnisch zupfte sie an ihren fettigen, halblangen Haaren herum. Musste sie die etwa noch waschen? Wozu? Wenn sie an seiner Türe klingeln würde, würde er öffnen, sie fragend ansehen und wenn er dann ihren Namen hörte, würde er sie vor Freude strahlend in die Arme schließen. Er liebte sie so, wie sie war. Ihren Charakter und nicht das Äußerliche!

Ärgerlich warf sie ihrem Spiegelbild noch einen letzten Blick zu, bevor sie ihre Lieblingsjeans aus dem Wäschekorb fischte und anzog. Sie mochte ihr Spiegelbild nicht besonders. Nicht mehr.

Sie war sehr dick geworden seit Jochens Tod. Schokolade war ihr einziger Freund und Seelentröster seit dem Unfall ihres geliebten Mannes. Erst 27 Jahre war er gewesen, als dieser LKW...

Doch daran wollte sie jetzt nicht denken. Jetzt hatte sie ja Ralf. Ihm war ihr Äußeres sicher egal. Er blickte in ihre Seele, sah das verletzliche, liebebedürftige, kleine Wesen und nicht die Zweizentner-Frau mit dem strähnigen Haar und der ungepflegten Haut. Bei Ralf war sie sich ganz sicher. Er würde nicht sein wie der Andere, wie hatte der noch geheißen? Peter?

Aber an Peter wollte sie jetzt auch nicht denken. Er war ihrer gar nicht wert gewesen und seine Strafe hatte er schließlich bekommen. Dieser entsetzte Blick, als sie sich ihm vorgestellt hatte! Dieses entsetzte: „Was willst Du denn hier?“ Und dann seine Abscheu, sein Zurückzucken, als sie ihm um den Hals gefallen war.

Seine Mails waren so lieb gewesen, er hatte sich besorgt gezeigt, mit ihr geflirtet und sie auch dazu ermuntert. Jana schüttelte sich, grinste dann aber zufrieden. Sie war immer noch froh, dass ihre hilflos herumtastenden Finger damals zufällig die Nagelfeile in der Handtasche gefunden hatten. War auch immer noch froh, dass ebendiese Nagelfeile genau sein Herz gefunden hatte. Wenigstens etwas von ihr hatte sein Herz berührt!

Doch sie wollte sich nicht mit unschönen Gedanken an diesen Mistkerl, der ihr etwas vorgegaukelt hatte, von Ralf ablenken lassen. Ralf war ganz anders, das wusste sie. Schon in seiner ersten Mail hatte Jana gespürt, dass sie beide seelenverwandt waren.

Jana war Pfarrer Weber dankbar, dass er sie damals ermuntert hatte, sich wieder dem Leben zu öffnen, wie er das nannte. Pfarrer Weber hatte ihr auch vorgeschlagen, ihre Leidenschaft fürs Schreiben wieder aufzunehmen. So war sie dann auf diese Internetseite gestoßen, in der sich Menschen „trafen“, die allesamt gerne Kurzgeschichten schrieben. Es gab auch die Möglichkeit, jemandem eine persönliche Mitteilung zu schreiben, die die anderen nicht lesen konnten und dort hatte sie dann auch erst Peter und dann Ralf kennen gelernt.

Bei Ralf hatte sie dieses Mal alles richtig gemacht, das wusste sie. Sie hatte ihm Zeit gegeben, sie gut kennenzulernen, hatte ihm ihre Gedanken und Gefühle mitgeteilt und immer mehr gespürt, wie er sich in sie verliebte.

Acht Wochen schrieben sie sich nun schon regelmäßig und als er Jana gestern schrieb, dass er im Moment so unglücklich wäre, wusste sie, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, wo sie ihn persönlich trösten musste.

Heute morgen hatte sie sich eine Zugfahrkarte gekauft und in sieben Stunden würde sie bei ihm sein. Schade, dass er so weit weg wohnte, aber sie würde ja bald zu ihm ziehen. Wie überrascht er sein würde, wenn sie vor seiner Türe stünde! Er wusste ja nicht einmal, dass sie schon seit Wochen seine Adresse und seinen vollständigen Namen kannte! Dabei war es so einfach gewesen, das herauszubekommen!

Bestimmt hatte er aber auch absichtlich die Puzzleteile verstreut, die dazu nötig waren. Da einmal den Wohnort, dort einmal einen Teil seines Nachnamens; bestimmt hatte er gehofft, sie würde die Teile zusammenfügen und die Initiative zu einem Kennenlernen ergreifen. Männer waren einfach manchmal zu schüchtern, um diesen Wunsch auszusprechen.

Ihre Nachbarin würde überrascht sein, wenn sie ihr erzählte, dass sie bald umzöge. Ob sie es gleich tun sollte, wenn sie nachher den Schlüssel hinüber brachte? Lieber nicht, letztes Mal mit Peter war es dann doch sehr schwierig gewesen, eine glaubhafte Ausrede zu erfinden, warum der Umzug doch nicht stattfand.

Was hatte sie für einen Angst ausgestanden, die Nachbarin könnte sie mit dem Fall in „Aktenzeichen XY ungelöst“ in Verbindung bringen! Aber das war natürlich Unsinn, sie und Peter hatten sich nur über die persönlichen Mitteilungen auf der Kurzgeschichten-Seite geschrieben. Auf seinem PC konnte es keine Spur von ihr geben. Gut war auch, dass es schon so spät gewesen war, als sie Peter damals besuchte. So hatte keiner der Nachbarn etwas von ihr mitbekommen. Peter war erst zwei Tage nachdem sie ihn bestraft hatte, gefunden worden, als sie längst schon wieder zuhause vor ihrem Fernseher saß und ihren Seelentröster Schokolade als Hilfe hatte.

An Peter wollte sie doch nicht denken! Sollte sie sich jetzt noch die Haare waschen? Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es zu spät war, da sie sonst den Zug verpassen würde. Schnell zog sie das hellblaue Sweat-Shirt über, griff nach der kleinen Reisetasche und wollte die Wohnung verlassen. Hatte sie nicht noch etwas vergessen? Ihre Nagelfeile! Die musste noch in die Tasche, man wusste nie, ob einem nicht ein Nagel abbrach!

Voller Vorfreude dachte sie: „Ralf, ich komme!“

 

Hey Jungs,

keine Angst, alles nur Spaß und erfunden! ;)

VG

Petra

P.S.: Und die Namen sind natürlich nur Zufall. Keine Angst Ralf, ich tu Dir nix! :kuss:

 

hallo petra, ich habe deine story gern gelesen. die balance zu halten zwischen einer mordenden zweizentner-frau und einem "verletzliche, liebebedürftigen, kleinen Wesen" ist ja nicht ganz einfach. ich mag deine art, dinge nicht vollständig zu beschreiben, sondern nur anzudeuten. angefangen vom LKW über ihrem mann bis hin zur nagelfeile... denn nägel können ja abbrechen.
besonders gut gefiel mir der satz: "Wenigstens etwas von ihr hatte sein Herz berührt!" - er ist an dieser stelle so herrlich zwingend logisch!

schönen abend
ernst

 

Hallo Ernst,

huiiii, daß ich so flott eine Antwort bekomme, hätte ich nicht gedacht!

Freut mich, daß Dir meine Geschichte gefallen hat! Vielen Dank für das Lob und die Begründungen!

Dir auch noch einen schönen Abend.... ohne Besuch! :D

VG

Petra

P.S.: Das war mein 100. Posting!!!! :anstoss:

 

Na, da wird Ralf sich aber freuen :D

Mir hat deine Geschichte auch gefallen, Petra. War bestimmt gar nicht einmal so einfach, Jana so zu beschreiben, dass sie nicht als Monter rüberkommt.

Liebe Grüße,
gori

 

Danke Gori!

Das war mein geringstes Problem! ;) Größere Probleme hatte ich eher mit meinem Hang zu eingeschobenen Nebensätzen und ein Synonym für "würde" zu finden. Es gibt keines. :rolleyes:

VG

Petra

P.S. Ob Ralf sich freut? Weiß nicht... Hab seitdem nix mehr von ihm gehört! :D

 

:eek1:


Hi Petra,

ich weiß nicht wieso, aber Deine Geschichte sprang mir direkt ins Auge! :D


Ich bin echt gerührt, dass Du die Geschichte mir gewidmet hast! :shy:
Ist kein Witz, Petra, das macht mich verdammt stolz ...

P.S. Ob Ralf sich freut? Weiß nicht... Hab seitdem nix mehr von ihm gehört!

Das liegt vielleicht daran, dass er bis eben noch damit beschäftigt war, sämtliche Fenster und Türen zu vernageln :lol:


Hat mir gut gefallen, Deine kleine Geschichte!

Warum veröffentlichst Du nicht öfter was? Das Talent dazu hast Du!
*Kompliment mach*


Die Geschichte ist kurz, prägnant und in sauberem Stil gehalten.


Er sah in ihre Seele, sah das verletzliche, liebebedürftige, kleine Wesen und nicht die Zweizentner-Frau mit dem strähnigen Haar und der ungepflegten Haut.

Sie war immer noch froh, dass ihre hilflos herumtastenden Finger damals zufällig die Nagelfeile in ihrer Handtasche gefunden hatten. War auch immer noch froh, dass ebendiese Nagelfeile genau sein Herz gefunden hatte.

Ausdrucksstark formuliert!

Wenigstens etwas von ihr hatte sein Herz berührt!

Der stärkste Satz überhaupt! :thumbsup:

Toll, wenn ich, in welcher Form auch immer, meinen Teil dazu beigetragen habe, Dir diese coole Story zu entlocken!


Allerdings werde ich von nun an Panikanfälle bekommen, wenn ich eine Frau mit Nagelfeile sehe :heul:


Danke für die Geschichte, die Widmung und überhaupt, Süße! :kuss:


P.S.

Ich will jetzt aber regelmäßig neue Geschichten von Dir lesen!


Ralf

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Ralf,

jetzt bin ich aber ganz gerührt, daß Du gerührt bist! Habe ich gerne getan!

Das liegt vielleicht daran, dass er bis eben noch damit beschäftigt war, sämtliche Fenster und Türen zu vernageln

Na, nu mach ma wieder die Bretter ab und an den Gartenzaun hin, ich tu Dir doch nix! :D

Warum veröffentlichst Du nicht öfter was? Das Talent dazu hast Du!

Danke. (Ich weiß, ich soll darauf nicht "Danke" sagen, ich tu´s aber trotzdem! :p) Das Problem ist, mir fehlen die Ideen. Gib mir eine Situation und sage mir "Mach daraus einen Zeitungsartikel" - kein Thema! Aber Ideen zu eigenen Sachen habe ich leider äußerst selten. Wenn, dann "fliegt" mir eine Idee zu, setzt sich in meinem Hirn fest und verläßt mich erst wieder, wenn sie sicher auf Papier oder PC gebannt ist. Aber auf Kommando, so nach dem Motto "Och, ich schreibe jetzt mal wieder was"... Sorry, funktioniert leider nicht. :(

Der stärkste Satz überhaupt!

Danke, Schatz, aber ich schwöre Dir, der Satz ist eigentlich gar nicht von mir. Jedenfalls habe ich darüber nicht nachgedacht. Eigentlich habe ich gar nicht nachgedacht, als ich geschrieben habe, sondern meine Finger haben sich einfach nur wild über die Tastatur bewegt. Ich glaube, ich bin fremdgesteuert... Kennt sich jemand mit Aliens aus? ;)

Toll, wenn ich, in welcher Form auch immer, meinen Teil dazu beigetragen habe, Dir diese coole Story zu entlocken!

Du hast. Allerdings, in welcher Form weiß ich auch nicht. ;) Nein, keine Angst, ich suche nicht automatisch nach meiner Nagelfeile, wenn ich Deinen Namen lese! :D
Danke für die Geschichte, die Widmung und überhaupt, Süße!

Bitte, Großer, gerne geschehen!

Ich will jetzt aber regelmäßig neue Geschichten von Dir lesen!

Ja, mein Gebieter, ich werde sehen was sich machen läßt! :D

Liebe Grüße

Petra

 

Hi nochmal Petra,

ich habe extra mein 100stes Posting hierfür aufgespart :D

Aber auf Kommando, so nach dem Motto "Och, ich schreibe jetzt mal wieder was"... Sorry, funktioniert leider nicht. :(

Papperlapapp, reine Übungssache ;)
Ich kann das ja auch! :teach:
Gut, es kommt bei mir dann nichts vernünftiges dabei rum, aber das ist ein anderes Problem :D


Einen Fehler habe ich noch entdeckt, den ich Dir natürlich sofort unter die Nase reiben muss :p


hatte sie gespürt, das sie beide

dass


Gruß

Ralf

 

Hallo Ralf,

ich habe extra mein 100stes Posting hierfür aufgespart

das weiß ich nun wirklich zu schätzen und fühle mich dementsprechend geehrt!

Aber meines war früher! :p

Den Fehler werde ich gleich ausbessern, vielen Dank für´s Korrekturlesen!

VG

Petra

 

Hallo Petra,

eine gute, ausgewogene Geschichte ist Dir gelungen. Man schwankt zwischen Mitleid und Empörung über die Selbstgefälligkeit (natürlich nur die `Innere´) der Protagonistin. Die ruhige Sprache passt gut zum Text, unterstützt, dass alles so selbstverständlich wirkt.


Falls Du doch noch ein „würde“ einsparen willst…

Zitat:
Ihm würde es egal sein, wie sie aussah. Er sah in ihre Seele

Ihm war es sicher egal, wie sie aussah (passt auch zu „Er sah …“).

Zitat:
Doch sie wollte sich nicht mit diesen unschönen Gedanken, mit diesem Mistkerl, der ihr etwas vorgegaukelt hatte, von Ralf ablenken lassen. Ralf war ganz anders, das wusste sie.

- an diesen Mistkerl.


LG,

tschüß… Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,

vielen Dank für Dein Lob, das dringt ein wie eine Nagelfeile! :D

Danke auch für die Verbesserungsvorschläge! Ich habe sie umgehend umgesetzt.

VG

Petra

 

Liebe Petra!

Also das ganz besonders Gruselige an Deiner Geschichte ist ja, daß Ralf seinen letzten Beitrag am 11. 2. schrieb, dem Tag, an dem Du zu Woltochinon meintest »dringt ein wie eine Nagelfeile« … :susp: :D

Habt Ihr den Effekt abgesprochen? Hat Ralf seither einen anderen Nick? :shy:
Wenn ja, finde ich das eine ausgesprochen originelle Idee. :cool:

Zum Meckern hab ich eigentlich gar nicht viel, nur unten ein paar Kleinigkeiten. Ansonsten liest sich die Geschichte recht spannend (auch ohne die oben beschriebenen Umstände :D).

Aber es ist natürlich auch ein bisschen eine Anklage, daß viele Menschen zu sehr nach Äußerlichkeiten beurteilen, die schönste Seele als Partner abgelehnt wird, nur weil das Äußere nicht den Schönheitsidealen entspricht.
Die Protagonistin hat Angst, nicht so akzeptiert zu werden wie sie ist, weil sie ja schon schlechte Erfahrungen hat, und rechnet mit dem Schlimmsten. Bewaffnet sich, für den Fall, daß ihre Liebe nicht sein Herz trifft, mit einer Nagelfeile, damit zumindest etwas von ihr es trifft. Aber wird sie ihm so richtig freudig ins Gesicht strahlen können, wenn sie solche Ängste hat? Vielleicht setzt sie gerade durch ihre Angst einen Blick auf, in den er sich ganz bestimmt nicht verliebt, obwohl ihn die Kilos nicht gestört hätten?


So, jetzt zum Sezieren… ;-)

»Sie war sehr dick geworden seit Jochens Tod. Schokolade war ihr einziger Freund und Seelentröster«
– Die Welt ist wirklich ungerecht: Ich kann davon essen, soviel ich will, und werde nicht mehr…:heul: Milka hat sogar die Produktion moderniesiert, weil ich so viel davon esse, daß sie kaum nachgekommen sind.

»Ihm war es sicher egal, wie sie aussah. Er sah in ihre Seele, sah das verletzliche, liebebedürftige, kleine Wesen«
– dreimal »sah« – Vorschlag: »Ihm war ihr Äußeres sicher egal. Er blickte tief in ihre Seele, sah das verletzliche, liebesbedürftige …«

»Er würde nicht sein wie der Andere, wie hatte der noch geheißen? Peter?«
– würde eher meinen »der andere« (zeichnet er sich mehr durch sein Anders-Sein aus, oder ist es eher als »der andere Mann« gemeint?)

»und seine Strafe hatte er schließlich ja bekommen.«
– »schließlich« und »ja« sagen hier eigentlich beide dasselbe aus, würde mich für eins davon entscheiden

»Dieses entsetzte „ Was willst Du denn hier?“«
– Leertaste zuviel vor »Was«, würde außerdem einen Doppelpunkt nach »entsetzte« machen

»sein Zurückzucken als sie ihm um den Hals gefallen war.«
– Zurückzucken, als

»dass ihre hilflos herumtastenden Finger damals zufällig die Nagelfeile in ihrer Handtasche gefunden hatten.«
– zweimal »ihre(r)«, würde »in der Handtasche« schreiben

»Schon in seiner ersten Mail an sie hatte sie gespürt, dass sie beide seelenverwandt waren.«
– dreimal »sie«, würde zumindest »an sie« streichen (daß die Mail an sie war, muß nicht extra gesagt werden); Du könntest aber auch das zweite vermeiden, wenn Du zum Beispiel »hatte sie ihre Seelenverwandtschaft zu/mit ihm gespürt« schreibst

»jemandem eine persönliche Mitteilung zu schreiben, die die Anderen nicht lesen konnten«
– die anderen

»Zugfahrkarte gekauft und in 7 Stunden würde sie bei ihm sein.«
– Zahlen besser ausschreiben, solange sie keine Buchstabenwürmer ergeben: sieben

»aber sie würde ja bald zu ihm ziehen. Wie überrascht er sein würde, wenn sie vor seiner Türe stehen würde!«
– vielleicht kannst Du die »würde« ein bisschen dezimieren? (würde ziehen = zöge; stehen würde = stünde = stände)

»Bestimmt hatte er aber auch absichtlich die Puzzleteile verstreut, die dazu nötig waren. Da einmal der Wohnort, dort einmal ein Teil seines Nachnamens«
– den Wohnort, einen Teil

»wenn sie ihr erzählte, dass sie bald umzog.«
– »umzöge«, oder?

»Was hatte sie für einen Angst ausgestanden, dass die Nachbarin sie mit dem Fall in „Aktenzeichen XY ungelöst“ in Verbindung bringen würde!«
– eine Angst
– »dass« und »würde« könntest Du vermeiden: »…ausgestanden, die Nachbarin könnte sie mit dem Fall … in Verbindung bringen!«

»dass es schon so spät gewesen war als sie Peter damals besuchte.«
– war, als

»So hatte niemand von den Nachbarn etwas von ihr mitbekommen.«
– schöner fände ich »keiner der Nachbarn«

»Doch an Peter wollte sie doch nicht denken!«
– zweimal »doch«

»Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es zu spät war, da sie sonst ihren Zug verpassen würde.«
– da »ihr« ohnehin ein recht häufiges Wort in Deiner Geschichte, wäre hier eine Stelle, wo Du es gut vermeiden könntest – es fehlt nicht, wenn Du es einfach streichst ;-)
– »würde« könntest Du ebenfalls vermeiden, zum Beispiel durch »sie wollte ihren Zug nicht verpassen.«

»Schnell zog sie ihr hellblaues Sweat-Shirt über, griff nach ihrer kleinen Reisetasche«
– würde »griff nach der kleinen Reisetasche« schreiben, daß es ihre ist, nimmt man an, und dann wiederholt sich ihr/ihre nicht so oft


Und wenn Du damit dann fertig bist, könntest Du ja vielleicht wieder mal was Neues schreiben…;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Susi,

zuerst einmal muß und will ich mich bei Dir entschuldigen, daß es so lange mit der Antwort gedauert hat. Streß! *keuch* :shy:

Und dann:
Ein herzliches Dankeschön für die ausführliche Kritik und das gründliche Korrektur-Lesen!!! Kann man Dich als Lektor engagieren? ;)

Die meisten Deiner Korrektur-Vorschläge habe ich übernommen, den mit dem "Anders-sein" nicht, da ich damit den anderen Mann gemeint habe. Dann muß es groß geschrieben werden, oder liege ich genau falsch?
Den mit "umzöge" auch nicht, da ich diese Form einfach nicht verwende. Frag mich nicht, warum, muß herkunftsbedingt sein. Ich glaube, würde man das in meiner Wohngegend so aussprechen, würden es die meisten Leute nicht mal verstehen. ;)

Zu dem Punkt mit der Milka-Schokolade: Soll ich Dir was abgeben? Von meinen Pfunden, nicht von der Schoki! ;) Ich brauche Schokolade nur angucken und nehme zu! Wollen wir uns gegenseitig beneiden?! :D


Und wenn Du damit dann fertig bist, könntest Du ja vielleicht wieder mal was Neues schreiben…
Jaja, hetz mich nicht, es ist doch erst acht Monate her! :dozey:


Schönes Rest-Wochenende noch!
VG

Petra

 

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