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Der Berger

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09.02.2024
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Der Berger

Scheinwerfer und Blaulichter tanzen über die Autobahn. Der Berger denkt an Weihnachtsbeleuchtung. Weint beinahe. Unterm letztem Christbaum lag ein Smartphone, dass er kaum bedienen konnte. Kann man ihn damit orten? Sicher.

Er stolpert über den Abhang. Seine Knie schmerzen und Sirenen heulen. Beim Einscheren berührt und an die Leitplanke geschleudert. Eine Mutter, zwei Kinder und ein brennendes Auto. Jetzt flieht der feige Hund über die Felder. Der Berger versteht etwas von Fahrerflucht. Verkehr ist seines. Im Büro ziehen sie ihn doch nur auf. Der Alte, der immer noch Computer sagt.

Damals am Schießstand war die Waffe neu und die Uniform grün. Beckenbauer trainierte, Brehme schoss das Tor und der Berger fuhr Streife. Holzkohlegrill, Bier und ein Garten voller Freunde. Terminator, Universal Soldier und American Fighter auf VHS. Schwarzenegger ist noch fit, aber der Berger keucht. Der Gürtel spannt und das Cholesterin verstopft die Gefäße. Behauptet der Betriebsarzt, aber der verteufelt auch Bier.

Martinshörner schreien hinter ihm. Der Berger rennt und betet. Soviel Blut bei zwei so kleinen Kindern. Wie viel war es? Vier Bier, vielleicht noch was Hartes? Kann man machen, wenn man die Zeche zahlt. Verstreut auf den Steinen grüßen leere Flaschen, Plastiktüten und Kanister. Abfalleimer Autobahn. Oder Highway to Hell.
Der Berger hat AC/DC 1991 live gesehen. Laute Musik und große Bierbecher. Eine hübsche Blonde auf der Party. Er gab mit seinem Beruf an und ihr gefielen Uniformen. Hochzeit zwei Jahre später. Tochter drei Jahre später. Kaum Arbeitslosigkeit, keine Bandenkriminalität, kein Klimawandel.

Guns N Roses kosten jetzt 150 Euro, aber seine Frau will eine neue Dunstabzugshaube. Im Dienst hagelt es Tritte und Schläge, Steine und Flaschen. Der Berger kennt Kollegen, die mehr trinken als er. Aber die zahlen keine Zeche. Sein Magen krampft. Nicht kotzen, wäre schade um den Whiskey. Als er die Dienstwaffe zieht, spürt er den Alkohol nicht mehr. Adrenalin, wie früher. Es tut ihm leid. Das Metall drückt kalt an seinen Gaumen. Wäre er ein guter Großvater geworden? Nicht mehr wichtig. Beckenbauer ist tot, kurz darauf ging Brehme. Und jetzt verlässt uns der Berger.

 

Sehr gut. Gefällt mir richtig gut. Mit wenigen Zeilen ein halbes Leben erzählt. Hut ab!
Ein, zwei Fragen stellen sich mir jedoch. Bekomme die flackernde Taschenlampe nicht ins Bild und frage mich, welche Kabel und Bretter er zählt? Und warum liegt da Stroh, äh, Unterwäsche?

 
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Hallo @Rainbow Runner .

klasse, dass bzw. wie du dich engagierst, ich lese deine Komms jedenfalls mit großem Interesse. Und hab mich gefreut, dass jemand SF mit einem interessanten Ansatz schreibt. Schade, dass du das - zumindest hier, zwischendurch - verlassen hast.

Ich machs kurz: Bei solchen Texten frage ich mich immer, was die für einen Mehrwert haben. Ja, es gibt Wixer. Ja, wir wissen, wie die ticken / denken, weil sie es ja auch kundtun. In dieser Art seit Jahrzehnten, man könnte bald in die -hunderte gehen.

Also, für einen Schreibenden sicher eine gute Fingerübung, sich da reinzudenken (hab ich auch mal gemacht, in finnisch-historischem Kontext und das ist irre schwer!). Vor allem: Ohne wenn und aber reinzudenken, den inneren Zensor / Ankläger abzuschalten etc. p.p.

Was mir aber fehlt (als Lesende, die hier ja keine Übung drin sieht): Irgendwie was Interessantes, das eine zweite Ebene eröffnet. Damit meine ich weder poetic justice (gähn), noch ein moralisierendes Eingreifen des Autors in die Erzählhaltung, sondern eben etwas, das mir Aspekte zeigt, die ich nicht sehe, wenn ich das Gesabbel von solchen Typen im Alltag oder in den Medien lese / höre. Und den sehe ich hier eben nicht. Was ich sehe, ich eine Wiedergabe von ... tja, wie soll ich sagen? Plattem Gelaber, das ich vollkommen uninteressant finde. Damit meine ich nicht dich, als Autor, sondern dich als Erzähler. Bzw. dich als Autor bei der Frage, was du dir davon versprichst.

Was die ganze Sache jetzt aber konterkariert, ist: Du fällst dann ja doch aus der Rolle(nprosa). In diesem Absatz setzt du erst fort, was der Erzähler denkt und rutscht peu a peu immer weiter in die wertende - eben anders gelagerte - Sicht des Autors (nehme ich an, falls nicht, ist da eine zweite Instanz, die sich im Weltbild erheblich vom Erzähler unterscheidet). Hier:

Verstreut auf den Steinen grüßen leere Flaschen, Plastiktüten und Unterwäsche. Er zählt Kabel und Holzbretter. Als er sich auf die Schienen legt, spürt er den Alkohol nicht mehr. Das Gleis drückt kalt in sein Rückgrat. Beckenbauer ist tot, kurz darauf ging Brehme. Und jetzt bezahlt der Berger.
Also doch eine Art ätschibätschi poetic justice.

Andere mögen das ja vollkommen anders sehen, aber mir bringt es null, wenn ich intelligente, durchdachte Leute dabei beobachten kann, wie sie stumpfe Wixer - in diesem Fall eher Rechts- als die bekannteren Linkswixer - lebensecht imitieren.

Im Idealfall hätte man (ich) als Leser nun einen aha-Effekt gehabt, aber ich bekomme ja nix weiter als plumpen Realismus, und das eben auch nicht irgendwie besonders aufbereitet.

Sorry, falls das harsch klingt - ist eigentlich so, dass ich dir ganz wesentlich mehr zutraue. Sowohl was Ideen, Plots, Erzählstimmen wie auch Konzepte und Motive angeht. Vielleicht wars ne Fingerübung und ich nicht das geeignete Publikum - jedenfalls kriege ich auch das Gähnen, wenn Leute Dialoge 1:1 aus dem real life in Prosa transkribieren.

Auf jeden Fall ist es gut, verschiedene Dinge zu probieren, egal, was die Leute sagen - meine: Lass dich bitte nicht irritieren.

Was Schreibtechnisches:

Links der Highway to Hell. Wir sagen Autobahn
Ich rate dringend, bei dem Intro eine ordnende Hand anzulegen. Ganz vor allem aber ungünstig: Highway to Hell ist Englisch und links ist auch Englisch: der Plural von link. Hat mich voll aus der Kurve gehauen, bis ich sah, dass es nicht weiteres Englisch, sondern ganz schlicht eine Richtungsanzeige auf Deutsch ist. (Ich weiß, Links steht vor HtH, aber den hatte ich als erstes erfasst.)
Ist übrigens umso schwerer auf einem Blick zu sehen, weil du kein Verb verwendet hast - und mAn geht eine Ellipse eh nur als Anschluss. Den hast du ja aber bei einem ersten Satz nicht. (Es wäre imA nur möglich zu sagen: Rechts von uns lag der Ozean. Links die Autobahn.)

Und dann gleich 'wir', was auf uns = die Deutschsprachigen, wie aber auch auf ein uns = noch nicht vorgestellte Protagonisten / Figuren zutreffen kann.

Geht aus -> erlischt wäre das passende Verb. An diesem Punkt kann ich noch nicht wissen, dass du ggfs. einen tumben Erzähler mit eingeschränktem Wortschatz zeichnen willst und laste dir es als Autor an. Würde sagen: Soweit maximal ungünstiger Einstieg, sorry. Da wäre es besser, sofort die Figur klar zu umreißen.

Titel: Liegt wie Fußnoten, Zitate, Kapitelmarker, Zwischentitel etc. auf Ebene des Autors, nicht des Erzählers. Zumindest aus Hessen kenne ich auch das "der Soundso" - dann ist das aber doch die Stilebene / Sprache des Erzähler-Protas, nicht deine, oder?

Ich hoffe, du kannst ein bisschen was mit meinem Komm anfangen, auch wenn es für mich nicht gefunzt hat. Wie gesagt: Ausprobieren ist immer gut.
Herzlichst, Katla

 

Hallo @Rainbow Runner,

die stilistische Form deiner Geschichte passt gut zum Geschehen, diese hämmernden Sätze, die keine Zeit für Larifari lassen. Eine Facette, die zeigt, wie der Protagonist tickt.

Was mir fehlt, ist - abgesehen vom Aufzeigen, dass es solche Leute gibt - eine weitere Inhaltsebene. Etwas gesellschaftliches Relevantes oder psychologisch Interessantes, Unerwartetes.
Der Schluss ist etwas abgedroschen: Vieles schlecht gelaufen, der Kerl muss bzahlen.

Den Namen "der Berger" finde ich ungünstig, ich hatte ständig die Assoziation, der Kerl ist jemand, der etwas birgt ... (kann sein, dass 10000 weitere Leser nie an so etwas denken):cool:


Links der Highway to Hell
"Links" habe ich erst als Englisch für 'Verknüpfung' gelesen.

Guns N Roses kosten jetzt 150 Euro, aber seine Frau will eine neue Dunstabzugshaube.
Das ist gut: Ein ganzer Interessenkonflikt wird in einem Satz aufgezeigt.

Der Gürtel spannt und das Cholesterin verstopft die Gefäße
Auch gut: 'Dick' wird nicht erwähnt, kommt dem Leser aber sofort in den Sinn. Die Erwähnung der Gefäßverstopfung vermittelt den Ernst der Angelegenheit, die Behinderung, die aus den Umständen resultiert.

War interessant zu lesen, dein 'Konzentrat'.

LG,

Woltochinon

 
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Soviel Feedback in so kurzer Zeit. Ich danke euch!

Hallo @Sammis

Herzlichen Dank für deine Kritik und dein Lob!

Mit der Taschenlampe sollte der Prot am Rande der Autobahn laufen. Es ist ja Nacht und er muss den Weg zum Bahngleis finden.

Die Aufzählung der Kabel, Bretter und des Mülls sollte die Umgebung der Gleise beschreiben. Wir haben hier bei uns auch so ein Gleis. Auf dem Weg daneben gehen wir oft spazieren. Deswegen weiß ich gut, wieviel ekliges Zeug da liegt.

Kommt wohl alles zu wenig durch. Aber das ist eben auch die große Herausforderung bei dieser Kürze. Noch gelingt mir das verdichten noch nicht gut genug.

Liebe @Katla

klasse, dass bzw. wie du dich engagierst

Mein Vorteil, der manchmal auch zum Problem werden kann, ist meine manische Ader... Wenn ich etwas mache nehme ich es meistens sehr ernst. Und so versuche ich gerade, das Schreiben in mein Leben mit Schichtarbeit und drei Kindern zu integrieren. Aber ich will eben, weil es mich drängt, gute Geschichten zu schreiben.

dass jemand SF mit einem interessanten Ansatz schreibt. Schade, dass du das - zumindest hier, zwischendurch - verlassen hast.

Lustig. Nachdem ich durch die Story von @lakita auf die Flash Fiction gestossen bin, habe ich mich nämlich zweimal an solchen "Destillaten" versucht. Den ersten Text konnte man tatsächlich halbwegs in der SF verorten. Der zweite war der hier und ich hielt ihn für besser.

Vielleicht stelle ich die andere Flash Fiction auch noch rein. Aber ich will aktuell nicht das Forum mit meinen noch recht holprigen Texten zumüllen.

In diesem Absatz setzt du erst fort, was der Erzähler denkt und rutscht peu a peu immer weiter in die wertende - eben anders gelagerte - Sicht des Autors

Krass, wie du hier meine Intention raus gelesen hast. Genauso habe ich es geplant. Allerdings ein Kardinalfehler. Niemals sollte man den Autor hinter der Geschichte lesen können. Insofern: Dumm und lehrreich zugleich für mich.

lebensecht imitieren

Auch das war ein Versuch von mir. In meinem Job habe ich öfters mit solchen Leuten und ihren abartig dummen Denkweisen zu tun, als mir lieb ist. Eine solche Gestalt wollte ich gerne mal zum Leben erwecken. Zumindest das scheint mir gelungen zu sein, weil du ja schon angemerkt hast, dass man dann nicht mehr zuhören möchte. Genauso geht es mir in der Realität, wenn mich solche Idioten belabern.

dann ist das aber doch die Stilebene / Sprache des Erzähler-Protas, nicht deine, oder?

Ganz genau. Wie gesagt, ich habe schon viele Charaktere dieser Art kennen gelernt. Da ist das Duktus.

Sorry, falls das harsch klingt - ist eigentlich so, dass ich dir ganz wesentlich mehr zutraue.

Die harschen Kritiken sind doch die besten. Außerdem lobst du mich ja auch ein wenig, wenn du sagst, dass ich mehr kann. Bradbury schrieb 20 Jahre, bevor er was zu Papier brachte, dass wirklich gut war. Zumindest behauptet er das. Und ich stehe ja noch ganz am Anfang. Du hast recht, es war eine Fingerübung, bei der es mir vor allem um die Charakterisierung der abstossenden Figur und die extreme Verdichtung der Flash Fiction ging. War auf jeden Fall lehrreich, genauso wie deine ausführliche Kritik. Danke dafür!

Wie gesagt: Ausprobieren ist immer gut.

Ja, und ich hänge wohl noch total in dieser Phase. Aktuell schreibe ich eine längere Fantasy Erzählung. Mit meiner ersten SF Story habe ich auch etwas verhoben. Ich suche noch nach meiner Stimme und dem Genre, in dem ich am wohlsten fühle.

Hallo @Woltochinon

Auch dir vielen Dank für deine Zeit und deine Anmerkungen.

Was mir fehlt, ist - abgesehen vom Aufzeigen, dass es solche Leute gibt - eine weitere Inhaltsebene. Etwas gesellschaftliches Relevantes oder psychologisch Interessantes, Unerwartetes.
Der Schluss ist etwas abgedroschen: Vieles schlecht gelaufen, der Kerl muss bzahlen.

Das hat @Katla ja auch schon angemerkt. Bei einer derartigen Verdichtung wie in der Flash Fiction reicht es einfach nicht, nur ein Charakterportrait zu skizzieren. Aber genau das habe ich eben gemacht. Dabei sollte es immer um die Story gehen.

"Links" habe ich erst als Englisch für 'Verknüpfung' gelesen.

Auch das deckt sich mit der Einschätzung von Katla und Sammis. Der Einstieg ist nicht gut gelungen. Da werde ich auch noch einmal rangehen. Gerade bei Flash Fiction muss der erste Satz sitzen.

Danke und liebe Grüße
Rainbow Runner

 

Hallo @Rainbow Runner,

um nicht von anderen Kritiken beeinflusst zu werden, lese ich keine Kommentare. Aber es ist zum Glück nicht alles redundant, was ich geschrieben habe.:)

Vielleicht muss ich doch meine Taktik ändern?

LG,

Woltochinon

 

Verstreut auf den Steinen grüßen leere Flaschen, Plastiktüten und Unterwäsche. Er zählt Kabel und Holzbretter. Als er sich auf die Schienen legt, spürt er den Alkohol nicht mehr. Das Gleis drückt kalt in sein Rückgrat. Beckenbauer ist tot, kurz darauf ging Brehme. Und jetzt bezahlt der Berger.
Moin,

wie es dazu kommt, wird nicht erzählt, nicht mal angedeutet. Flash muss auch nicht unbedingt wie eine Kurzgeschichte nach deutschem Normrecht funktionieren, das ist einfach Blödsinn. Aber hier ist die Kamera einfach zu grobkörnig. Du müsstest eine Entwicklungsstrecke haben, einen Dialog, irgendetwas, was mir diese überaus krasse Entscheidung glaubwürdig erscheinen lässt. Vom Erzähler kommt dazu ja auch nie etwas. Und: du stellst deine Figur schon reichlich aus. Fehlgeleiteten Figuren ihre Würde zu lassen, ist eine große Kunst der Literatur. Für was zahlt Berger denn? Das wird behauptet, aber nie bewiesen.

Ich kann immer nur wieder betonen, wer Flash Fiction in Reinform lesen will, sollte sich mal Stuart Dybek antun, leider nie übersetzt, der Mann. Da sieht man, wie luftig und offen alles sein kann, aber trotztdem alles eine Stringenz hat.

Gruss, Jimmy

 

Hallo @jimmysalaryman

Dir auch vielen Dank fürs Lesen und deine Anmerkungen!

Du müsstest eine Entwicklungsstrecke haben, einen Dialog, irgendetwas, was mir diese überaus krasse Entscheidung glaubwürdig erscheinen lässt.

Ja, es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass der Text so nicht funktioniert. Haben ja die Vorredner auch schon angesprochen. Vielleicht muss ich es auch breiter erzählen. Vorrangig ging es mir um den Versuch, eine Geschichte mit ca. 300 Worten zu erzählen.

Das mit den Worten habe ich geschafft, die Geschichte nicht… Aber daraus lernt man.

Schade auch, dass durch mein schlechtes Schreiben der Schluss nicht glaubwürdig erscheint. Ich hatte es quasi als letzten Sargnagel für ihn geplant, dass er betrunken diesen (tödlichen?) Unfall verursacht.

Aber gut, ist mittlerweile abgehakt als Experiment bei mir.

Liebe Grüße
Rainbow Runner

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Rainbow Runner

Schade auch, dass durch mein schlechtes Schreiben der Schluss nicht glaubwürdig erscheint. Ich hatte es quasi als letzten Sargnagel für ihn geplant, dass er betrunken diesen (tödlichen?) Unfall verursacht. Aber gut, ist mittlerweile abgehakt als Experiment bei mir.

Also ich würde die Story nicht so ohne weiteres abhaken, sondern sogar so weit gehen, dass es ein gelungenes Experiment ist. Aus meiner Sicht ist der Abstieg Bergers prägnant und lesenswert dargestellt. Seine Trunkenheit am Steuer ist der „Höhepunkt“, der zur Katastrophe führt. Mit ein paar kleinen Änderungen könntest du das Ergebnis des Experimentes zum Positiven wenden:

Dass er an der Autobahn entlang irrt, nur weg vom Unfallort, ist völlig nachvollziehbar, auch sein Selbstmord. Er befindet sich in einer psychischen Ausnahmesituation, fühlt sich schuldig am Tod von drei Menschen. Wenn das kein Grund ist ...

Unrealistisch ist aber, dass er sich auf die Schienen legen will. (Das stelle ich mir auch ziemlich schrecklich vor.) Vielleicht hat er eine Dienstwaffe dabei?

Und dann dieses „Bezahlen“ am Schluss. Das ist meiner Meinung nach zu dick aufgetragen, da stimme ich meinen Vorrednern zu. Dieses eine Wort verdirbt eine Menge, bringt eine Wertung in den Text, die der Leser selbst vornehmen könnte. Gerade bei Flash Fiction kommt es ja auf jedes Wort an. Ich würde zum Schluss einfach schreiben: Und jetzt geht der Berger.

Hier noch eine Kleinigkeit:

Den Täter will er nicht leben lassen.
Hier war ich beim ersten Lesen irritiert. Verfolgt Berger jetzt einen Unfallflüchtigen? Damit auch solche begriffsstutzigen Leser wie ich durchblicken, würde ich schreiben: Den Berger will er nicht leben lassen.

Grüße
Sturek

 

Hallo @Sturek

Vielen Dank fürs Lesen und deine Gedanken zum Text.

Aus meiner Sicht ist der Abstieg Bergers prägnant und lesenswert dargestellt.

Das freut mich sehr. Dann ist ja doch nicht alles misslungen, wenn das bei dir wirkt!

Vielleicht hat er eine Dienstwaffe dabei?

Mit der logischen Darstellung hapert es bei mir noch. Natürlich hast du hier recht, dass Selbstmord mit der Waffe viel naheliegender wäre. Ich habe mich von der (recht hässlichen) Landschaft bei uns hier inspirieren lassen. Da verläuft ca. 1 km neben der Autobahn ein Bahngleis. Aber es stimmt, die Geschichte muss da einen anderen Dreh kriegen.

Und jetzt geht der Berger.

Sehr gute Anmerkung! Den Satz werde ich wohl auch direkt in den überarbeiteten Text übernehmen.

Hier war ich beim ersten Lesen irritiert. Verfolgt Berger jetzt einen Unfallflüchtigen?

Vermutlich liegt hier der Hase im Pfeffer. Durch meine unbeholfenen Versuche, dass ganze möglichst überraschend wirken zu lassen, entsteht Verwirrung. Dabei ist ja gerade der von ihm verursachte Unfall das zentrale Element.

Danke Sturek, das hat mir sehr geholfen!

Lg
Rainbow Runner

 

Hallo @Rainbow Runner ,

insgesamt hat mich deine Geschichte gerade in ihrer Kürze gepackt, ich fand sie gut und lesenswert. Und todtraurig.
Tatächlich habe ich aber in den Anfang nicht reingefunden. Mir war zwar klar, dass links eine Richtung ist, aber dass es Berger ist, der da längs der Autobahn läuft, habe ich nicht verstanden. Ich sah ihn in einem Auto kurz vor der Abfahrt und irgendeine Taschenlampe irgendwo. Und in meinem imaginierten Auto saßen 'Wir', nebendran summt Berger.

Wir sagen Autobahn, aber der Berger summt AC/DC.
Die Taschenlampe flackert und geht aus.
Vielleicht hätte es mir geholfen, wenn du geschrieben hättest: "Seine Taschenlampe flackert bei jedem Schritt bis sie schließlich ganz verlöscht." Oder so ähnlich.

Ich finde deine Haltung Berger gegenüber nicht moralisierend. Du gibst seine Einstellungen unkommentiert wieder, dann eben auch das Tragische seines Denkens, dass er durch diese Denkweise nicht in der Lage ist, sich selbst zu vergeben.

Gute Geschichte, und da Science Fiction selten meins ist, gefällt mir auch die zeitliche Verortung.

Sonntagsgrüße
Eva

 

Danke @Eva Luise Groh für deine Gedanken zum Text!

dann eben auch das Tragische seines Denkens, dass er durch diese Denkweise nicht in der Lage ist, sich selbst zu vergeben.

Das hast du schön geschrieben und damit einen Subtext erkannt der mir tatsächlich selbst unbewusst war.

Der Mann ist gefangen in seinem Denken und (Wert-)Vorstellungen. Dazu noch seine, sich langsam entwickelnde, Alkoholabhängigkeit.

Das hat mich auch noch mal zum Denken gebracht wie man den Charakter mehr modellieren kann. Auch in dieser kurzen Form.

Danke und liebe Grüße
Rainbow Runner

 
Zuletzt bearbeitet:

Ja, es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass der Text so nicht funktioniert.

Jetz’ kommt der auch noch, magstu denken,

bester @Rainbow Runner,

aber wenn das Wort „funktionieren“ aus Verwaltung und Technik, Betriebs- und Volkswirtschaft (die sich ja inzwischen auf und mit mathematischen Modellen abarbeiten), Verwaltung und Ingenieurswesen in ehemals sich „schöne“ Literatur nennenden verlangt wird, sträubt sich mein Haar (das nun nicht gerade deshalb langsam ergraut, der Bart ist schon schneeweiß). Dazu passt dann auch die (nun auch wiederum verwaltungstechnische) Frage, ob einer „Kinder“ habe und ich „nein“ antworte, weil ich sonst zumindest Kind + Kindeskind addieren müsste.

„Sprache“ ist oder zeigt zumindest „Bewusstsein“ auf.

Aber zu Deinem m. E. auch von der Länge her (warum soll es keine Kurzgeschichte kürzesten Formates geben?), was ich schon mal mit einer buchstäblich zu nehmenden Einsatzgeschichte versucht habe (später wurden ein einleitender und ein abschließender Satz drum herumgebildet).
Darum hab ich nix zu mosern außer – Du ahnst es nun schon)

Keine Kinder und kein Klimawandel.
beides einzählig …

Hier fehlen meiner Erinnerung nach Auslassungszeichen - frag mich nicht nach den Stellen, mir waren The Band (ob mit oder ohne Dylan, egal) und Neil Young nebst seinem großartigen Verrrückten Pferd (der historische Crazy Horse war ein Kumpel Sitting Bull's)

Guns N Roses kosten jetzt 150 Euro, …

Im Kinderzimmer läuft Negermusik und nach drei Bier wird ihm schlecht.
Wunder mich, dass niemand was dagegen hat. Ich auch nicht, solange ganze Staaten wie Nigeria, Nigger existieren und „nigger mich nicht“ in meinem Umfeld gebräuchlich ist.

Aber dann leuchtet wieder Betirebsblindheit auf, wenn die Konjunktion

Soviel Blut bei zwei so kleinen Kindern. Den Täter will er nicht leben lassen.
mit der unbestimmten Mengenangabe „so viel“ wervechselt wird ...

Gleichwohl:

Gern gelesen vom

Friedel

 

Wunder mich, dass niemand was dagegen hat.
Klar, dass was dagegen zu sagen wäre, lieber Friedel und lieber RainbowRunner, wenn ein Typ mir gegenüber im Gespräch den Ausdruck 'Negermusik' gebräuchte. Aber hier werden ja die verqueren Einordnungen eines tragisch verwirrten Mannes wiedergegeben - und in soweit ist der Begriff hier einfach nur authentisch, so sehe ich es jedenfalls.

 

@Friedrichard

Ich danke dir für deine Einschätzung und fühle mich geehrt, dass dir die Geschichte doch ein bisschen gefallen hat.

Deine Kommentare lesen sich stets wie eigene literarische Texte und grammatikalisch hast du ein feines Gespür!

Ich danke dir deshalb auch sehr für deine klugen Verbesserungsvorschläge.

Auch diese Flash Fiction werde ich anhand eurer Ratschläge überarbeiten. Kommt bald, versprochen! Aktuell sind unsere Kinder mal wieder krank, da bleiben mir nicht viele Zeitfenster. Und meine Fantasy Story will auch noch fertig geschrieben werden.

Danke für deine Zeit!

Liebe Grüße
Rainbow Runner

 

Hey @Rainbow Runner,
da der Text ja noch auf der Startseite ist, kann ich ihn wohl noch guten Gewissens kommentieren. Ich hoffe, du kannst noch ... Grundsätzlich find ich hat das einen guten Rhythmus ...

Links der Highway to Hell. Wir sagen Autobahn, aber der Berger summt AC/DC.
Also, vielleicht gehst du hier noch mal drüber und machst du es den Lesern nicht ganz so schwer? Nach nochmaligem Lesen vermute ich, dass "wir" = Leser + Autor sein sollen und der Berger ist die einzige und auch perspektivtragende Figur in der Szene. Der Leser wird aber an keiner weiteren Stelle angesprochen und das "wir" ist hier total irritierend, weil man es eben als einen Ich-Erzähler liest (also ich zumindest), der mit dem Berger und anderen Kumpanen neben der Autobahn herläuft. Und warum das "aber", worauf bezieht sich das? Wir rennen, aber Sonntags gibts immer Schmorbraten. Ach, ich glaube, du meinst, der normale Mensch sagt Autobahn, aber der Berger summt AC/DC und denkt darum bei Autobahn an Highway to Hell.
Die Taschenlampe flackert und geht aus.
Ok, es ist also dunkel draußen? Er geht also im Dunkeln neben der Autobahn her, summt Highway to Hell ...

Damals am Schießstand war die Waffe neu und die Uniform grün. Beckenbauer trainierte, Brehme schoss das Tor und der Berger fuhr Streife.
Das finde ich gut gemacht ... Damals war die Waffe neu und die Uniform grün, ich lese das so, dass er die Uniform trägt und die Waffe dabei hat. Beckenbauer und Brehmen sind 80er?

Die Männer waren noch Männer. Keine Milchbubis mit Smartphone und Sojamilch.
Hier fängst du an, deine Figur vorzuführen. Ich meine, das ist vermutlich Geschmackssache, aber ich persönlich finde, Literatur darf Menschen nicht vorführen und sollte ihnen ihre Würde lassen - jedem.

Guns N Roses kosten jetzt 150 Euro, aber seine Frau will eine neue Dunstabzugshaube. Im Kinderzimmer läuft Negermusik und nach drei Bier wird ihm schlecht.
hier gehts dann weiter mit dem Vorführen ... ich lese: seine Frau ist ihm Wurscht, aber ist ein kleiner Wicht, dass er sich ihren Wünschen beugt, Negermusik ... ok alles klar ...

Noch einmal Streife. Selbe Scheiße, anderer Tag. Beim Einscheren berührt und an die Leitplanke geschleudert. Eine Mutter, zwei Kinder und ein brennendes Auto.
Das habe ich nicht gecheckt. Noch einmal Streife? Ich habe den Text bis hierher so verstanden, dass Berger neben der Autobahn entlangläuft, in Uniform mit Waffe und an früher denkt, als er Streife gefahren ist, Brehmer das Tor schoß und die Welt noch in Ordnung war - im Gegensatz zu heute, wo er nicht mal mehr 150 Euro für sich ausgeben darf, weil seine Frau eine neue Dunstabzugshaube will ... Soll das hier eine andere Erinnerung sein? Ja, könnte sein. Also mein Rat wäre, den Leser ein bisschen enger zu führen, den ein bisschen besser zu orientieren. So funktioniert das irgendwie nicht, aber ich kann nicht genau den Finger drauf legen, vielleicht weils vorher so unkonkret gewirkt hat und hier so konkret. Dachte auch zunächst oder war nicht sicher, ob er die nicht beim Einscheren berührt hat ...

Die feige Sau floh über die Felder und der Berger keucht. Der Gürtel spannt und das Cholesterin verstopft die Gefäße. Behauptet der Betriebsarzt, aber der verteufelt auch Bier. Die Autobahn klingt dumpf und weit entfernt. Sirenen heulen und der Berger betet. Soviel Blut bei zwei so kleinen Kindern. Den Täter will er nicht leben lassen.
Auch das find ich grunsätzlich gut gedacht. Das Präteritum von floh über die Felder (d.h. es ist nicht der Berger, der verantwortlich gewesen ist) und dann das Präsens von keucht. Aber es ist auch irritierend. Ich lese es so, dass der Berger keucht, weil er da neben der Autobahn langlatscht und keine Kondition hat. Aber wenn man nicht wirklich aufmerksam liest, denkt man halt der Berger keucht, weil der dem Täter über die Felder folgt, aber nein, ich denke, so ist das nicht gemeint. Aber warum klingt die Autobahn dumpf und weit entfernt? Ist er nicht mehr neben der Autobahn? Ok, also hier geht was mit den Zeiten durcheinander, mag aber auch sein, dass das so gewollt ist, weil die Sirenen sind die von früher, von dem Unfall, oder? Aber du schreibst hier im Präsens ... das bräuchte etwas Klärung mMn.
Ach, jetzt raff ich das erst, den Täter will er nicht leben lassen und weil er eben doch der Täter ist, legt er sich im nächsten Absatz aufs Gleis? Nee, oder doch? Du siehst, ich bin maximal verwirrt.

Verstreut auf den Steinen grüßen leere Flaschen, Plastiktüten und Unterwäsche. Er zählt Kabel und Holzbretter. Als er sich auf die Schienen legt, spürt er den Alkohol nicht mehr. Das Gleis drückt kalt in sein Rückgrat. Beckenbauer ist tot, kurz darauf ging Brehme. Und jetzt bezahlt der Berger.
Ok, Ortswechsel, weg von der Autobahn, jetzt sind wir bei Schienen. Verstehe nicht, warum hier auf einmal leere Flaschen und Plastiktüten auftauchen, das wirkt als ob du hier noch einmal ein bisschen was zum Setting reinbringen wolltest. Also, wenn ich die Geschichte jetzt richtig verstanden habe, dass er also Schuld an dem Unfall war - war er da allein unterwegs, weil er war ja auf Streife? Aber das würde ja keinen Sinn machen ... nee, er kann ja nicht der Täter gewesen sein, er war ja auf Streife und wenn er das Auto gerammt hätte, dann hätte er ja nicht über die Felder fliehen können, da gäbe es doch Zeugen und auch einen Schaden an dem Dienstauto usw. Aber wenn er nicht der Täter ist, warum legt er sich dann auf die Gleise, warum denkt er genau an diese Situation?

Der Text ist ja sehr kurz, wie wäre es, mit ein bisschen mehr Fleisch an den Knochen und damit dann vielleicht mit ein bisschen mehr Klarheit? Ich bin sicher, dass du das hinkriegen würdest.

Viele Grüße
Katta

 

Hallo @Katta

Vielen Dank für deine Texarbeit und deine Meinungen zu dieser doch sehr kurzen Flash Fiction.

Entschuldige meine späte Antwort, aber die Ostervorbereitungen für die Kinder und die Arbeit haben viel Zeit gefressen...

Der Leser wird aber an keiner weiteren Stelle angesprochen und das "wir" ist hier total irritierend, weil man es eben als einen Ich-Erzähler liest (also ich zumindest)

Der Einstieg ist von mir nicht gut durchdacht. Das haben so gut wie alle angesprochen. Bei der Überarbeitung werde ich mir etwas komplett neues einfallen lassen.

Beckenbauer und Brehmen sind 80er?

Spielt auf die Fussball WM 1990 an, als Franz Beckenbauer die Nationalmannschaft trainierte und Andreas Brehme das entscheidende Tor im Finale lieferte. Ich wollte es ungefähr so berechnen dass der Berger bei dieser WM circa 18-19 Jahre alt war und gerade seinen Polizeidienst angetreten hatte. Dann funzt das auch ungefähr mit Kindern in der Pubertät in der Jetzt-Zeit.

Hier fängst du an, deine Figur vorzuführen

Ja, das sehe ich mittlerweile auch. Ich hatte mir für diesen Protagonisten einige Vorbilder aus meinem Berufsleben genommen, die ich sehr verabscheuungswürdig finde. Aber in einer Geschichte darf es eben nicht so einseitig rüber kommen. Ist es ja im wahren Leben auch nicht. Da hat mir zuviel Frust die Feder geführt.

Soll das hier eine andere Erinnerung sein? Ja, könnte sein. Also mein Rat wäre, den Leser ein bisschen enger zu führen, den ein bisschen besser zu orientieren.

Keine neue Erinnerung. Ist immer noch dasselbe Setting neben der Autobahn. Aber ich kann verstehen, dass diese Konstruktion stark verwirrt.

weil die Sirenen sind die von früher, von dem Unfall, oder? Aber du schreibst hier im Präsens ... das bräuchte etwas Klärung mMn.

Ja, da muss ich nochmal ordentlich nachbügeln. Im Grunde wollte ich ja experimentieren, wieviel man im Zuge der Flash Fiction wegkürzen kann.

Der Text ist ja sehr kurz, wie wäre es, mit ein bisschen mehr Fleisch an den Knochen

Siehe oben. Ich werde mich definitiv bald an die Überarbeitung machen. Genauso wie bei meiner Scifi Geschichte. Das waren jetzt eben meine zwei ersten Gehversuche und mir wurde hier schon viel Verbesserungshilfe gegeben. Aktuell möchte ich noch meine Fantasy Story fertig schreiben. Danach geht es ans überarbeiten.

Vielen lieben Dank für deine Zeit und Mühe!

Frohe Ostern!
Rainbow Runner

 

Hallo ihr Lieben,

ich habe die Geschichte nun komplett überarbeitet, falls sie jemand von euch noch eimal lesen möchte. Vielleicht ist sie jetzt ein wenig runder. Auch die Hauptfigur habe ich anders angelegt. Nicht mehr so klischeehaft und würdelos.

Danke euch allen für die Hinweise und Verbesserungsvorschläge!

Rainbow Runner

 

Hallo @Rainbow Runner

Ich habe die erste Version deines Textes nicht gelesen, aber das macht ja nichts, will Dir gerne einen Kommentar zur überarbeiteten Version deiner Geschichte dalassen. Der Text erzählt vom Berger, einem Cop, der gerne mal einen über den Durst trinkt, der etwas abgehalftert ist, aber eigentlich ein umgänglicher Typ, Grillfeste mit Freunden und so, er steht auf Classic Rock, AC/DC, Guns 'N' Roses etc. und zieht sich gerne auch mal einen alten Actionstreifen rein. Eines Nachts baut er betrunken einen Unfall, touchiert ein anderes Auto, eine Frau und zwei Kinder sterben wegen ihm. Das hält er nicht aus und flieht von der Szene. Zieht seine Dienstwaffe und ballert sich in den Kopf. Mir hat das in dieser Kürze ziemlich gut gefallen. Danke für die Story!

Anmerkungen:

Scheinwerfer und Blaulichter tanzen über die Autobahn.
Tanzende Blaulichter, die sehe ich, aber die Scheinwerfer, das geht für mich nicht ganz auf oder ich lese es vielleicht auch nur falsch. Scheinwerfer sind doch starr, die tanzen nicht. Oder nimmt der Berger das nur so wahr, weil er stinkbesoffen ist? Das weiss ich aber an der Stelle noch nicht, deshalb hat es mich gleich etwas verwirrt.

Beim Einscheren berührt und an die Leitplanke geschleudert. Eine Mutter, zwei Kinder und ein brennendes Auto.
Hier komme ich von der Abfolge etwas durcheinander. Es liest sich so, als hätte das Auto bereits gebrannt, als der Berger es touchiert hat. Auch ist der Übergang von Berger, der sich gerade einen Abhang hinunterkämpft zu den Personen im Wagen etwas abrupt. Also ich habe es erst so interpretiert, dass der Wagen des Bergers beim Einscheren berührt worden ist und er selbst gegen die Leitplanke geschleudert wurde. Ich denke, es würde vielleicht helfen, dass etwas umzustellen, um es klarer zu machen. Naja, ich hoffe, Du kanns mir hier folgen.

Jetzt flieht der feige Hund über die Felder.
Ich würde den Erzähler solche Dinge nicht so direkt werten lassen. Der Leser kommt doch von selbst darauf, dass der Berger ein feiger Hund ist, der sich seiner Verantwortung entzieht, in dem er Fahrerflucht begeht. Ich denke nicht, dass das so genau ausgeführt und gewertet werden muss.

Der Alte, der immer noch Computer sagt.
Wie sagt man denn heutzutage? :D PC?

Verstreut auf den Steinen grüßen leere Flaschen, Plastiktüten und Kanister.
Ich verstehe, was Du hiermit sagen willst, klar, aber die leeren Flaschen, Plastiktüten und Kanister, die grüssen, das ergibt für mich ein komisches Bild, als hätten die Abfälle ein Eigenleben entwickelt. Ich würde ein anderes Wort für 'grüssen' suchen oder die Passage sonstwie umändern.

Soviel von mir. Habe es gerne gelesen.

Beste Grüsse,
d-m

 

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