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Blässe

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16.03.2015
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Blässe

Für einen Moment schimmerte die Bettleuchte hell auf und offenbarte Bennys Anstrengung. Er schluckte ein paarmal und sah seinen Vater aus müden Augen an. „Erzählst du mir noch eine Geschichte?“
Peter, der eine milde Wärme in seiner Jackentasche verspürte, rückte mit dem Stuhl näher heran und zog die Bettdecke höher. „Nicht, dass du frierst. Hast du noch Schmerzen?“
„Ist besser geworden. Wann … kann ich nach Hause?“
„Schon bald.“ Peter wechselte einen stummen Blick mit seiner Frau, die mit zitternder Unterlippe neben ihm saß. Dann begann er: „Eines Nachts, vor vielen, vielen Jahren, wurde ein kleiner Junge plötzlich wach. Er trat ans Fenster und sah, wie eine Sternschnuppe vom Himmel fiel und mitten im Feld landete. Er erinnerte sich, dass man sich etwas wünschen kann, wenn man eine Sternschnuppe sieht. Und so wünschte er sich etwas ganz Besonderes. Schnell zog er seinen Morgenmantel an und schlich über den Flur, da er die Sternschnuppe unbedingt finden wollte.
Vor dem Elternschlafzimmer blieb der Junge stehen. Er blickte noch einmal durch den Türspalt. Sein Papa war sehr krank und die Mama war wieder erschöpft vor seinem Bett auf einem Stuhl eingeschlafen.“
Peter blinzelte eine Träne fort und streichelte seinem Sohn über die Wange. Eine tiefe, kreidige Blässe lag über Bennys Zügen. „Auf dem verdorrten Acker, wo er seinem Papa noch im letzten Jahr bei der Ernte geholfen hatte, fand der Junge eine Kuhle, aus der es qualmte. Aufgeregt schob er verbrannte Erde beiseite. Der glitzernde Stein war so heiß wie eine gekochte Kartoffel. Er schaute sich kurz um und packte ihn in sein Taschentuch.
In seinem Zimmer wickelte der Junge das kleine Bündel behutsam unter der Nachttischlampe aus. Er betrachtete den Fund genauer. Der Stein war feinporig, im Stoff eine kalkige Staubschicht. Vorsichtig berührte er den Stein, der so glühte wie ein Stück Kohle im Kamin und wunderte sich, keine Hitze zu spüren. Der Junge überlegte kurz, dann nahm er ihn in die Hand, wiederholte seinen Wunsch und schrieb ihn mit dem Stein an die Wand. Er wurde kälter, leuchtete nur noch matt. Die Schrift an der Wand verblasste langsam.“
„Was … hat er sich gewünscht, Papa?“
„Das blieb sein Geheimnis.“
Ein Lächeln umspielte das Gesicht des Jungen.
Nur das Summen der Apparate durchbrach die Stille.
Die Wärme an Peters Brust wurde intensiver. Prüfend steckte er seine Hand in die Jackentasche. Er schaute wieder auf die Wanduhr, dann auf seine Armbanduhr und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Vornübergebeugt saß er da, die Hände ineinander verkrampft. Als glaubte er, Zeit gewinnen zu können, sprach er langsamer als zuvor weiter. „Der Junge versteckte den Stein in einer Blechdose im Schrank. Als er am nächsten Morgen aufwachte, bemerkte er zuerst, dass die Schrift an der Wand verschwunden war. Dann holte er den Stein heraus. Er war kalt, hellgrau und ein wenig kleiner geworden. Der Junge war derartig überrascht und bekam deshalb gar nicht mit, dass es seinem Papa von dieser Nacht an immer besser ging.“
Peter machte eine Pause, trocknete sich die Hände an der Hose ab, nahm die Flasche und ließ Benny am Strohhalm saugen. Statt des Mundes war nur ein dunkler Strich auszumachen. „Genau ein Jahr nach dem Fund wurde der Junge durch ein grelles Licht wach, das durch die Schranktür funkelte. Der Stein glitzerte und wurde immer wärmer. Als er für einen Moment so heiß wie in der ersten Nacht war, wünschte sich der Junge abermals etwas und schrieb es an die Wand. Und so geschah es Jahr für Jahr. Seinen Eltern verschwieg er alles. Erst später begriff er, dass all seine Wünsche in Erfüllung gingen. Es war der Stein, der sie ihm erfüllt hatte.“
Heimlich holte Peter etwas aus der Jackentasche und hielt es versteckt in der Hand. Die Wärme war intensiver geworden. „Kurz bevor er im hohen Alter verstarb, weihte er seinen Sohn in das Geheimnis ein und holte ein in Klebeband gewickeltes Pillendöschen hervor. Ein Wunsch dürfte vielleicht übrig sein, glaubte er, da der Stein durch den Abrieb nur noch so klein wie eine Erbse war.“
Peter verlagerte das Gewicht von einem Bein auf das andere und fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. „Sein Sohn musste schwören, die Dose nur dann zu öffnen, wenn …“
Plötzlich tönten die Apparate lauter. Die Lämpchen leuchteten eines nach dem anderen auf.
„Papa …“ Benny lächelte ein letztes Mal. Seine Hände erschlafften.
Peters Blut hämmerte durch die Adern. Er sprang auf, schritt zur Wand, schloss kurz die Augen und röchelte mit rauer Kehle etwas Unverständliches, während das Teil in seiner Hand immer heißer wurde. Er entfernte die Klebestreifen und öffnete den Deckel des Döschens.
Im Zimmer wurde es hell.
Peter blinzelte; dann verengten sich seine Augen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht setzte er den Stein an die Wand an. Er holte tief Luft, schlug ein Kreuz und drehte sich letztmalig um.
Seine Frau schüttelte den Kopf.

 

Hallo GoMusic,

ich fange mit dem Titel an, der mir einerseits, nachdem ich die Geschichte gelesen habe, wegen seiner Doppeldeutigkeit sehr gut gefällt, aber trotzdem zu schlicht vorkommt. Also so richtig zufrieden bin ich nicht damit.
Das Challengethema macht mir jedoch schon eher deutlichere Sorgen, denn ich finde das Schreiben mit dem Stein an die Wand zu sehr gezwungen. Ich frage mich, was ein Junge machen würde, der solch einen Stein findet. Sicherlich würde er ihn genauestens untersuchen, aber auf die Idee, damit zu schreiben, käme er vielleicht erst ganz am Ende, wenn überhaupt.
Von daher hatte ich Probleme, das Schreiben an die Wand abzukaufen.

Und ich hatte noch ein Logikproblem mit dem Ablauf. Wenn die Eltern doch wissen, besser gesagt der Vater weiß, dass sein Sohn dem Tode geweiht ist, wieso nutzt ER dann nicht den Stein, um das Kind zu retten? Was hindert ihn daran, das zu tun? Das wird leider mir in der Geschichte nicht klar und macht sie mir dadurch unglaubwürdig und gezwungen.

Trotzdem finde ich deine Geschichte gut, denn sie transportiert gelungen, die gesamte Last, unter der die Eltern stehen und leiden.
Diese Atmosphäre der Hilflosigkeit ist gut dargestellt und macht das alles zu einer kleinen verdichteten tragischen Geschichte. Das ganze Leid in so wenigen Worten dargestellt, perfekt. Gut gemacht!


Lieben Gruß

lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

LieberGoMusic

auch dir wollte ich als Dankeschön für deinen Besuch bei meiner Geschichte einen Kommentar schenken. Aber leider, ich glaub, der wird nicht so toll, vielleicht ja aber trotzdem ein bisschen konstruktiv.

Zunächst wollte ich dir mal sagen, dass ich es beeindruckend finde, wie sehr du an dieser Geschichte arbeitest. Andererseits tut es mir fast ein bisschen leid, wenn du dir nach einer Verbesserung, zu der dir ein Kommentator geraten hat, genau für diese Verbesserung wieder eine neue Korrektur abholst. :D

Ich hab die Kommentare jetzt nicht im einzelnen gelesen, aber durchaus überflogen, daher weiß ich, wieviel Arbeit schon in dieser Geschichte steckt. Und jetzt komm auch noch ich und sagt, die ist nicht rund.

Ich fang mal von vorne an. Mir gefällt deine ganze Idee sehr sehr gut. Die Geschichte von dem Wunschstein, der insgesamt drei Vaterfiguren begleitet, sie rettet oder wünschen lässt, ist wunderschön. Das ist ein so mythisches Märchenmotiv, ich finde es für ein Märchen um einen todkranken Sohn auch passend eingesetzt. Denn ein merkwürdiges Textlein, das zwischen Märchen und Alltagsgeschichte kreiselt, ist deine Geschichte geworden. Und das finde ich auch ganz gut so. Ich denke, die Märchenelemente geben der kurzen Geschichte die nötige Distanz, um nicht in Sentimentalität abzudriften.
Der Stein erglüht nur einmal im Jahr und nur dann, wenn er aufglüht und Wärme ausstrahlt, hat er die Kraft, Wünsche zu erfüllen. Und nach jedem Wunsch wird der Stein kleiner und mürber, hier ist er nur noch so groß wie eine Erbse. Und man weiß nicht, ob der Stein es schaffen wird, im rechten Moment aufzuglühen, denn der Junge liegt im Sterben. Am Ende deiner Geschichte reicht die Zeit nicht, dem Sohn mit Hilfe des Steines das Leben zu schenken, er stirbt. Der Stein ist einfach zu langsam. Ob der Stein auch nach dem Tod noch funktioniert, darüber sagt die Erzählung des Vaters nichts.
Da du an dieser Stelle aus der Geschichte aussteigst, kommt es dir auch nicht auf diese Wendung an, sondern auf irgendetwas an dem Geschehen vorher.
Aber was ist das genau?
Das ist es, was mich stört, ich kann hier eine wunderschöne Idee entdecken, alle Fäden sind gelegt, aber mir wird die genauere Erzählintention nicht klar. Klar hat dein Protagonist ein deutliches Ziel, aber wie er sich dem annähert, was ihm entgegensteht, das ist amS noch nicht genügend austariert. Aber genau das wäre der Punkt, der Spannung erzeugen könnte.


Ich will das mal verdeutlichen: Im Moment hast du drei mögliche Konfiktfelder in deinem Text angelegt, die um deinen Hauptpunkt, der Wunsch des Vaters, den Sohn zu retten, herumchangieren. Das könnte zum einen die Beziehung zu seinem Sohn sein, die lässt du aber ziemlich außen vor.
Okay, das könnte der mögliche Unglauben seiner Frau dem Stein gegenüber sein, das bleibt aber nur eine Randnotiz, ein vages Gefühl.
Dem Stein selbst hingegen schenkt deine Geschichte viel mehr Aufmerksamkeit. Zum Beispiel in der Märchenerzählung des Vaters.
Und da frage ich mich jetzt, warum behandelst du das so knapp, diese Beziehung (nenne ich das mal) zwischen Vater und Stein. Deine gesamte Geschichte kreiselt darum, aber so richtig zum Tragen kommt das trotzdem nicht.
Für mein Gefühl wäre es gut, und würde vielleicht auch mögliches Unverständnis bei Leuten, die wenige oder keine Kommentare gelesen haben, ausräumen, wenn du den Stein und das, was er da in der Tasche treibt, viel stärker in den Vordergrund rücken, sogar mit dem Geschehen als solchem verzahnen würdest. Ich meine, der Vater hat doch auch Gefühle, der hat doch Schiss, dass der Stein es nicht schafft, rechtzeitig am Glühen zu sein, der empfindet doch Spannung wie Sau, selbst wenn er ganz ruhig und bedächtig für seinen Sohn erscheinen will. Aber man spürt weder was von seiner Angst, noch von seinem Zweifel oder der inneren Aufregung.
Das ist für mich der Hauptmangel an der Geschichte. Auch nicht ausräumbar durch deine Hinweise, der Vater müsse für den Sohn ruhig bleiben oder ihm bleibe eh nichts anderes übrig.
Und das Problem beginnt schon am Anfang, wenn du den Stein so beschreibst:

Peter, der eine Wärme an seiner Brust verspürte,
Ich hab da ehrlich gesagt, gedacht, der hat Gefühle herzlicher Art oder er kriegt grad einen Infarkt. Nein, das ist kein Witz. Es löst sich dann ja auch auf. Aber: Ich frag mich echt, warum du das so versteckt ausdrücken willst? Ein Steinchen in der Tasche des Vaters mitten im Krankenhaus ist doch schon komisch genug. Warum willst du das nicht von vorneherein genauer einführen und benennen?
Ich stelle mir diesen aufgeregten Vater, der mit aller Ruhe, und Bedächtigkeit, die er überhaupt aufbringen kann, so vor, dass er immer mal wieder nach dem Steinchen greifen muss, fühlen will, wenigstens von außen, ob es noch da ist, der sich irgendwas denkt zu der zunehmenden Wärme. Der hofft. Selbst wenn es Personen geben mag, die fürchterlich abgeklärt sind, aber die passen aus meiner Sicht nicht in eine solche Geschichte mit diesen Bauelementen. Ich weiß, du hast das ja auch schon drin. Sonst wüsste ich ja auch nicht, dass das dein Hauptaugenmerk bei dieser Geschichte ist, aber du machst aus meiner Sicht noch zu wenig daraus. Ich hab sogar darüber nachgedacht, ob der Stein nicht ganz am Anfang nur lauwarm sein sollte, der Vater dann erst die zunehmende Wärme merkt. Da wäre eine Entwicklung drin, ein Leidensweg für den Protagonisten. Hoffnungen und Ängste.

Ich mach jetzt mal Schluss, das war ja auch erst mal mein Hauptpunkt, Details hätte ich auch ein paar, aber das kann ich ja auch noch später loswerden. Ist auch gar nicht so viel. Für mich liegt das Problem wie gesagt auch nicht an deinem Stil oder irgendwelchen Formulierungen, sondern an der Gestaltung des "Verhältnisses" Mann und Stein.

Liebe Gomusic, ich hoffe, du kannst trotz der grundsätzlichen Kritik etwas mit meinem Post anfangen. Jedenfalls ist er so gemeint.
Alles Gute und ein schönes Silvesterfest.

Novak

 

Liebe lakita,

vielen dank für deine Zeit und deinen Kommentar. :)

ich fange mit dem Titel an, der mir einerseits, nachdem ich die Geschichte gelesen habe, wegen seiner Doppeldeutigkeit sehr gut gefällt, aber trotzdem zu schlicht vorkommt. Also so richtig zufrieden bin ich nicht damit.
Ja, die Doppeldeutigkeit des Titels ist vielleicht das einzig gute am Titel. Isegrims hatte den Titel auch schon als zu „blass“ bezeichnet. :Pfeif:

Zuerst hatte ich überlegt, die Geschichte „Der Wunderstein“ zu nennen, aber das war mir dann zu plakativ bzw. das hätte schon verraten, worum es sich bei dem Stein handelt. :(

Das Challengethema macht mir jedoch schon eher deutlichere Sorgen, denn ich finde das Schreiben mit dem Stein an die Wand zu sehr gezwungen. Ich frage mich, was ein Junge machen würde, der solch einen Stein findet. Sicherlich würde er ihn genauestens untersuchen, aber auf die Idee, damit zu schreiben, käme er vielleicht erst ganz am Ende, wenn überhaupt.
Der Stein hat ja nach dem ersten Auspacken eine Staubschicht im Tuch hinterlassen, die an Kreide erinnert. Das ist der (einizige) Grund, warum der Junge den Stein auch wie eine Kreide benutzt.

Wenn die Eltern doch wissen, besser gesagt der Vater weiß, dass sein Sohn dem Tode geweiht ist, wieso nutzt ER dann nicht den Stein, um das Kind zu retten? Was hindert ihn daran, das zu tun? Das wird leider mir in der Geschichte nicht klar und macht sie mir dadurch unglaubwürdig und gezwungen.
Der Stein ist nur einmal im Jahr heiß genug, dass er sich etwas wünschen kann („einsatzbereit“).
Der Vater kennt den Zeitpunkt ganz genau, da er in den letzten Jahren immer zur selben Zeit die Hitze des Steins gespürt hat (Es kann ja sein, dass der Vater in der Vergangenheit den Stein schon Mal voreilig einsetzen wollte und dann hat der Stein in dem Jahr gar keinen Wunsch mehr erfüllen können).

Trotzdem finde ich deine Geschichte gut, denn sie transportiert gelungen, die gesamte Last, unter der die Eltern stehen und leiden.
Diese Atmosphäre der Hilflosigkeit ist gut dargestellt und macht das alles zu einer kleinen verdichteten tragischen Geschichte. Das ganze Leid in so wenigen Worten dargestellt, perfekt. Gut gemacht!
Das freut mich sehr. Vielen Dank für dein Lob. ;)

Wünsche dir noch einen schönen Tag.

Liebe Grüße,
GoMusic


*** wird fortgesetzt – das reale Leben ruft wieder ***

 

Hallo GoMusic,

ich komme mir vor wie ein richtiger Arsch, weil ich die Hauptfiguren nicht mag :(.
Um Gottes Willen, ich kann langsam diese Figur vom unschuldigen, kleinen Kindchen, dass an einer unheilbaren Krankheit leidet, nicht mehr ausstehen.
Aber vielleicht hat das eher was mit mir zu tun als mit deiner Story.

Jedenfalls fand ich deine KG sprachlich gut und die Idee mit diesem Zauberstein kreativ. Auch die Kürze der KG gefällt mir gut.
Ich frage mich aber, warum zum Schluss die Frau den Kopf schüttelt.

Naja LG,
alexei

 

Hallo alexei,

vielen Dank, dass du meine Geschichte gelesen und kommentierst hast. :thumbsup:

Auf den zweiten Absatz deines Kommentars, der sich der Geschichte widmet, komme ich gerne zurück. Zum ersten Teil kann ich dir keine Antworten geben. ;)

Jedenfalls fand ich deine KG sprachlich gut und die Idee mit diesem Zauberstein kreativ. Auch die Kürze der KG gefällt mir gut.
Danke dafür. Das freut mich sehr. :)

Ich frage mich aber, warum zum Schluss die Frau den Kopf schüttelt.
Wie schon in anderen Antworten erwähnt, kann dies mehrere Gründe haben, die gerne in der Fantasie des Lesers stattfinden sollen.
Entweder glaubt die Mutter nicht an den Stein oder
es ist sowieso zu spät, da der Junge schon tot ist oder
der Vater bzw. der Stein soll auf keinen Fall den Jungen wieder von den Toten erwecken.

Mir persönlich gefällt das zweitgenannte am besten. :Pfeif:

Vielen Dank nochmals.


Liebe Novak,

ich möchte mich bei dir schon Mal im Voraus für deinen überaus umfangreichen und wertvollen Kommentar bedanken. :)
Mein Kopf brummt jetzt schon seit gestern morgen – ein schönes Gefühl. :D

Liebe Grüße und einen schönen Abend noch
GoMusic


*** wird fortgesetzt ***

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Novak,

Mensch, du hat dir ja echt Mühe gemacht mit deinem Kommentar. Der ist ja wesentlich länger als meine Geschichte – und du hast „nur“ über deinen Hauptpunkt gesprochen.

Fast kommt es mir so vor, als hätten wir gemeinsam für ne Stunde am Tisch gesessen und bei einer guten Flasche Wein über meine Geschichte gesprochen. :thumbsup:

Lieben Dank dafür.

Ich habe über deine Hinweise lange nachgedacht. War teilweise hin- und hergerissen. Aber es hat sich gelohnt.

Zunächst wollte ich dir mal sagen, dass ich es beeindruckend finde, wie sehr du an dieser Geschichte arbeitest. Andererseits tut es mir fast ein bisschen leid, wenn du dir nach einer Verbesserung, zu der dir ein Kommentator geraten hat, genau für diese Verbesserung wieder eine neue Korrektur abholst.
Das hast du gut mitverfolgt bzw. erkannt. Aber das macht es doch gerade spannend.
Bei der ersten großen Überarbeitung habe ich (zum Glück) den ganzen Kitsch abgewischt, dessen ich mir auch bewusst war.
Die nächsten Kommentare waren aber auch immer gute Vorschläge, die die Geschichte weiterentwickelt haben. Mal in die Richtung, mal in eine andere. :Pfeif:

Und jetzt komm auch noch ich und sagt, die ist nicht rund.
Hehe.
Aber dafür hast du super Punkte genannt, die das im Detail aufzeigen.

Mir gefällt deine ganze Idee sehr sehr gut. Die Geschichte von dem Wunschstein, der insgesamt drei Vaterfiguren begleitet, sie rettet oder wünschen lässt, ist wunderschön.
Danke

Der Stein erglüht nur einmal im Jahr und nur dann, wenn er aufglüht und Wärme ausstrahlt, hat er die Kraft, Wünsche zu erfüllen. Und nach jedem Wunsch wird der Stein kleiner und mürber, hier ist er nur noch so groß wie eine Erbse. Und man weiß nicht, ob der Stein es schaffen wird, im rechten Moment aufzuglühen, denn der Junge liegt im Sterben. Am Ende deiner Geschichte reicht die Zeit nicht, dem Sohn mit Hilfe des Steines das Leben zu schenken, er stirbt. Der Stein ist einfach zu langsam. Ob der Stein auch nach dem Tod noch funktioniert, darüber sagt die Erzählung des Vaters nichts.
Damit hast du den Inhalt der Geschichte genauso wiedergegeben, wie ich sie mir gedacht habe.
Ob der Stein nach dem Tod funktioniert, soll tatsächlich offen bleiben.

alle Fäden sind gelegt, aber mir wird die genauere Erzählintention nicht klar. Klar hat dein Protagonist ein deutliches Ziel, aber wie er sich dem annähert, was ihm entgegensteht, das ist amS noch nicht genügend austariert.
Damit sprichst du auch den fehlenden Schwerpunkt der Geschichte an und kommst hierüber zu den möglichen Konfliktpunkten, die du sehr gut aufzeigst:

  • Die Beziehung des Vaters zum Sohn.
  • Der Unglauben der Mutter zum Stein.
  • Und die „Beziehung“ des Vaters zum Stein, zu der du meinst:

Für mein Gefühl wäre es gut, […] wenn du den Stein und das, was er da in der Tasche treibt, viel stärker in den Vordergrund rücken, sogar mit dem Geschehen als solchem verzahnen würdest. Ich meine, der Vater hat doch auch Gefühle, der hat doch Schiss, dass der Stein es nicht schafft, rechtzeitig am Glühen zu sein, der empfindet doch Spannung wie Sau, selbst wenn er ganz ruhig und bedächtig für seinen Sohn erscheinen will. Aber man spürt weder was von seiner Angst, noch von seinem Zweifel oder der inneren Aufregung.

Ein sehr guter Hinweis, über den ich lange nachgedacht habe.
(Ich möchte jetzt auch gar nicht sagen, dass es an der relativ kurzen Zeit wegen der Challenge lag. So wie es bisher ist, werden alle möglichen Konflikte nur angeschnitten.)
Wenn ich die Geschichte mit deinem Hinweis im Kopf durchlese und wieder durchlese stelle ich fest, dass von seiner Angst und Aufregung viel zu wenig, sogar so gut wie nichts rüberkommt. Die Geschichte ist einfach zu minimalistisch … oder zu gefühllos …

Eimal an der Jacke fühlen, auf die Uhr schielen und dann noch versuchen, durch langsames Sprechen Zeit zu gewinnen, sagt nur was über sein Handeln aus, aber rein gar nichts über seine Gefühle. (Jetzt fühle ich mich schon so, als würde ich die Geschichte eines anderen Autoren zerfetzen. Vielleicht gelingt es mir in Zukunft aber besser, meine eigenen Geschichten den Augen anderer zu sehen.)

Ich hatte in diesem Zusammenhang auch die ganze Zeit noch den Kommentar von bernadette im Kopf, die vorgeschlagen hat, mehr in die Personen und in die Handlung einzutauchen.

Peter, der eine Wärme an seiner Brust verspürte,
Ich hab da ehrlich gesagt, gedacht, der hat Gefühle herzlicher Art oder er kriegt grad einen Infarkt. Nein, das ist kein Witz. Es löst sich dann ja auch auf. Aber: Ich frag mich echt, warum du das so versteckt ausdrücken willst? Ein Steinchen in der Tasche des Vaters mitten im Krankenhaus ist doch schon komisch genug. Warum willst du das nicht von vorneherein genauer einführen und benennen?
Mein Gedanke war, den Stein in Peters Tasche zunächst zu verschweigen bzw. nur subtil anzudeuten, damit es nicht sofort klar wird, dass es den in der Erzählung genannten „Wunder“stein tatsächlich gibt und er ihn sogar hat.
Ich finde es sollte nicht schon von Anfang an klar sein, dass er den – in dem Augenblick – noch zu kalten Stein in der Tasche hat. Sonst wäre die ganze Geschichte zu vorhersehbar.

Ich hab sogar darüber nachgedacht, ob der Stein nicht ganz am Anfang nur lauwarm sein sollte, der Vater dann erst die zunehmende Wärme merkt.
Stimmt. Der Stein ist zunächst „warm“, dann wird die Wärme „intensiver“.
Es ist tatsächlich besser, wenn man die erste Wärme abschwächt. „Lauwarm“ gefällt mir sehr gut, bzw. „milde Wärme“ passt vielleicht noch besser.

ich hoffe, du kannst trotz der grundsätzlichen Kritik etwas mit meinem Post anfangen. Jedenfalls ist er so gemeint.

Ja, konnte ich.
Ich habe versucht, den Text dahingehend anzupassen, dass die Gefühle des Vaters nun besser herausstechen.
Seine Angst, Nervosität, Hoffnung, Verzweiflung, Traurigkeit und sein Entsetzen.
Es sind so viele Stellen, dass ich sie alle gar nicht einzeln hier aufzeigen kann.

Details hätte ich auch ein paar, aber das kann ich ja auch noch später loswerden. Ist auch gar nicht so viel.
Gerne, liebe Novak :)

Habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut. Besten Dank nochmal. :thumbsup:

Liebe Grüße,
GoMusic

 

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